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Thema: Fallout 2 - ein noch viel postnukleareres Abenteuer

  1. #1
    Registrierter Benutzer Avatar von Lord Helmchen
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    Fallout 2 - ein noch viel postnukleareres Abenteuer

    Also hier werde ich meine Story zu Fallout zwei posten.
    Die eigentliche Story kommt noch nicht sofort.
    Erstmal als Prolog das Intro. Diesmal ist es leider in zwei Videos geteilt.

    http://youtube.com/watch?v=e3PXiV95kwA

    http://youtube.com/watch?v=xbZnr5oN168


    Kurz gesagt.
    Es sind ca. 80 weitere jahre seit dem ersten Teil vergangen, der Held des ersten Teils ist nach der Verbannung aus Bunker 13 in den norden gezogen und hat schließlich ein Dorf gegündet.

    EDIT: Ach ja ich werde übrigens nicht mehr in Tagebuchform sondern eher "klassisch" schreiben. Fallout 2 ist nicht so Plotbezogen wie der erste Teil und es gibt viel drumherum. Daher bietet sich das tagebuch nicht so sehr an. AUch kann ich so die dialoge direkt übernehmen. Zuviele gute Dialoge sind bereits bei meinem Bericht über den ersten teil verloren gegangen.
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  2. #2
    elbow deep Avatar von JIG
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    müssen diese 1-Smilie-Posts denn sein?
    Sarim

    Die Kinder sind im Bett, der Sack Flöhe gehütet, Opa endlich eingeschlafen?



    In der ersten Dimension existiere ich
    In der zweiten lebe ich
    In der dritten bin ich frei

  3. #3
    Registrierter Benutzer Avatar von Lord Helmchen
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    Tja der klassische Schreibstil ist eben etwas anders als die Tagebuchform. keine Ahnung ob ich es gut umgesetzt habe. Das Problem ist eben das man darin vieles aus Fallout 2 nicht gut rüberbringen kann. Bilder habe ich bis auf wenige Ausnahmen als LINKS eingebaut.
    1. Wegen der Anzahl
    2. müsste ich sie sonst evtl. mitten im Text platzieren

    Nun ja mal sehen wie es so läuft...

    Kapitel 1 – Auserwähltes Wesen

    Das Ödland verändert die Menschen. Einst veränderte es den Bunkerbewohner, zeigte ihm dass die Welt voller Gefahren war, voller Mörder und Banditen, voller Leid und Tod. Es veränderte ihn weil er überleben musste machte ihn härter ließ ihn das Töten akzeptieren. Doch es zeigte ihm auch, dass die Welt voller Hoffnung war, Hoffnung auf das Gute, auf ein besseres Leben und voller Menschen die sich dafür einsetzten. Es veränderte ihn, weil er diesen Menschen helfen, das Leid beenden und die Schwachen beschützen wollte.
    Doch trotz all dieser Veränderungen, wollte er letztlich nur in seine Heimat zurückkehren in sein altes Leben, doch mit neuem Wissen und Erkenntnissen.
    Doch diese Heimat wollte ihn nicht mehr haben, denn das Ödland hatte ihn verändert…
    Und nun scheint die Zeit zu kommen in der das Ödland wieder einen Menschen verändern wird. Einen naiven und noch jungen Mann, der überhaupt keine Vorstellung hat wie groß und wie facettenreich die Welt da draußen wirklich ist.


    Es war früh am Morgen, als Mizzwek sein Zelt verließ. Man hatte ihm am Abend zuvor mitgeteilt, dass die Älteste von Arroyo mit ihm sprechen wollte. Es gab Gerüchte sie würde ihn auf eine Mission schicken, aber niemand wusste worum es gehen könnte.
    Der junge Stammesmann hatte allerdings erfahren, dass die Älteste, der Schamane und einige andere gestern eine Zeremonie abgehalten hatten. Nun worum auch immer es gehen mochte, er würde es gleich erfahren.

