[89]: Der Kaufmann von Venedig

[0rkrist]

Ein bisher unbekannter Kartenersteller präsentiert:

(frei nach Shakespeare)



In den Hauptrollen:

Karleon, Prinz von Marokko und
Oddys, Prinz von Assyrisch-Aragon

0rkrist, der Kaufmann von Venedig

Der Duke, sein auf Freiersfüßen wandelnder brasilianischer Freund

Secret "S" Shylock, ein hinterhältiger Händler der Zulu

Lanzelot Blooberman, sein polnischer Diener

Storm, Liebhaber der Jessica [Shylocks Tochter]




Erster Aufzug, erste Szene

Venedig. Eine Straße. 0rkrist wendet sich an seine Freunde:

Hallo und willkommen zu meiner ersten BnW-Story! Man mag es kaum glauben: Ich spiele Venedig - hätte keiner gedacht, nä?
Weiter geht's mit einigem zeitlichen Abstand im nächsten Post mitsamt einiger Gedanken zur Zivilisation. Bis dahin haben die anderen Charaktere dieser Komödie hoffentlich die Szene verlassen, äh, den Thread ignoriert.

Viel Spaß allen Mitlesern & -Spielern!

[Storm]

Viel Spaß dir in diesem Dramolett ...... und ignore. Bin aber schon gespannt, deine Geschichte in ein zwei Jahren zu lesen *gg*.

[Hamilkar Barkas]

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Die Serenissima ........... verspricht ja eine sehr interessant zu spielende Civ zu sein. Gleich mal ein Spiel starten ....

Viel Spaß und Erfolg damit

[Blooberman]

Ich wünsche dir viel Glück! Vorallem für deine Startposition. Und für deine Nachbarstadtstaaten. Und dass die Barbaren deine Handelswege nicht plündernt. Und viel Spaß!

[Oddys]

Ja auf des Lesen freue ich mich dann auch schon. Bin dann mal weg.

[Secret S]

opc ... Ach Mist, geht nicht. Viel Spass mit Venedig und ich freue mich schon deine Hsndelsrouten zur Kriegsfinsnzierung plündern zu dürfen.

[0rkrist]

Mit Venedig habe ich mir gleich die vom Konzept her interessanteste neue Civ herausgepickt. Ob das eine gute Entscheidung war, weiß ich noch nicht so richtig - seit gestern habe ich nur 3 Spiele mit ihnen angefangen und eines dann auch mehr als 40 Runden fortgeführt. Allerdings sind die Spiele gegen KI kaum zu vergleichen und mein Fokus lag auch eher darauf, neben dem Volk auch das Handels- und Kulturkonzept in BnW kennenzulernen. Aber der Reihe nach - schauen wir erstmal auf das Volk:


Venedig unter Enrico Dandolo


Serenessima: Venedig darf keine Städte neben der Hauptstadt gründen, alles läuft über Marionetten. Der Trait ist außergewöhnlich, einzigartig - und führt öfter mal zu nervösen Zuckungen. Besonders zu Beginn, wenn man mit seinem Siedler vielleicht doch auf dem falschen Feld gegründet hat und damit 2 Fischvorkommen verliert () oder wenn auf einer benachbarten Insel der perfekte Siedlungsplatz für eine Petrastadt gefunden wurde. Das Konzept funktioniert nur deshalb überhaupt, weil man in venezischen Städten mit Hilfe von (und ) Einheiten und Gebäude kaufen kann. Und immerhin ist man nicht zum Kriegführen gezwungen, denn da kommt die erste UU ins Spiel.

Händler von Venedig: Der Held dieser Komödie und eigentlich auch die zentrale Figur des venezischen Spiels. Statt eines stinknormalen Händlers bekommt Venedig ihn als GP. Einen Gratis-Händler gibt's jeweils für Erforschung der Optik und das Vollmachen des linken Unabhängigkeits-Zweigs (also anstelle des Freisiedlers). Neben der Standard-Fähigkeit, Handelsmissionen durchzuführen (was die doppelte Menge an Gold und Einfluss einbringt, wenn ich die Beschreibung richtig verstehe) kann er Stadtstaaten kaufen und somit zu Marionetten machen. Das ist vergleichbar mit dem Trait der Österreicher - nur dass man keine riesige Stange Geld braucht und auch nicht befreundet sein muss. Die Einheiten bekommt man trotzdem, merkantile Stadtstaaten verlieren allerdings ihre einzigartige Luxusressource. Es ist also nicht zwangsläufig besser, alle Stadtstaaten zu "bekehren". Notfalls dann lieber kriegerisch einige Marionetten dazugewinnen. Nützliches Hilfsmittel dabei: Die Große Galeasse.

Große Galeasse: Sie ist die Herrscherin über die Küstengewässer des Mittelalters. Sag ich jetzt einfach mal Ernsthaft: Ich habe keinen Schimmer, wie stark sie in der Praxis wirklich ist, weil ich in meinem Spiel nur ein paar Barbarenschiffe getroffen habe. Meine Galeasse hat dabei eine Galeere mit einem Treffer versenkt, eine Triere kam knapp davon. Da die Große Galeasse keine besonderen Beförderungen hat, sondern einfach nur bessere Werte (wie zB. der Hoplit), wird sie wohl sehr stark von den Vorlieben des Spielers abhängen: Im Mittelalter kann man damit vermutlich gut die Seeherrschaft an sich reißen und hat später mit Glück schon gut beförderte Fregatten. Ansonsten würde ich sagen, dass die Produktion beim Buildern wohl besser angelegt ist.
Hier noch die Werte im Vergleich, falls jemand noch nicht nachgesehen hat:

Achtung Spoiler:

	Galeasse	Große Galeasse	Fregatte
Stärke FK	17	20	28
Stärke NK	16	18	25
Kosten	67	73	123, 1 Eisen
Mali	keine NK-Angriffe keine Ozeanfelder	keine Ozeanfelder	keine Nahkampfangriffe

So, und wie spielt man nun mit Venedig? Dazu dann im nächsten Post

[0rkrist]

So, was macht Venedig nun stark, wo liegen die Schwächen und wie nutzen wir das aus? Ein paar Gedanken habe ich mir dazu schon gemacht, ich hoffe ich bekomme das auch alles zusammen. Gerne darf die liebe Leserschaft schonmal ergänzen, ehe es (wahrscheinlich erst nach dem Wochenende) losgeht

Die Vor- und Nachteile des 1-Stadt-Traits

Hier erstmal kein Anspruch auf Vollständigkeit. Einige dieser Dinge sind mir erst beim Spielen aufgefallen, andere verstehen sich.

+ nationale Wunder sind leicht zu bekommen
+ SoPos sind früher voll (geringere Kosten)
+ früher Marionetten und ohne militärischen Aufwand => höheres Einkommen als andere Zivilisationen
+ profitiert von Unabhängigkeit und Tradition gleichermaßen

- enorm goldhungrig
- sehr Startpunkt-abhängig
- große Abhängigkeit vom Händler (muss Optik forschen, auch wenn die Posi es nicht erfordert // benötigt Spezialisten oder Wunder, die die Erscheindungsrate steigern)
- (fast) jeder Krieg kommt ungelegen - je später desto schlimmer
- alle Wunder müssen in der HS gebaut werden


Wichtigster Punkt ist meiner Meinung nach die extreme Goldabhängigkeit Venedigs. Ohne Gold ist es enorm schwierig, seine Armee modern zu halten und gleichzeitig noch gezielt die Marionetten aufzubauen. Dabei gilt zu beachten, dass auch die Hauptstadt durchaus immer wieder mal was kaufen muss, weil sie die einzige "echte" Stadt ist - und damit die einzige für den Wunderbau. Einige Wunder sind aber fast unerlässlich, um seinen Gold-Output zu erhöhen und konkurrenzfähig zu bleiben (namentlich fast alles, das die Handelsrouten verbessert und den Kauf von Einheiten und Gebäuden billiger macht; man könnte auch noch die Wunder dazuzählen, die Händlerpunkte bringen: Mausoleum, Leuchte, Koloss, Big Ben, ... )

Das wiederum macht die Handelsrouten enorm wichtig, die in BNW die Haupteinnahmequelle sind, soweit ich das Konzept bisher durchschaue. Womit wir bei der Frage sind: Krieg oder kein Krieg? Stand jetzt tendiere ich eher dazu, eine Verteidigungsarmee zu bevorzugen. Kriege kosten einfach zu viel Geld, und wenn ein Gegner die Handelsrouten plündert kann man einpacken. Je später der Krieg kommt, desto schlimmer, denn die Kaufkosten der Einheiten wachsen natürlich überproportional stark an und die Gegner haben mehr Städte mit steigender Produktion.

Davon abgesehen halte ich derzeit das 1-Stadt-Spiel trotzdem für sehr stark, wenn die Position nicht ganz großer Murks ist. Denn in Sachen SoPos ist Venedig quasi immer vorne und kann sich so - abhängig von der Karte - gute Vorteile erspielen. Hier im Forum wurde ja schon viel über Kultursieg mit ihnen diskutiert - den würde ich derzeit auch favorisieren. Ob einen die anderen in diesem Spiel hier lassen, wird man sehen
Theoretisch ginge es vielleicht auch mit einer IPSS (Infinite-Puppet-State-Spamming )-Strategie. Grundproblem wäre da die Zufriedenheit, und man bräuchte ein großes Heer, das das mittelalterliche Zeifenster nutzt. Gerade weil aber viele UU der Gegner in dieser Zeit auch am Start sind, wär das nicht einfach. Wie wir nun genau das Spiel angehen, wird sich dann kommende Woche zeigen - bis dahin feile ich noch ein wenig im SP

[El Cattivo]

Na dann hoff ich mal das euer PBEM vor dem 105er startet und ich mir angucken kann wie man mit Venedig [nicht (wo ist denn dieser Tomatenwerf-Smiley hin? oO)] spielt.

[0rkrist]

< der hier?

[El Cattivo]

Jep, genau, und nun konnt ich ihn auch wieder in der Smileyliste finden. -.-

[0rkrist]

: duck:

[Meister Wilbur]

Na denn

und natürlich

[ShizzR]

Coole Idee, dich mit dieser Ziv in ein PBEM zu wagen!

Das wird nicht einfach und ich melde mich schon mal als ein absolut parteiischer Mitleser dieser Story. Leider fehlt mir grad ein bisschen die Zeit, selber BNW auszuprobieren, aber ich gebe mein Bestes

Wenn du mal ein kleines Lehrvideo schauen willst, wie man Venedig gegen die KI auf Deity spielt, such bei Youtube mal nach "Maddjinn", zumindest den Anfang fand ich schon mal beeindruckend. Vielleicht fallen da ja für dich noch ein paar Tips und Strategien bei ab

In diesem Sinne: Viel Erfolg und Spaß!

[Benni]

Auf welchem Schwierigkeitsgrad spielt ihr die Partie? Denn je höher der Schwierigkeitsgrad um so besser für Venedig. Die StSt sind dann nämlich stärker und lohnendere Ziele für deine Großen Händler. Mit hohem Schwierigkeitsgrad kann man (vermute ich) Venedig auch gut militärisch spielen. Erst selbst ein einigermaßen großes Heer aufbauen, dann einen StSt (am besten einen militärischen) in der Nähe eines anderen Spielers übernehmen und gemeinsam mit den geschenkten Einheiten des StSt den Angriff beginnen.
War bei einer Probepartie mit Freunden am We lange letzter im Militär. Nach dem Kauf eines StSt war ich auf einmal erster, da ich fünf der modernsten Einheiten dazu bekam. Hatten aber auch auf Immortal gespielt, darum die vielen Einheiten des StSt. Auf nem niedrigen Schwierigkeitsgrad (Prince, King) dürfte diese Strategie nicht so aufgehen, da die StSt dann schwächer sind und weniger Einheiten haben.
Prinzipiell finde ich es bei Venedig auch nicht so schlimm am Anfang sogar mehrere Runden zu wandern um wirklich das beste Feld zu kriegen.