[Rogue Trader] Magnaten der Ausdehnung

[Azrael]

An der Stelle trennt man sich vor den Offizieren. Denn die sollen direkt zur Brücke hoch, in der Hoffnung Edelthrad noch einzuholen. Der Truchsess besteht aber darauf, dass unsere Gruppe vorher noch einen Abstecher in die Quartiere der Freihändlerin macht. Ihn beunruhigt es, dass man zwischendurch noch immer Fetzen einer Übertragung von Theodora hört, obwohl die längst auf der Brücke sein müsste. Möglicherweise werde sie in ihren Gemächern belagert.



Abelard kennt einen Geheimgang, der direkt zum Quartier führt, es sei nicht weit von hier. Und von dort aus führe der persönliche Aufzug der Freihändlerin ebenfalls zur Brücke hoch, man verliere also nicht viel Zeit.



Als sich die Türen des Geheimgangs in das Quartier von Theodora öffnen, sieht Abelard seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Erzmilitant Mort, Theodoras Leibwächter, ist tot. Noch immer hält er seinen Melter umklammert, ist aber offensichtlich nicht dazu gekommen die Waffe abzufeuern.



Und Theodora... hat das gleiche Schicksal ereilt. Die Freihändlerin ist auf dem blutüberströmten Schreibtisch zusammengesackt, irgendjemand hat sie in ihrem Büro erschossen.



Die Psionikerin Idira blickt ungläubig auf die Leiche. Sie stammelt panisch vor sich hin und schreit, dass das nicht möglich sei, sowas habe sie nicht vorausgesehen. Und auch der Truchsess ist erschüttert.

"Lord Captain... Wer würde es wagen...? Wenn nicht... diese Ratte Voigtvir..."

Das bezweifelt Azrael allerdings. So wie er den verräterischen Meister des Geflüsters kennengelernt hat, hätte der Theodora nicht einfach so erschossen. Er wollte ihr alles nehmen was sie besitzt und hätte sie erst eine Weile lang gedemütigt, bevor er sie vielleicht ganz am Ende hingerichtet hätte. Nein, hier geht irgendetwas anderes vor...

[Azrael]

Der Schreibtisch der Freihändlerin wirft jedenfalls mehr Fragen auf als er beantwortet. Zwei Dinge fallen Azrael besonders ins Auge: Zum einen seltsame kleine Glassplitter, die aus ihrem Inneren blau zu leuchten scheinen. Idira zuckt zusammen und weicht vor den Splittern zurück. Die hätten zu irgendetwas Üblem gehört.

Und dann ist da noch der Brief, den Theodora offenbar gerade gelesen hat, als sie der Tod ereilte. Der Absender des Schreibens informiert die Freihändlerin darüber, dass sie umgehend zum Rykad-System aufbrechen müsse, um einen gewissen Heinrix van Calox abzuholen. Unterschrieben ist der Brief lediglich mit den Initialen X.C. Aber Azrael erkennt das Siegel auf dem Brief, ein stilisiertes I mit einem Schädel in der Mitte: Das Symbol der Inquisition, der Geheimpolizei des Imperiums.



Aber nichts davon liefert eine Antwort auf die Frage, wer die Freihändlerin und ihren Leibwächter getötet hat. Zumal der Attentäter das Kunststück fertiggebracht hat schneller die Waffe zu ziehen als Erzmilitant Mort und sie beide erschossen hat, bevor er auch nur seinen Melter entsichern konnte.



Die Waffe des Erzmilitanten ist unbrauchbar gemacht worden, aber seinen Helm könnte man noch bergen. Wie ihr sehen könnt, erfordert dieser Gegenstand die Ausrichtung auf Dogmatiker, weshalb das eine gute Gelegenheit ist noch kurz auf die moralische Ausrichtung von unserem Protagonisten und dessen Begleitern einzugehen.



Gewisse Entscheidungen im Spiel wie vorhin die Konfrontation mit der Illusion an der Treibstoffleitung bewirken, dass sich der Hauptcharakter in eine der drei Richtungen bewegt, Dogmatiker, Ikonoklast oder Ketzer. Wenn man eine gewisse Anzahl Punkte auf einem der drei Pfade gesammelt hat, ermöglicht das zum einen gewisse Gegenstände wie den Helm des Erzmilitanten anzuziehen und gewährt darüber hinaus weitere Spezialfähigkeiten. Azrael hat die erste Stufe beim Ikonoklasten erreicht und erhält deshalb zu Beginn eines Kampfes einige temporäre Trefferpunkte. Es ist möglich in mehreren Richtungen Punkte zu sammeln, wenn man aber Rang 3 bei einer erreicht hat, können die beiden anderen danach nicht mehr über Stufe 2 hinaus erhöht werden.



