Da sich aber die Menschen begannen zu mehren auf Erden und ihnen Töchter geboren wurden, da sahen die Kinder Gottes nach den Töchtern der Menschen, wie sie schön waren, und nahmen zu Weibern, welche sie wollten. Da sprach der HERR: Die Menschen wollen sich von meinem Geist nicht mehr strafen lassen; denn sie sind Fleisch. [...] Es waren auch zu den Zeiten Tyrannen auf Erden; denn da die Kinder Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus Gewaltige in der Welt und berühmte Männer. Da aber der HERR sah, daß der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, da reute es ihn, daß er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen, und er sprach: Ich will die Menschen, die ich gemacht habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis auf das Vieh und bis auf das Gewürm und bis auf die Vögel unter dem Himmel; denn es reut mich, daß ich sie gemacht habe.
Spiel: Alpha Centauri (mit dem Addon "Alien Crossfire")
Szenario: Die uns vertraute Weltkarte, die Partie findet auf der Erde statt
Fungus: Starker Befall - die KI kommt schlecht damit zurecht, daher:
Schwierigkeitsgrad: Denker (zweithöchster, einen über meinem gewöhnlichen Level)
Fraktionen: Sieben, die aus dem Originalspiel
Eigene Fraktion: Gaianer (Agenda: Ökologie)
DIE VORGESCHICHTE
In meiner "Civilisierten Geschichte" hatte ich mit Civ4 die Historie vom Beginn der Zivilisationen (der, wie nicht nur Kreationisten sondern auch Civ-Spieler wissen, auf das Jahr 4000 v.C. zu datieren ist) bis zu ihrem Untergang gespielt. Da ging es von den Germanen über die Kaiser und das Dritte Reich zur Bundesrepublik. Im letzten Kapitel der Story passierte etwas Außergewöhnliches. Wer möchte, kann das entscheidende Kapitel von der "Centaurisierten Geschichte" hier in voller Länge lesen:Und so wies ihn der HERR fort aus dem Garten Eden.
Er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem
Garten Eden die Cherubim, und ein Flammenschwert,
das sich in alle Richtungen drehte, um den Weg zu
dem Lebensbaum zu bewachen.
^
^ -- Die Konklaven-Bibel,
^ Datalinks
http://www.civforum.de/showthread.ph...=1#post3531414
Wem das zu umfangreich zum Lesen ist, kann hier eine kurze Zusammenfassung der dortigen Ereignisse, die zugleich die Vorgeschichte dieser Story bilden, finden:
Im Jahre 1902 entdeckten Astronomen auf dem Mond einen geheimnisvollen Monolithen, der sich dort offenbar schon seit Äonen befand. Er sendete ein Signal aus, dessen Richtung die Wissenschaftler bis zum Jupitermond Europa verfolgten. Irdische Radioteleskope, die nun dorthin gerichtet wurden, empfingen von dort verschlüsselte Botschaften, die offensichtlich außerirdischer Natur waren. Als Quelle dieser Signale entdeckte man in der Umlaufbahn um den Jupitermond einen weiteren, sehr viel größeren Monolithen. Während auf der Erde ein neuer Weltkrieg entfesselt wurde, der die gesamte Menschheit zu zerstören drohte, arbeitete man fieberhaft an der Entschlüsselung der empfangenen Nachrichten.
Es zeigte sich, dass die Chiffrierung mittels Mathematik entschlüsselt werden konnte. Die Botschaft erwies sich als ein Bauplan für ein gewaltiges Raumschiff zur Kolonisation des Weltraums. Vieles davon vermochten die Techniker und Wissenschaftler auf der Erde nicht zu verstehen, weil die unbekannte Zivilisation, von der diese Pläne stammten, offenbar viel weiter fortgeschritten war als die Menschheit. Alle bedeutenden Nationen der Erde arbeiteten von nun an fieberhaft an diesem Raumschiff und standen dabei in Konkurrenz zueinander.
Der zugleich tobende Krieg zwischen der NATO und dem Islamischen Block spitzte sich derweil zu, weil die arabische Fraktion über Österreich eine Atombombe zündete. Im Fahrwasser dieser Entwicklung bildete sich eine Terrororganisation, die nicht nur einen verheerenden Anschlag auf das World Trade Center ausübte:
In Frankreich befand sich das Labor, das sich mit dem heikelsten Teil des Raumschiffbaus beschäftigte. Der Treibstoff des Raumschiffs bestand aus dem bis dahin unbekannten kristallinen Tiberium, das ein ungeheures Energiepotential und damit große Zerstörungskraft hatte. Im Jahre 1948 - als der Dritte Weltkrieg für die arabischen Staaten bereits verloren zu gehen drohte - wurde das Labor in Frankreich bei einem Anschlag zerstört und das hochgiftige Tiberium in die Umwelt freigesetzt.