    Komm herein, Auserwähltes Wesen. Es gibt ein paar Dinge die du Wissen musst.
    Das Dorf stirbt. Anzeichen dafür gibt es überall. Magere Ernsten… sterbende Brahmin… kranke Kinder. Aber noch besteht Hoffnung. Eine vage Hoffnung, von der nur wenige wissen. Auf den alten Holodisks ist von einem Garten-Eden-Erstellungskit die Rede. Man sagt es könnte Leben ins Ödland bringen. Wenn du dich als würdig erweist, wird die Suche nach dem GEEK zu deinem Lebensinhalt werden. Um diesen Beweis zu erbringen musst du dich aufmachen zum Tempel der Erprobung. Wenn du überlebst, komm zu mir zurück, dann erzähle ich dir mehr. Unser Schicksal liegt in deiner Hand, Auserwähltes Wesen. Beweise deinen Mut. Finde das GEEK. Rette uns.


    Die Worte der Ältesten begleiteten Mizzwek die ganze Zeit über auf seinem Weg zum Tempel. Klint, ein anderes Mitglied des Dorfes, welches ihn zum Tempel führte, erzählte einige Dinge über den Tempel. Mizzwek nahm sie jedoch nur oberflächlich wahr.
    Auserwähltes Wesen… diese Worte gingen ihm ständig im Kopf herum. Er sollte das Dorf retten? Er der das Dorf nie verlassen hatte? Er der sich hauptsächlich um die Felder und die Brahmin kümmerte? Er dessen einzige Kampferfahrung darin bestand hin und wieder Geckos in den Jagdgründen zu erledigen?
    Niemandem entgingen die Probleme. Schon seit längerem rechnete das Dorf damit, dass einer oder mehrere ausgeschickt würden um eine Möglichkeit zu finden das Dorf zu retten. Mizzwek hatte damit gerechnet, dass man „stehende Faust“ den obersten Krieger seines Dorfes schicken würde. Er hatte das Dorf schon einige male verlassen und hatte seinen Rang nicht ohne Grund erworben. Ebenso hätten sie Jordan, der besser mit dem Speer umgehen konnte als irgendjemand sonst, schicken können, aber ihn?
    Das Einzige das ihn von diesen Kriegern abhob war seine Herkunft. Anders als sie war er ein direkter Nachfahre des Bunkerbewohners, dem Ahnherren seines Dorfes.
    Doch auch wenn er unsicher war und an sich selbst zweifelte, so zweifelte er nicht an den Entscheidungen der Ältesten. Sie hatten sich stets als richtig erwiesen und die Älteste würde in einer Situation wie dieser sicher kein unnötiges Risiko eingehen.

    Mizzwek kam gerade wieder aus seinen Gedanken, als sie den Tempel der Erprobung erreichten.
    Er sah noch einmal zu Klint, der ihm ermutigend zunickte, dann drehte er sich um und ging auf die Stufen des Tempels zu.

    Der Tempel war das mit Abstand am meisten beeindruckende Bauwerk das er kannte.
    Die Wände waren aus Stein gearbeitet, während die in sie eingelassenen Türen aus Metall waren. Nur einige Fackeln erleuchteten den Innenbereich des Tempels.
    Kaum hatte Mizzwek die ersten Eindrücke in sich aufgenommen, als sich seine Aufmerksamkeit auch schon etwas anderem zuwandte. Er hörte Geräusche, Geräusche die er gut kannte. Es war das Krabbeln von Ameisen, aggressiven Insekten, die etwas größer waren als Ratten und relativ oft rund um Arroyo zu finden waren.
    Klint hatte ihm zwar einen Speer mitgegeben, doch der Waffenlose Kampf lag Mizzwek mehr als der Speerkampf. Er würde die Ameisen einfach zertreten. Doch er musste auch vorsichtig sein. Außer dem Speer hatte er nichts mitnehmen dürfen, auch kein Heilpulver um die Bisswunden der Ameisen zu versorgen. Vermutlich wäre es sonst wohl auch keine Prüfung gewesen.

