Seite 179 von 363 ErsteErste ... 79129169175176177178179180181182183189229279 ... LetzteLetzte
Ergebnis 2.671 bis 2.685 von 5439

Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #2671
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
    Registriert seit
    18.11.10
    Beiträge
    4.141
    Na ja, seine Opfer scheinen ja schon immer Philister, also die "Bösen" zu sein - nur dass das von seiner Seite keine besondere Absicht oder Planung zu sein scheint, sondern sich eher zufällig daraus ergibt, dass er sehr auf Philisterinnen zu stehen scheint.

    Ist natürlich die Frage ob er deswegen "gut" ist. Aus heutiger Sicht natürlich wohl sowieso nicht, ansonsten muss man wohl die Frage stellen, zählt die Absicht oder das Ergebnis.

  2. #2672
    Ausgetreten
    Gast
    Ich denke, dass er im Sterben mehr Leute getötet hat als im Leben, soll meine ich die schiere Anzahl betonen, die er am Schluss mitgenommen hat. Sprich, wenn er zuvor 1000 Leute getötet hat, hat er am Schluss alleine >1000 Leute umgebracht.

    Das war jetzt auch der Teil, den ich kannte. Aber ich wußte nicht (mehr?), dass er ihr mehrere Sachen erzählt. Die Version, die ich im Kopf hatte war: Samson = superstark, so lange er Haare hat. Er verrät es Delilah, die es weiter erzählt, wodurch er gefangen wird. Und als die Haare nachgewachsen sind bringt er die Säulen zum Einsturz.

    Aber dass er es ihr überhaupt noch erzählt hat! Der muss doch wissen, dass sie ihn 3 mal verraten hat Emoticon: enton

  3. #2673
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    19.799
    Liebe macht wohl blind

  4. #2674
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
    Registriert seit
    24.11.06
    Ort
    Bei Nürnberg
    Beiträge
    33.172
    Simson ist auch ein Prototyp dafür, wie man sich durch Verführung von seiner Sache abbringen lässt. Eigentlich hat er die ganze Zeit nur Frauengeschichten am Laufen.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  5. #2675
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
    Registriert seit
    18.11.10
    Beiträge
    4.141
    Wobei er sich ohne diese Frauengeschichten ja vielleicht auch garnicht gegen die Philister gewendet und nie ein "Held" geworden wäre...

  6. #2676
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
    Registriert seit
    24.11.06
    Ort
    Bei Nürnberg
    Beiträge
    33.172
    Stimmt auch wieder.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  7. #2677
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    19.799
    Richter 17

    Achtung Spoiler:
    1 Es war einst ein Mann vom Gebirge Ephraim mit Namen Micha;
    2 der sagte zu seiner Mutter: »Die elfhundert Silberstücke, die dir entwendet worden sind und um derenwillen du einen Fluch ausgestoßen und ihn gar vor meinen Ohren ausgesprochen hast – wisse, das Geld ist in meinem Besitz: ich selbst habe es genommen; nun aber will ich es dir zurückgeben!« Da antwortete seine Mutter: »Gesegnet seist du vom HERRN, mein Sohn!«
    3 Als er nun die elfhundert Silberstücke seiner Mutter zurückgegeben hatte, sagte diese: »Ich will das Geld dem HERRN weihen (und es) aus meiner Hand zugunsten meines Sohnes (hingeben): es soll ein geschnitztes und gegossenes Gottesbild davon angefertigt werden.«
    4 Als er nun das Geld seiner Mutter zurückgegeben hatte, nahm diese zweihundert Silberstücke und gab sie einem Goldschmied, der davon ein geschnitztes und gegossenes Gottesbild anfertigte, das nun im Hause Michas aufgestellt wurde.
    5 So besaß denn dieser Micha ein Gotteshaus; er ließ dann noch ein kostbares Schulterkleid und einen Hausgott anfertigen und stellte einen seiner Söhne an, daß er ihm (dem Micha) als Priester diente.
    6 Zu jener Zeit gab es noch keinen König in Israel; ein jeder tat, was ihm beliebte.
    7 Nun war da ein junger Mann aus Bethlehem in Juda aus dem Geschlecht Judas; der war ein Levit und hielt sich dort als Fremder auf.
    8 Dieser Mann verließ die Stadt Bethlehem in Juda, um sich an irgendeinem anderen Orte, wo es sich gerade träfe, als Fremder niederzulassen, und kam bei seiner Wanderung im Gebirge Ephraim zum Hause Michas.
    9 Dieser fragte ihn: »Woher kommst du?« Er antwortete ihm: »Ich bin ein Levit aus Bethlehem in Juda und bin unterwegs, um mich an irgendeinem Ort niederzulassen, wo ich etwas Geeignetes finde.«
    10 Da sagte Micha zu ihm: »Bleibe bei mir und sei mir ein Vater[2] und Priester, so will ich dir jährlich zehn Silberstücke geben und für Kleidung und deinen Lebensunterhalt aufkommen.« Als er dann dem Leviten weiter zuredete,
    11 erklärte dieser sich einverstanden, bei dem Manne zu bleiben; und der junge Mann galt ihm wie einer seiner Söhne.
    12 Micha nahm also den Leviten in seinen Dienst, so daß der junge Mann sein Priester wurde und im Hause Michas blieb.
    13 Micha aber dachte: »Jetzt bin ich gewiß, daß der HERR es mir wird glücken lassen, weil ich einen Leviten zum Priester (gewonnen) habe.«


