Hilfe beim Beamerkauf

[Papa Bear]

Gegenfrage: hast Du schon einmal ein professionell eingemessenes und optimiertes Heimino "gehört"?

Es bedarf ja grundsätzlich eigentlich nicht allzu viel Phantasie, sich vorzustellen, dass ein Stereolautsprecherpaar (plus im Idealfall noch ein Center) in einem Fernseher Soundkulissen nicht annähernd so "realitätsnah" abzubilden imstande ist wie ein Setup, in dem dazu zusätzlich noch hinten zwei Effektlautsprecher, ein Subwoofer sowie vier Deckenlautsprecher (in jeder "oberen Ecke" des Raumes einen jeweils schräg nach unten zum "Sweetspot" (also der eigenen Sitzposition) kommen, die alle "gezielt" Signale abgeben, wenn die Tonspur dies vorsieht.

Ich habe hier zuhause eine Auro 3D-Demodisc, die diese Unterschiede ganz prima (und auch für jeden nicht-Enthusiasten klar und deutlich vernehmbar...) dadurch verdeutlicht, dass sie die gleiche Szene über unterschiedliche Konstellationen von Lautsprechern wiedergibt. Die lief hier im Heimkino schon diverse Male mit verschiedenen Gästen und da war noch keiner dabei, der die (immensen) Unterschiede partout nicht hören wollte

Wobei Dein Setup vom Prinzip gar nicht mal so verkehrt sein muss (ich weiss ja nicht, was für ein Kopfhörer das ist, den Du verwendest). Es gibt in diesem Segment mittlerweile einige sehr gute Mehrkanal-Emulatoren. Ich würde also - in der Annahme, dass Du keinen billigen Schrottkopfhörer benutzt - blind unterschreiben, dass Du damit höchstwahrscheinlich wesentlich besseren Klang hast als jemand mit einem "normalen" Stereo-Fernseher. Es würde mich eher wundern, wenn es nicht so wäre.

Mir persönlich wäre das beim "Bingen" aber irgendwann zu nervig mit dem Dingen auf den Ohren...

[Tronde]

Ich würde euch ja eher Kino-Boarderline Menschen nennen, aber ja ok.
Ich schaue mittlerweile trotz großen Fernseher mit ok Soundanlage die meisten Serien und teilweise Filme auf meinen Monitor mit ganz guten Kopfhörer, das muss der Horror für dich sein.

Das klingt selbst für mich absurd

[wisthler]

Gegenfrage: hast Du schon einmal ein professionell eingemessenes und optimiertes Heimino "gehört"?

Definiere gut? Ja ein ehemaliger Kollege hat sich sowas auch eingerichtet. Ist nett, aber für mich kein Hauptaugenmerk, dito das Bild.

Und wenn deine Kopfhörer nerven, hattest du bis jetzt die Falschen, ich zock mit denen ja auch.

[slowcar]

Ebenfall richtig ist, dass es 4K Beamer mit wirklich gutem Bild erst in der Preisklasse ab 5.000 € gibt. Wer das nicht ausgeben will / kann, fährt mit einem Fernseher in der Regel deutlich besser. Beim Bild sowieso, aber in aller Regel auch beim Ton.

Das halte ich für Unsinn. Mein uralter 720p Beamer macht ein sehr gutes Bild, so 3x2m ca, man muss halt nur ordentlich abdunkeln sonst reicht die Leuchtkraft nicht.
Klar wäre eine High Gain Leinwand mit nem 4k HDR da besser, aber ich gehe ja auch gerne ins Kino, und die 70mm Projektion vom Savoy kriege ich eh nicht reproduziert.
Beim Sound könnte ich mich sicherlich verbessern, da habe ich nur zwei große Magnat-Boxen an einem ziemlich alten Technics SU-600, habe ich im Studentenwohnheim meinem Mitbewohner vor 25 Jahren günstig abgekauft...

[Papa Bear]

Das kannst Du gerne für Unsinn halten.

Ich bin 2004 mit einem 720p Beamer für ca. 1500€ eingestiegen. Ende 2009 auf Full HD (1080p) im Preissegment 3000€+ umgestiegen. Und seit 2017 nutze ich einen 4K Beamer, der damals 5000€ gekostet hat.

Ich weiß, dass Du mir zustimmen würdest, dass Dein 720p Beamer im Vergleich eben für sein Bild kein „sehr gut“ mehr von Dir erhalten würde.

