Geschichts-Quiz II

[Ch. P.]

Die Kölner Mark wiegt circa 234 g. Somit entsprachen die 250.000 Mark rund 58,5 Tonnen Silber. Das umzurechnen in heutige Kaufkraft ist ziemlich schwierig.

Tatsächlich regierte damals Johann Ohneland, besser bekannt als Prince John, in Vertretung Richards England und war wenig daran interessiert das Lösegeld aufzutreiben. Daher fing Richards Mutter an die Summe aufzutreiben.

[Empirate]

Der größere (und finanzkräftigere) Teil des Reichs lag eh auf dem Festland und bestand im Wesentlichen aus der Westhälfte dessen, was heute Frankreich ist.

Und es war nicht der Orden vom Goldenen Vlies, der liegt deutlich später.

[Brynhild]

Vielleicht kann man die Münzen nicht direkt als Kaufkraft umrechnen, aber den Silbergehalt sehr wohl. In Barrenform wären das nämlich beim derzeitigen Silberpreis von 542$ pro Kilogramm knappe 32 Millionen. Ist natürlich immer noch nicht ganz vergleichbar, aber man nähert sich langsam an.

[Empirate]

Wenn man dann noch bedenkt, dass die Krone damals praktisch keine Möglichkeit der direkten Besteuerung oder sonstigen Erhebung von öffentlichen Abgaben hatte, es also keinen eigentlichen Staatshaushalt gab; dass Edelmetall in Europa chronisch knapp war, so dass eine echte kapitalistische Wirtschaftsexplosion erst mit Einführung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs möglich wurde; dass England damals kein besonders reiches Land war (sieht natürlich inkl. Aquitanien, Normandie und Anjou besser aus...); und dass viele im Reich kein besonderes Interesse daran hatten, ihren König wiederzubekommen... dann wird klar, dass allein die Bereitstellung des Lösegelds eine sehr ordentliche Leistung war. Hat Heinrich VI. dann ja auch gereicht, seine Eroberung Siziliens zu finanzieren.

[Empirate]

Tut sich nix, was den französischen Ritterorden angeht? Zu abgelegen? Zu mittelalterlich? Dabei hat's sogar nen deutschsprachigen Wikipedia-Eintrag (der allerdings irreführend ist, der französische ist wenig überraschend besser).

Ich lös dann mal auf:

Es handelt sich um den Orden vom Stern (Ordre de l'Étoile), der zum Jahreswechsel 1351/1352 von Jean II. ("Jean le Bon") eingerichtet wurde. Der Hintergrund ist der bis dahin... mäßige Verlauf des Krieges mit England, den man später einmal den Hundertjährigen nennen würde, insbesondere die verheerende Niederlage in der Schlacht von Crécy 1346.
Da die Franzmänner aber irgendwie taktisch nicht dazulernen wollten, bekamen sie 10 Jahre nach Crécy bei Poitiers noch einmal so heftig auf den Deckel, dass der Großteil der Mitgliedschaft des Ordens vom Stern dabei fiel, und der Ordensgroßmeister (Jean II. selbst) dabei gefangengenommen wurde. In den Folgejahren war der Orden dann eher bedeutungslos. Jean verbrachte auch den Großteil seines weiteren Lebens als... geehrter Gast in England.


Wer will, darf!

[Jon Snow]

Wer erfand den Begriff der Atombombe und in welchem Zusammenhang stand diese Wortschöpfung?

[Großadmiral Thrawn]

War das nicht in irgendeinem Science-Fiction-Roman? Jules verne oder HG Wells vielleicht?

[Xenoom]

War HG Wells

[Empirate]

Mist, das hätte ich seit heute morgen auch gewusst.

[Xenoom]

lief etwa die 2 teilige Doku über Uran?

[Empirate]

Nö, hab ich gerade zufällig in einem Buch gelesen, in dem's u.a. um die Entwicklung von Pulp-Fantasy-Literatur ging. "Playing at the World", von Jon Peterson. Sehr zu empfehlen, wenn man an der Geschichte von RPGs interessiert ist.

[Jon Snow]

Wells ist völlig richtig. Weiß noch jemand den Zusammenhang oder den Zeitpunkt?

[Großadmiral Thrawn]

1. Weltkrieg vielleicht?

[Empirate]

Vor dem ersten Weltkrieg, meine ich, eher so zwischen 1900 und 1910. Wells ging, wimre, auch davon aus, dass Atombomben in einem Zustand dauerhafter Explosion gefangen wären, also ständig Hitze und Licht abstrahlen würden... gruselige Vorstellung.

[Jon Snow]

Da habt ihr beide fast recht. Das Werk heißt The world set free, erschienen 1914. Es geht in der Tat um eine Art weiterwandernde Energie, also eine Kette andauernder Explosionen, welche die Zivilisation vernichten. Der Roman gehört zu den zahlreichen apokalyptischen Kriegserzählungen, die kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges veröffentlich worden sind.

Thrawn, Empirate oder Xenoom bitte.