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Hm... 1100 Silberstücke hat jeder der Philister Delilah für ihren Verrat bezahlt. Die Summe taucht hier wieder auf, aber nur einfach.
    • Ein Gotteshaus ensteht, indem man ein Bildnis Gottes dort aufstellt? Qua Götzenverbote müsste das dann aber ein heidnisches Haus sein, das der Micha da gebaut hat.
    • Mit dem Leviten als Gottesdienster klingt das allerdings "richtig". Seltsam.
    • Bislang weiß ich noch nicht so recht, was ich mit diesem Kapitel anfangen soll. Das klingt wie die Entstehung einer kleinen Kirche...? Als Parallele zur Geschichte Israels kann man es wohl auch nicht lesen. Zumindest wüsste ich nicht, was dann die Silberstücke und ihr Zurückgeben bedeuten sollten.
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  8. #2678
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
    Registriert seit
    24.11.06
    Ort
    Bei Nürnberg
    Beiträge
    33.172
    - Der Typ hat das Silber seiner Mutter geklaut. Die hat den Dieb verflucht. Der Fluch hat im Glauben aber eine Wirkmächtigkeit. Also er bewirkt was. Als sie gemerkt hat, dass der Dieb ihr Sohn ist, hat sie ein Problem, denn jetzt liegt ein Fluch auf ihrem Sohn. Also gibt er es zurück, damit der Fluch aufgehoben wird und sie spricht einen Segen aus, damit nicht noch was Schlimmeres passiert.

    - Die bauen ein Gottesbild für den Gott Israels. Sie verstoßen damit nicht unbedingt gegen das erste, sondern gegen das zweite Gebot (ähnlich wie beim goldenen Kalb.) Evtl. könnte der Hausgott aus Vers 5 aber sowas sein.
    - Des weiteren weiht er Priester, die nicht aus der Nachkommenschaft Aarons sind.
    - Und denkt dabei, dass der HErr ihm ein gutes Leben gibt.

    - Die Geschichte (und auch die weiteren in Richter) verdeutlicht, wie weit die Israeliten von Gott weggekommen sind.
    - Kritiker würden vielleicht sagen, dass das hier eine Schilderung ist, wie die Religion Israels entstanden sein könnte: An verschiedenen Orten mit Priestern die keine Leviten waren und Standbildern für Gott aus denen sich später erst der Israelitische Glaube entwickelt habe, so wie wir ihn in den Mosebüchern finden.

    Zentraler Vers: 6 Zu jener Zeit gab es noch keinen König in Israel; ein jeder tat, was ihm beliebte. (Der Text ist also verfasst, als es einen König gab - Zur Zeit Davids oder Salomos bietet es sich meiner Meinung nach an - aus Gründen, die in späteren Kapiteln folgen)
    Außerdem wird eine weitere der Intentionen des Richterbuches deutlich: Es gibt keinen König, jeder macht einfach, was er will.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  9. #2679
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
    Registriert seit
    28.03.05
    Beiträge
    39.617
    Mir stößt beim Lesen eher auf, dass die Mutter das Silber an einen GOLDSchmied gibt

    Trotzdem ist das schon arg weit weg von dem, was (später?) mal zum alten Testament werden soll.