Womit ich nicht sagen will, dass ein gutes 720p Gerät ein schlechtes Bild liefert. Ganz im Gegenteil! Aus einer sehr guten Bildquelle (wie bspw. ARD und ZDF HD, die senden beide mit sehr hohen Bitraten) machen die in der Tat auch ein sehr gutes Bild.

Du kannst mir aber gerne glauben, dass es halt noch (deutlich…) besser geht.

Nur hat dieses „deutlich besser“ halt seinen Preis. Die Fachpresse unterteilt die Geräte nicht ohne Grund in „Einsteigerklasse“, „Mittelklasse“, „Spitzenklasse“ und „Referenzklasse“. Ich habe unten angefangen und vielleicht gönne ich mir irgendwann (wenn die Kinder mit dem Studium fertig sind und meine Frau unser Geld nicht mehr im heutigen Ausmaß für Urlaube ausgibt…) auch nochmal ein Gerät aus der Referenzklasse. Aber die ist leider nochmal um einiges teurer als die Spitzenklasse-Geräte in der „ab 5000€-Preisklasse“… Da muss eine alte Frau laaaange für Stricken…

Es ist allerdings in Deutschland in der Tat ein Hobby, dem nur sehr wenige Menschen frönen. Da hat Kendo nicht unrecht. Hierzulande verkaufen sich DVDs (720x576er Auflösung) nach wie vor deutlich besser als Blurays (früher gab es welche in 1280x720, heute sind fast alle 1920x1080). Und die 4K UHD Blurays (3840x2160, 10 Bit statt 8 Bit Farbtiefe, Rec.2020 Farbraum statt BT.709) sind und waren nie etwas Anderes als ein Nischenprodukt.

Dennoch schließe ich - aus alter Gewohnheit - mit dem klassischen Spruch meines Ex-Chefs: das Bessere ist und bleibt der Feind des Guten

[drdope]

Nur hat dieses „deutlich besser“ halt seinen Preis. Die Fachpresse unterteilt die Geräte nicht ohne Grund in „Einsteigerklasse“, „Mittelklasse“, „Spitzenklasse“ und „Referenzklasse“. Ich habe unten angefangen und vielleicht gönne ich mir irgendwann (wenn die Kinder mit dem Studium fertig sind und meine Frau unser Geld nicht mehr im heutigen Ausmaß für Urlaube ausgibt…) auch nochmal ein Gerät aus der Referenzklasse. Aber die ist leider nochmal um einiges teurer als die Spitzenklasse-Geräte in der „ab 5000€-Preisklasse“… Da muss eine alte Frau laaaange für Stricken…

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Dennoch schließe ich - aus alter Gewohnheit - mit dem klassischen Spruch meines Ex-Chefs: das Bessere ist und bleibt der Feind des Guten

Jeder hat sehr unterschiedliche Ansprüche an das Thema Audio-/Videowiedergabe.
Ich bin ein wenig in dem Thema, weil ich mehrere Bekannte hab', die dedizierte Heimkinoräume betreiben.
Ich war aus unserem Freundeskreis der erste, der Ende der 90er mit Laserdiscplayer/AC3-RF-Receiver und selbstgebauten 5.1 Boxenset an einer 84cm 16:9 Röhre
damit angefangen hat, weil ich früh ne "eigene Wohnung" im Haus meiner Großeltern hatte.

Im Audiobereich fängt es ja schon damit an, das eine gute Anlage quasi eine eigene Immobilie voraus setzt,
weil ansonsten Stress mit Nachbarn vorprogrammiert ist, wenn man mehr als 20% deren Potentials nutzen will.
Die volle Dynamik einer Dolby oder DTS-Tonspur inkl. Tiefbass <40Hz (Sub) ist in einer Mietwohnung nicht nutzbar.
Auch will nicht jeder fette Lautsprecher (Kindersärge) im Wohnzimmer stehen haben.

Ein Beamer funktioniert um so besser, je mehr ich den Wiedergaberaum darauf optimieren kann.
Dazu gehören (für mich) lichtschluckende, schwarze Wände (wie in jedem Kino) und eine selbstmattierende Leinwand,
die sich an das Bildformat anpasst (von 4:3 bis 2,35:1).
Nicht jeder will schwarze Wände im Wohnzimmer; bei hellen Wänden hat man aber viel streulicht, daß den ganzen Raum erhellt.
Das ist für mich keine Kinofeeling mehr.

Hinzu kommt eine Klimatisierung; der Beamer und der Receiver sind massive Wärmequellen.
Wenn man gleichzeitig den Raum via Außenrollos vollständig abdunkelt, kommt da kaum ein Luftzug durch.
Ist im Sommer wortwörtlich sehr uncool.