Der Spiele-Stammtisch

[brettschmitt]

Achtung Spoiler:

Nun wer hat das bis jetzt gemacht? Unity. Die Idee damals war es eine "Unabhängige" Engine zu entwickeln welche an "die Entwickler" ausgerichtet ist und nicht nur an die Bedürfnisse von Entwickler X der die Engine für Spiel Y braucht. Den in diesem Fall hat Entwicker X halt seine Engine nur so weit entwickelt wie er es selbst brauchte. Hattest du damals also z. B. UE lizensiert, hast du damit leben müssen wie die UE ist, auf Basis dessen was Epic selbst von der UE wollte. Das nun Unity kam und die Engine für die Entwickler und nicht für ein Spiel entwickelte war sehr gut für die Branche, da sich die Funktionen der Engine ebend nicht nur darauf beschränkten was man selbst brauchte. Das war sehr gut daran abzulesen wie sich die Unreal Engine auf einmal entwickelte. Weil nun Konkurrenz auf dem Markt war und es nicht mehr reichte nur die eigenen Bedürfnisse zu erfüllen.

Das hat als Modell dann lang genug funktioniert damals wohl. Investoren haben Geld rein geschossen usw. Ich weiß nicht ob das Modell damals, mit anderen Preisen und einer anderen Gaming Umgebung (Weniger F2P etc.) gewinnträchtig war oder nicht, aber heute ist es das halt nicht mehr. Was hier wichtig zu wissen ist, eine wirklich starke Engine Entwickelt man halt nicht mal kurz mit 5 Leuten oder gar mit 50 oder 200. Unity Technologies beschäftigt knapp 8.000 Mitarbeiter! Wobei hier aber Rechnung getragen werden muss, das nicht alle 8.000 nur an der Gaming Engine arbeiten. Die haben seit 2010 auch angefangen in andere Bereiche, wie Anwendungen für Film und Fernsehen sowie die Automobilindustrie zu expandieren.

Tja gut, wenn das das Geschätsmodell ist, dann müssen sie halt mehr Lizenzgebühren verlangen... Pro verkauftem Spiel ist ja nachvollziehbar, aber pro Installation natürlich ne Schnapsidee.

[Rince Wind]

Imo sollte Unity machen was Unreal macht und einen Teil des Umsatzes verlangen wenn eine gewisse Grenze überschritten ist. Für alle Spiele die nach Datum X rauskommen/alle Spiele deren Entwicklung nach Datum Y beginnt.
Damit kann man dann planen. Jetzt wollen sie Geld für Spiele die vor 10 Jahren rauskamen und kaum mehr verkauft werden.

[Bassewitz]

Wollen sie nicht hauptsächlich an so Dinger wie Honkai ran?

[Nightmare]

Tja gut, wenn das das Geschätsmodell ist, dann müssen sie halt mehr Lizenzgebühren verlangen... Pro verkauftem Spiel ist ja nachvollziehbar, aber pro Installation natürlich ne Schnapsidee.

Jop, die Art wie sie ihre Einnahmen steigern wollen ist halt vor allem die Krux hier. Und die Kommunikation.

Imo sollte Unity machen was Unreal macht und einen Teil des Umsatzes verlangen wenn eine gewisse Grenze überschritten ist. Für alle Spiele die nach Datum X rauskommen/alle Spiele deren Entwicklung nach Datum Y beginnt.
Damit kann man dann planen. Jetzt wollen sie Geld für Spiele die vor 10 Jahren rauskamen und kaum mehr verkauft werden.

Das währe die wohl elegantere Lösung. Wobei es aus Entwickler Sicht schwer zu ermitteln ist, wie viel das dann am Ende kostet. Aber es währe eindeutig leichter planbar als den ihre aktuelle Idee und würde daher auch eine Preisanpassung für die Entwickler leichter machen. Der große Vorteil des noch aktuellen und "alten" Modells ist halt, das es ein fixer Betrag ist. Das ist leicht zu kalkulieren für Entwickler.