  10. #2680
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    19.799
    Richter 18

    Achtung Spoiler:
    1 Zu jener Zeit gab es noch keinen König in Israel; und der Stamm der Daniten suchte sich damals gerade ein Gebiet zur Ansiedelung, denn es war ihm bis dahin inmitten der israelitischen Stämme noch kein Gebiet als Erbbesitz zugefallen.
    2 Daher schickten die Daniten fünf Männer aus der Gesamtheit ihrer Stammesgenossen ab, kriegstüchtige Männer aus Zora und Esthaol, um das Land auszukundschaften und zu erforschen, und gaben ihnen den Auftrag, sich zur Erforschung des Landes aufzumachen. So kamen diese denn auf das Gebirge Ephraim in den Wohnort Michas und übernachteten dort.
    3 Als sie nun in der Nähe von Michas Hause waren und den jungen Mann, den Leviten, an seiner Sprache erkannten, kehrten sie dort ein und fragten ihn: »Wer hat dich hierher gebracht? Was tust du hier, und wie geht’s dir hier?«
    4 Da antwortete er ihnen: »So und so hat Micha mit mir verhandelt und mich dann in seinen Dienst genommen, und ich bin sein Priester geworden.«
    5 Da baten sie ihn: »Befrage doch Gott, damit wir erfahren, ob das Unternehmen, für das wir jetzt unterwegs sind, glücklichen Erfolg haben wird.«
    6 Der Priester gab ihnen hierauf den Bescheid: »Zieht getrost hin: euer jetziges Unternehmen ist dem HERRN wohlgefällig!«
    7 Da zogen die fünf Männer weiter, gelangten nach Lais und sahen, daß die dortige Bevölkerung nach der Weise der Sidonier sorglos lebte, friedlich und in Sicherheit, und an nichts Mangel hatte, was es auf Erden gibt, vielmehr im Besitz von Reichtum war; daß sie auch von den Sidoniern entfernt wohnten und mit den Aramäern in keiner Verbindung standen.
    8 Als sie daher zu ihren Stammesgenossen nach Zora und Esthaol zurückgekehrt waren und diese sie fragten: »Welche Auskunft bringt ihr uns?«,
    9 antworteten sie: »Auf! Laßt uns gegen sie zu Felde ziehen! Denn wir haben uns das Land angesehen und gefunden, daß es ganz vortrefflich ist. Und da sitzt ihr noch untätig da? Säumt nicht, euch aufzumachen und hinzuziehen, um das Land in Besitz zu nehmen!
    10 Wenn ihr hinkommt, werdet ihr ein sorgloses Volk antreffen, dessen Land sich nach allen Seiten hin weit ausdehnt. Ja, Gott hat es in eure Hand gegeben, eine Gegend, die an nichts Mangel hat, was es auf Erden gibt.«
    11 Da brachen sechshundert wohlbewaffnete Männer von dort aus dem Stamme der Daniten, aus Zora und Esthaol, auf;
    12 sie zogen hinauf und lagerten bei Kirjath-Jearim in Juda; daher führt der betreffende Platz den Namen ›Dans Lager‹ bis auf den heutigen Tag; er liegt bekanntlich westlich von Kirjath-Jearim.
    13 Von dort zogen sie weiter in das Gebirge Ephraim und kamen in den Wohnort Michas.
    14 Da machten die fünf Männer, die vordem zur Auskundschaftung des Gebietes der Stadt Lais ausgezogen waren, ihren Stammesgenossen die Mitteilung: »Wißt ihr wohl, daß sich in den Gehöften hier ein kostbares Priestergewand und ein Hausgott sowie ein geschnitztes und gegossenes Gottesbild befinden? Bedenkt also, was ihr zu tun habt!«
    15 Da bogen sie vom Wege dorthin ab, traten in die Wohnung des jungen Leviten, in das Haus Michas ein, und begrüßten ihn.
    16 Während dann die sechshundert bewaffneten Männer, die zu den Daniten gehörten, draußen am Eingang des Tores blieben,
    17 stiegen die fünf Männer, die vordem zur Auskundschaftung des Landes hergekommen waren, hinauf, gingen in das Haus hinein und nahmen das geschnitzte Bild sowie das Priestergewand, den Hausgott und das gegossene Bild an sich, während der Priester draußen am Toreingang bei den sechshundert bewaffneten Kriegern stand.
    18 Als jene nämlich in das Haus Michas eingetreten waren und das Schnitzbild sowie das Priestergewand, den Hausgott und das Gußbild wegnahmen, sagte der Priester zu ihnen: »Was macht ihr da?«
    19 Sie antworteten ihm: »Schweige still, lege dir die Hand auf den Mund, komm mit uns und werde unser Vater (17,10) und Priester! Ist es besser für dich, Priester für das Haus eines einzelnen Mannes zu sein oder Priester für einen ganzen Stamm und für ein Geschlecht in Israel?«
    20 Da erklärte sich der Priester mit Freuden einverstanden: er nahm das Priestergewand, den Hausgott und das geschnitzte Bild und trat mitten unter die Kriegsleute.
    21 Darauf wandten sie sich zum Abzug, nachdem sie noch die Frauen mit den Kindern sowie das Herdenvieh und die wertvollen Gegenstände an ihre Spitze gestellt hatten.
    22 Kaum hatten sie sich aber eine Strecke vom Hause Michas entfernt, als sich die Männer, die in den Gehöften beim Hause Michas wohnten, zusammenscharten und die Daniten einholten.
    23 Als sie dann den Daniten zuriefen, wandten diese sich um und fragten Micha: »Was soll dieser Auflauf bedeuten?«
    24 Er antwortete: »Meinen Gott, den ich mir gemacht habe, habt ihr mit euch genommen samt dem Priester und seid weggezogen: was bleibt mir da noch? Wie könnt ihr mich nur fragen, was ich hier will?«
    25 Aber die Daniten erwiderten ihm: »Laß dein Geschrei uns hier nicht länger hören, sonst könnten erbitterte Männer über euch herfallen, und es könnte dich und deine Angehörigen das Leben kosten!«
    26 Darauf zogen die Daniten ihres Weges, und Micha, der wohl einsah, daß sie stärker waren als er, wandte sich um und kehrte nach Hause zurück.
    27 Nachdem aber die Daniten das Gottesbild, das Micha sich angefertigt hatte, samt dem Priester, der bei ihm gewesen war, mitgenommen hatten, überfielen sie Lais, dessen Bevölkerung friedlich und sorglos war, machten alle Einwohner mit dem Schwert nieder und ließen die Stadt in Flammen aufgehen,
    28 ohne daß ihr jemand zu Hilfe gekommen wäre; denn der Ort lag von Sidon weit entfernt und stand auch mit den Aramäern in keiner Verbindung; er lag nämlich in dem Tal, das sich nach Beth-Rehob hin erstreckt. Sie bauten dann die Stadt wieder auf und siedelten sich in ihr an,
    29 nannten aber die Stadt ›Dan‹ nach dem Namen ihres Ahnherrn Dan, dem Sohne Israels, während der Ort früher Lais geheißen hatte.
    30 Sodann stellten die Daniten das geschnitzte Gottesbild bei sich auf, und Jonathan, der Sohn Gersoms, des Sohnes Moses, er und seine Nachkommen, waren Priester bei dem Stamme der Daniten bis zu der Zeit, wo die Bevölkerung in die Verbannung ziehen mußte.
    31 Das geschnitzte Bild aber, das Micha hatte anfertigen lassen, war bei ihnen aufgestellt die ganze Zeit hindurch, solange das Haus Gottes sich in Silo befand.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Jetzt müsste ich zur Gebietsverteilung zurückblättern, bin aber sicher, dass die auch was hatten. Hatten die nicht sogar diesen kleinen Fleck im Norden, weil das ursprüngliche nicht gereicht hat? Oder erfahren wir hier, wie sie den genommen haben?
    • Die Art der Zusammenfassung in Vers 4 muss ich mir für die Zukunft merken. "So und so ist abc und ich bin xyz geworden." z.B. "So und so hat der Prof mit mir verhandelt und ich bin sein Bachelorarbeitsschreiber geworden."
    • Die Priester geben den Bescheid (Vers 6), aber da steht nicht, ob der auch von Gott kommt.
    • "Leben wie ein Sidonier" hätte auch ne Redewendung werden können.
    • 600 Krieger, das ist ja fast ne lächerlich kleine Anzahl im Vergleich zu dem, was die Israeliten für gewöhnlich aufbieten. Dem Umgang mit dem Priester stehe ich immer noch zwiegespalten gegenüber. So wie die Männer sich gebaren, scheint ihnen Gott wichtig zu sein - zumindest wollen sie nicht einfach so an ihm vorbeigehen. Aber das Gebaren (600 Mann marschieren auf, sie nehmen die Gotteszeichen an sich und entführen den Priester) widerspricht ehrlichem Respekt. Die Begründung, Gott größer zu machen, ist aber auch nicht die schlechteste. Und der Priester ist happy. Der Geleckte ist Micha.
    • Es wirkt tatsächlich so, als ob man hier einem Kult oder einer Glaubensgemeinschaft beim "organischem" Wachstum zuschaut. Inklusive Streit.
    • "Meinen Gott, den ich mir gemacht habe" - das klingt schon nicht mehr so nach dem Herrn, sondern nach goldenem Stier. Vers 27 klingt dafür wieder ganz nach dem Vorgehen der Israeliten unter Josua
    • Bei Vers 30 habe ich zwei Gedanken:
      • Den Namen Gersom kenne ich bzw. Gershom aus der Troja-Trilogie von David Gemmell. Das ist im Buch Amosis, ein ägyptischer Prinz, dem die Rolle des Moses zuteil wird. Im griechischen Exil nennt er sich Gershom, was "Ein Fremder" bedeutet. Hier ist er der Sohn vom Sohn vom Moses. Man müsste mal die Dauern der Priesterschaften hochrechnen und mit der Lebenserwartung abgleichen
      • Die Bevölkerung wird in die Verbannung ziehen müssen
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  11. #2681
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    19.799
    Richter 19
    Achtung Spoiler:

    1 Zu jener Zeit, als es noch keinen König in Israel gab, begab es sich, daß ein Levit, der ganz hinten im Gebirge Ephraim als Fremdling wohnte, sich ein Mädchen aus Bethlehem in Juda zum Nebenweibe nahm.
    2 Aber sein Nebenweib überwarf sich mit ihm, verließ ihn und kehrte in ihres Vaters Haus nach Bethlehem in Juda zurück; dort blieb sie vier Monate lang.
    3 Da machte ihr Mann sich auf den Weg und zog ihr nach, um sie durch freundliches Zureden zur Rückkehr zu bewegen; seinen Diener und ein paar Esel hatte er bei sich. Sie führte ihn dann in das Haus ihres Vaters, und als dieser ihn sah, kam er ihm freundlich entgegen.
    4 Sein Schwiegervater, der Vater des jungen Weibes, hielt ihn dann zurück, so daß er drei Tage bei ihm blieb; sie aßen und tranken miteinander und übernachteten dort.
    5 Am vierten Tage aber, als sie in der Frühe aufgestanden waren und er aufbrechen wollte, sagte der Vater des jungen Weibes zu seinem Schwiegersohn: »Stärke dich noch mit einem Imbiß, dann mögt ihr euch auf den Weg machen!«
    6 So setzten sie sich denn hin, und die beiden aßen und tranken zusammen; dann bat der Vater des jungen Weibes den Mann: »Entschließe dich doch, über Nacht noch hier zu bleiben, und sei guter Dinge!«
    7 Und als der Mann aufstand, um sich auf den Weg zu machen, nötigte ihn sein Schwiegervater, so daß er wiederum über Nacht dablieb.
    8 Als er dann am fünften Tage frühmorgens aufbrechen wollte, sagte der Vater des jungen Weibes wiederum: »Stärke dich doch erst und wartet noch bis zum Nachmittag!«, und so aßen sie beide nochmals zusammen.
    9 Als dann der Mann aufstand, um mit seinem Nebenweibe und seinem Diener aufzubrechen, sagte sein Schwiegervater, der Vater des jungen Weibes, zu ihm: »Sieh doch, der Tag geht zu Ende, es will Abend werden: übernachtet doch hier! Sieh doch, wie der Tag schon zur Neige geht; bleibe über Nacht hier und laß dir’s bei mir gefallen! Morgen früh macht ihr euch dann auf euren Weg, und du kehrst nach Hause zurück.«
    10 Aber der Mann wollte nicht noch einmal über Nacht bleiben, sondern brach auf und zog fort und kam bis in die Gegend von Jebus, das ist Jerusalem; seine beiden gesattelten Esel, sein Nebenweib (und sein Diener) waren bei ihm.
    11 Als sie nun bei Jebus waren und der Tag schon stark zu Ende ging, sagte der Diener zu seinem Herrn: »Komm, laß uns hier in der Jebusiterstadt einkehren und darin übernachten!«
    12 Aber sein Herr erwiderte ihm: »Nein, wir wollen in keiner Stadt von fremden Leuten einkehren, die nicht zu den Israeliten gehören, sondern wollen bis Gibea weiterziehen.«
    13 Weiter sagte er zu seinem Diener: »Komm, wir wollen eine von den Ortschaften dort zu erreichen suchen und in Gibea oder in Rama über Nacht bleiben!«
    14 Als sie nun eiligst weiterzogen, ging die Sonne ihnen unter, als sie nahe bei Gibea waren, das zu Benjamin gehört.
    15 Da kehrten sie dort ein, um zu einem Nachtquartier in Gibea zu gelangen, und er machte nach seiner Ankunft auf dem Marktplatz der Stadt halt; aber da war niemand, der sie zum Übernachten ins Haus aufgenommen hätte.
    16 Endlich kam ein alter Mann abends vom Felde von seiner Arbeit heim; der stammte vom Gebirge Ephraim und lebte als Fremdling in Gibea, während die Bewohner des Ortes Benjaminiten waren.
    17 Als dieser nun sich umsah und den Wandersmann auf dem Marktplatz der Stadt erblickte, fragte er: »Wohin willst du, und woher kommst du?«
    18 Der antwortete ihm: »Wir sind auf der Wanderung von Bethlehem in Juda nach dem äußersten Teil des Gebirges Ephraim, wo ich zu Hause bin. Ich war nach Bethlehem in Juda gereist und will jetzt nach meinem Wohnort zurückkehren; aber niemand nimmt mich in sein Haus auf,
    19 obgleich wir sowohl Stroh als auch Futter für unsere Esel und auch Brot und Wein für mich und deine Magd und für den Burschen, der hier bei uns, deinen Knechten, ist, bei uns haben und nichts weiter bedürfen.«
    20 Da sagte der alte Mann: »Friede dir! Nur, was du bedarfst, laß meine Sorge sein! Doch auf dem Platz hier sollst du nicht übernachten!«
    21 Dann nahm er ihn in sein Haus mit und mengte Futter für die Esel; und als sie sich die Füße gewaschen hatten, aßen und tranken sie.
    22 Während sie so sich gütlich taten, umringten die Männer der Stadt, nichtsnutzige Buben, das Haus, schlugen laut an die Tür und riefen dem alten Manne, dem das Haus gehörte, die Worte zu: »Gib den Mann heraus, der bei dir eingekehrt ist: wir wollen uns an ihn machen!«
    23 Da ging der Besitzer des Hauses zu ihnen hinaus und sagte zu ihnen: »Nicht doch, meine Brüder! Begeht doch nichts so Böses! Nachdem dieser Mann in mein Haus gekommen ist, dürft ihr eine solche Schandtat nimmermehr verüben.
    24 Da ist meine Tochter, die Jungfrau, und das Nebenweib dieses Mannes: die will ich euch herausbringen; denen mögt ihr Gewalt antun und mit ihnen machen, was euch gefällt, aber an diesem Manne dürft ihr eine solche Schandtat nicht verüben!«
    25 Aber die Männer wollten nicht auf ihn hören. Da nahm der Mann sein Nebenweib und führte sie zu ihnen hinaus auf die Straße, und sie mißbrauchten sie und taten ihr Gewalt an die ganze Nacht hindurch bis zum Morgen; erst bei Tagesanbruch ließen sie sie gehen.
    26 Als nun der Morgen tagte, kam das Weib heim und fiel am Toreingang zum Hause des Mannes, woselbst ihr Herr war, nieder und blieb da liegen, bis es hell wurde.
    27 Als nun ihr Herr am Morgen aufstand und die Haustür öffnete und hinaustrat, um seines Weges weiter zu ziehen, fand er das Weib, sein Nebenweib, am Toreingang zum Hause liegen mit den Händen auf der Schwelle.
    28 Er rief ihr zu: »Stehe auf, wir wollen weiterziehen!«, aber es erfolgte keine Antwort. Da hob er sie auf den Esel, machte sich dann auf und zog nach seinem Wohnort.
    29 Als er dort in sein Haus gekommen war, nahm er ein Messer, ergriff sein Nebenweib, zerschnitt sie Glied für Glied in zwölf Stücke und schickte diese im ganzen Gebiet Israels umher.
    30 Da erklärte denn jeder, der das sah: »So etwas ist bisher noch nicht vorgekommen und noch nicht erlebt worden seit der Zeit, wo die Israeliten aus dem Lande Ägypten heraufgezogen sind, bis zum heutigen Tage. Nehmt es zu Herzen, beratet euch und redet!«


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Mir dünkt, zu jener Zeit gab es noch keinen König. Wie komm ich nur darauf?
    • Noch so ein Heimatloser Levit, der Aufmerksamkeit erhält.
    • Der Schwiegervater kommt mir irgendwie creepy vor. Das liegt sicher an der Wortwahl des Übersetzers (er nötigt den namenlosen Levit, laß dir's bei mir gefallen), aber auch an dem Verhalten. Könnte natürlich einfach sein, dass der seine Tochter nicht loslassen kann. Umgekehrt ist der Typ ein ganz schöner Luschi, wenn er sich ständig breitschlagen lässt, noch was zu essen und noch ne Nacht zu bleiben. Hat der keine Arbeit?
    • Komisch btw, dass der Levit keinen Namen hat. Namen sind ja zumeist sprechend und jeder Zwei-Verse-Richter hat einen bekommen.
    • Der Zweck des ständigen Zurückhaltens erschließt sich mir ebenfalls nicht. Der Vater will ihn viermal zurückhalten und als er trotzdem geht, passiert - nichts.
    • Dafür, dass die extra in einer "guten" Stadt übernachten wollen, müssen sie da ganz schön lange warten, bis ein alter Mann (einer der alten Generation, der die "richtigen" Werte noch kennt?) die Mühe auf sich nimmt. Der Mann ist sogar selbst ein Fremder. Falscher Stolz?
    • Und dann wollen die "hehren" Benjaminiten die junge Frau noch vergewaltigen.
      Die Beschreibung ab Vers 22 erinnert mich an die Beschreibung von Sodom und Gomorrha. Da war doch auch ein Haus mit guten Leuten, die der Herr befreit hat? Die Rolle des alten Mannes erinnert mich hier vage an seine Position.
    • Das Angebot, die Frauen herzugeben, finde ich wiederum äußerst fraglich. Soll das unterstreichen, wie wichtig dem alten Mann die Achtung der Gastfreundschaft (stellvertretend für die guten Sitten?) ist und wie niederträchtig die Benjaminiten sind, dass sie sogar so ein Angebot ausschlagen? Und sie dann trotzdem oder auch noch vergewaltigen!?
    • Ich muss auch gestehen, dass ich am Ende nicht so ganz sicher bin, wer wen zum Vergewaltigen freigibt und was macht, weil nur von Männern die Rede ist. Auf jeden Fall schert sich der Mann um seine Nebenfrau nicht sonderlich, sondern ignoriert sie wie nen gebrauchten Lappen. Viel Mitgefühl lese ich aus "Stehe auf, wir wollen weiterziehen" auch nicht raus. Könnte auch sein, dass er Schiss hat, die, die ihm ans Leder wollten, kämen zurück.
    • Das Ende an sich hat mich auch hart überrumpelt. Wieso zerschneidet der die Vergewaltigte!?!?
      Von den zwölf Stücken geht wohl je eins an jeden Stamm. Soll das ein Zeichen sein, so wie man in mafiösen Kreisen (zumindest in Filmen etc.) abgetrennte Gliedmaßen als Drohung/ Warnung verschickt?
    • Irgendwas muss die Nebenfrau ja auch getan haben, dass Gott so eine Strafe zulässt. In dieser Übersetzung steht aber nur, dass seine Frau sich "mit ihm überwarf". Bei Luther und Elberfelder klingt es so, als ob sie verärgert wäre. In der EU wurde sie ihm untreu, das klingt schon eher nach (in Gottes Augen) verwerflichem Tun.


