zu 1.: Ja, im Kontext der Schlacht war das erst einmal B-Movie-Niveau. Andererseits kam der Angriff überraschend, sie rechneten noch nicht mit ihm, und zweitens brauchten sie den Auslöser für die Lawine, womit auf 2. einzugehen wäre: Die Lawine war symbolisch zu verstehen. Auf mehreren Ebenen: Zunächst konnten sich die Affen auf Grund ihrer Physis retten, da sie auf Bäume klettern konnten, wohingegen die Menschen erledigt waren. Des Weiteren die anschließende Totale über das Feld: Die Lawine (=Natur) begrub die Menschen, das Schlachtfeld, ihre Handlungen, ja Existenz unter sich. Das wars für die Menschheit. Keine Spur mehr. Wenige Minuten später folgte dann das Bild des Endes der Reise der Affen zu ihrem zukünftigen Lebensort: Ebenfalls ne Totaleinstellung einer blühenden Flußlandschaft voller Leben.
Fand von daher die Lawine sehr gelungen als sprichwörtlichen Endpunkt und hat mich doch tatsächlich berührt. Die Menschen hatten ihre Chance und habens halt verkackt. Der Colonel hat das ziemlich eindrücklich erläutert und ihm war völlig klar, dass das Zeitalter seiner Spezies vorbei sein wird. In seinem ganzen Wahnsinn war er auf tragische Weise die letzte Bastion des menschlichen Aufbäumens, obwohl er von Anfang an zum Scheitern verurteilt war, denn selbst mit ner fertigen Mauer hätte er dem Angriff nicht standhalten können.
Das ganze Finale, inklusive das Ende des Colonels, war genial. Letztlich waren die Öltanks im größeren Kontext des Films völlig unbedeutend, wie auch der Ausgang der Schlacht. Mit dem Ende des Colonels war auch das der Menschen besiegelt. Das Gegenübertreten Caesars mit dem krank gewordenen Woody, sowie sein Rücktritt vom kaltblütigen Mordunterfangen waren die zentralen Aspekte. An dieser Stelle war Caesars Reise beendet.
Die Kampfszenen bildeten, und das ist herausragend an dem Film, lediglich den Hintergrund. Das Korsett des Films aber besteht aus den Charakteren und ihren Handlungen und ein guter Film weiß, wann er mit den 'xplosions und der Aktschn aufzuhören hat.
Ich fand es übrigens in diesem Zusammenhang sehr gelungen, wie die Öltanks zwei Nebencharaktere in den Mittelpunkt hievenn und auch diese Fäden zu Ende weben: Ein mal der verräterische Gorilla, der in den letzten Sekunden seines Lebens seinen moralischen Kompass wiederfindet und eben der Soldat, der es nicht schafft, Größe und Erbarmen zu zeigen.
Was mir an dem Film noch sehr gefallen hat, waren außerdem die Referenzen an die alten Teile: Der Ritt am Strand, Nova, die Kreuze, das vom Colonel beschriebene zukünftige Schicksal der Menschen, die Tatsache, dass die Orang-Utans (Maurice) die "Geschichtsschreibung" übernehmen usw Das ist übrigens unter dem Gesichtspunkt interessant, da auch die Affen irgendwann in ihrer Zeitlinie korrumpieren und anfangen, sich in dieser Hinsicht sehr menschlich zu verhalten.