Da der Helm die Dogmatiker-Ausrichtung erfordert, kann Azrael ihn somit nicht verwenden. Aber die anderen Gefährten haben alle ebenfalls eine Ausrichtung auf einem der drei Pfade, der von ihrer persönlichen Biographie vorgegeben ist. Die zusätzlichen Talente erhalten sie davon nicht, weil dafür allein der Wert des Protagonisten entscheidend ist, wie Don richtig erklärt hat. Aber es ermöglicht ihnen Gegenstände zu verwenden, die eine bestimmte Ausrichtung verlangen. Der Helm geht also an Schwester Argenta.

[slowcar]

Was wäre denn passiert, wenn man durch die Flammen latscht? Also unabhängig von den Punkten, so rein narrativ.

[Bassewitz]

Ich bin jetzt sehr froh über unsere Ausrichtung. Alles andere doch komplett beknackt.

[PCGamer]

Ich bin jetzt sehr froh über unsere Ausrichtung. Alles andere doch komplett beknackt.

Was Basse sagt.

[Azrael]

Was wäre denn passiert, wenn man durch die Flammen latscht? Also unabhängig von den Punkten, so rein narrativ.

Achtung Spoiler:

Es gibt zwei Möglichkeiten. Die Ketzer-Variante ist sich von der Theodora-Illusion durch das Feuer führen zu lassen. Dann gelangt man unbeschadet durch und wird von dem Warpwesen sogar zu einem Versteck der echten Theodora geführt, in dem die Freihändlerin ein paar… problematische Gegenstände versteckt hat. Ob es klug ist bei einem Dämon in der Schuld zu stehen, muss jeder selber wissen.
Variante 2 ist der von Argenta vorgeschlagene Glaubenssprung. Dann springt die Gruppe durch die Feuerwand und überlebt das (leicht angekokelt) tatsächlich. Die anderen Besatzungsmitglieder schaffen es allerdings nicht und verbrennen in dem Feuer. Bei der Variante gelingt es Edelthrad noch einzuholen bevor er den Aufzug zur Brücke erreicht. Aber auch dann wird der Truchsess darauf bestehen im Quartier von Theodora nachzusehen, dort laufen die Stränge der Entscheidung also wieder zusammen.

[Bassewitz]

Was für problematische Gegenstände?

[Azrael]

Nichts anstössiges. Nur etwas, das die Inquisition vielleicht nicht so gerne sehen würde.


Wer auch immer der Mörder von Theodora war, ist schon lange fort. Hier gibt es nichts mehr für die Gruppe zu tun, also will man wie geplant den Aufzug der Freihändlerin hoch zur Brücke nehmen. Doch gerade als man das tun will, öffnen sich die Aufzugstüren und eine Handvoll Meuterer treten hinaus, die zudem einen Kampf-Servitor im Schlepptau haben. Das verheisst nichts gutes was die Brücke angeht...



Der mit Abstand gefährlichste Gegner in diesem Gefecht ist der Servitor. Diesmal ist es nicht einer, der nur seine Werkzeuge für eine Attacke zweckentfremdet, dieses Exemplar wurde speziell für den Kampf gefertigt und trägt einen Melter anstelle seines rechten Arms. Also stürmt Abelard nach vorne, um den Servitor erst mal im Nahkampf zu beschäftigen.



Dadurch wird der Truchsess natürlich auch zur Zielscheibe wenn die Gegner erst mal am Zug sind. Für solche Fälle hat die Krieger-Klasse diese Fähigkeit hier, mit der er sich für eine Runde ein paar zusätzliche Trefferpunkte verschafft und den erlittenen Schaden reduziert. Hoffentlich genug, dass er nötigenfalls einen Treffer des Servitors aushält.



Die Meuterer sind dagegen schon fast vernachlässigbar. Mit ihren drei Angriffen (der normale, ihr eigenes Extra und der Bonus von Azrael) räumt Schwester Argenta die meisten von denen direkt ab.



Der Kampf-Servitor löst sich aus dem Nahkampf mit Abelard und tritt ein paar Schritte zurück. So darf ihm Abelard zwar noch einen Gelegenheitsangriff mitgeben, aber der Servitor kann seine Fernkampfwaffe wieder einsetzen. Aber wir haben mehr Glück als erwartet, Abelard weicht dem Melterfeuer aus und rollt sich zur Seite.

[Azrael]

Unsere Psionikerin versetzt ihm in der Runde darauf mit einer psionischen Attacke den Todesstoss.



