[Icewind Dale] Pack die Thermohose ein ...

[Elwood]

Kratzige Kühle umfängt mich und langsam verlässt die heiße Umnachtung meine Sinne. Zwischen dem Aufbruch der Karawane von Caer Dinival und dem Jetzt finden sich nur wenige Splitter.

Ein Barde

Ein Zwerg

Ein … Mann

Aber ich bin doch allein?

Ich richte mich auf sehe reinen, weißen Schnee all um mich. Hohes, raues Keckern und Grollen durchdringt die Luft. Mark und Bein vibrieren noch lange nach. Ein Blick rundum und es ist nicht schwer zu sehen, was die lachenden Riesen angerichtet haben. Eine Lawine hat alles begraben, was erklären könnte, was ich hier tue.

Staksend bewege ich meinen dürren Körper durch die weiße Einöde.

Der letzte Hohnschrei verklingt, nicht ganz jedoch, der Wind bleibt unermüdlich.

Wenig später hat die Kälte mich gänzlich wieder. Wie eine Mutter ihr verlorenes Kind schließt sie mich in die Arme. Nur wir zwei, nur wir zwei … flüstert sie.

Flüche unter der Schneedecke unterbrechen das Wiedersehen.

Schnaufend und flatternd erscheint der Zwerg an der Oberfläche. Er erinnert mich an einen Kolibri, den ich einst im Kloster sah, wie er mit unzählbarem Flügelschlag an einer frischen Blüte in seinem Käfig nippte. Zwerge haben keine Flügel. Sie haben Äxte!

Noch immer Schnee in den Augen schaut er mich an.

„Ahhh, die Trauma-Tussi, na wenigstens jemand noch am Leben. Los jetzt, wo ist der Tralalal-Typ!“

Wir suchen zusammen weiter. Ich wie eine Verloren nach Zeichen, er wie ein Schwein nach Trüffeln. Erfolg haben wir beide.

Er scharrt schließlich die bläulichen Lebensgeister des Bardens aus dem Schnee. Ich finde den aufragenden Bogen des Mannes.

Zusammen streben wir zunächst gen Passausgang. Wenig später schlittern wir, dann rutschen wir, letztlich donnern wir ihm entgegen.

Ganz am Ende habe ich ein Déjà-vu, als ich mich alleine aus Schneemassen befreie

[Goszul]

Es geht weiter!

Toll geschrieben übrigens!

[Schweinepriester]

Hälst du das so durch? Da fehlt noch ein kleines Stücl vom Spiel. =) Habs jetzt auch mal ausgegraben und bin grad kurz vor Yxunomei. Schon auf Hart ziehen sich die Kämpfe teilweise deutlich und werden hässlich. Um ehrlich zu sein ist mir schleierhaft wie due die Kämpfe mit den Verbeeg und den Akoluthen schaffen willst.

[Mondkalb]

Ich bin in Drachenauge Level 2 und scheitere gerade ständig am Kampf gegen die Gruppe Priester und Trolle. Ich muss wohl noch mal nach Kuldahar und Brandsätze kaufen.

[Elwood]

Es geht weiter!

Toll geschrieben übrigens!

Danke

Hälst du das so durch? Da fehlt noch ein kleines Stücl vom Spiel. =) Habs jetzt auch mal ausgegraben und bin grad kurz vor Yxunomei. Schon auf Hart ziehen sich die Kämpfe teilweise deutlich und werden hässlich. Um ehrlich zu sein ist mir schleierhaft wie due die Kämpfe mit den Verbeeg und den Akoluthen schaffen willst.

Tja, einfahc mal schauen, ob ich´s so durchhalte, sollte es hängen und ich muss den SG senken, werde ich das natürlich mitteilen.

Ich bin in Drachenauge Level 2 und scheitere gerade ständig am Kampf gegen die Gruppe Priester und Trolle. Ich muss wohl noch mal nach Kuldahar und Brandsätze kaufen.

Trolle ... es gibt wohl wenige Gegner, die so nervig sein können . Ich habe auch immer diese Bombardier/Säurekäfer gehasst, da habe ich anfangs gar nicht kapiert, wieso mir plötzlich die halbe Gruppe krepiert ist. DAnn doch lieber einen ehrlichen Yuan-Ti im Nahkampf :d.

