Genau. Gemäß Kauai-Längsschnittstudie ca.1/3 "einige" und 2/3 "die breite Masse" ist. Aber nur unter denen die Risikofaktoren ausgesetzt sind. Sie sagt imho auch, dass es nicht die falschen trifft sondern eine Vorveranlagung besteht.
Resilienz und Vulnerabilität sind natürlich graduelle Eigenschaften. Und auf Kauai gab es auch keinen Krieg.
Und es war eine Studie über Kinder derselben Generation. Die Risikofaktoren waren also meist familiär oder individuell, etwa Armut, schwere Verletzungen oder der Verlust eines Elternteils.
Strauss und Howe nehmen eher die prägenden Ereignisse der ersten Lebensjahrzehnte in den Blick, besonders auch in der späteren Jugendzeit und im frühen Erwachsenenalter. Ihre vorletzte "Heldengeneration" (die Greatest Generation, die bei ihnen aber ein paar Jahre nach vorn verlegt wird) erlebte den Zweiten Weltkrieg beispielsweise erst in ihrem 2., 3. oder sogar 4. Lebensjahrzehnt.
Wenn man daran glaubt, dass eine aktive Beteiligung an Kampfhandlungen Menschen lebenstüchtiger macht, ergibt diese Zuordnung aber durchaus Sinn. Schließlich erlebten die Kinder der Silent Generation den Krieg entweder nur aus der Ferne (in den USA etwa durch den Verlust von Angehörigen, die Angst der Eltern, Lebensmittelrationierung...) oder sie erlitten ihn wehrlos und machtlos (in Europa und Ostasien etwa durch Bombenangriffe, Deportationen, Völkermord, Hunger...), wie es leider das Schicksal von Kindern in Kriegszeiten ist.
Interessant ist ja bei entsprechenden Kriegen auch die Auswirkung des demografische Faktors auf die Gesellschaft: es gibt einen Männerunterschuss und einen Frauenüberschuss (sieht man heute noch bei 90+). Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass viele Weltkriegsüberlende deswegen in der Nachtkriegszeit leichter Karriere machen konnten, weil sie mit weniger Männern konkurrieren mussten und Führungspositionen vakant waren weil die älteren Männer im Krieg gestorben waren.
Mit dem Generationenkonzept konnte ich noch nie etwas wirklich anfangen. Wenn man aus den zwischen 1981 und 1999 Geborenen eine Generation macht, stände ich am Anfang dieser Generation. D.h. ich hätte mehr mit einer 1999 geborenen Person gemein als mit einer ein Jahr vor mir geborenen? Oder wie muss man sich das vorstellen?
Und bei dem Meme ist ja wohl zu kritisieren, dass es zu jeder Zeit starke und schwache Männer gab und das außerdem subjektiv ist. Waren zum Beispiel die Nazis starke Männer oder schwache Männer?
Wenn wir schon noch im Kontext des Memes diskutieren müssen, dann wohl letzteres, immerhin haben sie jetzt nicht gerade gute Zeiten hervorgebracht... egal für wen.
Nethack: Ein Roguelike mit Spieltiefe ohne Ende!
PB87: Alexander im letzten (?!) Civ4-PB
PB82: Ludwig XIV. im Wunderwahn
PB81: Mali!
Story im PB 80 (mit Keine Andeutung; ausgestiegen)
Story im PB 78 (mit Keine Andeutung; vernichtet)
SP: Unsterbliches Äthiopien im Panzerwahn
SP: Kyros der Perser, Unsterblich, Weltraumsieg!
Naja, die meisten Nazis wurden ja in den ersten 20 Jahren des 20. Jahrhunderts sozialisiert. Das gilt zunächst als prosperierende Phase, die in krassem Gegensatz zu den persönlichen Erlebnissen im 1. Weltkrieg steht. Allerdings war zum Beispiel Hitler in der properierenden Phase ein arbeitsloser Bettler.
