"Umgangssprachlich wird der Begriff "Galeere" auch auf die antiken Vorgänger der eigentlichen Galeeren übertragen, teilweise sogar als Sammelbegriff für alle historischen geruderten Kriegsschiffe verwendet.
Der Einsatz der geruderten Kriegsschiffe bot im Mittelmeerraum allgemein eine Reihe von Vorteilen. Ein gerudertes Schiff war vom Wind unabhängig und konnte so im Gefecht beliebige Manöver durchführen, und Wendigkeit ist in einem so stark gegliederten Seegebiet wie dem Mittelmeer immer ein Vorteil. Außerdem konnte ein gerudertes Schiff für kurze Zeit auf erheblich höhere Geschwindigkeit gebracht werden als ein gesegeltes, und nicht zuletzt bot ein Schiff ohne Segel dem Gegner erheblich weniger Angriffsfläche für Brandwaffen, denn seit jeher war Feuer an Bord die größte Gefahr für ein Schiff.
Schiffe der Antike dienten wie zu allen Zeiten dem Transport von Wirtschaftsgütern, der Beförderung von Personen und dem Austausch von Ideen und Wissen. Schon frühzeitig war die Seefahrt auch ein Mittel der machtpolitischen Expansion, Kolonisation leitete die Entdeckung fremder Gestade ein und ermöglichte die Gründung von Kolonien. Gerade das Mittelmeer wurde wegen seiner geographisch, zentralen Lage und zahlreicher für eine Ansiedlung geeigneter Küstenplätze mit fruchtbarem Hinterland seit alters her auch für den Handel und Verkehr über See genutzt. Die allmähliche Ausweitung der Migration Auswanderung vom östlichen zum westlichen Mittelmeer war denn auch ein weiterer Anstoß für die Entwicklung der Schifffahrt und hatte dann auch ausschlaggebenden Einfluss auf die vorderasiatisch-europäische Entwicklung bis zur Neuzeit.
Handel und Expansion führten zwangsläufig zu rivalisierenden Handels- und machtpolitischen Interessen. Die Geschichte der Antike ist Zeuge zahlreicher Versuche, das Mittelmeer wirtschaftlich und politisch und somit militärisch zu beherrschen. Es kam bereits im 14. Jh. v. Chr. zu Piraterie von Einzelpersonen und Staaten, die eine Art von Seekrieg zur persönlichen oder auch staatlichen Bereicherung führten. Flotten von Piratenschiffen blockierten Häfen, überfielen das umliegende Land und kaperten Handelsschiffe. Zur Abwehr dieser Bedrohungen und zur Durchsetzung Handels- und machtpolitischer Interessen dienten Kriegsschiffe. Der Schutz eigener Handelsflotten lag von früh an im Interesse der Seehandel treibenden Staaten.
Die ersten Schiffe im Mittelmeer sind wahrscheinlich nur gerudert worden. Steigende Ansprüche nach mehr Transportraum führten zu größeren, mehr Volumen fassenden Schiffskörpern mit Segeln. Für den Antrieb der Handelsschiffe war eine Besegelung ökonomischer. Die Segel ließen sich reffen, aber auch trimmen. Geruderte Handelsschiffe kamen jedoch weiterhin zum Einsatz, da nur sie bei Windstille eine einigermaßen sichere Verlässlichkeit der geplanten Reisezeiten bieten konnten. Der Riemenantrieb war auch für Manöver in engen Gewässern und Häfen notwendig. Für Kriegsschiffe waren Segel für längere Distanzen vorgesehen.
Das Kriegsschiff wurde aus normalen Handels- und Fischereifahrzeugen entwickelt. Zeichnungen auf ägyptischen Vasen um 3400 v. Chr. sind wahrscheinlich die ältesten bekannten Abbildungen von Kriegsschiffen oder besser Booten, die zu Kriegszwecken eingesetzt wurden. Der Rammsporn ist dabei schon früh auf assyrischen Darstellungen zu finden.
Auch in der Antike hatte sich eine Vielzahl von Schiffstypen entwickelt. Das Deplacement damaliger Schiffe konnte nicht beliebig vergrößert werden, ohne die Festigkeit der Längs- und Querverbände und damit die Seetüchtigkeit in Frage zu stellen. Bis zur Einführung von Bronzebeschlägen war die schiffbaulich mögliche Schiffslänge daher auf etwa 40 m begrenzt. Mit Einführung von metallenen Beschlägen wurden erstaunliche Schiffsgrößen und Längen erreicht.
Die Aufgabe des Schutzes eigener Handelsflotten und der Durchsetzung staatlicher Interessen führte zum Bau von Kriegsflotten und letztlich zur Bildung von Seemächten. Dem Gegner überlegene Seestreitkräfte gewährleisteten den Schutz der eigenen Handelsschifffahrt und konnten bei eigener Seeherrschaft dem Gegner die Nutzung der See versagen. Außerdem schützten sie die eigenen Küsten, ermöglichten die Blockade gegnerischer Küsten und schufen die Möglichkeit zur Machtprojektion über See an die gegnerische Küste. Küstenschutz ist ohne Flotte nicht möglich, da eine Seemacht jederzeit und an jedem Ort die Initiative ergreifen kann. Dabei war Seekrieg im Altertum auch eine logische Fortsetzung der Landkriegsführung, da Befehlshaber lange Zeit die Flotten als „Armee zur See“ betrachteten. Dank der vergleichsweise leichten Reise über See war amphibische Kriegsführung von früh an allgemein gebräuchlich. Insbesondere war es in diesem Falle auch Aufgabe eigener Schifffahrt, die Versorgung und damit die Logistik für an Land operierende Streitkräfte zu gewährleisten. Voraussetzung für diese Art von Flottenoperationen war auch die Existenz von Stützpunkten. Seekriege waren im Vergleich zu Landkriegen erheblich teurer.
Maritime Strategie war abhängig von schiffbaulichen Limitierungen, Logistik- und Infrastrukturerfordernissen sowie den navigatorischen und taktischen Einsatzmöglichkeiten und Einschränkungen. Die Verfügbarkeit von Holz für den Schiffbau entschied meistens über die Wahl des Bauortes. Schweren Stürmen waren die Schiffe kaum gewachsen, so dass die Schifffahrt, ob Handelsschiff oder Kriegsschiff, stark vom Wetter abhängig war. Zur eigenen Sicherheit wurde der Kurs, wann immer möglich, in Küstennähe abgesetzt. Die beschränkte Größe der Schiffe hatte Einfluss auf die Seeausdauer, da zumindest Kriegsschiffe keine größeren Proviantmengen und Wasservorräte mitnehmen konnten. Bei längeren Unternehmungen musste von Zeit zu Zeit die Küste angesteuert werden, um die Besatzungen zu verproviantieren. Andererseits konnten Schiffe bis zu einer bestimmten Größe über Land transportiert werden.
Diese Abhängigkeit von der Landversorgung beeinflusste sowohl die Wahl der Handelsrouten als auch den strategischen Ansatz und die Einsatzmöglichkeiten von Seestreitkräften. Andererseits wurden die Operationen an Land durch die Transportfähigkeit der Handelsschiffe erheblich unterstützt oder gar erst ermöglicht.
Erste Seemacht der Geschichte war zunächst Kreta von ca. 2500 bis 1200 v. Chr. Im Zeitraum von ca. 1900 bis 1700 beherrschte Kreta das östliche Mittelmeer. Kreta war nach landläufiger Meinung die erste Thalassokratie der Geschichte. Insbesondere die Ägäis war mit ihren zahlreichen Inseln, die der Schifffahrt als Orientierung und Stützpunkte dienten, ein für die Frühzeit der Schifffahrt navigatorisch günstiges Seefahrtsrevier. Die Minoer wurden als beherrschende Seemacht abgelöst durch die Mykener und Achaier, die von etwa 1500 v. Chr. bis zum Seevölkersturm das östliche Mittelmeer kontrollierten.(Wikipedia)
Um der kretischen Rolle als beherrschende Seemacht gerecht zu werden, ist die Kriegsgaleere (die minoische Variante der Trireme) wie vorhergehende Biremen in der Lage, zumindest eine Landeinheit zu transportieren und damit besser geschützte Landungsangriffe durchzuführen."
"Um 200 v. Chr. wurden die Pentekonteren und Triakonteren aus den Flottenlisten gestrichen. Ersetzt wurden sie durch den auf illyrische Piraten zurückgehenden Schiffstyp Lembos. Dieser Typ war speziell auf Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit konstruiert und wurde bereits von Philip von Makedonien in seine Flotte eingeführt. Gebaut wurde dieser Schiffstyp in einreihiger und zweireihiger Version mit 16 bis zu 50 Ruderern. Die meisten hatten einen Rammsporn. Schiffe, die für den schnellen Transport oder aber als Depeschenboot eingesetzt wurden, hatten wahrscheinlich keinen Rammsporn. Im Gefecht wurden sie zum Aufbrechen der gegnerischen Formation, zur Störung der gegnerischen Einsatztaktik oder auch zur Zerstörung ihrer Riemen eingesetzt.
