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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #3721
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Hat der arme König schon die zweite ungehorsame Frau. Die eine kommt nicht, wenn man sie ruft, die andere kommt, ohne gerufen zu werden.

  2. #3722
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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  3. #3723
    Zurück im Norden
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    Zitat Zitat von Flunky Beitrag anzeigen
    Och, es würde zu einem betrunkenen Fremdherrscher passen

    Luther: "mit ihrer königlichen Krone ... ihre Schönheit zu zeigen" - unverfänglich
    Elberfelder: "mit dem königlichen Diadem ... ihre Schönheit zu zeigen" - unverfänglich
    Menge: "im Schmuck der Königskrone ... ihre Schönheit zu zeigen" - find ich interpretierbar
    Einheit: "im königlichen Diadem ..., damit das Volk und die Fürsten ihre Schönheit bewunderten" - klingt für mich nach "und sonst nix"

    Da bleibt natürlich viel in der Übersetzung hängen. Aber falls es wirklich darum ginge, nackt vor dem Hofstaat zu erscheinen, ist ihre Reaktion besser nachvollziehbar. Dass sie generell keine Lust hat, auf Befehl zu springen, ist auch verständlich. Aber wenn der Befehl auch noch unverschämt ist, halt erst recht.
    Das erscheint mir ehrlich gesagt nicht sehr plausibel. König und Königin feiern getrennte Feste, und der König will seine Frau den "Großen" im Königsornat vorführen. Weshalb sollte sie dabei nackt sein? Das würde ihn doch nach jeder orientalischen Tradition selbst entehren. Es ist doch viel wahrscheinlicher, dass sie ihr eigenes Fest nicht unterbrechen wollte, zumal der Ornat sicherlich nicht in wenigen Minuten anzulegen war. Im folgenden Verlauf der Erzählung wird dann ja auch nur über ihren Ungehorsam diskutiert, der andere Frauen zu einem selbstbewussteren Verhalten gegenüber ihren Männern herausfordern könnte. Gerade in einer eher schamhaften Kultur wäre doch damit zu rechnen, dass das Entehrende einer Forderung auch eine Rolle bei der Beurteilung spielen würde.

  4. #3724
    Zurück im Norden
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Esther 3