    • Ich habe Fragen
    Geändert von Mongke Khan (06. September 2020 um 19:07 Uhr)
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  12. #2682
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    19.799
    Weil mir die Begründung keine Ruhe gelassen hat: im Lateinischen steht bei den Versen 1 und 2: fuit quidam vir Levites habitans in latere montis Ephraim qui accepit uxorem de Bethleem Iuda quae reliquit eum et reversa est in domum patris sui Bethleem mansitque apud eum quattuor mensibus was ich mit "Es war ein gewisser Mann der Leviten wohnhaft in den weiten Ephraimbergen, der eine Frau aus Betlehem in Iuda annahm, die ihn verließ und in das Haus ihres Vaters in Betlehem zurückgekehrt ist und bei ihm für vier Monate blieb". Da tauchen gar keine Könige oder Gründe auf


    "Quidam vir", irgendein Mann, unterstreicht dafür im Lateinischen nochmal, dass das wirklich ein Typ ist. Sonderlich integer kommt der mir insgesamt nicht vor. Er leidet einerseits unter den schlechten Sitten, beschützt die Vergewaltigte aber nicht unt zersäbelt sie.
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  13. #2683
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
    Registriert seit
    18.11.10
    Beiträge
    4.141
    Ja, das scheint mir auch eine Variante der Sodom-Geschichte zu sein.

    Das mit dem mehrmals zurückhalten durch den Schwiegervater sollte wohl nur erklären, warum der Levit so spät am Tag erst aufbricht und beim Gastquartier keine andere Wahl mehr hat (bzw. sonst nur noch bei den "Fremden").

    Ansonsten, wenn ich den Handlungsblauf recht verstehe, läuft es so: Die Benjaminiter wollen den Leviten haben, der gute Gastgeber bietet stattdessen seine jungfräuliche Tochter an um seinen Gast zu schützen, der Levit überlässt der Meute aber stattdessen seine Nebenfrau. Sie stirbt infolge der Massenvergewaltigung, er sendet die Stücke ins ganze Land um die Israeliten zu schocken und zum Handeln/ Rache zu bewegen. Ich müsste allerdings lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich diese Handlungsweise besonders nachvollziehbar finde... Was genau sollen denn die Stücke besagen? Soll das eine Art Beweis gegen die Benjaminiter sein?

    Das Stückchen mit den Königen gehört in der Vulgata noch zum vorherigen Kapitel.

  14. #2684
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    19.799
    Zitat Zitat von Trismegistos Beitrag anzeigen
    Das Stückchen mit den Königen gehört in der Vulgata noch zum vorherigen Kapitel.


    Gut, den Handlungsablauf hab ich so auch verstanden. Den Tod hätte man irgendwie deutlicher machen können; sie fällt halt hin und macht nichts mehr. Bei den Richtern gehts ja bislang hauptsächlich um moralischen Verfall und dass dann ein Erretter kommt. Hier kommen mir alle Beteiligten gomorrhig vor. Bis auf den Alten vielleicht.
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  15. #2685
    Ausgetreten
    Gast
    Joa, also seit Samson wird das Buch richtig strange. Liegt wohl daran, dass die keinen König haben und jeder macht was er will? Eigentlich hatte ich erwartet, dass jeden Moment ein Richter ernannt wird und die wieder zu Vernunft bringt.

    Eine andere Frage, die mir heute in den Sinn kam, aber nichts mit dem Kapitel: was ist eigentlich mit der "Wohnung". Wo wurde die nach der Landnahme aufgestellt? Habe ich das überlesen oder vergessen?

Seite 179 von 363 ErsteErste ... 79129169175176177178179180181182183189229279 ... LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •