Also zusammengefasst wachsen ja aktuelle Jugendliche in kritischeren Zeiten auf, als die Generation Wirtschaftswunder/50er-70er Jahrgänge. Also sind laut dem Bild, ja Gen X und Babyboomer Schuldgen an den aktuellen Krisen, währenddessen Millennials/Gen Z und Alpha eher die harten sind die dort aufwachsen.![]()
Wird im Wiki-Artikel ja auch so ähnlich beschrieben: die Boomer mit ihren übertriebenen moralischen Idealen haben die Institutionen geschwächt und damit die Krise verursacht, die pragmatischen Generation Xer werden den Karren aus dem Dreck ziehen und die mustergültigen Millenials werden das nächste Hoch erschaffen.
Praktischerweise gibt es sogar eine Anleitung, wie die Krise beendet werden wird: "[Generation X] will reverse the frenzied and centrifugal cultural directions of their younger years. They will clean up entertainment, de-diversify the culture, reinvent core symbols of national unity, reaffirm rituals of family and neighborhood bonding, and re-erect barriers to cushion communities from unwanted upheaval."
Ja danke, ich dachte mir auch, das die theorie ein bischen ein Amerikazentrisches Weltbild hatte.
Gerade weil der 30 Jährige krieg dann in ein "hoch" gefallen wäre.
Was mir aber gefällt ist das konzept etwas erweitert wird, anstatt einer Variable mit den Polpunkten "stark' und " schwach" gibt es zwei variablen:
"schwache institutionen" - "Starke institutuionen"
"schwacher induvidualismus" - "starker induvidualismus"
wobei diese beiden variablen phasenverschoben oszilieren.
Starker induvidualismus schwächt institutionen und fürt zu korruption , fördert aber auch kreativität und freiheit.
Schwacher induvidualismus hat starke institutionen, aber das liniendenken birgt gleichzeitig kreative flaute und unfreiheit.
Ich könnte mir schon vorstellen das wir zwischen den beiden extremen oszillieren, nur halt nicht uhr genau in 80 jahren, sonder eher schwammig und gaduell.![]()
Ich sehe das viel zu verbreitete Dummen-Meme, will naturgemäß sofort ACOUP verlinken, und sehe dann: JD hat die Sache schon im Griff.![]()
Nethack: Ein Roguelike mit Spieltiefe ohne Ende!
PB87: Alexander im letzten (?!) Civ4-PB
PB82: Ludwig XIV. im Wunderwahn
PB81: Mali!
Story im PB 80 (mit Keine Andeutung; ausgestiegen)
Story im PB 78 (mit Keine Andeutung; vernichtet)
SP: Unsterbliches Äthiopien im Panzerwahn
SP: Kyros der Perser, Unsterblich, Weltraumsieg!
Ich kenne ACOUP nur dank des Forums, also kannste dir das wahrscheinlich eh gutschreiben![]()
Zitat von Meister Wilbur
Naja, der Text stammt aus den 90ern, mag sein, dass da noch andere Vorurteile über die Boomer kursierten. Immerhin waren sie maßgeblich an den progressiven Massenbewegungen in den 60ern und 70ern beteiligt, sie waren halt die damalige Jugend.
Hab das auch bewusst zitiert, um zu demonstrieren, dass pauschale Aussagen über ganze Generationen gerne etwas willkürlich werden. Heute würde das so keiner mehr sagen, weil die Fronten im Generationenkonflikt (soweit das Konzept überhaupt Sinn macht) anders verlaufen als damals vorhergesagt.
Zur "Ehrenrettung" des Generationenkonzepts sei vielleicht gesagt, dass es nicht notwendigerweise auf Stärke und Schwäche von Menschen (oder gar von Männern) bezogen sein muss. Es ist ja durchaus plausibel, dass beispielsweise die bewusste Erfahrung des Weltkrieges im Kinder- oder Jugendalter die Geburtenjahrgänge zwischen ungefähr 1929 und 1941 oder 1942 prägte. Dennoch sind die persönlichen Reaktionen darauf natürlich von der Erziehung und individuellen Entscheidungen und Erfahrungen abhängig.
Außerdem lassen sich Generationen nur schwer abgrenzen. Selbst wenn man beispielsweise das Kriegsende ansetzt, sind die persönlichen Erfahrungen eines 1944 und eines 1946 geborenen Menschen nicht so unterschiedlich, dass man im strengen Sinn von zwei verschiedenen Generationen sprechen kann.
Man kann ja einmal ein paar der in den letzten Jahrzehnten aktiven Personen des öffentlichen Lebens anschauen, die um 1940 herum geboren worden sind. Zwischen Gudrun Ensslin, Erwin Teufel, Wolfgang Schäuble, Wolfgang Clement, Joachim Gauck, Kofi Annan, Erika Gesell, Bob Dylan und Chuck Norris gibt es sicherlich einige Gemeinsamkeiten in der Lebenserfahrung, aber doch auch erhebliche Unterschiede.![]()
Gudrun Ensslin und Chuck Norris in einem Satz. Göttlich, Jon, göttlich.![]()
https://de.wikipedia.org/wiki/Gudrun_Ensslin
Als Mitbegründerin und führendes Mitglied der Rote Armee Fraktion war sie an fünf Bombenanschlägen mit vier Todesopfern beteiligt.![]()
Hmm. Schwere Zeiten offenbaren zumindest mehr Resilienz und Vulnerabilität. Dass Risikofaktoren, welche beide Seiten offenlegen, während Krisen mehr Individuen betreffen ist gegeben, oder?
Das hier von Jon ...
... steht natürlich darüber. Es ist kein Automatismus. Trotzdem bergen Krisen immer Situationen an denen man menschlich wachsen kann.Dennoch sind die persönlichen Reaktionen darauf natürlich von der Erziehung und individuellen Entscheidungen und Erfahrungen abhängig.
MMn.
Zweifellos. Allerdings ist die - vorwiegend in den USA und Großbritannien so genannte - "Greatest Generation" (meist ungefähr als die Jahrgänge 1902/1907-1927 definiert) beispielsweise nicht freiwillig zu einer "Heldengeneration" geworden, ebenso wenig wie heute die jungen Menschen in der Ukraine. Klar, wenn ein junger Mensch einen echten Kriegseinsatz überlebt hat, wird er sich normalerweise auch ein wenig verändert haben. Ob er dann aber tatsächlich selbstbewusst und stark, mitleidsvoll und weise, brutal und rücksichtslos oder schuldbeladen und lebensmüde heimkehrt, hängt wiederum von sehr vielen verschiedenen Faktoren ab, die teils individuell und teils gesellschaftlich sind.
In der Nachkriegszeit wurden die Erfahrungen halt schon aus praktischen Gründen kaum aufgearbeitet, so dass viele Reaktionsmuster noch kaum erforscht sind. Es gibt aber beispielsweise viele Hinweise darauf, dass in Deutschland mehrere Millionen ehemaliger Frontsoldaten noch in den 50er- und 60er-Jahren pervitin- oder alkoholabhängig geblieben waren. In dem Fall hat der Krieg sie also eher nicht lebenstüchtiger gemacht.