    Achtung Spoiler:
    1 Nach diesen Begebenheiten erhob der König Ahasveros den Agagiten Haman, den Sohn Hammedathas, zu den höchsten Ehren und Würden und wies ihm seinen Stuhl über dem aller Fürsten in seiner Umgebung[2] an.
    2 So mußten denn alle Diener des Königs, die sich am königlichen Hofe befanden, die Knie vor Haman beugen und sich vor ihm niederwerfen; denn so hatte der König es ihm zu Ehren befohlen. Mardochai aber beugte die Knie nicht und warf sich auch nicht nieder.
    3 Da fragten ihn die Diener des Königs, die am Hofe des Königs waren, warum er den Befehl des Königs unbeachtet lasse.
    4 Als sie diese Frage Tag für Tag an ihn richteten, ohne daß er auf sie hörte, meldeten sie es dem Haman, um zu sehen, ob die Rechtfertigung Mardochais anerkannt werden würde; er hatte ihnen nämlich mitgeteilt, daß er ein Jude sei.
    5 Als nun Haman selbst sah, daß Mardochai vor ihm die Knie nicht beugte und sich nicht niederwarf, geriet er in die höchste Wut;
    6 doch da er es unter seiner Würde hielt, an Mardochai allein die Hand zu legen – man hatte ihm nämlich mitgeteilt, welchem Volke Mardochai angehöre –, so faßte er den Plan, alle Juden, die im ganzen Reiche des Ahasveros lebten, zugleich mit Mardochai auszurotten.
    7 Im ersten Monat – das ist der Monat Nisan –, im zwölften Regierungsjahr des Königs Ahasveros, warf man das Pur, d.h. das Los, in Gegenwart Hamans von einem Tage zum andern und von einem Monat zum andern bis zum zwölften Monat, das ist der Monat Adar (und das Los fiel auf den dreizehnten Tag).
    8 Dann sagte Haman zum König Ahasveros: »Da ist ein einzigartiges Volk, das unter den Völkern in allen Provinzen deines Reiches zerstreut und abgesondert lebt und dessen Gesetze von denen aller anderen Völker abweichen; da sie sich nun nach den Gesetzen des Königs nicht richten, so ist es für den König nicht geziemend, sie ruhig gewähren zu lassen.
    9 Wenn es dem König genehm ist, so möge ihre Ausrottung durch einen schriftlichen Erlaß verfügt werden; ich werde dann auch zehntausend Talente Silber in die Hände der Schatzmeister darwägen können, damit diese sie in die königlichen Schatzhäuser abführen.«
    10 Da zog der König seinen Siegelring von der Hand und reichte ihn dem Agagiten Haman, dem Sohne Hammedathas, dem Judenfeinde,
    11 indem er zu ihm sagte: »Das Geld sei dir überlassen und das Volk ebenso: du magst mit ihm nach deinem Belieben verfahren.«
    12 Da wurden die königlichen Staatsschreiber am dreizehnten Tage des ersten Monats berufen, und es wurde genau nach der Weisung Hamans an die königlichen Landpfleger und die Statthalter der einzelnen Provinzen und an die Fürsten eines jeden Volkes mit der Schrift jeder einzelnen Provinz und in der besonderen Sprache jedes Volkes eine schriftliche Verfügung im Namen des Königs Ahasveros erlassen und mit dem Siegelringe des Königs untersiegelt.
    13 Die Schreiben wurden dann durch die Eilboten in alle Provinzen des Königs versandt, daß alle Juden, jung und alt, Kinder und Weiber, an einem Tage, nämlich am dreizehnten des zwölften Monats – das ist der Monat Adar –, ausgerottet, ermordet und umgebracht werden sollten; ihr Vermögen solle der Plünderung anheimfallen.
    14 Damit aber die Verfügung in jeder einzelnen Provinz erlassen würde, ward eine Abschrift des Schreibens allen Völkern bekanntgemacht, damit sie sich auf den genannten Tag bereithielten.
    15 Die Eilboten machten sich nach dem Befehl des Königs eilends auf den Weg, während der Erlaß in der Residenz Susa veröffentlicht wurde. Der König und Haman aber setzten sich hin, um zu zechen, während in der Stadt Susa Bestürzung herrschte.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Die Juden scheinen ja nicht sonderlich beliebt zu sein, wenn man sie ganz ausrotten will, nur weil einer nicht auf die Knie geht Da wird einmal mehr die Sonderrolle der Juden deutlich - unbeugsam, ecken dadurch aber auch ständig an. Ziemlich edgy.
    • Für die Story ist das natürlich nur gut, wenn alle getötet werden sollen und dann rauskommt, dass die Königin auch Jüding ist.
    • V. 11 "du magst mit ihm nach deinem Belieben verfahren" - das ist doch eigentlich Gottes Job
    • Irgendwas sagt mir, dass es nicht so (oder nicht ganz so) zu einer Massenhinrichtung kommt. Dann wäre die Bibel ja zuende
    Die zahlreichen Feinde der Juden sind übrigens ein wichtiges Argument bei der Datierung der Erzählung. Das Buch enthält nämlich zum Teil recht präzise Kenntnisse über das Perserreich, etwa über persische Namen, den Aufbau des Palastes von Susa und einige Besonderheiten der persischen Hofhaltung, außerdem gibt es eben die aramäischen Teile, in denen offenbar auch einige persische Lehnwörter auftauchen. Andererseits sind die anscheinend weit verbreiteten antijüdischen Vorurteile für die frühe Perserzeit eher anachronistisch, sondern passen besser zu den Konflikten des Hellenismus.

