Ich habe jetzt mal den Bilderthread aktualisiert. Findet ihr hier.
Ich nenne das therapeutisches Zeichnen. Einerseits merke ich dabei, wie es mir geht. Das Bild hat viel Ruhe und ist entspannt, was darauf hindeutet, dass es mir dabei gut ging. Anderseits ist diese Art des Zeichnens sehr entspannend, was mir bei der Genesung hilft.
Weitere Bilder folgen dann später
Don't confuse the issue with the facts!
Ich sehe das so ähnlich wie Admiral G. Falde, du bist nicht auf ewig dazu verdammt das durchmachen zu müssen. Glaub das bitte nicht.
"Es ist besser eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
“Crying wasn't like riding a bike. Give it up, and you quickly forget how it's done.”
― Alice Hoffman, The Ice Queen
In meiner Ausbildung hab ich gelernt, dass es verschiedene Arten von Depressionen gibt. Unter anderem welche, die sich nicht ändern lassen aber auch manche die mit Gesprächstherapie und Bewegung und Lebensumstellung gut ausheilen. Manche die phasenweise kommen und gehen, mache die einfach bleiben. Je nachdem, wie das bei Falgedorn ist, kann die Aussage "er muss das nicht ewig durchmachen" tatsächlich wahr sein - oder eben auch nicht. Das ist halt auch, was die Erkrankung schwierig macht. Du kannst die Menschen nicht unbedingt vergleichen. Ich hatte auch mal eine depressive Phase. Aber jetzt hab ich mich lange gefangen und weiß, was ich tun muss, wenn sie mich wieder beschleicht. Das kann bei Falgedorn aber anders sein. Natürlich helfen Bewegung, Lebensumstellung, besserer Schlaf, tiefere Beziehungen und Aufarbeitung der Vergangenheit oft weiter. Aber wir sind schließlich weder der Arzt, der ihn behandelt, noch der Psychologe und die werden ihm das hoffentlich längst alles gesagt haben.
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Kantelberg hat es eigentlich sehr gut erklärt.
Die Form meiner Depression ist unipolar und wiederkehrend. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich wieder erkranke ist deswegen stark erhöht, weil ich schon mehrere depressive Phasen durchgemacht habe. Das heisst nicht, dass das wieder passiert, aber ich muss damit rechnen. Problematisch ist auch, dass die depressive Phase von mal zu mal an Schwere gewinnt.
Natürlich kann man hier präventiv daran arbeiten. Das mache ich aktuell. Schwierig ist es bei mir, weil die typischen Frühwarnsymptome nicht oder fast nicht vorhanden sind. Komme ich in eine depressive Phase, habe ich immer noch einen guten Schlaf oder auch genügend Antrieb, bis dann nach einer Weile plötzlich die schweren Symptome einer Depression auftreten.
Deswegen arbeite ich aktuell daran, meine individuellen Frühwarnsymptome zu kennen und diese dann auch ernst zu nehmen. In der Vergangenheit habe ich der Beginn einer depressive Phase immer "schön" geredet. Greift man genug früh in die auftretende depressive Phase ein, lässt sich die Phase eigentlich gut behandeln, sei es mit Medikamenten oder auch Gesprächstherapien.
Die Depression wird mich deshalb mein restliches Leben begleiten, ob sie nun wieder ausbricht oder nicht. Ich muss mir einfach bewusst sein, dass sie wieder auftreten kann, um sie dann unter Kontrolle halten zu können.
Don't confuse the issue with the facts!
Klingt ziemlich übel.
Ich wünsche dir die Kraft immer dagegen kämpfen zu können.
Danke
Aktuell kann ich gut damit umgehen. Es ist halt nicht wirklich zu ändern, da hilft eigentlich nur radikale Akzeptanz. Und halt der Willen, daran zu arbeiten, wenn es mir "normal" geht. Das klappt gut und ich erhalte auch die Unterstützung, die ich brauche.
Aber ich wäre nicht ehrlich, wenn ich nicht Angst vor einer nächsten depressiven Phase hätte. Das hilft aber aktuell mehr, diese abzuwenden oder nicht mehr so tief gehen zu lassen, wie es in der Vergangenheit war, als sie blockieren würde.
Don't confuse the issue with the facts!
als eine Betroffene, die an demselben (natürlich nicht exakt dasselbe aber man weiß hoffentlich was ich meine ) Scheiß (durchgehend) 12 Jahre lang gelitten hat will ich dich mal - virtuell - ganz stark drücken falde. Du kannst dem allem Herr werden, auch wenn es immer wieder kommen kann (ist bei mir nicht wirklich anders). Und ich glaub auch, dass du es schaffen kannst und wirst.
"...that which holds the image of an angel becomes itself an angel..."
Depressionen. Das haben viele. Man darf sich das nicht so zu Herzen nehmen.
Ich mein das ernst. Die gelegentlichen Depriphasen zieht man sich eben bissel zurück, irgendwann geht es wieder. Den ganzen Therapiequatsch kannst du vergessen, da wird das doch nur kultiviert. Wiki sagt, wer die ersten 2 Jahre überstanden hat, bringt sich nicht mehr um.
Meine persönliche Erfahrung ist, daß Depressionen einen realen Hintergrund in persönlichen Erfahrungen haben, und die Depriphasen durchaus durch bestimmte Umstände ausgelöst werden können. Musik zum Beispiel kann da sehr gefährlich sein.
Achtung Spoiler: