Na, der Propaganda kann ich nicht widerstehen. Melde mich freiwillig, um beim nächsten Stadtangriff draufzugehen.![]()
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Tausendundein farukanische Nächte: Ein Splittermond-Abenteuer.
Auja, das ist meine Altersklasse![]()
"Don’t count your boobies before they are hatched." (James Thurber)
"There's one thing you can say about mankind/ there's nothing kind about man/ you can drive out nature with a pitchfork/ but it always comes roaring back again" (Tom Waits)
Ich sitze in meinem Arbeitszimmer, vor mir die Liste, die Sargon II angefertigt hatte. Neun Namen stehen auf ihr. Drei von ihnen durchgestrichen, zwei eingeklammert. Drei sind noch übrig. Die Zeit ist langsam gekommen. Ich ringe um Fassung, doch es hilft alles nichts. Entscheidungen sind getroffen worden, vor tausenden von Jahren. Es muss weitergehen, wie es angefangen hat.
Alea iacta est. Nicht heute, nicht gestern, nicht in den letzten Jahren. Doch es scheint, als hätte ich manches nicht wahrgenommen, nicht wahrnehmen wollen.
Im westlichen Teil Assyriens sieht man alle paar Minuten einige Soldaten durch die Straßen marschieren, auf dem Weg nach Osten. Sie wirbeln auf ihrem Weg viel Staub auf, es ist kaum noch möglich, bis an die andere Straßenseite zu blicken. Es wirkt, als würde die Weltuntergang anstehen. Die Stimmung ist dennoch relativ zufrieden, wenn auch angespannt. Viele Mütter sorgen sich um ihre Söhne, die sich bereitwillig der Armee angeschlossen hatten. Im Osten des Reiches ist davon nicht viel zu spüren, die Leute dort haben ganz anderes zu bereden: Ein sehr gläubiger Jude, ansässig in Argos, soll bei seinen Gebeten, zu denen er sich ins Gebirge zurückgezogen hat, von seinem Gott zwei Steintafeln erhalten haben. Er ist nach Argos zurückgekehrt und predigt nun seit einigen Wochen dort von den Zehn Geboten, Tag und Nacht. Schnell hat sich eine Gefolgschaft um ihn gebildet, die entschlossen ist, diese Worte in der ganzen Welt zu verkünden. Ich bin interessiert und lasse den Mann, er nennt sich Moses, nach Assur kommen. Jedem seiner Anhänger, der willig ist, sei es außerdem gestattet, diese Worte in ganz Assyrien zu verbreiten.
Die Zehn Gebote, geben einen Großen Propheten und 10 Jüdische Auswanderer (Missionare). Die heißen
Abraham
Isaak
Aaron
Jakob
Sarah
Miriam
Josua
Bileam
Jesaja
Pinchas
Schande über die, die nicht alle diese Namen zuordnen könnenDas Ding kostet 900
, ein Missionar 80
, man kriegt halt noch nen Propheten. Außerdem erleichtert es die Verbreitung des Judentums noch entscheidend dadurch, dass Jüdische Auswanderer auf maximal einen gleichzeitig beschränkt sind.
Sargon II nimmt davon kaum Notiz. Seine volle Aufmerksamkeit ruht auf dem Gelingen des Plans. Im Gebiet Israels wird er zusammen mit seinen inzwischen zahlreichen Generälen die Hauptarmee Makedoniens beschäftigen und schließlich vernichten. Das Keltenreich wird währenddessen von zwei separaten Trupps endgültig ausgelöscht. Und im makedonischen Kerngebiet werden vier große Armeen die kümmerlich bewachten Städte Makedoniens erobern. Alles muss jetzt nach Plan laufen, denn Seleukos könnte mit seinem Herr immer noch einen unnötigen Schaden anrichten.
Nun ist das Jahr 157 v. Chr., Sargon II wirft noch einen letzten Blick über seine Armeen, bevor er den Befehl zum Losmarschieren gibt.
Im Nordwesten von Marissa wird eine Armee, geführt von Pucc und Burundai, auf diese Stadt losmarschieren, sie einnehmen und damit Israel endgültig vernichten. Das ihnen dafür zugeteilte Herr ist lächerlich groß, eigentlich wären diese Männer etwas weiter im Osten zur Bekämpfung der feindlichen Armee besser aufgehoben. Es gehen auch Gerüchte um, dass Burundai erst nach einer Keule verlangt haben soll, weil er diesen `neumodischen Quatsch´ ablehne. Doch das geht ja nun wirklich nicht. Erst nach einigem guten Zureden konnte er von den Vorteilen einer Metallwaffe überzeugt werden, auch wenn er nicht gerade begeistert war.
Die Kelten werden von zwei Armeen ohne einen besonders fähigen General vernichtet werden müssen. Von diesen gibt es einfach viel zu wenige, um einen für so etwas entbehren.
Bei all diesen Vorhaben sollte es keine Probleme geben. Die Belagerungen bei den Kelten könnten vielleicht etwas mehr Zeit als üblich in Anspruch nehmen, werden aber sicherlich siegreich sein. Über den Osten hingegen macht sich Sargon II einige Sorgen. Seleukos hat seine Armee in Jerusalem verschanzt, was die Sache für Assyrien sehr schwierig macht. Im nahen Gebiet um Jerusalem herum hat Makedonien die Kontrolle über das Straßensystem, ein Erstschlag gegen die Armee erscheint unmöglich. Lange denkt Sargon II darüber nach. Er weiß, dass nicht besonders viele Fernwaffen in Jerusalem stationiert sind und seine Truppen gute Heilungsmöglichkeiten haben. Auch sind seine beiden altgedienten Generäle, Penguin und JD, als auch der neue General Thorgal, der scheinbar nicht sehr optimistisch gestimmt ist, anwesend. Seine Planungen werden jedoch kurz vor seiner Entscheidung, sehr sicher ist er sich immer noch nicht, von einem Botschafter unterbrochen. Sargon II liest die Botschaft, sehr langsam, und dann noch einmal. Er grinst. Und dann lacht er, erst noch leise, dann laut und so markerschütternd, dass die Vögel vom Himmel fallen, sollte man später sagen.
In Jerusalem herrscht ein Aufstand, die gesamte ansässige Armee ist geschwächt. Der schnelle Zugang durch eine Straße ermöglicht. Gerade in diesem Jahr war der Friedensvertrag ausgelaufen. Der letzte Krieg beginnt.
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Ja, ihr müsst mich nicht darauf hinweisen. Ich habe tatsächlich die neuen Generäle mit Marschieren befördert, obwohl Generäle von Natur aus während der Fortbewegung heilen könnenIch könnte ja sagen, dass die das schon vorher hatten, aber das wär falsch. In Runde 733 wurde die Große Bib endlich fertig, wieder Berufssoldaten. Das assyrische Bürgerherr wurde zu einer Berufsarmee umgeformt.
Geändert von BoggyB (19. März 2012 um 16:41 Uhr)
Tausendundein farukanische Nächte: Ein Splittermond-Abenteuer.
Boggy, ist dir eigentlich bewußt, daß du ein neues Screenshot-Motiv-Genre kreiert hast? "Rammencluster im Zwielicht." Auf dem viertletzten Screen. Und hier das Top-Idealbild eines Rammenclusters im Zwielicht::
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Tausendundein farukanische Nächte: Ein Splittermond-Abenteuer.
Sargon II befiehlt den Angriff. Die Truppen sammeln sich nördlich der Stadt, die wenigen Kämpfer in diesem Gebiet werden mit Leichtigkeit aus dem Weg geräumt. Ein letzter Blick über die Lage, dann gibt er das Feuer frei. Erst lässt er die Ballisten feuern, dann die Katapulte. Die schon geschwächten Stadtverteidiger sind nun völlig am Ende. Sie blicken mit Angst auf die gewaltige Übermacht direkt vor ihnen, die Gesichter voller Entsetzen. Als schließlich die gesamte Armee gleichzeitig auf Jerusalem zustürmt, scheinen sie erstarrt. Sie blicken ihrem Ende ins Gesicht. Nicht wenige brechen zusammen, andere fliehen. Der Kampf dauert nicht lange. Doch trotz der Übermacht Assyriens gelingt die Eroberung der Stadt nicht. Zwar bewacht von einem Haufen schwacher und nicht loyaler Truppen, es ist dennoch ein großer Haufen. Zu groß, um ihn in nur einer Schlacht zu entsorgen.
Alle Truppen haben bereits angegriffen, kein einziger Verlust ist zu beklagen. Männer, die sich in Fässern verstecken, wehren sich nicht.
Überall auf diesem Planeten sind zu diesem Zeitpunkt hunderttausende von Soldaten über die Grenzen zu Makedonien oder Verbündeten marschiert. Das assyrische Herr zählt knapp 2,5 Millionen Mann, natürlich bilde ich es mir nur ein, aber ich glaube zu spüren, dass in Assur die Erde bebt. Das macht meine Entscheidung nicht leichter.
Schon in den ersten Stunden des Krieges zeigen sich weitere Erfolge: Die Makedonier scheinen nun wirklich kein besonders standhaftes und loyales Volk zu sein.
Drei klitzkleine Trupps Rammen kratzen die Stadtbefestigung an, und das Volk gibt die Stadt schon auf, als es den ersten Mann auf sie zustürmen sieht. Unglaublich
Für Assyrien hat das natürlich nur Vorteile: Die Akzeptanz in dieser Stadt ist bei weitem höher als üblich, außerdem haben wir nun sofort Einfluss in diesem Gebiet. Zumindest, bis ihn uns jemand anders wieder streitig macht. Doch dazu kann es gar nicht kommen: Das Herr, stark unterfordert, zieht mit Hilfe des schön ausgebauten Straßennetzes einfach ein Stück weiter nach Norden und kann nur ein paar Stunden nach der Stadtübergabe auch noch Ras Alayn erobern. Deren Einwohner kämpfen wenigstens, wenn auch sinnlos. Ein wenig weiter im Westen dieser Position ist ein kleiner Trupp Eroberer auf dem Weg zu einer weiteren makedonischen Stadt. Wenn alles gut läuft, wird auch die im nächsten Jahr fallen.
In Jerusalem erhält Assyrien dann endlich auch einmal ordentliche Unterstützung von einem Vasallen:
Nicht nötig, aber dennoch ein Zeichen der Loyalität. So tolle Freunde scheinen Indibil und Seleukos wohl doch nicht zu sein. Indibil hat schon vor dem Krieg ohne Gegenleistung den Handel zu ihm eingestellt. Indibils Unmut über Assyrien hat sich schnell gelegt, nachdem einige Dinge geklärt wurden. Assyrien liefert ihm nun einige Ressourcen zu einem Spottpreis, außerdem war ich so großzügig, ihm 800als Geschenk zustellen zu lassen. Jedes Volk soll sehen, wie gut es es unter assyrischer Herrschaft hat.
Wiedermal stürmt die gesamte Armee auf Jerusalem zu, doch wieder reicht die Menge an Truppen nicht aus: Es stehen noch acht Rammen und ein Streitwagenschütze. Ach herrjeDann wird Indibil die Stadt eben erobern, ist eigentlich auch nicht so wichtig. Wichtig ist nur, dass sie zum Assyrische Imperium gehört.
Auch der Stamm der Tungrer etwas westlich von Edfu kapituliert, nachdem er kurz angestarrt wurde. Kaum etwas zu tun für den Großteil der Streitkräft, also drehen die meisten wieder um und schließen sich den anderen drei Armeen in der Gegend an. Hinter der Stadt ist eine Sackgasse, weitermarschieren geht also nicht.
155 v. Chr., zwei Jahre nach Kriegsbeginn, geschieht dann wieder einiges. In Ninive wurde gerade der Pergamonaltar errichtet, der die Neigung der gegnerischen Völker, Kriege nicht zu unterstützen (kein verbreitetes Phänomen in Assyrien), noch verstärken wird; außerdem werden dadurch sicherlich noch mehr Generäle in Assyrien hervorkommen. Nichts besonders nötiges, ein einfacher Prunkbau aus Überschuss, wie sie in Assyrien in der Vergangenheit oft errichtet wurden.
Jerusalem wird von Indibil schließlich endgültig gestürmt, genau wie...
Marissa, die letzte verbliebene hebräische Stadt. Kaum Gegenwehr war vorhanden. Die Nachricht vom Fall dieser Stadt erreicht mich schnell. Ich schließe die Augen, stöhne und streiche einen weiteren Namen. Nicht mehr lange...
Dieser Gedanke bestätigt sich schnell. Spät am Abend, ich denke wie so oft in Ruhe nach, erreicht mich eine Eilbotschaft. Ich ahne etwas. Ich öffne sie, und tatsächlich...
Ich lese sie mehrmals, zittere dabei. Damit war es vorbei. Sargon II hatte gewonnen. Doch ich weiß auch, ein wenig Zeit ist noch. Boudicca lebt noch. Sargon II will keinen schwachen Vasallen. Numidien hat sich freiwillig unterworfen und damit mehr Weitsicht bewiesen als alle anderen Staatsoberhäupter, Iberien und vielleicht auch Makedonien können als relativ starke und entwickelte Vasallen akzeptiert werden. Doch die Kelten, diese rückschrittlichen Wesen, die einst Terror und Krieg über die Welt gebracht haben? Nein, das ginge Sargon II zu weit. Und er ist das Staatsoberhaupt. Lange kann es jedoch nicht mehr dauern...
Tausendundein farukanische Nächte: Ein Splittermond-Abenteuer.
Nur ein Jahr später ist es dann auch schon geschehen: Die Kelten sind wieder in den Wäldern verschwunden, aus denen sie kamen. Darauf folgt, naturgemäß...
die Annahme der Kapitulation. Es ist vollbracht. Assyrien hat sich alle anderen Völker unterworfen. Vielleicht sollte ich glücklich sein. Wir haben den Fortschritt über die ganze Welt gebracht. Doch noch immer bin ich nicht zufrieden, unentschlossen. So viele Opfer. Sargon II und ich hatten beide einen ähnlichen Traum: Ein Assyrien, dass über die bekannte Welt dominiert. Jedoch... doch nicht so... Nachts werde ich häufig von Alpträumen verfolgt. Kaum jemand sieht mich noch, fast den gesamten Tag schließe ich mich in meinem Arbeitszimmer ein.
Aber es ist Zeit, zu handeln. Sehr bald würde Sargon II nach Assur zurückkehren, nach knapp 80 Jahren. Jetzt muss etwas geschehen.
Bis Sargon II wieder hier ist, werden die neuen Institutionen schon zu fest verankert sein, um sie wieder aufzulösen, hoffe ich. Das assyrische Volk wird seine blutige Vergangenheit schon bald einsehen, nun steht der Weg frei für eine Machtübergabe. Ich bin wieder zu einem Stück zufrieden, doch noch immer bin ich besorgt. Ich hätte das verhindern können. Ich hätte das verhindern sollen. Schon von Anfang. Es ist zu spät. Sargon II wird weiterhin an der Macht bleiben, er hat Assyrien zu Ehre geführt und ist vom Volk geliebt. Ein paar Wochen werden nicht reichen, um die Demokratie fest zu etablieren. Dennoch mache ich mir weiterhin etwas vor. Und ich denke weiter nach, besorgt, gehe im Kreis. Was war nur los mit mir?
Einige Wochen sind vergangen, Sargon II reitet in einem Siegeszug in das prächtige Assur ein. So hatte er es nicht in Erinnerung. Alles glänzt und funkelt, die Zeichen des Wohlstands sind überall. Er ist wahrlich zufrieden. Noch.
Früh am nächsten Morgen wird er unsanft aus dem Schlaf gerissen. Ein Schrei. Aus dem Palast. Das Geräusch von zerbrechendem Geschirr. Schnell ist Sargon II auf den Beinen und begibt sich zur Quelle des Ausrufs. Zu meinem Arbeitszimmer. Ihm fällt auf, dass er mich am gestrigen Tag gar nicht gesehen hat. Dabei hatte er noch einiges mit mir zu bereden, schließlich war er lange Zeit nicht im Land gewesen. Er schreitet durch die geöffnete Tür hinein, doch er schreckt sofort entsetzt zurück. Denn dort, vor ihm auf dem Boden, liegt sein engster Berater, bleich und leblos. Neben ihm eine Flasche und ein Zettel: "Irgendwann, Sargon, wirst du es verstehen. Hoffe ich."
Tausendundein farukanische Nächte: Ein Splittermond-Abenteuer.
So, das wars. Auswertung, Endstand und dieser Kram folgen, später.
Tausendundein farukanische Nächte: Ein Splittermond-Abenteuer.
Gratulation![]()
Zitat von Meister Wilbur
Ich halts nicht aus! Die erste abgeschlossene Story von PAE !!! Von mir besondere Glückwünsche!![]()
Geändert von BoggyB (29. Juni 2016 um 18:50 Uhr)
Tausendundein farukanische Nächte: Ein Splittermond-Abenteuer.
Erstmal die Graphen:
Punkte
BSP
BSP in den letzten 150 Runden, lässt sich sonst am Ende nur schlecht erkennen
Hier sieht man besonders schön den Kampf um die Wirtschaftsvormacht zwischen Peri und mir. Ok, in Anbetracht des Kulturgraphen doch kein so großer Kampf, aber trotzdem schick.
Produktion
Die ist toll
Nahrung
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Geändert von BoggyB (21. März 2012 um 16:40 Uhr)
Tausendundein farukanische Nächte: Ein Splittermond-Abenteuer.