    Entgegen seiner Befürchtung kam Mizzwek gut voran und sein Selbstvertrauen kam mit jedem Schritt zurück. Die Ameisen hielten ihn nicht lange auf und als er schließlich in einem alten Tonkrug einen Beutel mit Heilpulver fand, steckte er ihn ein und kümmerte sich nicht weiter um seine kleinen Wunden. Doch schon bald darauf war er froh es bei sich zu haben, denn ein unheilvolles Klackern hallte durch den Tempel. Ein Geräusch, welches nur von Radskorpionen stammen konnte. Als er sich langsam dem Klackern näherte und der Skorpion in Sicht kam, war Mizzwek sehr erleichtert. Es handelte sich lediglich um ein Jungtier. Er hatte schon gegen solche Skorpione gekämpft und auch wenn ihr Gift nicht weniger gefährlich war, waren sie doch nicht halb so bedrohlich wie die ausgewachsenen Exemplare, die die Jäger von ihren Jagdausflügen ins Ödland mitbrachten..

    Der Tempel der Erprobung trug seinen Namen nicht zu unrecht. Immer wieder musste Mizweck sich mit Ameisen und Skorpionen auseinandersetzen. In einem Raum des Tempels fand er das Skelett eines unglücklichen Kriegers der wohl einst geprüft wurde und dabei starb.
    Mizwekk nahm den Speer an sich den er in den Überresten fand. Der Krieger mochte gefallen sein, doch seine Waffe würde den anderen helfen weitere Leben zu retten.
    Doch der Tempel bot auch noch andere Herausforderungen. Eine der Türen war verschlossen und Mizzwek musste sie knacken um weiterzukommen. In verschiedenen Bereichen des Tempels lösten Bodenplatten Fallen aus, die angespitzte Stöcke auf Mizzwek abfeuerten. Da er nie Gut darin war Fallen zu entschärfen, musste er sich auf seine Geschwindigkeit verlassen, wenn er diese Bereiche durchquerte. Dennoch erwischten ihn einige und er kam nicht ohne Blessuren davon. Er fand einen weiteren Beutel mit Heilpulver, sowie eine Flasche mit Gegengift. Er hoffte nichts davon brauchen zu müssen, da es ihm auf seiner bevorstehenden Reise noch nutzen konnte.
    Schließlich fand er in einem der Krüge etwas Plastiksprengstoff. Im Gegensatz zum Heilpulver und zum Gegengift, war dieser natürlich nicht von den Bewohnern Arroyos hergestellt worden. Es war eines der wenigen Überbleibsel aus dem Besitz des Bunkerbewohners und war, wie sich bald bestätigte, nicht ohne Grund hier platziert worden.
    Eine massive, steinerne Tür ohne jeden Öffnungsmechanismus versperrte den Weg in den nächsten Bereich des Tempels. Da Mizwekk nicht viel über Sprengstoffe wusste, zögerte er einen Moment. Schließlich jedoch aktivierte er den Timer und brachte sich so schnell wie möglich in Sicherheit. Die Explosion ging verfrüht los und Brocken der nun zerstörten Tür wurden umhergeschleudert. Mizzwek hatte sich jedoch rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Im letzten Abschnitt des Tempels traf er auf weitere Skorpione und Ameisen, fand einen weiteren Beutel Heilpulver und auch eine weitere Flasche Gegengift, bevor er sich schließlich einer größeren Feuerstelle näherte. Dumar, ein junges, jedoch kräftiges Mitglied des Stammes stand an dieser Feuerstelle.

    Sei gegrüßt, Mizwekk. Ich habe die Ehre, deine letzte Herausforderung zu sein. Bevor du dich auf die Suche begibst, musst du mich im unbewaffneten Kampf besiegen.
    Sollen wir anfangen?

