Zwischen Honeymoon und Rosenkrieg
Pucc stand vor seiner Haustür mit einer Alditüte voller Einkäufe fürs Wochenende in der Hand. In seiner Hosentasche grabbelte er nach seinem Haustürschlüssel. Als er ihn nicht auf Anhieb dort fand, wo er ihn immer platzierte, setzte er die Tüte ab und tastete alle Taschen an seiner Jacke und Hose ab. "Verdammte Scheiße", fluchte Pucc als er feststellte, dass der Schlüssel nicht da war. Aber warte mal einen Augenblick, eben ist er doch mit dem Auto nach Hause gefahren. Er rannte also zum Auto, doch keinerlei Spur von dem Schlüssel.
"Was zur Hölle ist das für ein mieser Tag", murmelte Pucc und biss dabei die so fest zusammen, dass sie weh taten. Er griff in seine Jackentasche und holte sein Handy hervor während er wieder zur Haustür schlich. Im Internet suchte er nach einem Schlüsseldienst. Schnell wurde er fündig, wenngleich ihm die Preisliste etwas abschreckte. Aber was hatte er für eine Wahl? Der Disponent am anderen Ende versprach ihm, dass der Mitarbeiter binnen 15 Minuten vor Ort wäre. "Immerhin etwas, aber DAS lassen sie sich ja auch verdammt gut bezahlen", dachte sich Pucc.
Er legte auf und setzte sich auf seine Türstufe. Irgendwie taten ihm gefühlt alle Knochen weh. Diese Gewaltmärsche mit den römischen Truppen hatten ihn ganz schön geschlaucht. Es wurde wirklich Zeit für ein ruhiges und entspanntes Wochenende. Er lehnte sich zurück an seine Haustür und plante den weiteren Tag. "Nen schön heißes Bad und dann der Massagesessel", schwärmte er. Als Pucc schon in Gedanken versunken vor sich her träumte, hörte er das Quietschen von Autoreifen. Ein gelber Bulli fuhr die Auffahrt rauf. Voller Elan öffnete der Schlüsseldienst die Bullitür und sprang heraus.
"Och nö. Ich hätte es mir denken können", entfuhr es Pucc.
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht näherte sich der Mitarbeiter. "Einmal bitte den Personalausweis, bitte", sagte der dann mit einem noch größeren Grinsen.
"Komm, verarsch mich nicht, Sid. Ich fühl mich echt fertig und dir kann das letzte Spiel doch auch keinen Spaß gemacht haben, sei ehrlich", jammerte Pucc.
Sid's Gesicht fiel in sich zusammen. "Ja, hast ja recht. Das Ding mit Quin und Monte sah von da oben lustig aus um dich zu quälen, aber dann war irgendwie zu kurz. Es macht doch nur Spaß, wenn ich dich längerfristig traktieren kann..."
"Das lässt verdammt tief blicken und sagt viel über dich, mein Freund", sagte Pucc und klopfte Sid auf die Schulter.
"Was soll ich denn lügen? Ich geb's ungern zu, aber du kennst mich besser als meine Frau, die ein echter Tyrann ist, aber das hast du nicht von mir, psssst", flüsterte Sid und schaute sich paranoid um.
"Zu deinem Glück ist es lang her, dass ich Freund und Nietzsche gelesen hab. Sonst könnte ich glatt auf die Idee kommen, dass du deine privaten Probleme hier zu kompensieren versuchst..."
"Hey... ach was solls. Und wenn schon. Mit dir kann man wenigstens Spaß haben. Wenn man mal von deiner Alaunia-verzögerungs-Story absieht bist du eigentlich relativ konsequent und so ermöglichst du mir eine Maximierung meiner sadistischen Gefühle", erwiderte Sid offen.
"Also wenn ich mal von deiner Piekserei wegen Alaunia absehe, die übrigens gut war, wie ich zugeben muss...", die beiden schlugen mit den Fäusten zusammen, "willst du mir einfach sagen, dass du nicht ausgelastet bist?"
"Ja, was soll ich denn tun? der Bear winkt immer mit dem gelben Schein, dabei weiß ich genau, dass der grad auf der Baustelle ein Häusle hochzieht. Aber was soll ich tun? Nach Recht und Gesetz kann ich ihm nix", sagte Sid seufzend.
"Stimmt, der ist schon verdammt faul geworden. Dabei ist seine Shaka-dingens-Story doch ganz gut gelaufen"
"Das sag ich ihm auch immer, aber er jammert immer nur davon wie schwer das ist", pflichtete Sid Pucc bei.
"Hach, solche Sorgen möchte ich auch mal haben. Tu mir mal ein Gefallen, Sid"
"Hmmm", brummelte Sid abwesend.
"Das nächste mal setze ihn auf Gottheit raus. Dann könnte ich sein Jammern nachvollziehen", konspirierte Pucc.
"Geht nicht. So gern ich das sehen würde, aber in seinem Arbeitsvertrag steht nix von Gottheit. Und du kennst den Bearen, der geht direkt zum Betriebsrat, wenn ich so einen Stunt ziehe."
"Wie jetzt? Wir haben nen Betriebsrat?", wunderte sich Pucc.
"Ne, aber der Bear ist Unternehmensberater, spätestens wenn ich sowas abziehe, dann gründet er einen...."
"Ahhhhh, du bist weitsichtiger als ich es für möglich hielt."
"Ich erkenne meine Schweinchen halt am Gang. Apropos... bitte sprich mal mit dem Grafen..."
"Hmmm, wieso 'n das?"
"Die nicht ganz so jungfräuliche Königin klingelt alle 5 Minuten auf meinem Vidphone durch und fragt nach ihrem Berater...", sagte Sid genervt.
"Na und? DU bist doch ein Gott?"
"Das mag stimmen, aber sie sitzt im Elternbeirat der Schule meiner Tochter...."
"Stop warte mal kurz... irgendwie ist mir dieses Gespräch zu meta und paradox.", sagte Pucc und atmete tief durch.
"Was soll ich dann erst sagen? Irgendwo musste ich mein Kind doch auch zur Schule schicken. Und meine Frau schaut so gerne Woodworthy Manor, also hat sie sich für Internat in der Zeitperiode entschieden", rechtfertigte sich Sid.
"Deine Frau hat einen an der Klatsche, das weißt du schon?"
"Psssst", erwiderte Sid hastig und schaute sich wieder erneut paranoid um. "Naja... sagen wir einfach, dass es gute Gründe gab für unsere Beziehung"
"Ich verstehe schon, aber wenn du schon so vorsichtig bist, dann solltest du diesen Satz lieber nicht im Präteritum stehen lassen..., aber keine Sorge ich verstehe", flüsterte Pucc Sid ins Ohr.
Sid schluckte tief und seufzte, "Ach weißt du was? Weil du es bist ziehe ich Weihnachten mal vor."
Pucc schaute ihn gespannt an. "Ich schicke dich heute mal zur schönsten Nase die ich verfügbar hab und lasse mich zusätzlich herab dich auf Unsterblicher zu werfen."
"Hmmm... Hatshe hat ich noch nicht öffentlich. Warum nicht?", willigte Pucc ein.
Sid wunderte sich ob Puccs schnellem Einverständnis. "Irgendwie fühle ich mich über den Tisch gezogen, wenn du so schnell einwilligst."
"Haha, hier hätte ich zwar ein heoißes Bad und einen Massagesessel, aber im Endeffekt doch ein langweiliges Wochenende. Also, 'why not take the shot at that girl', dacht ich mir."
"Uuuuuuuahhhh, red nicht Englisch. Davon bekomme ich Ausschlag, seit dem Ding mit der Virgin Queen..."
"Na komm, besser wirds zwischen uns wohl nicht werden. Also schubs mich schon ins Dimensionsportal."
Sid schnippte daraufhin mit den Fingern und Pucc fiel in ein Portal unter ihm. In letzter Sekunde warf Sid ihm noch seine Schlüssel hinterher.
***
So viel zur Vorgeschichte. Aber jetzt butter bei die Fisch!
Und Kairo wurde auch schon gegründet!
... gestartet war ich auf 8.
Zitat von Großadmiral Thrawn
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