Problem ist nur...wie viel % willst du vom Gewinn haben? Denn der Wert der für die UE z.B. verlangt wird, reicht ja auch bei weitem nicht aus um die UE in die Gewinnzone zu bringen.

[brettschmitt]

Problem ist nur...wie viel % willst du vom Gewinn haben?

Wenn Du NUR eine Engine vekaufst, muss es halt genug Geld sein, um die Entwicklung zu finanzieren. Wenn das für die Lizenznehmer nicht zu bezahlen ist, dann ist es halt doch ein schlechtes Geschäftsmodell. Man macht das ja nicht Charity mäßig, um den netten Spieleentwicklern die Arbeit zu erleichtern...
Dann steigen halt die Spielpreise. Entweder weil die Lizenzgebühren sauteuer werden oder weil wieder jeder selbst seine Engine entwickeln muss. Wobei ich es nicht schlecht fände, wenn jeder seine Engine selbst entwickelt. Dann gibt es viele unterschiedliche Ansätze... von denen dann die besten halt doch wieder lizenziert werden können, weil sie von einem guten Spiel querfinanziert werden.

[Bassewitz]

Das ist für Indies aber eigentlich nicht zu leisten heutzutage.

[Rince Wind]

Edit: Ist natürlich die Antwort auf Nightmare

Klar, aber die Entwickler könnten es dann gleich in den Preis mit einkalkulieren. Ich denke hier hätte Unity den Vorteil, dass ihre Engine auch viel für Mobile Games genutzt wird. Wenn sie 5% eines Genshin Impact Umsatz abbekämen wäre das ja schon einmal eine ganze Menge. Die machen gerade wohl 1 Mrd/6 Monate.
Nach meinen Vorstellungen wäre es für Genshin selbst zu spät, denn die haben ihr Spiel ja unter anderen Voraussetzungen entwickelt.

[Mongke Khan]

An meiner grundsätzlichen Anmerkung ändert das ja erstmal nicht, wenn die ihr Geschäftsmodell ändern müssen und das möglich wäre über andere Finanzierungsmodelle statt pro Installation. Aber wenn die GF argumentierte "es trägt sich nicht oder nur, wenn man pro Installation soundsoviel bezahlt" und ich ihr unterstelle, den Markt zu kennen (gut, ob das eine sinnvolle Annahme ist, wenn die es explizit auf Installationen beziehen...), dann muss ich zunächst mal davon ausgehen, dass das Modell nicht tragfähig ist. Dritte Option: es sind halt Arschgeigen, die ihr tolles "Für die Community" Produkt an der Community vorbeivermarkten.

[Snup]

Nach allem was ich bisher so gehört und gelesen hab, haben die sowieso keine Ahnung, wer was wie oft installiert. Alles was die haben sind Daten der Shops, also hauptsächlich Verkaufszahlen. Und darum ist auch quasi alles ausgenommen, das nicht über die einschlägigen Shops vertrieben wird. Allerdings klingen auch ein paar Aussagen so, als würden sie diesen Zustand ändern wollen, also irgendwelche Telemetrie in die Engine einbauen.

[brettschmitt]

Nach allem was ich bisher so gehört und gelesen hab, haben die sowieso keine Ahnung, wer was wie oft installiert

Wenns auf Steam oder einer ähnlichen Plattform verkauft wird, müssten sie doch schon sehen, wie oft das downgeloadet wurde, oder nicht? Selbst wenn Keys irgendwo anders gekauft werden, läd man ja über Steam runter

[Cailie]

Nach allem was ich bisher so gehört und gelesen hab, haben die sowieso keine Ahnung, wer was wie oft installiert. Alles was die haben sind Daten der Shops, also hauptsächlich Verkaufszahlen. Und darum ist auch quasi alles ausgenommen, das nicht über die einschlägigen Shops vertrieben wird. Allerdings klingen auch ein paar Aussagen so, als würden sie diesen Zustand ändern wollen, also irgendwelche Telemetrie in die Engine einbauen.

Aber natürlich haben die Ahnung ... Patentierte Zählmethode "Trust me, Bro"

Wenns auf Steam oder einer ähnlichen Plattform verkauft wird, müssten sie doch schon sehen, wie oft das downgeloadet wurde, oder nicht? Selbst wenn Keys irgendwo anders gekauft werden, läd man ja über Steam runter

Es geht ja explizit nicht um verkaufte Spiele, sondern um Installationen.

[brettschmitt]

Es geht ja explizit nicht um verkaufte Spiele, sondern um Installationen.

Installationen sind doch downloads. Wenn ich es mehrmals installiere, muss ich es ja mehrmals downloaden... Gut, es sei denn, ich kopiere mir das irgendwie irgendwo hin. Keine Ahnung ob das geht...


[EDIT] Bei Handygames weiss ich es natürlich nicht, aber da gibts doch auch Playstore oder sowas, wo ich downloaden muss.

[Cailie]

Wenn sie das nicht mittlerweile entfernt haben, kann man auf Steam noch immer seine Spieldateien downloaden und als Sicherungskopie speichern. Ist das ne Installation? Wie siehts mit Stores wie GOG aus, wo dein Spiel kein DRM hat? Und warum sollten Steam und Epic überhaupt für Unity die Downloads tracken? Sie stehen mit denen ja in keiner Geschäftsbeziehung und werden den Teufel tun und Unity dabei helfen, das durchzusetzen mit dem Ergebnis, das dadurch vielleicht Spiele ganz von der Plattform genommen werden.

[brettschmitt]

Wenn sie das nicht mittlerweile entfernt haben, kann man auf Steam noch immer seine Spieldateien downloaden und als Sicherungskopie speichern. Ist das ne Installation? Wie siehts mit Stores wie GOG aus, wo dein Spiel kein DRM hat? Und warum sollten Steam und Epic überhaupt für Unity die Downloads tracken? Sie stehen mit denen ja in keiner Geschäftsbeziehung und werden den Teufel tun und Unity dabei helfen, das durchzusetzen mit dem Ergebnis, das dadurch vielleicht Spiele ganz von der Plattform genommen werden.

Doch klar stehen die Spieleentwickler, bzw. Publisher mit Steam in einer Geschäftsbeziehung. Kostet doch auch eine Gebühr an Steam, wenn Du den Service nutzt. Und ich gehe davon aus, dass wenn ich als Publisher ein Konto bei Steam habe, auch die downloads angezeigt bekomme.
Und die "Spieldateien sichern" heisst doch nur Speicherstände und Spieleinstellungen. Das Spiel selber muss ich nochmal neu downloaden, wenn ich es irgendwann nochmal (oder auf einem anderen PC) spielen will.

Oder bin ich schlecht informiert? Hab mich da jetzt nicht schlau gemacht, das sind nur meine spontanen Gedanken ohne Google

[Setcab]

Doch klar stehen die Spieleentwickler, bzw. Publisher mit Steam in einer Geschäftsbeziehung. Kostet doch auch eine Gebühr an Steam, wenn Du den Service nutzt. Und ich gehe davon aus, dass wenn ich als Publisher ein Konto bei Steam habe, auch die downloads angezeigt bekomme.
Und die "Spieldateien sichern" heisst doch nur Speicherstände und Spieleinstellungen. Das Spiel selber muss ich nochmal neu downloaden, wenn ich es irgendwann nochmal (oder auf einem anderen PC) spielen will.

Oder bin ich schlecht informiert? Hab mich da jetzt nicht schlau gemacht, das sind nur meine spontanen Gedanken ohne Google

Naja, wenn Unity bei den Entwicklern die Zahl der Installationen abfragen muss, für die es bezahlt werden möchte, klingt das... undurchdacht