Termin fand statt, aber wir wurden uns weiterhin nicht einig. Geht nun vors Landesarbeitsgericht.
Das Urteil sagt vorerst folgendes aus:
1. die 1. Kündigung wurde einkassiert
2. Abfindung/Schadensersatz wurde abgelehnt
3. Provisionsanspruch wurde abgelehnt
Zu 2.)
Hintergrund ist einfach der, dass der Arbeitgeber weiterhin behauptet nicht mehr als 10 Mitarbeiter zu haben. Ich kann/darf das Gegenteil nicht beweisen. Ich kenne eine Liste aus meiner Zeit im Unternehmen wonach es 11 MA waren - und somit Kündigungsschutz bestünde. Diese Liste darf ich aber nicht haben und als Beweis vorlegen, weil ich dann Eigentum der Firma entwendet und einen Datenschutzverstoß begangen hätte. Also wie soll ich etwas beweisen, wenn ich keine Beweise haben darf?
Außerdem argumentiert das Unternehmen damit, dass die Mitarbeiter ja Remote überall auf der Welt sitzen und eigentlich nicht DACH, sondern anderen Ländern zugewiesen sind. Damit hebelt man mal eben fix das Kündigungsschutzgesetz in Deutschland aus. Mein Anwalt sieht das jedenfalls so.
So ergibt sich eben, dass ich keinen Anspruch auf ne Abfindung habe.
zu 3.)
Das Unternehmen behauptet ich habe keine Umsätze erwirtschaftet. Ich weiß (von Kunden und ehem. Kollegen), dass die Aufträge 1-4 Wochen nach meiner Freistellung - in jedem Fall aber während meiner 3 monatigen Kündigungsfrist - kamen. Der Anwalt der Gegenseite behauptet weiterhin das Gegenteil. Das ist halt ne glatte Lüge.
Aber: Wo liegt die Beweislast? Natürlich bei mir. Wie soll das gehen ohne Datenschutzverstoß? Vermutlich nur indem wir die Kunden oder ehem. Kollegen zur nächsten Verhandlung vorladen. Da kommt doch Freude auf.
Und dann ist da ja noch die Sache mit dem Datenschutzverstoß des Unternehmens als sie meine Steuerunterlagen mal eben an einen Kollegen geschickt haben - und mir davon nichts mitteilten...Das haben wir bisher noch gar nicht zur Sprache gebracht. Das kommt dann nun alles zur Verhandlung vorm Landesgericht. Allerdings wird das noch Moooooooonate dauern. Ich fechte das aus. Ist mir scheißegal. Klar, hätte ich das Geld gerne jetzt schon gehabt, aber das Angebot der Gegenseite war lächerlich. Eigentlich belief es sich auf 4 Gehälter (also das was sie eh verloren haben) + Betrag X - der in etwa meinen verleugneten Provisionen entspricht.
Was sie vollständig ausblenden sind die Provisionen die ich
nicht erwirtschaften konnte, weil sie mich freigestellt haben. Ich habe ein Angebot gemacht und die Reaktion des Anwalts war, dass man seitens des Unternehmens eher dazu tendiert mir gar nichts mehr anbieten zu wollen. Nun denn...dann also weiter Krieg.