n’Abend, Leute.
Im Dunkel der nahen Großstadt leuchtet sicher Neonlicht, doch ich bin hier. Ich sitze hier, blicke zurück und erinnere mich noch gut, wie mein Jubiläum eine große Entscheidung von mir abverlangte. Zwei Wege standen mir damals offen: Ich konnte auf dem Pfad weiterwandeln, den ich meine Kunstfigur in den letzten Jahren schreiten ließ, seit es nach Riva ging und wieder zurück, ich konnte mein Rollenspielwissen als Fundament für eine teilweise humorvolle, teilweise aus meinem Interesse für erzählende Kunst die Entscheidungen hinterfragende Geschichte erzählen, wobei der Schwerpunkt mit den Jahren zusehends auf Letztem lag, oder…
… oder ich tat, was mich interessierte.
Ich hatte innerlich schon das letzte Boot betreten, doch dann wollte ich die „Mutter aller Einleitungstexte“ nicht umsonst geistig vorformuliert haben und stieg um. So treibt das Ergebnis heute durch das ewige Eis.
Was mich interessiert, das ist heute Europa Universalis IV. Sind wir ehrlich: Es geschah mit Ansage. Dieses Spiel in Storys und Let’s Plays verfolgend, wartete ich jedoch auf ein „Angebot, dass ich nicht abschlagen konnte“, und als es eintrat, lockte es gleich doppelt: Mag für viele der „El Dorado“-DLC so wirken, als habe man im soundsovielten Anlauf endlich den Hai gesprungen, konnte ich doch der Verlockung eigener Nationen nicht widerstehen. Auch hier erwies ich mich als berechenbar: Sieht man von meinen allerersten Gehversuchen ab, entschied ich mich bislang immer für Eigenbau. Ein einsamer Pfad, wie mir scheint.
So kommt heute, in dieser sternenklaren Nacht, alles zusammen: Es ist mein nächstes Jubiläum, denn genau vor zehn Jahren trat ich dem Forum bei. So möchte ich nun das andere Boot besteigen und sehen, wo es mich hinführt. Ich kenne zwar die Gewässer nicht, doch ich bin mir sicher: Sie werden nicht kalt, sondern heiß werden.
Folgender Fahrplan schwebt mir dabei vor: Ich eröffne heute die Geschichte, doch wird sie in den nächsten fünf Tagen und damit bis zu Patch und DLC bloß aus Fließtext bestehen. Es steht uns also ein langsamer Start bevor.
Das Introbild stammt diesmal von mir selbst und sollte um 2007 entstanden sein (offensichtlich bevor ich wusste, dass der „Künstlerstrich“ ein Anfängerfehler sei). Die Wahl geschah aus einer Nostalgie heraus, aber auch aufgrund der Exzentrik meines Szenarios und … ach, ich gestehe es: auch aus einer Hoffnung heraus: Mein letztes Werk mit selbst gezeichnetem Titelbild wurde zur Story des Monats und ich würde mich wirklich freuen, wenn mir dies erneut gelänge.
In diesem Sinne: Euch allen und mir viel Spaß auf der Reise.
Christian / Ghaldak