Ich hatte e schon erwähnt, Stufenaufstiege kommen in Rogue Trader recht häufig vor. Deshalb werde ich da auch nicht jedes mal detailliert drauf eingehen. Aber Stufe 4 ist ganz interessant, weil da alle Charaktere ihre Heldentat lernen. Rechts von den Einheitenporträts seht ihr jeweils einen blauen Balken, die sogenannte Dynamik. Die ist sozusagen eine Anzeige dafür, wie 'gut' der Kampf für unsere Gruppe läuft. Wenn sie viele Treffer bei den Gegnern erzielen, steigt die Dynamik an und wenn man viel Schaden kassiert, sinkt sie. Wenn die Dynamik den Wert von 75 überschreitet, kann ein Charakter eine Heldentat einsetzen, eine besonders starke Fähigkeit. Azrael als Offizier gewährt etwa einem anderen Charakter einen kompletten Extra-Zug. Die Heldentaten dienen in diesem Fall dazu einen Kampf zu entscheiden, indem man den Gegner mit den Spezialfähigkeiten überwältigt. Auf der anderen Seite, wenn der Kampf schlecht läuft und die Dynamik unter 25 fällt, kann man mit einer Verzweiflungstat versuchen den Kampf noch mal herumzureissen. Die Verzweiflungstat gewährt die gleichen Vorteile wie die Heldentat (soll heissen bei Azrael einen Extra-Zug), bewirkt aber danach einen Malus. Bei der 'Grössten Stunde' wäre es, dass der Gefolgschafts-Wert des Offiziers danach bis zum Ende des Kampfs halbiert wird und somit die ganzen Buffs weniger wirksam sind.



Da die Meuterer den Aufzug schon so nett zu unserer Gruppe gebracht haben, steigen die sofort in die Kabine und fahren hoch zur Brücke. Dort bietet sich ihnen ein Bild der Verwüstung. Dutzende Deckoffiziere liegen tot am Boden und an mehreren Stellen ist Feuer ausgebrochen. Und wieder liegt der beissende Geruch von Eisen und Ozon in der Luft, sichere Anzeichen dafür, dass der Warp hier am Werk ist.



Der Verantwortliche für das Chaos ist schnell gefunden. Kunrad schreitet zwischen drei gefesselten Offizieren hindurch und rezitiert irgendeinen ketzerischen Sermon.

"Das erste Opfer öffnet das Auge..."

Und nacheinander schlitzt er den Gefesselten die Kehlen auf.

"Das zweite Opfer zieht seinen Blick auf sich..."



Immerhin, dadurch dass der Verräter gerade abgelenkt ist, können sich Azrael und seine Begleiter unbemerkt auf die Brücke schleichen. Hinter einer Barrikade liegt Edelthrad, zusammen mit zwei Deckoffizieren, die sich eine Laserpistole geschnappt haben. Eine ziemlich hässliche Wunde auf seiner Brust zeigt, dass einer der Meuterer ihn getroffen hat.

[Azrael]

Aber es ist nicht nur diese Wunde, weswegen der Erbe ächzend auf dem Boden liegt. Er wurde dem Warp ausgesetzt, was wie schon gesagt für einen Psioniker besonders gefährlich ist. Zwei Knochenauswüchse durchstechen den Stoff seiner Jacke, weil der Einfluss des Warp begonnen hat seinen Körper zu verformen. Als man ihm erzählt, dass die Freihändlerin tot ist, sieht er keine Möglichkeit mehr Kunrad zu stoppen und will das Schiff sprengen, um es dem Erzfeind vorzuenthalten.



Doch gerade als Azrael versucht den angeschlagenen Edelthrad für ein letztes Gefecht aufzumuntern, wird der verräterische Chefspion auf unsere Gruppe aufmerksam. Edelthrad rafft sich auf und humpelt ihm entgegen, während er ihn für den Tod der Freihändlerin verflucht. Und Azrael hatte recht, Kunrad wusste noch nichts von Theodoras Tod und reagiert ziemlich perplex auf die Neuigkeit.



"Ihr werdet Eurer Ritual nicht beenden, Ketzer!"

Blaues Feuer steigt von Edelthrad auf als der sich bereit macht seine psionischen Kräfte gegen den Verräter zu entfesseln. Der flucht und ersticht im Vorbeigehen den letzten der drei Offiziere, bevor er Fersengeld gibt, um dem Zorn des Erben zu entkommen.



Was Edelthrad auch vorhatte, er kommt nicht mehr dazu es umzusetzen. Ein Feuerring bildet sich zwischen den drei Toten und hebt eine unsichtbare Kraft hebt ihn in die Höhe. Er schreit wie am Spiess während sich Körper von den Kräften des Warp verzerrt wird.



Der Warp verwandelt ihn in eine höllenhafte Kreatur, die nichts mehr mit dem armen Edelthrad gemein hat. Und die Chaosbrut stampft der Gruppe langsam entgegen...