    Warum müssen wir kämpfen?
    Der Pfad des Auserwählten Wesens ist kein einfacher Weg. Du wirst dich in deinem Leben vielen Herausforderungen stellen müssen und am schwierigsten hierbei wird der Umgang mit deinen Mitmenschen sein. Es wir eine Zeit geben, in der Diplomatie und Taktgefühl sich als nutzlos erweisen und du die Hand erheben musst. Diese Herausforderung bereitet dich darauf vor, einem anderen Menschen in die Augen zu sehen in dem Wissen, dass du ihn möglicherweise töten musst.
    Ist… ist es ein Kampf auf Leben und Tod?
    Nein mein Freund, du musst mich nur besiegen. Wir werden den Kampf zu gegebener Zeit beenden.
    Du sagtest wir kämpfen ohne Waffen.
    Ja. Waffen entfremden uns dem Kampf und desensibilisieren uns für die Auswirkungen unserer Handlungen gegen andere. Wenn du ein anderes menschliches Wesen mit der bloßen Faust triffst, fühlen beide den Schmerz den du verursachst. Der Kampf wird dann persönlich und realistisch. Dies ist eine wichtige Lektion, die du zu lernen hast.
    Ich verstehe. Lass uns den Kampf hinter uns bringen.
    Hervorragend. Möge der Kampf beginnen! Viel glück, Mizwekk.

    Dumar war kein Anfänger im unbewaffneten Kampf und so sollte es ein langer Kampf werden, aus dem beide mehr als nur einen blauen Fleck davontragen, würden.
    Es wurde angegriffen und abgewehrt, angetäuscht und ausgewichen, Schläge wurden ausgeteilt und Tritte eingesteckt, doch schließlich war das Auserwählte Wesen siegreich und betrat den letzten Teil des Tempels.
    Im Schein der Fackeln und des Sonnenlichts, über einem Podest angebracht, hing er, der Anzug des Bunkerbewohners, mit der heiligen 13 auf dem Rücken und auf dem Podest selbst lag der Pipboy, jenes Gerät mit dem Bunkerbewohner jeden Schritt auf seiner langen Reise aufgezeichnet hatte. Unglücklicherweise waren die Aufzeichnungen vor langer Zeit beschädigt worden und das Dorf wusste nur noch wenig über die Reisen seines Ahnherren.
    Mizzwek betrachtete den Anzug noch einen Augenblick, bevor er ihn schließlich anzog, den Pipboy an sich nahm und den Tempel verließ.

    Kaum hatte er das Dorf betreten, waren auch schon alle Augen auf ihn gerichtet. Rufe von Erstaunen und Anerkennung begleiteten ihn auf seinem Weg, vereinzelt sogar Jubelschreie, aber auch der eine oder andere zweifelnde Blick. Doch in einem waren sich all diese Reaktionen gleich, in ihnen allen floss Hoffnung mit. Sie verstumten erst langsam, nachdem Mizzwek das Zelt der Ältesten betreten hatte.



    Als Mizzwek das Zelt der ältesten verließ warf er noch einmal einen Blick auf die Wasserflasche, die sie ihm gegeben hatte. Sie war sein einziges Indiz auf der Suche nach der heiligen Dreizehn. Hoffentlich würde dieser Vic ihm etwas über das Artefakt erzählen können. Der Rest des Dorfes ging wieder seinen gewohnten Tätigkeiten nach und auch er hatte noch einiges zu erledigen bevor er seine Reise antreten würde.
    Er wollte eigentlich zum Zelt des Schamanen um einen Segen für die Reise zu erbitten und sich zu verabschieden. Vorher jedoch erblickte Mizzwek seinen Neffen Feargus. Feargus beklagte sich immer über irgendwelche Dinge. Auch wenn sie oft belanglos waren, war es diesmal etwas Ernsteres. Der Brunnen des Dorfes war beschädigt und sie kamen nicht mehr so leicht an Wasser heran. Bisher war er nie sonderlich gut darin gewesen Dinge zu reparieren, doch war er nicht das Auserwählte Wesen? Wenn er diesen Brunnen nicht wieder in Gang bringen konnte um seinem Dorf zu helfen, wie konnte er dann von sich erwarten es retten zu können? Und so machte er sich an die Arbeit und nach einiger Zeit gelang es ihm tatsächlich den Brunnen wieder funktionstüchtig zu machen. Die Suche nach dem G.E.E.K. würde wohl nicht ganz so einfach werden.

    Hakunin, wie der Name des Schamanen war, war etwas… nun seltsam. Er nahm sein Schamanendasein wohl ziemlich ernst, doch trotzdem oder vielleicht gerade deswegen, war er ein weiser und fähiger Heiler. Auf einem Feld züchtete er Pflanzen, die er zu Heilpulver verarbeitete. Trotz seiner Heilwirkung setzten Krieger Heilpulver nur ungern während, sonder lieber nach der Jagd ein, da es den Nebeneffekt hatte die Sinne zu benebeln. Möglicherweise nahm Hakunin einfach nur zuviel davon. Auch war Hakunin für Mizwekk und die anderen nicht immer leicht zu verstehen.



    Die „Pflanzen der dunklen Seele“ wie Hakunin sie nannte, waren Sporenpflanzen. Aggressive, etwa mannhohe Pflanzen. Sie waren in der Lage Tiere und Menschen die ihnen zu nahe kamen zu beißen und kleine Dornen zu „spucken“. Doch trotz allem waren sie immer noch Pflanzen. Doch sie waren immer noch Pflanzen und als solche waren sie fest mit einem Punkt des Erdbodens verbunden. Zwei dieser Biester waren auf Hakunins Feld gewachsen und obwohl es ihm sicher gut getan hätte mal eine Zeit ohne Heilpulver auskommen zu müssen, waren die Kräuter wichtig für das Dorf und die Pflanzen nicht ungefährlich.
    Mizzwek zog sich lediglich kleinere Wunden zu und konnte die Sporenpflanzen schließlich abtöten und zu Hakunin zurückkehren.



    Als Mizzwek Hakunins Zelt verließ, lief ihm sein Cousin Nagor über den Weg. Mizzwek fiel sofort auf das etwas nicht stimmte. Nagor war völlig aufgelöst und Rauch, sein Hund, war nirgends zu sehen.
    Wie sich herausstellte war Rauch in die Jagdgründe gelaufen und nicht zurückgekehrt. Nagors Mutter Morlis hatte ihm jedoch verboten die Jagdgründe zu betreten.

    Mizzwek erklärte sich bereit nach Rauch zu suchen, doch auch für ihn waren die Jagdgründe nicht ohne Gefahren. Sie lagen westlich des Dorfes und obwohl er sie schon mehrmals betreten hatte, war Mizzwek niemals allein gewesen. In den Jagdgründen gab es hauptsächlich Silbergeckos, Reptilien die etwas größer als die meisten Hunde waren und auf den Hinterbeinen liefen. Sie waren aggressiv, ihre Krallen und Zähne lang und scharf, doch sie boten gutes Fleisch und Häute aus denen sich Kleidung, Zelte und allerlei andere Dinge herstellen ließen. Auch waren sie eines der wenigen Handelsgüter Arroyos. Mizzwek war vorsichtig auf seinem Weg durch die Gründe. Einzelne Geckos mochte er leicht bekämpfen können doch hier gab es ziemlich viele davon. Mizzwek hörte vereinzeltes Bellen, rief nach Rauch und so verging einige Zeit. Er musste länger suchen als er erwartet hätte und begab sich dabei tiefer zwischen die Geckos.
    Schließlich erreichte er eine Lichtung auf der er Rauch entdeckte. Allerdings musste er aufpassen wohin er trat, denn hier wie auch an anderen Stellen der Jagdgründe befanden sich Pfützen radioaktiven Schleims und damit wollte er sicher nicht in Kontakt kommen. Ein Auge auf die Geckos, das andere auf die Pfützen gerichtet erreichte er Rauch. Mit dem Hund an der Seite brauchte er nicht mehr so vorsichtig zu sein und während ihrer Rückkehr ins Dorf fiel ihnen mehr als nur eine dieser Echsen zum Opfer.
    Nagor und Rauch waren wieder glücklich vereint, als Mizzwek erfuhr das Jordan nach ihm gesucht hatte. Der Speerkämpfer lehrte das Auserwählte Wesen einige Tricks im Umgang mit der Waffe, die ihm seine Suche erleichtern sollten. Da Jordan seine Techniken lieber auf der Jagd in die Praxis umsetzte, als seine Zeit mit Lehrstunden zu verbringen hatte diese ganze Lektion noch eine zusätzliche Bedeutung. Mizzwek erkannte, dass jeder seine Rolle akzeptierte und tat was er tun konnte um ihn zu unterstützen. Selbst „Stehende Faust“ den er wie so oft betend am „Kopf des Bunkerbewohners“ vorfand, bot ihm seine Hilfe an. Sie verbrachten einen ganzen Tag damit den unbewaffneten Kampf zu trainieren. Und auch wenn „Stehende Faust“ seinen Zweifel anfangs offen zeigte, wich dieser am Ende der Lektion der Anerkennung die er dem Auserwählten Wesen entgegenbrachte. Die Abreise Mizzweks stand nun kurz bevor, doch es gab noch jemanden mit dem er sprechen musste.