Aus diesem Schiffstyp entwickelte sich später die Liburne, das Standardmodell der römischen Marine. Die Liburne gab es als zweireihiges und zweirangiges Schiff in leichter, mittlerer und schwerer Version. Die Einführung dieses Schiffstyps diente auch der Einsparung von Kosten und Personal. Die leichte Liburne besaß kein geschlossenes Oberdeck. Als Länge werden 23 m, als Breite 4,30 m und als Tiefgang 0,75 m angegeben. Als Besatzung werden 52 Ruderer, fünf Mann seemännisches Personal und 30 Seesoldaten angenommen. Die mittlere Liburne dürfte 56 Ruderer gehabt haben, bei einer Länge von 24 m, einer Breite von 4,80 m und einem Tiefgang von 0,90 m. Das Oberdeck war in der Mitte offen. An seemännischem Personal dürften sechs Mann und etwa 60 Seesoldaten an Bord gewesen sein. Die schwere Liburne kam auf etwa 30 m Länge, 5 m Breite sowie 1,80 m Tiefgang. Sie dürfte etwa 68 Ruderer, neun Mann seemännisches Personal und 75 Seesoldaten getragen haben.
In der Kaiserzeit wurden Liburnen zum hauptsächlichen Schiffstyp der römischen Flotte (liburna konnte fortan auch „Kriegsschiff“ generell bedeuten). Sie waren vielseitig verwendbar, so zur Überwachung der Schifffahrtswege, Bekämpfung von Piraten, Begleitschutz für die Handelsflotte, aber auch etwa zum Transport des Landheeres.
Ob Liburnen konstruktive Besonderheiten aufwiesen, die sie von anderen Ruderschiffen unterschieden, ist in der Forschung umstritten. Es gab sie offenbar in verschiedenen Größen (und eventuell auch nur mit einer Ruderreihe), die kleineren zum Einsatz bei römischen Flussflotten, etwa auf Rhein (Classis Germanica) und Donau (Classis Pannonica).
Der Nachfolgertyp war die Pamphile in der byzantinischen Flotte des 9. Jahrhunderts.(Wikipedia)
Ihre erhöhte Beweglichkeit verleiht der Liburne (dem illyrischen/mazedonischen Variante des Dreiruderers) zusätzliche Chancen, sich aus verlorenen Gefechten zurückzuziehen."
"Die Triere (griechisch τριήρης trieres) oder Trireme (lateinisch trieris, triremis, beides zu deutsch: Dreiruderer) war ein rudergetriebenes Kriegsschiff des Altertums mit drei gestaffelt angeordneten Reihen von Riemen. Sie war vom 6. bis zum 3. Jahrhundert v. Chr. das wichtigste Kriegsschiff der Seemächte im Mittelmeer.
Die Triere wurde aus der Diere (mit zwei Ruderreihen) entwickelt, mit der Absicht, durch eine größere Zahl von Ruderern das Schiff noch schneller zu machen. Die damals wirksamste Taktik im Kampf Schiff gegen Schiff war das Rammen des Gegners, dessen Wirkung mit der Geschwindigkeit zunahm. Herodot erwähnt Trieren in Flotten des 6. Jahrhunderts v. Chr. Er berichtet auch von Flotten aus älteren Zeiträumen, deren Schiffe er ebenfalls als „Triere“ bezeichnet, doch ist unklar, ob nicht das Wort Triere zu seinen Zeiten auch allgemein für „Kriegsschiff“ verwendet wurde.
537 v. Chr. besiegten die Etrusker zusammen mit den Karthagern eine griechische Flotte vor Korsika in der Schlacht von Alalia. Zu diesem Zeitpunkt war die Triere schon als primäres Kriegsschiff etabliert. Auch die großen Seeschlachten der Perserkriege wurden mit Trieren ausgetragen. Im ersten Punischen Krieg trat Rom als neue Seemacht auf und kopierte die Triere der Karthager. Die Römer führten die Enterbrücke (Corvus) ein und bewaffneten die Schiffe mit Wurfmaschinen, womit die Triere noch einmal in ihrem Kampfwert gesteigert wurde. Die römische Triere wurde damit etwas größer und schwerfälliger, konnte aber in der Schlacht von Mylae überzeugen.
Durch die Verlagerung des Taktikschwerpunktes vom Rammstoß zum Enterkampf wurde die Beweglichkeit der Schiffe immer weniger relevant. Dafür versuchte man, die Trieren weiter zu vergrößern, um noch mehr Wurfmaschinen und Soldaten mitnehmen zu können und so im Mêlée zu gewinnen. Da es aus konstruktiven und koordinativen Gründen nicht möglich war, die Zahl der Ruderreihen weiter zu vergrößern, musste man die Riemen selbst größer gestalten. Diese wurden schließlich zu groß, um von einem Mann alleine bedient zu werden. Also wurden entweder die oberste, oder die oberen beiden oder alle drei Riemenreihen von je zwei Ruderern bedient. Daraus entstanden Typenbezeichnungen wie Quadrireme, Quinquereme und Hexere, die sich alle auf die Anzahl der Ruderer beziehen.
Zur Besatzung einer attischen Triere gehörten 170 Ruderer (62 auf der oberen Ebene, 54 auf der mittleren und 54 auf der unteren Ebene), 10 bis 20 Matrosen (inklusive der Offiziere) und etwa 10 Soldaten: Hopliten (sog. Epibaten) für den Enterkampf und Bogenschützen zur Bekämpfung des Feindes mit Wurfspeeren und Pfeilen. In anderen Flotten wie etwa der römischen hatte der Enterkampf einen höheren Stellenwert, so dass die Besatzung mehr Soldaten umfasste. Auch die Bauform der Triere variierte entsprechend der bevorzugten Taktik. Dazu gab es noch langsamere und breitere Trieren zum Transport von Truppen und Pferden.
Die Eigenheiten der Triere, deren 170 Ruderer jeweils an einem eigenen Riemen saßen, verlangten einen hohen Grad an Fertigkeiten und Konzentration seitens der Ruderer: Ein einzelner unerfahrener Ruderer konnte die gesamte Mannschaft aus dem Takt bringen. Die Trierenbesatzungen mussten hart und lang trainieren und waren keine Galeerensklaven, sondern Angehörige der ärmsten Schicht der freien Bürger (in Athen: Theten) einer Polis und wurden gut besoldet. Sklaven, die in Notfällen eingesetzt werden sollten, wurden vor oder nach dem Einsatz freigelassen. Im Krisenfalle hatte die Leistung der Besatzung einer Triere einen Einfluss auf das Überleben ihrer Stadt, was die Zuverlässigkeit einer solchen Besatzung sowohl beim Training als auch im Kampfeinsatz erhöhte. Im Peloponnesischen Krieg (431–404 v. Chr.) bestand die typische Besatzung einer athenischen Triere aus 80 Bürgern, 60 Metöken und 60 Ausländern.
Eine Triere wurde von einem Trierarch kommandiert. Dabei handelte es sich in Athen oft um einen reichen Bürger, der das betreffende Schiff auf eigene Kosten auszurüsten und instandzuhalten, die Mannschaft anzuwerben und zu besolden, und auch selbst die Führung des Schiffes in der Schlacht zu übernehmen hatte. Die eigentlichen seemännischen Aufgaben lagen beim Steuermann, dem ein Beobachter der Wind- und Wasserverhältnisse, ein Zahlmeister, ein Schiffszimmermann und die Matrosen unterstanden. Die Ruderer waren gegen Entgelt arbeitende Bürger Athens und dank dieses Kriegsdienstes im demokratischen Athen den anderen Bewaffneten gleichgestellt. Insbesondere, da Athen seinen Großmachtstatus auf seine Flotte von ca. 200 Trieren stützte, waren die Ruderer sehr angesehen und politisch einflussreich.
Die übliche Kampftaktik war das Zerstören der Ruderreihen im Vorbeifahren, um das gegnerische Schiff anschließend zu entern oder mit einem Rammstoß in den Grund zu bohren. Dafür trug eine Triere einen bronzeummantelten Rammsporn am Bug. Er hatte ein Gewicht von ca. 200 kg, schwamm und wurde wenn möglich nach einem Kampf geborgen und wiederverwendet. In der Schlacht von Syrakus (siehe Sizilienexpedition) wurde erstmals ein Rammstoß mit verstärktem Bug auf einen gegnerischen Bug gezeigt. Eine weitere wichtige Taktik war die Seeblockade und das koordinierte Vorgehen von Land- und Seestreitkräften. So war z. B. ein nächtlicher Überfall auf die nachts am Ufer kampierende Besatzung eine sehr erfolgversprechende Kriegslist, oder man drückte den Gegner ans Ufer oder auch nur in Reichweite des Ufers, wo man die Schiffe in Brand setzen oder die Mannschaft bekämpfen konnte.(Wikipedia)
Die Trireme (die griechische Variante des Dreiruderers) galt seinerzeit als der überlegene Kriegsschiff des Mittelmeeres. Daher erhält sie einen Kampfbonus von 50% gegen alle Biremen und Dreiruderer. Katapulttriremen und Seeräuber sowie spätere Schiffe sind davon allerdings nicht betroffen."