[Bassewitz]

Nichts anstössiges. Nur etwas, das die Inquisition vielleicht nicht so gerne sehen würde.

Wie kommst du denn auf die komische Idee? Natürlich was illegales, aber ich wüsste gerne, was. Bekommt man das noch raus?

[Azrael]

Gute Frage... Ich glaube an die konkreten Gegenstände (es sind halt Xenos-Waren und eine vom Erzfeind berührte Waffe) kommt man sonst nicht heran.

[Bassewitz]

Mit Xenos Kram dürfen wir doch aber handeln?

[Azrael]

Stimmt natürlich. Zumindest zur Waffe hätte die Inquisition aber vermutlich ein paar kritische Fragen...


Kleiner Disclaimer zu Beginn, Don hatte recht, dieser letzte Kampf des Prologs ist auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad echt nicht ohne. Ich musste den tatsächlich zwei mal versuchen, weil ich ihn beim ersten Durchlauf durch ungünstige Positionierung und falsche Prioritäten nicht geschafft hatte. Die folgenden Bilder stammen vom zweiten, siegreichen Versuch.

Die Chaosbrut ist mit 216 Trefferpunkten ausserordentlich zäh (Azrael zum Vergleich hat nur 24) und hat darüber hinaus die lästige Eigenheit, dass ihre Rüstung von der Zahl der Trefferpunkte abhängt. Anfangs hat sie 55% Rüstung und das sinkt bis zum Ende auf 25%. Dazu kommt, dass sie einen der Meuterer verschlingen und sich damit heilen kann.



Daher sollte man zuerst die Meuterer erledigen bevor man sich der Chaosbrut zuwendet. Sonst heilt die sich immer wieder über den Schwellenwert für die Maximalrüstung hoch und zieht den Kampf so in die Länge. Und weil die Bestie zugleich sehr hart austeilt, bedeuten zwei Runden Zeitverlust möglicherweise schon die Niederlage, wie ich feststellen musste. Idira wirft also einen Blitzbogen in die Richtung der Chaosbrut, aber nur damit der Meuterer hinter ihr direkt erledigt wird.



Immerhin, auch ein paar der Besatzungsmitglieder auf der Brücke sind noch immer am Leben und beteiligen sich so gut es geht an den Kämpfen. Einer der Enforcer erledigt hier einen weiteren Meuterer.



Und Argenta mäht mit ihrem Bolter einmal durch und schaltet gleich zwei von ihnen aus. Abelard rennt anschliessend an der Chaosbrut vorbei und erwischt den letzten der Meuterer, damit sind deren Verbündete in der allerersten Runde bereits aus dem Weg und die Heilung wird ausbleiben.



Die Chaosbrut reagiert mit einem durchdringenden Schrei, der über die ganze Brücke hallt. Damit belegt sie jeden Charakter mit einer gewissen Chance mit einer negativen Eigenschaft. Abelard fängt etwa spontan Feuer.

[Azrael]

Argenta ist wieder an der Reihe und das Ziel ist so gross, dass sie es mit ihrer Salve kaum verfehlen kann, so dass fast jeder Bolterschuss ins Schwarze trifft. Die Dynamik ist durch die vielen erledigten Gegner zudem bereits so hoch, dass man direkt die ersten Heldentaten einsetzen kann. Das bedeutet sie feuert zuerst zwei Salven ab und schiesst ihr Magazin fast komplett leer.



Dann aktiviert sie ihre Heldentat, mit dem sie nochmals mehrere Einzelschüsse auf die Chaosbrut abgeben kann. Die Rüstung der Kreatur beginnt nachzugeben und jeder Treffer fügt ihr etwas mehr Schaden zu als die vorherigen.



Der Einsatz einer Heldentat reduziert die Dynamik, aber Argenta hat mit ihren Extra-Angriffen so oft auf die Chaosbrut geschossen, dass Azrael ihr zuerst einen Extra-Angriff verschaffen und danach gleich die nächste Heldentat zünden kann, die erwähnte Grösste Stunde, um Argenta einen weiteren Zug zu geben.



Am Ende waren das dann, wenn ich richtig nachgezählt habe, vier Salven und noch mal gleich viel Einzelschüsse. Es sieht zunächst wie Sisyphusarbeit aus, aber wie gesagt wird der ausgeteilte Schaden ja wegen der sinkenden Rüstung des Gegners immer grösser. Es ist auch dringend notwendig den Kampf zu beenden, denn Abelard hat während dem Trommelfeuer von Schwester Argenta die Chaosbrut im Nahkampf beschäftigt und ist bereits schwer angeschlagen.



Und als die Chaosbrut in der Runde darauf auch noch eine Giftattacke in mehrere Richtungen feuert, geht der Truchsess letztendlich zu Boden.