Der Freude-Thread :laola:

[Gullix]

Wenn man zwei Probleme hat, und dasjenige für relevant erklärt, womit es keinen konstruktiven Umgang gibt.

[Flati]

Ich empfind' es als sinnvoll, dem AG aufzuzeigen, daß es so nicht geht.

Mein AG (außerklinische Intensivpflege) wirbt auf seiner Website mit einem "Betreuungsschlüssel von 1 bis zu 1,5 (Fachpflegekräften/Patient)" und kassiert dafür entsprechend bei den Krankenkassen ca. 25-30k€/Monat/Patient.

Ich hab aktuell drei Spätdienste allein mit einem Azubi Ende zweites Lehrjahr gehabt.

Das entspricht ein Betreuungsschlüssel von 1:6 in dem ich noch (mein Anspruch an mich) Zeit finden muß, den Azubi (Ende zweites Lehrjahr) anzuleiten, seine Arbeit zu überprüfen und konstruktives Feedback zu seinen erworbenen Skills & bestehenden Defiziten zu geben.

Ganz doof gesagt:
-> der Azubi sieht die Arbeit nicht; der ist mehr wie ein kleiner Pflege-Roboter mit Spracheingabe.
-> ich fall da komplett aus der Zeit -> ich hab unter katholischen Nonnen gelernt, wenn man nicht selbstständig eine zu erledigenden Aufgabe entdeckt hat, gab es einen verbalem, hohen Einlauf inkl. der letzten Kackarbeit als Bonus Deluxe obendrauf.

Ich versuch schon maximal nett zu dem Azubi zu sein und ihn nicht zu überfordern.
Aber ich bin auch zynisch und böse (nach inzwischen 28 Jahren Pflege).
Da ein gesundes Mittelmaß zu finden, fällt mir schwer (bin kein Praxisanleiter).
Verantwortungstechnisch müßte ich den Azubi totalüberwachen (ich zeichne alle seine Leistungen ab), aber ich will auch nicht der Supernazi sein, der ihn konstant überwacht.

Mich hat hat man '98 im zweiten Lehrjahr im ND allein auf eine Station mit ca. 35 Patienten gesetzt und gesagt -> wenn irgend was ist -> frag die Schwester der Nachbarstation.
Die Schwester auf der Nachbarstation hat mir einmal gezeigt/gesagt wie der Dienstablauf ist und dann hab ich das so gemacht.

Das kriegt der junge Mann (20) nicht nach 2 Jahren Ausbildung für die immer drei gleichen Patienten sauber hin...
Ich hab als Pflegezivi (was genauso falsch ist) im Altenheim nach dem Abi '95 innerhalb weniger Wochen jeden Tag 6-7 Patienten täglich allein versorgt.

Das heißt also den Ex-AG bezieht für 6 Patienten 25-30K/Patient/Monat => ergo 150K/Monat. Die KK denkt sie bezahlt damit 4-6 Pfleger, defakto ist es aber nur einer und dein AG will nicht mal Tariflohn zahlen
Das ist natürlich dann für den AG heftig wenn 3 von 13 Personen kündigen, weil dann 18 Patienten völlig in der Luft hängen (bei einen Betreuungsschlüssel von 1:6). Die Erklärung des AG dürfte interessant werden wenn 3 Personen kündigen 18 Patienten in der Luft hängen. Wenn noch mehr kündigen dürfte das nooch interessanter werden wie das Narrativ dann aufrecht erhalten werden kann. Insbesondere dürfte das auch ein Schlag ins Gesicht der Angehörigen der Patienten sein wenn das rauskommt, wenn die ein Betreuungsschlüssel von 1 bzw 1,5 versprechen.

Also den AG hat das irgendwie verdient und man kann nur hoffen das die Patienten dann irgendwo anders unterkommen.

[justanick]

Es geht wohl um 24-Stunden-Pflege, es ist also normalerweise nur ein kleiner Teil der Arbeitskräfte gleichzeitig im Einsatz.

[Cailie]

Betreuungsschlüssel heißt schon, wie viele Leute jederzeit aktiv Ort sind (im Nachtdienst sind es wahrscheinlich weniger, auch wenn das bei Intensivpflege eigentlich nicht sein sollte, aber auf jeden Fall wird der Betreuungsschlüssel dort mindestens mindestens 1:3 lauten). Aber bei einem Betreuungsschlüssel von 1:1-1,5 entspräche das schon mal mindestens 16 Fachpflegekräfte (auf Vollzeitstellen umgerechnet, 24h am Tag anwesend, Vier- oder Fünfschichtsystem daher), die der Arbeitgeber da bereitstellen sollte

[Kendogan]

Fünfschichtsystem

[Flunky]

Pflegekräfte machen 24h in 2 Schichten. Mit einer Person

[drdope]

Pflegekräfte machen 24h in 2 Schichten. Mit einer Person

Das geschieht nur in der Angehörigenpflege/Laienpflege... ist also alles safe.
--> https://www.medical-tribune.de/mediz...enst-in-noeten

Das heißt also den Ex-AG bezieht für 6 Patienten 25-30K/Patient/Monat => ergo 150K/Monat. Die KK denkt sie bezahlt damit 4-6 Pfleger, defakto ist es aber nur einer und dein AG will nicht mal Tariflohn zahlen

...

Also den AG hat das irgendwie verdient und man kann nur hoffen das die Patienten dann irgendwo anders unterkommen.

Das rechtliche/abrechnungstechnische Konstrukt drum herum hab' ich immer noch nicht vollständig überblickt.
Mein AG wirb auf seiner Website mit einem "höchst professionellen Betreuungsschlüssel von 1 bis zu 1,5"

idR fahren wir die Dienste mit einer 3:2:2 Konfiguration (FD/SD/ND) unter der Woche und 2:2:2 (FD/SD/ND) am Wochenende für sechs Patienten, wobei auch Azubis reingezählt werden.
Das ist auch absolut ok, die Pat. sind im Vergleich zum Krankenhaus/Pflegeheim eher über- als unterversorgt.

Ich hab aber auch häufiger schon allein ND gemacht, wenn nur 1-4 Patienten dort lagen, oder SD mit Schülern bei sechs Pat.
Ist halt im akuten Notfall doof gleichzeitig zu reanimieren, 112 anzurufen und bei eintreffen des RTW/NAW die Tür zu öffnen und Schüler anzuleiten.

Ich hab auf der anderen Seite hab' ich im Zivi/Altenheim (95'-97 nach ca. 3 Wochen jeden Tag ca. 6-7 allein versorgt - ohne irgendeine Qualifikation).
Im Krankenhaus war es von '00 bis '13 auch kein Thema, daß ich ca. 50 privatversicherte Pat. in 28 Zimmern über fünf Fachbereiche (Gastro-/Onko-/Unfall-/Gefäss-/operative Ortho) allein versorge.

Auf der anderen Seite landen/liegen in solchen Einrichtungen/IWGs idR Pat. ohne Patientenverfügung, oder niemand hat die vorhandene PV durchgesetzt.
--> https://www.piper.de/buecher/patient...-3-492-31219-6

Ganz böse gesagt:
- wir haben zwei Patienten, die jedes Altenheim versorgen könnte (regelmäßiger Trachealkanülenwechsel alle 27d/müßen über TK regelmäßig abgesaugt werden).
- wir haben einen Patienten, der seit 7 Jahren in der Einrichtung vor sich hinvegetiert (Zustand stabil; unbeatmet, aber erhält dauerhaft O2 via Stickstoffabscheider/O2-Konzentrator; reagiert ausschließlich vegetativ)
- wir haben drei Patienten die irgendwo dazwischen hängen... der eine Pat. (durch SAPV versorgt; nicht OP-fähiges Gefässfrack; seine Füße faulen weg) hat heute mit 14 Angehörigen seinen Geburtstag gefeiert; die andere Patientin hat eine PV, die die Angehörigen nie durchgesetzt haben, weil Ärzte da immer noch Hoffnung haben; der letzte, demente, O2-pflichtige Pat. hat lediglich Angehörige mit IQ <85, die auch keine Hilfe sind...

Als "Krankenschwester" (steht so in meinem Examenszeugnis) mit inzwischen 28 Jahren Berufserfahrung hab ich eine andere Perspektive drauf.
Als es unserer Oma akut schlecht ging, haben meine Schwester (auch examinierte Krankenschwester) und ich entschieden -> Oma stirbt zu Hause (Oma wollte nie ins KH).
Meinen dementen Opa hab ich 2,5 Jahre (mit externer Unterstützung/Pflegedienst) zu Hause gepflegt.

Meine Schwester und ich waren auch absolut einig darin, daß Opa mit ausgeschlossenen Apoplex und nosokomialer Coronainfektion nicht beatmet wird.
Im best Case hätten wir unseren dementen Opa als tracheostomierten Vollpflegefall nach Hause bekommen

[GT]

Formel1. Vor der Haustür!

[maxim_e]

Puh. In drei Stunden heirate ich. Ich freue mich so unfassbar, bin aber gleichzeitig gestresst wie noch nie.

[Bassewitz]

Du schaffst das.

[Admiral G]

Viel Spaß!

[Cailie]

Vergiss den Text nicht! Wir erwarten dich in drei Stunden nach erfolgreichem Vollzug zurück!

[Flati]

Herzlichen Glückwunsch.
Aber warum bist du gestresst? An so einem Tag lässt man die Arbeit doch jemand anders machen. Da ist doch nur Knutschen, Saufen, Esssen, Saufen, Tanzen, Trinken, Essen, Saufen und angesagt.

Edit wo ist die Hochzeit? Um gleich Stabilität der Verwandtschaft und Frau zu testen könnte man ein kleines Kind mit Süßigkeiten bestechen was auf dich zugrannt kommt und laut Papa ruft

[Xenoom]

Puh. In drei Stunden heirate ich. Ich freue mich so unfassbar, bin aber gleichzeitig gestresst wie noch nie.

Glückwunsch, hab das dieses Jahr auch 2x durchgezogen (Standesamt +Kirche)

[Mongke Khan]

Glückwunsch, hab das dieses Jahr auch 2x durchgezogen

Du hast dich scheiden lassen?