[etepetete]

Möglich ist es, ich hab mich damals einfach in eine Ecke gestellt, 2 Nahkämpfer alles abblocken lassen, und mit meinen Fernkämpfern alle möglichen Massenvernichtungswaffen in die Gegner reingeworfen. Am schwersten waren bei mir glaub ich Zombies oder so.. so 10 in einem Haufen.

Aber mit 4 Spielern bist du glaub ich gut dabei, wenn deine Charaktere gut leveln können gehen sie dir nicht so schnell drauf.
Ich hoffe du kanst irgendwann mal Hast zaubern.

Schwer sind nur geskriptete Kämpfe wo du dich vorher nicht hochbuffen kannst.

IWD2 hat im Vergleich aber kleinere Dungeons, fand ich vom Level design her besser. Aber dafür ist die Story Athmosphäre im 1. Teil besser..
So, jetzt aber zurück zu BG:Enhanced Edition, wegen dir muss ich das zocken bis Project Eternety rauskommt (oder wars Wasteland?)

[Elwood]

!Musik!

Die letzten lockeren Flocken abgebürstet und ein Blick in die Runde. Na? Heißa war das ein Spaß, wie in jungen Jahren auf dem Schlitten immer vorwärts, immer schneller, immer drauf! Hmmm, gedämpfte Stimmung. Ok, ok, wir haben Hrothgar und die anderen verloren, aber ich bin mir sicher, die wärmen sich schon wieder in Osthafen die Knochen, während wir nur auf der anderen Seite den Pass runtergefegt wurden. Was sollen also die langen Gesichter? Unser Mädchen steht etwas abseits, Tembo schaufelt energisch mit der Axt um sich, Gwalothion hat unser Gepäck fast komplett zusammengesammelt, und dem … ähhh, dem …

„Wem gehören die Socken da in der Schneewehe?“

“Herrn Sonntag, und denn lassen wir da schön wie er ist, der ist doch eh hinüber! Auf jetzt, ich kann schon wieder Goblins riechen!“

“Tembo, lass die dummen Sprüche und grab ihn aus! Wieso überhaupt Herr Sonntag, sind wir denn so lange durch den Schnee geirrt?“

“Ach, was weiß ich, aber er hat´s in seine Socken gestickt“

Unsere Bemühungen im lockeren Schnee bringen rasch einen recht unzufrieden wirkenden Elfen hervor, der von schöner Gestalt und eitlem Benehmen ist und außerdem in der Lage, sich bereits durch die bloße Nennung seines Namens als … gewöhnungsbedürftiger Zeitgenosse zu erweisen. Sonntag heißt er nicht, aber dies ist tatsächlich mit dünnem Silberfaden auf seine feinen Socken gestickt. Welch penibles Gemüt, das seine Fußkleider dem täglichen Zyklus von Sonne und Mond unterwirft.

... und sie haben auch noch einen Zwerg dabei. Oh Schicksal, womit habe ich das verdient? Hätten sie mich nicht einfach hier in Frieden im Schnee belassen können, während sie sich den Goblins zum Fraße ergeben? Es erscheinen derartige Mengen, das wird so oder so ihr Ende sein. Unter solchen Bedingungen kann ich noch nicht mal eine Feuerwelle aus dem Ärmel schütteln, das Gekreische dieser miesen kleinen Insekten ist derart impertinent!
Ich verziehe kurz die Lippen und der Rüstungszauber umhüllt mich. Die erste Reihe Goblins liegt zuckend im Schnee, aber der Zwerg zetert nur immer neue herbei in seiner Raserei. Ich schließe die Augen, blende mit aller Kraft das akustische Inferno um mich aus und lenke die Macht des siedenden Feuers der fernen Sonne direkt in das kleine Tal hier am Arsch von Faerun, ich spüre die Energien wohlig durch meine Glieder branden und ein gigantischer ...

... Hustenanfall schüttelt den Elfenmagier. Zwei magische Geschosse lösen sich von seinen Fingerspitzen und grillen einen der Goblinmarschälle. Dieser stürzt zappelnd und knisternd vom gegenüberliegenden Hügel. Ich komme kaum hinterher mir in Gedanken zu merken, was alles passieren muss, wenn das Chaos hier überlebt sein sollte. Erstens: Tembo gehört an einen Hundeleine oder besser Kette, der Magier hat gefälligst auch an der ersten halben Stunde eines Kampfes teilzunehmen, Fjodor soll verdammt noch mal seine Klappe halten und seiner Armbrustsehne den Gesang zu überlassen!
Camille allein scheint ganz entgegen unserer ersten Begegnung absolut Frau der Lage zu sein. Ihre Hände weben dem marodierenden Tembo Heilzauber hinterher und lassen ansonsten die Steinschleuder kaum zur Ruhe kommen. Meine Augen wandern durch das schmale Tal, während meine Hände den alten Bogen an den Rand des Bruchs treiben. Zielen ist kaum nötig, auf alles was sich bewegt reicht völlig. Das Tal, oder besser die Schlucht ist links von den hohen Wändens des Grats der Welt eingefasst, auf der anderen Seite sinkt es je an einem Felsabbruch in den Nebel. Ein Wachturm erhebt sich mittig, der verlassen scheint, weiter hinten steht eine Wassermühle, erstarrt im Eis eines Baches. Kahle, schneebedeckte Flächen lassen auf Landwirtschaft schließen. Als wir eine kleine, steinerne Brücke erreichen hallt ein trockenes Knacken durch das Tal, gefolgt von einem unbändigen Schmerzgeheul. In Windeseile hasten die Goblins aus dem Kampf und geben uns eine bitter nötige Atempause.

“Tembo, bei den drei Tiefen, auch wenn dein Körper ganz hinter dem Schild verschwindet gibt es keinen Grund schreiend den Tod für die ganze Gruppen herauszufordern! Es wimmelt hier vor Goblins, du könntest zwar deinen ganzen Klan mit zahnbesetzten Lederarmschienen versorgen, wahrscheinlicher ist es aber, dass deine eigenen Beißer bald den Hals eines grünen Schamanen zieren, also ...“ Ich hole tief Luft, schreite drei Schritte vor und hebe den perplexen Zwerg schlichtweg auf Augenhöhe:

„r e i ß

d i c h

z u s a m m e n

!“

“Setz den Zwerg ab, sie kommen wieder, über ein Safeword können wir uns immer noch Gedanken machen, wenn wir hier lebend raus sind.“
“Ein was?“ Camille verzieht kurz das Gesicht, reißt ihr Schild hoch und betrachtet ungerührt die drei Pfeilspitzen, die kurz vor ihrer Nasenspitze das protestierende Holz zertrümmern.
“Ein Safeword, etwas, dass ihn stoppt, egal was gerade passiert.“
“Oh, na klar, dass ich daran noch nicht,“ ein Pfeil verlässt meine Sehne und durchschlägt die Schläfen eines Goblins hinter Fjodor, „gedacht habe.“ Was bildet die sich eigentlich ein, was glaubt sie habe ich nicht schon versucht, um Tembo Einhalt zu gebieten, wenn --- Ein Goblinkopf fliegt mit aufgerissenen Augen zwischen meinen Beinen hindurch, wir mustern uns kurz und wenig geistreich.
“Du verstehst nicht, wenn es nur das richtige Wort ist, dann funktioniert es sogar im freien Fall, er würde glatt damit aufhö ...“
Sie lässt ihren Schild fallen, ihre nun freie Hand greift die wirbelnde Schleuder aus der Luft und der neuen Verbund stranguliert den überraschten Goblin zwischen uns binnen eines Wimpernschlages. Kurz darauf rauscht ein dürres Wispern über den Schnee, Fjodors Schlafzauber wendet das Schlachtenglück im Tal endgültig zu unseren Gunsten.

[Paul I.]

Sehr sehr super

Ich freu mich enorm über jedes Update

[Yanessa]

[Elwood]

!Musik!

Dieses Mal scheint die Ruhe anzuhalten. Die laute Kulisse des Kampfes ist verklungen und nur noch die Geräusche von nachrutschendem Schnee und Wind dringen an mein Ohr.

„Ok, wie weiter, noch sind wir vollzählig, aber ein weiterer Ansturm der kleinen Pest könnte unser Ende sein. Hinter der Mühle scheint man das Tal durch eine Klamm verlassen zu können.“

“Es freut mich, dass die Anwesenheit meines Verstandes auch in anderen Köpfen seine Wirkung entfaltet. Wir sollten diesen ... Ort schnellstmöglich ver ...“
“Was ist mit dem Turm und der Mühle, es könnte Überlebende geben die den Ruhm unserer Schlacht gegen die Heerscharen der Goblins in alle Winkel der Welt tragen werden!“
Überlebende, also mir wirkt das alles toter als tot, aber man könnte sicher einige Dinge, ähh, bergen, die sich sonst die Goblins unter den Nagel reißen, beginnen wir mit der Mühle!“
“Ach wenn ich eine Mühle hätte, und ein hübsches Weib im Bette und müsste keine Steuern zahlen, dann würd ich ohne sorgen Mahlen!“
“Hau hier nich auf den Putz du Worthobler! Steuern hast du doch noch nie gezahlt, aus den Betten der Weiber haben die die Ehemänner geschmissen und von Handwerk verstehst du nich die Bohne. Kommt Jetzt!“
“Also das ist doch, du, du kleiner … AU“
“Kniesehnenreflex heißt das, mein Guter, und der sagt, auf zur Mühle, ein Bein läuft ja schon, soll ich beim anderen auch helfen?“
“Die Mühle wird das beste sein, Ich für meinen Teil bin erschöpft, als Lager für eine Nacht wirkt sie brauchbarer als der kalte Turmstumpf.“
“Gut, na dann, hoffen wir das Beste für die Bewohner … Und ihnen, Herr Sonntag, würde ich raten bei uns zu bleiben. Das zweifelhafte Vergnügen daran teilen wir alle und das scheint mir immer noch besser, als von Goblins geteilt zu werden.“
“.... Barbaren!“

Auf dem hölzernen Vorbau der Mühle steht ein einzelner Goblin. Ich nicke Gwalothion stumm zu, er sieht ihn auch und legt die Hand auf Tembos Schulter. Im Schatten des Hauptgebäudes schleiche ich mich unter die Kreatur und packe sie über die Kante greifend rasch an den Knöcheln. Ein zischen und ein dumpfer Schlag sind zu hören, er muss das Gleichgewicht verloren haben. Schnell ist Gwalothion über ihm und bindet ihn.
Der Goblin verhält sich eigenartig, anstatt tretend, zeternd und zappelnd um sich zu spucken stöhnt er und windet seinen Kopf auf den Bohlen. Fjodor spricht mit ihm. Etwas scheint in seinem Kopf zu rufen und zu sprechen, ein Lockruf hin zum Pass, in dieses Tal. Er bricht wimmernd das Gespräch ab und versucht erneut seinen Kopf gegen den Boden zu schlagen. Wir sehen uns ratlos an.

“Könnt ihr dem Wicht endlich den Knorpel knicken und rüberkommen? Hier hinter der Tür rührt sich was und es klingt unfreundlich … riecht auch so!“

Wir lassen den Gebundenen zurück, Tembo ist bereits ins Innere der Mühle gestürmt

“ICH, EUCH, Wegegeld? Seit ihr von Sinnen, Ork? IHR habt verpasst Fersengeld zu geben, ARRRGHH“

Mein von Schnee und geblendetes Auge erkennt kaum etwas im in der trüben Mühle. Die armen Leute müssen noch rasch die Fenster vernagelt haben, wohl aber zu spät. Ich lasse mich elegant drehend über den Körper des verschiedenen Müllers fallen, ein Bolzen löst sich und rauscht einem der Orks zwischen die Augen. Ich frage mich doch glatt, während er wie ich --- allerdings grunzend --- dem Dielenboden entgegen rauscht, ob Orks auch überzeugt sind, nach dem Tod in eine bessere Welt zu kommen. Oder, interessanter noch, was denn eine bessere Welt für einen Ork wäre. Nun, Tembo ist in jedem Falle als Fährmann behilflich. Ein Lichtreflex von Gwalos Langschwert fliegt über mich hinweg. In der Tat, den Bogen hier zu spannen, wäre kühn! Warmer, salziger Lebenssaftes perlt einen beherzten Streich später über mein Gesicht. Der Kampflärm ebbt ab, nur Tembos Odem braust noch grollend durch die Kammer.
Wuchtige Schläge unserer zarten Maid lassen die Bretter von den Fenstern fallen und Amaunators Glanz offenbart tanzenden Mehlstaub und vier tote Orks. Mein Ohr, noch immer am Boden ruhend, vernimmt das zischelnde Gezeter ängstlicher Goblins unter uns, ich weise die Gruppe darauf hin, und werde mit Getrampel über meinen Kopf hin zur schmalen Stiege in der Ecke der Kammer belohnt. Unzweideutig Geräusche von unten lassen den Boden erbeben. Vor meinen Augen springt immer wieder Orkblut von den Brettern und verbindet sich mit dem Mehl zu kleinen Kugeln, die den Kampf im Untergeschoss rollend begleiten. Ich bin im, Begriff, wieder auf meine Füße zu federn, da betritt Herr Sonntag nun auch die Mühle und schreitet an mir vorbei zur Stiege. Er würdigt mich eines Blickes und sagt:

“Schmeckt es?“

Und er steigt hinab. Beeindruckend! Diese Präsenz, diese Arroganz, dieser Ausdruck im Kleinen, dieses minimalistische: Ich-hätte-einen-Augenbraue-heben-können-aber-wieso-sollte-ich das-bei-jemandem-wie-dir-tun? So eine formvollendete Demütigung ist ein Geschenk, eine Lehrstunde. Ganz anders als Tembo! Meine gefühlt zertrümmerte Kniescheibe wird wieder verheilen, dieser Schmiss in meiner Bardenseele, wird noch in Jahren inspirierend sein!
Ich muss mich aus meinen Gedanken reißen und eile ebenfalls die Stiege hinunter, höre ich da eine Kinderstimme?

[Elwood]

Sehr sehr super

Ich freu mich enorm über jedes Update

, Danke, das motiviert !

[Signorum]

Da werden Erinnerungen wach, mal sehen wie es sich entwickelt

[Goszul]

Sinovar bringst Du klasse rüber!

Genau so hatte ich diesen Char im P&P gespielt. Leider hatten wir einen Spielleiter, der nicht zwischen Spieler und Charakter differenzieren konnte, so dass das wenig Spaß gemacht hat. Aber hier scheint er ja zur Höchstform aufzulaufen.

Weiter so!

[Schmerzmittel]

[Elwood]

!Musik!

Die Nacht verläuft ohne Zwischenfälle. Mich weckt das gleißend Licht der magischen Rüstung, die sich Sinovar beschwört, während er sich mit einem kleinen Stöckchen im Mund herumfuhrwerkt. Schaum tropft von seinen dünnen Lippen. Eigentlich will ich den eingebildeten Elf nicht anstarren, aber das Schauspiel ist derart befremdlich. Gwalothion bemerkt meinen Blick:

“Wir legen auch bei widrigsten Umständen allergrößten Wert auf Sauberkeit, besonders im Mundraum, nicht war, Tembo“
“Ach Leck mich doch am Arsch!“

Auch Fjodor grinst wissend, während er seine strubbelige Lockenmähne durch das grobe Kettenhemd zwängt.