Innerhalb weniger Jahre breitete sich diese Verseuchung über die ganze Erde aus, die große Teile der Menschheit dahinraffte - und das globale Machtgefüge der Nationen radikal umstieß. Jede Fraktion arbeitete an ihrem Raumschiff weiter, hatte für die Bewältigung der existenziellen Krise auf der Erde aber unterschiedliche Vorstellungen:
Europa betonte die Wichtigkeit ökologischen Handelns, um der Verseuchung Herr zu werden. Die USA suchten ihr Heil in einem schrillen christlichen Fundamentalismus, in Südamerika erhielten faschistische Bewegungen die Oberhand. Die afrikanischen Staaten, von der mit dem Raumschiffbau betrauten Morgan Company beherrscht, betonten die Marktfreiheit - was das kommunistische China wiederum ablehnte. In Russland besann man sich angesichts der Krise auf seine einstige Führungsrolle in der Naturwissenschaft. Und dann gab es noch das UN-Protektorat in Indien, dessen Führung sich um die internationale politische Stabilität bemühte.
In Europa studierte man das Tiberium und dessen Auswirkungen auf die Umwelt, im Jahre 1972 entwickelte man erste wirksame Techniken zur Dekontamination. Doch die Hoffnungen auf Bewältigung der Krise erhielten 1980 einen schweren Schlag, als sich in den verseuchten Arealen ein fremdes, pilzartiges Gestrüpp bildete, das alle Reste menschlicher Zivilisationen zu verschlingen drohte: Der Fungus.
Mit dieser Herausforderung waren die zerstrittenen Reste der Menschheit jetzt endgültig überfordert. Die letzte Hoffnung lag darin, das Raumschiff rechtzeitig fertig zu stellen und zum Jupitermond Europa zu schicken, um hinter das Geheimnis des dortigen Monolithen zu kommen. Als die bemannte Expedition tatsächlich im Jahre 1987 startete, konnten die Menschen nur noch wenige kleine Gebiete vor dem Fungus bewahren.
Das Raumschiff ereichte den Jupitermond und den Monolithen im April 1995. Und während der Untersuchungen des mysteriösen Objektes lösten die Astronauten eine gewaltige Reaktion aus: Nahe des Jupiteräquators bildeten sich Myriaden weiterer Monolithen, deren Schwerkraft den Planeten Jupiter verformten. Die Crew des Raumschiffes zündete in Panik die Triebwerke, um sich vom Jupiter zu entfernen. Aus halbwegs sicherer Entfernung beobachteten sie, wie sich der Planet zusammenzog und implodierte. Auf den Bordcomputern erschien eine letzte Nachricht von dem geheimnisvollen Monolithen:
All diese Welten gehören Euch
Außer Europa* unternehmt keine Landung hier
nutzt die gemeinsam nutzt sie in Frieden
(*gemeint ist der Jupitermond mit dem Namen Europa)
Die Astronauten waren Zeuge von der Geburt eines neuen Sterns geworden, einer zweiten Sonne in unserem System. Was der Monolith gewesen war, hatten die Menschen noch immer nicht verstanden, aber das Ereignis am Jupiter hatte gewaltigen Einfluss auf die letzten Überlebenden auf der Erde, die sich in einem verzweifelten Abwehrkampf gegen den alles verschlingenden Fungus befanden.
Es war nicht das Ende der Menschheit. Es kamen durch den Strahlungsblitz zwar Menschen zu Schaden, aber das nur, wenn sie sich zu diesem Zeitpunkt draußen unter freiem Himmel befunden hatten. Insgesamt war es sogar ein großer Glücksfall für die menschliche Rasse: Ein großer Teil des mysteriösen Fungus wurde bei diesem kosmischen Ereignis entweder zerstört oder zumindest in seinem Wachstum gehemmt. Ein Schauer von Elementarteilchen und Wellen unterschiedlicher Länge prasselte tagelang auf die Erde nieder – Röntgenstrahlen, Radiowellen, ionisierte Atome – und verursachten unter anderem einen starken elektromagnetischen Sturm, bei dem sämtliche elektrischen Geräte auf dem Planeten zerstört wurden. Die europäische Anführerin Lady Deirdre und ihre Gefolgsleute hatten die dramatischen Ereignisse in ihren Schutzbunkern in Berlin überlebt. Ob die anderen sechs Fraktionen auf der Erde das gleiche Glück hatten, konnte sie nicht wissen. Es war keine Kommunikation mehr möglich. Aber sie vermutete, dass die anderen mit dem gleichen Ausmaß an Schäden und Opfern zu tun, letztlich wie sie selbst aber auch überlebt hatten.
Astronomen hatten sich sogleich an die entscheidende Berechnung gemacht, nämlich die, ob die Umlaufbahn der Erde weiterhin stabil war. Immerhin war sie jetzt Teil eines Doppelsternsystems, was die Gefahr in sich trug, dass die Erde aufgrund der veränderten Gravitation aus dem Sonnensystem hinausgeschleudert oder in einen der beiden Sterne hineinfallen konnte. Die zweite Sonne, die jetzt am Himmel zu sehen war, erhielt den Namen Herkules – den des Halbgottes der griechischen Mythologie, halb von göttlicher, halb von menschlicher Gestalt. So wie die neue Sonne. Nach einigen Wochen konnten die Wissenschaftler bereits Entwarnung geben. Die Anziehungskräfte der beiden Sonnen waren so aufeinander abgestimmt, dass die Erde auf einer dauerhaft stabilen Umlaufbahn im System verblieb. Das war entweder ein großer Zufall, oder es war – von wem auch immer – bewusst gesteuert worden. Welchen Einfluss eine zweite Sonne ansonsten auf das irdische Leben haben würde, das konnte noch niemand vorhersagen.