  5. #3725
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Esther 5

    Achtung Spoiler:
    1 Am dritten Tage nun legte Esther königliche Gewandung an und trat in den inneren Vorhof des königlichen Palastes, dem Palast des Königs gegenüber, während der König eben im königlichen Palast, dem Eingang zum Palast gegenüber, auf seinem Königsthrone saß.
    2 Als nun der König die Königin Esther im Vorhofe stehen sah, fand sie Gnade vor ihm, so daß er ihr das goldene Zepter entgegenstreckte, das er in der Hand hielt. Da trat Esther hinzu und berührte die Spitze des Zepters.
    3 Darauf sagte der König zu ihr: »Was ist mit dir, Königin Esther, und was ist dein Begehr? Wäre es auch die Hälfte des Königreichs – sie sollte dir gegeben werden!«
    4 Da antwortete Esther: »Wenn es dem König genehm ist, so wolle der König sich heute mit Haman zu dem Gastmahl einfinden, das ich für ihn bereitet habe!«
    5 Da befahl der König: »Ruft sofort Haman herbei, damit wir den Wunsch Esthers erfüllen!« Als dann der König sich mit Haman zu dem Mahl eingefunden hatte, das von Esther zugerichtet worden war,
    6 sagte der König zu Esther beim Weintrinken: »Was ist deine Bitte? Sie soll dir gewährt werden! Und was ist dein Wunsch? Wäre es auch die Hälfte des Königreichs – es soll geschehen!«
    7 Da antwortete Esther mit den Worten: »Meine Bitte und mein Wunsch ist:
    8 Wenn ich beim König Gnade gefunden habe und wenn es dem König genehm ist, mir meine Bitte zu gewähren und meinen Wunsch zu erfüllen, so wolle der König mit Haman (auch morgen) zu dem Gastmahl kommen, das ich für sie herrichten will: morgen werde ich dann der Aufforderung des Königs nachkommen.«
    9 Haman nun begab sich an diesem Tage in fröhlicher Stimmung und guten Mutes auf den Heimweg; als er aber Mardochai im Tor des Königs(palastes) erblickte und dieser sich weder erhob noch ihn überhaupt beachtete, geriet er in volle Wut über Mardochai;
    10 doch er bezwang sich. Als er aber nach Hause gekommen war, ließ er seine Freunde und seine Gattin Seres holen.
    11 Diesen erzählte er von seinem großartigen Reichtum und von seinen vielen Söhnen und besonders davon, wie der König ihn ausgezeichnet und ihn über die Fürsten und Beamten des Königs erhoben habe.
    12 Dann fuhr er fort: »Auch hat die Königin Esther zu dem Gastmahl, das sie ausgerichtet hatte, keinen mit dem König geladen als nur mich; und auch für morgen bin ich mit dem König von ihr eingeladen.
    13 Aber das alles befriedigt mich nicht, solange ich noch den Juden Mardochai im Tor des Königs(palastes) sitzen sehen muß!«
    14 Da sagten seine Frau Seres und alle seine Freunde zu ihm: »Man richte doch einen Pfahl von fünfzig Ellen Höhe auf; dann sprich morgen früh mit dem König, daß man Mardochai daran aufhängen möge; danach kannst du vergnügt mit dem König zum Gastmahl gehen.« Dieser Vorschlag gefiel dem Haman so, daß er den Pfahl aufrichten ließ.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Wenn die detaillierten Beschreibungen des Königspalasts das in Vers 1 sein sollen, dann wünsche ich viel Spaß dabei, herauszufinden, wie das aussehen soll
    • In Vers 3 ist es mal nicht ein Israelit, der den Mund voll nimmt, bevor er weiß, worum es geht
    • Ich bin aber zunächst ähnlich ratlos. Esther lässt ja nur den Proto-Antisemiten Haman rufen, damit der mit dem König essen darf. Da wird aber noch irgendein Trick dabei sein
    • Bei Luther und der EU ist der Pfahl ein Galgen. Das macht für mich in Zusammenhang Emoticon: badumtss mit dem Hängen mehr Sinn, als nur ein Pfahl. Pfählen gab es als Tötungsmöglichkeit ja auch, aber so wie ich das kenne ist das etwas unmenschlicher


    ...und da ich noch wissen wollte, was Esthers Trick ist, gibt es direkt

    Esther 6

    Achtung Spoiler:
    1 Als in der folgenden Nacht der König nicht schlafen konnte, ließ er sich das Buch der Denkwürdigkeiten, die Reichschronik, holen; aus dieser wurde ihm dann vorgelesen.
    2 Da fand sich darin verzeichnet, daß Mardochai den Bigthana und Theres, die beiden königlichen Kammerherren aus der Zahl der Schwellenhüter, zur Anzeige gebracht hatte, weil sie mit dem Plan umgegangen waren, den König Ahasveros aus dem Wege zu räumen.
    3 Als nun der König fragte: »Welche Ehre und Auszeichnung ist dem Mardochai dafür zuteil geworden?« und die Leibdiener, die den Dienst beim Könige hatten, ihm die Antwort gaben, es sei ihm gar keine Belohnung zuteil geworden,
    4 fragte der König weiter: »Wer ist im Vorhofe?« Nun war Haman gerade in den äußeren Vorhof des königlichen Palastes getreten, um beim König zu beantragen, man möge Mardochai an den Pfahl hängen, den er für ihn hatte aufrichten lassen.
    5 Als nun die Leibdiener dem König sagten, Haman sei es, der im Vorhof stehe, befahl der König, er solle eintreten.
    6 Als nun Haman eingetreten war, fragte ihn der König: »Was kann man einem Manne tun, den der König auszuzeichnen wünscht?« Da dachte Haman bei sich: »Wen anders sollte der König eher auszuzeichnen wünschen als mich?«
    7 Er antwortete also dem König: »Wenn der König jemanden auszuzeichnen wünscht,
    8 so bringe man ein königliches Gewand herbei, das der König selbst bereits getragen, und ein Pferd, auf dem der König selbst schon geritten hat und auf dessen Kopfe die Königskrone angebracht ist;
    9 man übergebe dann das Gewand und das Pferd einem der vornehmsten Fürsten des Königs, damit dieser den Mann, den der König auszuzeichnen wünscht, damit bekleide und ihn auf dem Pferde über den Hauptplatz der Stadt reiten lasse und dabei vor ihm her ausrufe: ›So tut man dem Manne, den der König auszuzeichnen wünscht!‹«
    10 Da sagte der König zu Haman: »Nimm sofort ein solches Gewand und das Pferd, so wie du gesagt hast, und mache es so mit dem Juden Mardochai, der im Tor des Königs(palastes) sitzt! Unterlaß nichts von allem, was du vorgeschlagen hast!«
    11 Da holte Haman das erforderliche Kleid und das Pferd, bekleidete Mardochai (damit), ließ ihn auf dem Hauptplatz der Stadt umherreiten und rief vor ihm her aus: »So tut man dem Manne, den der König auszuzeichnen wünscht!«
    12 Hierauf kehrte Mardochai an das Tor des Königspalastes zurück; Haman aber eilte traurig und mit verhülltem Haupt nach Hause
    13 und erzählte seiner Gattin Seres und seinen sämtlichen Freunden alles, was ihm widerfahren war. Da sagten seine klugen Freunde und seine Frau Seres zu ihm: »Wenn Mardochai, vor dem du jetzt zum erstenmal den kürzeren gezogen hast, ein geborener Jude ist, so wirst du nichts gegen ihn ausrichten, sondern ihm gegenüber ganz den kürzeren ziehen!«
    14 Während sie so noch mit ihm sprachen, erschienen die Kammerherren des Königs und geleiteten Haman eiligst zu dem Mahl, das Esther zugerichtet hatte.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Das Buch der Denkwürdigkeiten taucht endlich mal ingame auf Nach allem, was ich bislang gelesen hab, stell ich mir eine Gutenachtgeschichte aus diesem Buch unfassbar langweilig vor. Vielleicht gar nicht das Schlechteste, wenn man einpennen will
    • Also wenn Esthers Trick darin bestand, den Haman in Sicherheit zu wiegen und den König auf Mardochais gute Tat hinzuweisen, dann war das schon ziemlich riskant. Wüsste kaum, was dabei schiefgehen soll
    • Man kann das aber sicher mit Gottes Wirken erklären: Esther hat den Willen gezeigt, zu helfen und der wird durch Gott belohnt?
    • Für die hier erzählte Geschichte ist das natürlich super. Da muss ein Antisemit nen Juden in schöne Gewänder hüllen und auf ein königliches Ross setzen, weil er das selbst gerne hätte



