Was soll ich sagen? Sie ist ein Familienmensch, komplett. Die Zeit wäre eh so kurz und jetzt schon bald vorbei. Ich sehe das ein wenig anders, ich bin nicht nur auf die Rolle des Vaters beschränkt, sondern habe viele, die mir wichtig sind: ich bin/war Lehrer, Freund, Zocker, Tischtennisspieler, Fußballtrainer, Metalhead, Waldarbeiter. Und natürlich auch Vater, aber eben nicht nur. In den letzten Jahren war es mir wichtig, nach dem Teilzeit-Jahrzehnt, diese Unausgeglichenheit wieder für mich selbst etwas ins Lot zu rücken.
Problematisch war v.a., dass wir uns bei der Erziehung der Tochter nicht einig waren. Während ich ihr zumeist sämtliche Freiheiten überließ, wollte meine Frau sie an der ganz kurzen Leine halten. Das hat natürlich nicht gut geklappt, die sind sich jetzt spinnefeind und es flogen viele verletzende Worten und Taten. Die habe ich mir halt von außen angeschaut und nur den Kopf geschüttelt. Hab's so natürlich keiner der beiden recht gemacht.

Der Auszug der Tochter ist auch der Versuch alles zu befrieden bevor ich das Feld räume.
Und als Konzequenz hat jetzt die Frau ihre Fänge und Klauen in die Zwillingsbuben geschlagen. Die sind mit 14 Jahren richtig verklemmte Muttersöhnchen - ich erkenne mich in ihnen nicht ansatzweise widergespiegelt, nur eben äußerlich. Für so nen Draufgänger wie mich ist das ziemlich schlimm. Hoffentlich kriegen sie später noch die Kurve und bleiben keine angepasste Langweiler. Das Potential zu Widerworten haben sie schon mal, ist mir bei einer Gelegenheit aufgefallen.