    Hallo, Auserwähltes Wesen. Machst du dich auf die Suche nach dem heiligen GEEK?
    Ja, bald. Aber ich habe mich schon seit längerem über deinen Speer gewundert Mynoc. Er sieht etwas anders aus.
    Mein Vater hat mir einst beigebracht, wie man besonders stabile Klingen macht. Hol mir ein Stück Feuerstein, dann bearbeite ich auch deinen Speer. In der Wildnis wirst du ihn brauchen.

    Es gab eine Person im Dorf die Feuerstein besaß. Eine Person die Mizzwek noch nie leiden konnte und wie er erkennen musste hatte sich dies auch jetzt nicht geändert.

    Was ist los Neffe? Du weißt, dass ich viel zu tun habe.
    Ähm, Mynoc sagte…
    Mynoc sagte was? Raus mit der Sprache!
    Er sagte, du hättest vielleicht etwas Feuerstein.
    Ich habe Feuerstein. Ach und du willst welchen? Hmm… ich will drei Portionen Heilpulver. Es kommen schlechte Zeiten und ich werd drauf vorbereitet sein. Bring mir das Heilpulver und du bekommst den Feuerstein. Na los, mach schon!
    Ja Tante Morlis, ich hab drei Portionen hier.
    Hier hast du den Feuerstein. Und jetzt verschwinde! Ich habe keine Zeit zum Schwatzen.

    Sie war schon immer so gewesen, nicht nur zu ihm. Sie war unfreundlich und egoistisch und auch wenn ihr Verhalten in einer Situation wie dieser Mizzwek vor den Kopf stieß, sollte es sich später einmal herausstellen, dass all seine zuvor gelernten Lektionen ihn nicht so gut auf das Ödland vorbereiten würden, wie das Verhalten seiner Tante.
    Mynoc war der Wächter der Brücke, die die einzige Verbindung des Dorfes zum Rest des Ödlands darstellte. Kaum jemand sonst wusste soviel über die Außenwelt, wie er.
    Da er eh einige Zeit brauchen würde um den Speer zu behandeln, verbrachte Mizzwek die Zeit damit ihm Fragen über das Ödland zu stellen. Vielleicht hätte Mynoc Informationen, die er noch nicht kannte.