    ...und weil ich jetzt endlich wissen will, wie die Haman-Story ausgeht:

    Esther 7

    Achtung Spoiler:
    1 Als nun der König und Haman sich zum festlichen Mahl bei der Königin Esther begeben hatten,
    2 sagte der König zu Esther auch am zweiten Tage beim Weintrinken: »Was ist deine Bitte, Königin Esther? Sie soll dir gewährt werden! Und was ist dein Wunsch? Wäre es auch die Hälfte des Königreichs – es soll geschehen!«
    3 Da antwortete die Königin Esther mit den Worten: »Wenn ich Gnade vor dir gefunden habe, o König, und wenn es dem König genehm ist, so möge mir geschenkt werden mein Leben: das ist meine Bitte, und mein Volk: das ist mein Wunsch!
    4 Denn wir sind verkauft worden, ich und mein Volk, um ausgerottet, ermordet und umgebracht zu werden! Und wenn wir nur als Sklaven und Sklavinnen verkauft wären, so würde ich geschwiegen haben, denn unsere Bedrängnis wäre nicht hinreichend, um den König zu belästigen.«
    5 Da fragte der König Ahasveros die Königin Esther: »Wer ist der, und wo ist der, welcher es sich in den Sinn hat kommen lassen, so zu handeln?«
    6 Esther erwiderte: »Der Widersacher und Feind ist der Bösewicht Haman da!« Da fuhr Haman vor dem König und der Königin erschreckt zusammen;
    7 der König aber stand in höchster Erregung vom Weingelage auf und begab sich in den Garten am Palast, während Haman zurückblieb, um bei der Königin Esther um sein Leben zu flehen; denn er sah wohl ein, daß sein Verderben beim Könige fest beschlossene Sache war.
    8 Als dann der König aus dem Schloßgarten wieder in den Saal, in dem das Gastmahl stattgefunden, zurückkehrte, hatte Haman sich gerade an dem Polster niedergeworfen, auf dem Esther lag. Da rief der König aus: »Will er etwa gar der Königin in meinem eigenen Hause Gewalt antun?« Das Wort war kaum dem Munde des Königs entfahren, als man auch schon dem Haman das Gesicht verhüllte.
    9 Da sagte Harbona, einer von den Kammerherren, die den König zu bedienen hatten: »Es steht ja auch schon der Pfahl, den Haman für Mardochai, den Wohltäter des Königs, bei seinem Hause hat errichten lassen, fünfzig Ellen hoch!« Da befahl der König: »Hängt ihn daran!«
    10 So hängte man denn Haman an den Pfahl, den er für Mardochai hatte errichten lassen; darauf legte sich der Zorn des Königs.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Vielleicht war die Demütigung Hamans vor Mardochai auch nur eine glückliche Fügung. Im 7. Kapitel spricht Esther ihr Anliegen endlich auch an. Vielleicht hat Kapitel 6 zumindest ein bisschen die Reaktion des Königs beeinflusst?
    • Dass Haman an dem eigens errichteten Galgen erhängt wird, ist natürlich ein erzählerisch nettes Element.
    • Diese Sub-Geschichte in der Esther-Erzählung (also die Kapitel 5-7) wirkt auf mich von den "Geschichten", die wir bislang in der Bibel so hatten, am ausgereiftesten. Die Szenen, wie Haman Mardochai vorführen muss und wie er am eigenen Galgen baumelt sind schon gut. Da hatte ich heute Abend wirklich Lust, das Ende zu erfahren - weil es mehr als nur "Gott gut, Israeliten Dullis" war, sondern beinahe schon wie eine Fabel oder Parabel erzählt wurde. Aus erzählerischer Sicht ist nur Esthers Rolle, die man irgendwie als Hauptfigur erwarten würde, ziemlich dünn und unbeteiligt.
    • Man könnte die 3 Kapitel vielleicht mit "Wer andern einen Galgen baut, wird selbst dran aufgehängt" zusammenfassen