Edit: Also auf individueller Ebene wäre Hitler wohl ein Beispiel dafür, dass harte Zeiten starke Männer produzieren. Nur haben Hitler und seine Kameraden keine guten Zeiten produziert, außer durch das Besiegen derselbigen. Bin mir aber sicher, dass das Meme gerade das nicht aussagen will.
Rady hat aber schon recht, die Abgrenzung ist bei einer Definition von Generationen immer ein großes Problem. Selbst wenn man einen recht objektiven Start- und Endzeitpunkt setzen kann wie bei den "Boomern" (mit dem Kriegsende und dem Pillenknick), fasst man immer Menschen zusammen, die von ihrer Lebenserfahrung her mehr mit Angehörigen anderer Generationen zu tun haben. Jemand, der 1964 geboren ist, teilt in der Regel viel mehr Kindheits- und Jugenderfahrungen mit einem Menschen des Jahrgangs 1969 als mit einem des Jahrgangs 1946. Eine mögliche Alternative ist die engere Definition von Generationen (dann umfassen die Baby-Boomer in Deutschland etwa nur das Jahrzehnt zwischen 1955 und 1964), aber damit folgen sie dann nicht mehr als echte Alterskohorten aufeinander.
Naja, es ist eine Kategorie mit fließenden Übergängen. Das macht es noch nicht wertlos.
Nach Einkommensgruppen zu unterscheiden kann ja auch sinnvoll sein, obwohl die Kritik da genauso gilt.
Nur eines ist sicher: Die neue Generation ist immer die schlimmste.![]()
Fnord
Ironischerweise ist das Meme noch nichtmal sonderlich alt, auch wenn der Spruch so klingt, als wäre er schon immer dagewesen, wohl weil er an bereits vorhandene Klischees andockt.
Letzten Endes bietet sich so ein zyklisches Geschichtsbild für manche politischen Zwecke halt an, weil sich immer leicht suggerieren lässt, dass wir in einer "Verfallszeit" leben und daher mehr "harte Männer" brauchen, die Krise dient als Rechtfertigung für den angepriesenen Idealtyp. Zugleich fügt es sich gleich in das Bild ein, dass höhere Mächte am Werke sind, die das historische Geschehen nach festen Bahnen bestimmen, was manchen politischen oder gesellschaftlichen Neigungen entgegenkommt. Praktischerweise steckt da noch gleich mit drin, wie der Wandel auszusehen hat- hart und männlich, eben. Ein gewisser Chauvinismus, eine gewisse Kultur- und Bildungsfeindlichkeit und ein gewisses aggressives Potential ist schon dem Tenor des Memes zu entnehmen und wird meist von denen, die sowas teilen, auch so vertreten. ACOUP ist da wirklich ein guter Verweis.Mit der grundsätzlichen "Generationenthese" hat das mMn auch nicht viel zu tun, weil daraus noch wesentlich mehr abgeleitet wird- eben ein zyklischer Ablauf für Geschichte, der uns zugleich als Anleitung dient, wie wir unsere Gesellschaft heute zu gestalten haben.
Wen so Nischencontent interessiert, es gibt da ein paar gute Videos von einem meiner in letzter Zeit liebsten youtuber, der gerne Spiele mit historischem Bezug auf ihre historiographischen Methoden untersucht und in einigen Fällen sehr ähnliche Thesen aufgreift, hier sogar mal mit civbezugHier werden etwa die Thesen von John Glubb, der "Reichen" gewisse "Verfallszeiten" nachgesagt hat, und Oswald Spenglers Werk "der Untergang des Abendlandes", anhang von Parallelen zur Geschichtsdarstellung in civ6 und Victoria3 untersucht.
Ist sogar ein Klischee, das aktuell noch online kursiert, gibt da auch ein gutes/unterhaltsames Video dazu (auch mit ein Bisschen Bezugnahme auf die historischen Hintergründe und einem interessanten twist am Ende: