Die Erben des Keltenreiches - Wales auf den britischen Inseln
Eine Story aus Medieval Total War - Viking Invasion
Dies ist mein erster Ausflug in die Welt von Medieval Total War. Zu Civ III und Alpha Centauri habe ich ja nun schon einige Zeilen geschrieben, nun will ich mich mal hier versuchen. Nachdem ich mir irgendwann mal Rome - Total War gekauft habe, war ich heftig enttäuscht von Grafik und Spielmechanik. Also kam MTW II gar nicht auf meine Einkaufliste. Jedoch habe ich vor einiger Zeit mal das Viking Invasion Add-On gefunden und mir das für 5 EUR gekauft. Und das war sicher ein Glücksgriff.
Warum ein Glücksgriff? Weil Ihr jetzt das große Glück habt, diese tolle Story zu lesen
Wir beginnen also 793 A.D., ein Jahr bevor in der realen Welt - oder wie einige es nennen "Zeitlinie Neal Armstrong" - die Wikinger plündernd und marodierend über die britischen Inseln hergefallen sind. Vielleicht werden sich jetzt einige fragen, warum die Geschichte denn nicht aus der Sicht der Wikinger gespielt wird.
Wie vorhersehbar
Nein, diese Geschichte beginnt in den Hügeln von Wales.
Es sind karge Gebiete, in denen die letzten wahren keltischen Stämme leben. Erst hatten die Römer und dann die Sachsen das Keltenvolk immer weiter in Richtung des Meeres verdrängt. Die alte keltische Lebensweise ging dabei nach und nach verloren und das Christentum hielt Einzug in Sitten und Bräuche der Kelten.
Doch hinter den sieben Bergen....
Falscher Text.
Doch in verborgenen Verstecken in den Hügeln Wales' stehen noch Steinkreise. Dort trafen sich die letzten Druiden des keltischen Volkes und ersannen einen Plan, wie das dezimierte und gespaltene Volk Belenus' wieder zu einer bedeutenden Macht auf den Inseln werden konnte.
Mit skeptischem Blick starrt ein Dutzend Männer in den Flammenschein eines Lagerfeuers. Über ihnen erstreckt sich die Nacht und eine Milliarde von Sternen funkelt in der unendlichen Schwärze des Himmels. Als eine Sternschnuppe über den Horizont zieht, geht ein lautes Raunen durch die Runde, alle Köpfe wenden sich wie in einer einzigen Bewegung dem Firmament zu und folgen der Bahn des flackernden Lichtes in der Höhe.
"Ein Zeichen", brummt eine Stimme und erntet zustimmendes Gemurmel.
"Ich fürchte, kein Gutes", meint eine dunklere Stimme. "Sie zieht auf das Muir Eriu zu (das irische Meer). Wir werden uns wieder nach Westen wenden müssen."
"Unmöglich! Dort ist kaum noch Land!"
"Schon jetzt sind wir verfolgt und verstoßen! Wir sollen uns noch weiter zurückdrängen lassen?"
"Das wird das Ende des Keltenreiches."
Düstere Kommentare erfüllen die Runde der Männer. Im Schein des Feuers werfen ihre Körper, die sie in schlichte Roben gehüllt haben, lange Schatten, die an den Monolithen des Steinkreises hinter ihnen tanzen.
"Das können wir nicht zulassen", meint die dunkle Stimme, nachdem die meisten Klagen und Verwünschungen verklungen sind. "Diese Priester haben das Volk weich gemacht. Ihre Gebete zu einem schwachen Gott! Ein jeder Mann dort draußen kannte Belenus! Jeder ehrte Teutates und fürchtete sich vor Morrigan! Doch heute ist das Wissen um die Götter fast verloren!"
Ein Schulterpaar straffte sich unter dem langen Umhang, der Stab des Mannes drang tief in den Erdboden und traf dabei auf einen Feuerstein, wodurch es aussah, als würde ein Funke aus dem Boden springen. Die Druiden starrten kurz auf den Stab und versuchten den Funkenflug mit dem Wort ihres Ältesten in Verbindung zu bringen. Es war ein weiteres Zeichen. Der Älteste hatte dies nicht beabsichtigt, doch er erkannte, dass ein günstiger Wink des Schicksals ihm einen eindrucksvollen Effekt geschenkt hatte. Und diesen wollte er nutzen.
"Brüder! Es wird Zeit, die dunklen Wälder zu verlassen! Es wird Zeit, die Hügel hinab zu steigen! Es wird Zeit, nach Llangurig zu ziehen! König Caradoc ist der letzte große Fürst unseres Volkes. Er hält es nicht so sehr mit den christlichen Bräuchen und er ist der einzige Herrscher, der noch Einfluss in jedem Teil unseres Landes hat! Wir werden ihn aufsuchen! Wir werden ihn fordern! Wir werden ihm den Willen der Götter verkünden!"
Wir entfernen uns nun von den Druiden, die zwar noch einigen Widerstand leisten, doch den eindrucksvollen Worten des Ältesten kaum zu widersprechen wagen. Unser Blick wandert in die Provinz Pouis, deren Hauptstadt Llangurig ist. Hier hält sich König Caradoc I, auf, ein guter General, der mit mäßigen wirtschaftlichen Fähigkeiten ausgestattet ist. Der Einfluss seines Wortes auf die anderen Herrscherhäuser der Inseln ist eher bescheiden, doch sein Ruf eilt ihm innerhalb des Keltenvolkes voraus. Er ist gefürchtet und ein Freund der Politik der harten Hand. Doch er ist noch immer formbar.
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