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    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  6. #3726
    MAGA forever Avatar von Tohuwabohu
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    Kann mir nicht vorstellen, dass es dasselbe Buch der Denkwürdigkeiten ist. Der Perserkönig wird da sein eigenes haben.

  7. #3727
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Wenn die detaillierten Beschreibungen des Königspalasts das in Vers 1 sein sollen, dann wünsche ich viel Spaß dabei, herauszufinden, wie das aussehen soll
    Ich denke, da geht es eher um die Gesamtheit. Als Schauplatz kommt der Palast ja schon ziemlich viel vor mit den verschiedenen Höfen, Gebäuden der Frauen und Nebenfrauen, verschiedenen Zugangsberechtigungen etc..

    Aus erzählerischer Sicht ist nur Esthers Rolle, die man irgendwie als Hauptfigur erwarten würde, ziemlich dünn und unbeteiligt.
    Das haben antike Leser offenbar auch schon so empfunden: In der griechischen Version (bzw. Einheitsübersetzung) ist die Begegnung zwischen Esther und dem König deutlich dramatischer geschildert. Da kommen ihre Emotionen deutlich besser rüber.

  8. #3728
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    Also Esthers erstes Gastmahl hatte schon seinen Sinn. Es hat Haman in die Hochstimmung versetzt, so dass er Mardochai viel mehr Ehre zu teil werden ließ und auch den Galgen gebaut hat.

  9. #3729
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Aber darauf zu spekulieren, wenn es um die Zukunft des Volks geht, klingt schon ziemlich vage und gambly

  10. #3730
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Aber darauf zu spekulieren, wenn es um die Zukunft des Volks geht, klingt schon ziemlich vage und gambly
    Weiß auch nicht ob das der Plan war. Ich rede hier nur vom Ergebnis. Evtl. hat sie sich einfach nicht getraut beim ersten Mal.

  11. #3731
    Spürt Luft Avatar von ttte
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    Kann Esther jetzt nicht endlich mal das halbe Königreich annehmen, wenn er es ihr schon immer wieder anbietet?
    Zitat Zitat von Civmagier Beitrag anzeigen
    Oh ich wuste gar nicht das das Hier ein Deutschlehrerforum ist.
    Da muss mir irgentetwas entfallen sein. :gruebel:
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Da geht er hin, der ttte-ngrabscher :blaw:


  12. #3732
    Registrierter Benutzer Avatar von Herbert Steiner
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    Hätte sie jeweils angenommen, dann hätte sie jetzt schon 87,5%
    Das Buch ist vom Erzählstil her sehr angenehm zu lesen . Theologisch kommt es mir bislang eher etwas leer (im Vergleich zu anderen Büchern) vor.
    Die Juden werden gerettet, aber Gott hatte vom Text her eher wenig Aktien.

  13. #3733
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Esther 8

    Achtung Spoiler:
    1 An demselben Tage schenkte der König Ahasveros der Königin Esther das Haus des Judenfeindes Haman; Mardochai aber erhielt Zutritt beim König; denn Esther hatte dem König mitgeteilt, wie er mit ihr verwandt war.
    2 Der König zog dann seinen Siegelring, den er dem Haman hatte abnehmen lassen, vom Finger ab und übergab ihn Mardochai; Esther aber übertrug dem Mardochai die Verwaltung des Hauses Hamans.
    3 Hierauf verhandelte Esther nochmals mit dem Könige, indem sie sich ihm zu Füßen warf und ihn unter Tränen anflehte, er möge doch die Bosheit des Agagiters Haman und den Anschlag, den dieser gegen die Juden ins Werk gesetzt hatte, rückgängig machen.
    4 Als der König nun der Esther das goldene Zepter entgegenstreckte, stand Esther auf, trat vor den König
    5 und sagte: »Wenn es dem König genehm ist und ich Gnade vor ihm gefunden habe und es dem König gut erscheint und ich seine Zuneigung besitze, so möge durch einen schriftlichen Erlaß verordnet werden, daß die auf den Anschlag des Agagiters Haman, des Sohnes Hammedathas, bezüglichen Schreiben, in denen er die Ermordung der in allen Provinzen des Reiches lebenden Juden angeordnet hat, widerrufen werden.
    6 Denn wie vermöchte ich das Unglück mit anzusehen, das meine Volksgenossen treffen soll? Und wie vermöchte ich den Untergang meines Geschlechts mit anzusehen?«
    7 Da antwortete der König Ahasveros der Königin Esther und dem Juden Mardochai: »Wie ihr wißt, habe ich das Haus Hamans der Esther geschenkt, und ihn selbst hat man an den Pfahl gehängt zur Strafe dafür, daß er sich an den Juden hat vergreifen wollen.
    8 So mögt ihr nun im Namen des Königs in betreff der Juden schriftlich verfügen, wie ihr es für angemessen haltet, und es dann mit dem Siegelring des Königs untersiegeln; dagegen eine Verfügung, die schriftlich im Namen des Königs erlassen und mit dem Siegelring des Königs untersiegelt ist, kann nicht rückgängig gemacht werden.«
    9 So wurden denn damals – es war am dreiundzwanzigsten Tage des dritten Monats, d.h. des Monats Siwan – die königlichen Staatsschreiber berufen, und es wurde genau nach der Anweisung Mardochais in betreff der Juden an die Landpfleger und Statthalter und Fürsten der hundertundsiebenundzwanzig Provinzen von Indien bis Äthiopien, und zwar einer jeden Provinz mit ihrer Schrift und einem jeden Volke in seiner Sprache, geschrieben, auch an die Juden mit ihrer Schrift und in ihrer Sprache;
    10 und zwar ließ er im Namen des Königs Ahasveros schreiben und mit dem Siegelring des Königs untersiegeln und sandte dann die Schreiben durch die reitenden Eilboten ab, die auf den vorzüglichsten, aus den Gestüten stammenden Rennpferden ritten.
    11 In den Schreiben war verfügt, daß der König den Juden in allen einzelnen Städten gestatte, sich zusammenzutun und ihr Leben zu verteidigen, indem sie jedes Aufgebot eines Volkes oder einer Provinz, das sie angreifen würde, samt ihren Kindern und Frauen, vernichteten, ermordeten und umbrächten; auch sollten sie deren Vermögen plündern dürfen,
    12 und zwar an ein und demselben Tage in allen Provinzen des Königs Ahasveros, nämlich am dreizehnten Tage des zwölften Monats, d.h. des Monats Adar.
    13 Damit aber die Verfügung in jeder einzelnen Provinz erlassen würde, wurde eine Abschrift des Schreibens allen Völkern bekanntgemacht, damit die Juden an dem betreffenden Tage bereit wären, an ihren Feinden Rache zu nehmen.
    14 Die auf den vorzüglichsten Rennpferden reitenden Eilboten machten sich dann auf Befehl des Königs schleunigst und in aller Eile auf den Weg, während die Verfügung in der Residenz Susa veröffentlicht wurde.
    15 Mardochai aber trat aus dem Palast des Königs hervor in königlicher Kleidung von purpurblauer und weißer Baumwolle, mit einem großen goldenen Stirnreif und einem Mantel von Byssus und rotem Purpur; und die Stadt Susa jauchzte und freute sich:
    16 den Juden war Glück und Freude, Jubel und Ehre zuteil geworden.
    17 Auch in allen Provinzen und in jeder Stadt, überall, wohin die Verfügung und der Erlaß des Königs gelangte, war bei den Juden Freude und Jubel, Festmahl und Feiertag; und viele von der heidnischen Bevölkerung des Landes traten zum Judentum über, weil Furcht vor den Juden über sie gekommen war.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Ach wie nett, es wird sogar noch einer drauf gesetzt, indem Esther Hamans Haus kriegt. Ein richtiggehendes Happy End
    • Vers 5 könnte doch so auch noch in Behördendeutsch/ Juristendeutsch vorkommen. Auch das Prozedere, um den nicht-umkehrbaren Erlass dann doch irgendwie zu vermeiden, klingt nach richtig schöner Bürokratie und Schlupflochsuche (Mardochais Erlass war ja auch mit dem königlichen Siegel verfügt worden wimre).
    • Dass Mardochai (stellvertretend für)/ die Juden die Gelgenheit nutzt, um "Rache" zu üben (V. 13) und sich selbst zu bereichern (V. 11), hat für mich ein Gschmäckle. Das klingt so ein bisschen, als ob die Juden Purgen dürften
    • Da ist meine Vorstellung von Moral/ Gerechtigkeit/ whatever vielleicht wieder zu modern? Oder es fällt den Juden später noch auf die Füße. Im Umgang mit Nicht-Juden haben sie sich bislang eh nicht profiliert.