“Ich habe nachgedacht. Wenn wir hier wieder wegkommen wollen, werden wir dieses Tal wohl irgendwann erneut durchqueren müssen. Schlimmstenfalls dann, wenn der Schnee taut. Kuldahar liegt sehr abgeschieden, viel wird es dort nicht geben, aber wohl immerhin keine Goblins, hoffe ich jedenfalls, ich war selber noch nie dort.“
Ich meine daher, wir sollten das Tal hier so gut es geht von den Goblins säubern, damit der Rückweg vielleicht sicherer wird. Ich weiß, ich weiß, haut man einen um, kommen zwei nach, aber immerhin kennen wir dann das Tal gut genug, um nicht in einen Hinterhalt zu geraten, was meint ihr.“
“Mehr Goblins? Ja scheißt der Bär in den Wald, oder was!“
“Viel Feind, viel Ehr, aber zu weit sollten wir das Spiel nicht treiben, mir gehen die Bolzen aus.“
“Tut was ihr wollt, ich halte mich da raus, wenn ich nicht aus höflichster Mäßigung Rücksicht üben würde, hätte ich bereits das ganze Tal mit all seinen Goblins verbrannt!“
“Um ehrlich zu sein, F r e u n d Elf, ich sah bisher nichts wie ein paar lausige magische Geschosse von eurer Seite. Auch der Dolch dort, sieht fürchterlich gewöhnlich aus, in euren hübschen Socken scheint mehr Magie zu stecken, als in euch! Wie schaut´s aus, ihr habt heute garantiert „Montag“ an!“
“Wie könnt ihr es wagen, ich sollte euch, auf der St, St, Ste-elle …. die, die, die Energien, das ver, ver, verfluchte Gebirge, der Norden, nichts, nichts funktioniert hier in diesem Abszess von Faerun,“
“Spart euch eure Tränen und schont euren Sopran, auf das ihr noch in meine Lieder einstimmen könnt. Dies Land ist rau, mitunter zu rau für Künstlerseelen wie wir es sind, kommt, lasst mich euch ...“
“FASST MICH NICHT AN!“
Braucht noch jemand seinen kleinen Zusammenbruch am Morgen oder können wir jetzt los. Noch eine Nacht ohne ein kühles Helles und ich bekomme auch Zustände, auf jetzt, räuchern wir den Turm aus!

Der Oger im Turm gibt mir zu denken. Schon der Goblin gestern war sichtlich nicht Herr seiner selbst. Als ich Wache hielt und nach ihm schaute, hatte er bereits seine Fesseln durchgenagt, hockte aber noch immer in stillem Schmerz an der gleichen Stelle und wiegte seinen Kopf.
Während mehr oder minder geistreicher Spott und üble Vorschläge von den anderen kommen, was wir mit dem Kopfschmerz geplagten Hünen machen sollen, graut es mir mehr und mehr. Ich kenne aus meinen Wäldern Stellen, die dem Bösen verzollt sind und ihren üblen Einfluss auf alles ausüben, was in ihre Nähe kommt. Aber hier treibt etwas Böses das Böse bösartig vor sich her. Hört sich albern an, oder? Aber ich finde keine anderen Worte. Die Kreaturen, die sonst von mir nur Schwert und Bogen erwarten können, sitzen in diesem Tal zwischen den von ihnen gemeuchelten Bewohnern und erregen in mir fast Mitleid. Die Toten scheinen ein besseres Los zugeteilt bekommen zu haben.
Allein Camille wirkt, als könnte sie ähnliches verspüren. Zitternd betrachtet sie den Oger. Ihr Zittern, so viel habe ich mittlerweile beobachten können, hat nie etwas mit Kälte zu tun, auch wenn sie sich in ihren Deckenumhang hüllt.

Geistige Umnachtung trifft es nicht annähernd, dazu müsste es bei diesem Haufen ja Geist geben, der umnachtet sein könnte. Dieses ganze Tal im Windschatten jeglicher Energien ist schon ein Alptraum, jetzt lassen diese zweibeinigen Hammel auch noch einen Oger am Leben!
Dafür stürzen sie sich gleich wieder in die nächste Höhle und fördern erneut Unmengen dieser grässlichen Goblins zu Tage. Es macht mich rasend, dass ich auf diese … Kretins angewiesen bin, so lange ich nicht weiß, was meine Fähigkeiten derartig einschränkt. Das Kreischen und Lärmen, dieser tollwütige Hamster mit der Axt, der Baumschäfer, der sich anmaßt einen Bogen auch nur halten zu können, das gebrechliche Halbblut und das dürre Mädchen …

Ein kleines Ökosystem für sich. Die Goblins schlachten die Käfer im Freien, die Käfer fressen die getöteten Goblins in der Höhle. Ein makaberes Schauspiel. Der Klang mahlender Chitinkiefer die sich in dürre Knochen versenken schabt beharrlich über mein Hirn, auch noch, als die einen wie die anderen bereits mit vereinten Säften im Schnee erstarren. Fast dankbar widme ich Fjodors Verletzungen. Rotes Blut auf blasser Haut kann ein beruhigender Anblick sein, so vertraut und lebendig, jeder Aufschrei, während ich die Wundränder säubere, bezeugt es.