    Esther 9

    Achtung Spoiler:

    1 Im zwölften Monat nun, d.h. im Monat Adar, am dreizehnten Tage dieses Monats, als die Verfügung und der Erlaß des Königs zur Ausführung kommen sollte, an eben dem Tage, an welchem die Feinde der Juden gehofft hatten, sie zu überwältigen – die Sache wandte sich aber so, daß die Juden ihrerseits ihre Feinde überwältigten –,
    2 da taten sich die Juden in ihren Städten in allen Provinzen des Königs Ahasveros zusammen, um Hand an die zu legen, welche ihnen Unheil zuzufügen gedacht hatten; und niemand konnte ihnen Widerstand leisten, denn die Furcht vor ihnen hatte sich aller Völker bemächtigt.
    3 Auch alle Fürsten in den Provinzen sowie die Landpfleger und Statthalter und Beamten des Königs gewährten den Juden Unterstützung, weil die Furcht vor Mardochai sie befallen hatte;
    4 denn Mardochai stand am königlichen Hofe groß da, und sein Ruf war in alle Provinzen gedrungen; denn Mardochais Ansehen war unaufhaltsam im Steigen.
    5 So richteten denn die Juden unter allen ihren Feinden mit dem Schwerte, durch Morden und Niederhauen, ein Blutbad an und gingen gegen ihre Widersacher nach Herzenslust vor.
    6 Auch in der Residenz Susa mordeten die Juden und brachten fünfhundert Mann ums Leben;
    7 dazu töteten sie Parsandatha, Dalphon, Aspatha,
    8 Poratha, Adalja, Aridatha,
    9 Parmastha, Arisai, Aridai und Wajesatha,
    10 die zehn Söhne Hamans, des Sohnes Hammedathas, des Judenverfolgers; aber fremdes Hab und Gut rührten sie nicht an.
    11 An demselben Tage kam die Zahl der in der Residenz Susa Getöteten zur Kenntnis des Königs.
    12 Da sagte der König zu der Königin Esther: »In der Residenz Susa haben die Juden gemordet und fünfhundert Mann ums Leben gebracht, auch die zehn Söhne Hamans; was mögen sie da wohl in den übrigen Provinzen des Reiches angerichtet haben? Doch was ist deine Bitte? Sie soll dir gewährt werden. Und was ist weiter noch dein Wunsch? Er soll erfüllt werden.«
    13 Da antwortete Esther: »Wenn es dem König genehm ist, so möge auch morgen noch den Juden in Susa gestattet sein, in derselben Weise wie heute zu verfahren; die zehn Söhne Hamans aber möge man an den Pfahl hängen.«
    14 Da gebot der König, daß so verfahren werden sollte; und der betreffende Befehl wurde in Susa erlassen, und die zehn Söhne Hamans wurden aufgehängt.
    15 So taten sich denn die Juden in Susa auch am vierzehnten Tage des Monats Adar zusammen und brachten in Susa noch dreihundert Mann um; aber fremdes Hab und Gut rührten sie nicht an.
    16 Auch die übrigen Juden, die in den Provinzen des Reiches wohnten, hatten sich zusammengetan, um ihr Leben zu verteidigen und sich Ruhe vor ihren Feinden zu verschaffen; sie hatten 75000 von ihren Feinden umgebracht, ohne jedoch fremdes Hab und Gut anzurühren.
    17 Das war am dreizehnten Tage des Monats Adar geschehen, aber am vierzehnten Tage des Monats hatten sie sich ruhig verhalten und ihn zu einem Tage der Festgelage und der Freude gemacht.
    18 In Susa dagegen hatten sich die Juden sowohl am dreizehnten als auch am vierzehnten Tage dieses Monats zusammengetan und erst am fünfzehnten Tage Ruhe gehalten und diesen Tag zu einem Tage der Festgelage und der Freude gemacht.
    19 Darum feiern die Juden auf dem Lande, die in den offenen Ortschaften wohnen, den vierzehnten Tag des Monats Adar als einen Tag der Freude und der Schmausereien und als einen Festtag, an dem man sich gegenseitig (leckere) Gerichte zusendet.
    20 Mardochai schrieb hierauf diese Begebenheiten auf und sandte Schreiben an alle Juden in allen Provinzen des Königs Ahasveros, die nahen und die fernen,
    21 um sie zu dem Brauche zu verpflichten, daß sie sei es den vierzehnten, sei es den fünfzehnten Tag des Monats Adar Jahr für Jahr feierten
    22 als die Tage, an denen die Juden Ruhe vor ihren Feinden erlangt hatten, und als den Monat, in dem sich der Kummer für sie in Freude verwandelt hatte und die Trauer in einen Festtag, so daß sie diese (Tage) feierten als Tage der Festgelage und der Freude, an denen man sich gegenseitig (leckere) Gerichte zusendet und die Armen beschenkt.
    23 So nahmen denn die Juden das, was sie damals zum erstenmal getan und was Mardochai ihnen brieflich geraten hatte, als stehenden Brauch an.
    24 Weil der Agagiter Haman, der Sohn Hammedathas, der Feind aller Juden, den Plan gegen die Juden gefaßt hatte, sie zu vernichten, und weil er das Pur, d.h. das Los, hatte werfen lassen, um sie zu verderben und auszurotten,
    25 der König aber, als Esther vor ihn getreten war, durch einen schriftlichen Erlaß angeordnet hatte, daß sein boshafter Anschlag, den er gegen die Juden ersonnen hatte, auf sein eigenes Haupt zurückfallen und daß man ihn und seine Söhne an den Pfahl hängen solle:
    26 darum hat man diese Tage ›Purim‹ genannt nach dem Worte Pur. Aus diesen Gründen also – wegen des gesamten Inhalts dieses Briefes und wegen alles dessen, was sie selbst erlebt oder was durch andere zu ihrer Kenntnis gekommen war –
    27 ordneten die Juden an und setzten für sich und ihre Nachkommen und für alle, die sich ihnen anschließen würden, als unumstößliche Satzung fest, diese beiden Tage in der für sie vorgeschriebenen Weise und zu der für sie bestimmten Zeit Jahr für Jahr festlich zu begehen;
    28 und diese beiden Tage sollten im Gedächtnis festgehalten und von Geschlecht zu Geschlecht in allen Familien, Provinzen und Ortschaften gefeiert werden, so daß diese Purimtage unter den Juden niemals in Abgang kämen und die Erinnerung an sie bei ihren Nachkommen niemals verschwände.
    29 Weiter schrieb die Königin Esther, die Tochter Abihails, mit allem Nachdruck, um dieses Purimschreiben zur Geltung zu bringen,
    30 und sandte Briefe an alle Juden in die hundertundsiebenundzwanzig Provinzen, in das ganze Königreich des Ahasveros, freundliche und treugemeinte Worte,
    31 um die Feier dieser Purimtage in betreff der für sie bestimmten Zeiten zur festen Satzung zu erheben, ganz so wie der Jude Mardochai und die Königin Esther es für sie angeordnet und wie sie es auch für sich selbst und für ihre Nachkommen festgesetzt hatten, nämlich die Vorschriften über die Fasten und ihre Wehklage.
    32 Der Erlaß Esthers erhob diese Purimvorschriften zum Gesetz und wurde in einer Urkunde aufgezeichnet.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Das wird ja immer widerlicher: "Blutbad", "nach Herzenslust", dann wollen sie einen weiteren Tag lang morden, 75.000 Tote und das zum Feiertag machen Aber hey, auch wenn sie das laut Esther 8 dürften, haben sie sich nicht bereichert
    • Der König ist aber auch cool: "Huch, da sind ja viele gestorben. Anyway...". Durch diese Reaktion und so leichtfertig, wie er schon zweimal seinen Siegelring weggegeben hat, macht der auf mich keinen sonderlichen kompetenten Eindruck.
    • Summa summarum kommen die Juden hier für mich nicht besser weg, als Haman. Wenn ich den Gedanken, dass das hier eine Fabel ist, weiterspinne, steckt da eine weitere Warnung/ Lehre drin:
      1. Wer andern einen Pfahl hinstellt, wird selbst dran aufgehängt
      2. Werde nicht zu dem, den du bekämpfst, indem du ihn bekämpfst

    • Man könnte das aber auch so lesen, dass hier im Großen (Juden <-> Feinde) das Geschehen im Kleinen (Mardochai <-> Haman) wiederholt: die Absicht, die Juden zu vernichten, wird vereitelt und im Gegenzug werden die Feinde getötet und man darf sie looten (Esther hat ja auch Hamans Haus bekommen). Bin gerade selbst von mir fasziniert, dass mich die Geschichte im Kleinen belustigt hat und im Großen auf mich ziemlich brutal wirkt
    • Weil ich beim vorherigen Kapitel noch an Purge gedacht hab und hier Purim auftaucht: die Wörter scheinen etymologisch nichts miteinander zu tun zu haben.
    • Die Verse 27f haben sich dann ja bislang bewahrheitet. Das Purimsfest wird ja immer noch gefeiert. Den Begriff kannte ich sogar, nur der Hintergrund war mir bislang unklar.
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  14. #3734
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Weil ich gerade gesehen habe, dass das Esther-Buch nur noch ein Kapitel enthält und das nur 3 Verse lang ist (das bislang kürzeste):

    Esther 10

    1 Der König Ahasveros legte dann dem Festlande und den Inseln des Meeres eine Abgabe auf.
    2 Und alle Erweise seines gewaltigen und machtvollen Wirkens und die genaue Schilderung der hohen Stellung Mardochais, zu der ihn der König erhob, das alles findet sich bekanntlich aufgezeichnet im Buch der Denkwürdigkeiten der medischen und persischen Könige.
    3 Denn der Jude Mardochai war der Erste im Range nach dem König Ahasveros und hochgeachtet bei den Juden und beliebt bei der Menge seiner Volksgenossen, weil er das Beste seines Volkes suchte und für das Wohl seines ganzen Stammes eintrat.

    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Mardochai kommt in der Esther-Erzählung mit diesem Schlussvers viel mehr als Held der Geschichte rüber, als Esther. Deren Kompetenz bestand ja hauptsächlich darin, schön und Königin zu sein
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  15. #3735
    MAGA forever Avatar von Tohuwabohu
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    Und den König hörig zu machen.

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