    Kannst du mir etwas über die Männer sagen, die mit unserem Dorf handeln?
    Die Händler? Sie kommen so alle zwei Monate aus Klamath. Es dauert noch gut einen Monat, bis wieder jemand kommt, aber Klamath liegt nur ein paar Tage östlich von hier.
    Was kannst du mir zu diesem Ding sagen, das ich aus dem heiligen Bunker habe?
    Sieht wie eine Wasserflasche aus Metall aus. Vielleicht hat es uns der Bunker als Omen geschickt.
    Weißt du, wer das in unser Dorf gebracht hat?
    Ich kann mich nicht an seinen Namen erinnern. Ich weiß nur, dass er alt und laut war – zu laut für gute Manieren. Aber er wusste viel. Er kam aus Klamath im Osten, wie ich bereits sagte.

    Als Mynoc seinen Satz beendet hatte überreichte er Mizzwek den geschliffenen Speer. Er bedankte sich für all seine Hilfe und machte sich schließlich auf den Weg über die Brücke. Nachdem er sie halb überquert hatte, warf er einen letzten Blick zurück zum Dorf. Er würde die Lektionen die er gelernt hatte nicht vergessen und auch nicht die Hoffnung, die sie alle in ihn setzten.
    Er war das Auserwählte Wesen und er würde weder sie noch den Geist des Bunkerbewohners enttäuschen.

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  4. #4
    Double Dutch Darkies Avatar von Ines
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    Exzellent.

    Lese mit.

  5. #5
    Traditions-Heuchler Avatar von Olbaid
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    Super!

    Endlich geht es in der postnuklearen Welt weiter...kannst du mal die Werte für deinen Charakter posten?

    Wahrnehmung müsste ja schon jenseits der 6 liegen, da du ja den Speer schärfen konntest. Redegewandheit ist nicht deine Stärke, sonst hättest du den letzten Kampf im Tempel ja auch "wegdiskutieren" können... gibt glaube ich auch mehr Erfahrung. Hast du "unbewaffnet" als Spezialfähigkeit", oder warum hast du den Speer nicht benutzt?

    Ich lese auf jeden Fall weiter mit.
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    I look and feel this way, well cuz I drank and I smoked. I lived and I loved, danced, sang, sweat and screwed my way thorough a pretty damn good life if you ask me. Getting old ain't bad. Getting old, that's earned.

    "Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde." - William Shakespeare


  6. #6
    Imnogoodurnobetter Avatar von Conceicao
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    Schön, schön

    Hast du nicht Nahkampf und Unbewaffnet im Dorf noch trainiert?
    Ich würde auch gerne wissen, wie oft du so stirbst
    Despite all my rage I am still just a rat in a cage

  7. #7
    Registrierter Benutzer Avatar von Lord Helmchen
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    Das Charblatt sowie weitere Statistiken wollte ich eh posten. Die werden ab jetzt am Ende jedes Kapitels aktualisiert. Und ja, wie ich schrieb, habe ich Nahkampf aber auch unbewaffneten Kampf trainiert. Ich hab den Speer nicht eingesetzt, da der Prozentwert von unbewaffnet anfangs automatisch höher ist, dazu muss ich es nicht als Spezialfähigkeit auswählen. Das mit dem Rausreden beim Tempel ist mir bewusst. Mein Char ist allerdings schon auf einen Redner ausgelegt. Der Reden Skill war halt einfach noch zu niedrig.
    So das Kapital hat einen recht hohen Dialoganteil, aber so ist das nunmal
    Hoffe ich bin bei den Bildern und dem fett/kursiv schreiben nicht durcheinander gekommen

    Kapitel 2 – Willkommen im Ödland

    Die Reise verlief ziemlich ereignislos. Lediglich eine einzelne verirrte Schweineratte ereilte das zweifelhafte Vergnügen als Mizzweks nächste Mahlzeit zu erreichen. Schließlich erreichte er Klamath, eine kleine Stadt die hauptsächlich von der Brahminzucht und der Geckojagd lebt. Mizzwek hatte schon öfter Beschreibungen über Klamath gehört, wenn die Jäger Geschichten über ihre Ausflüge erzählten. Die Stadt jedoch selbst zu sehen, war etwas ganz anderes. Mizzwek war fasziniert und doch auch ein wenig enttäuscht. Er hatte sich alles etwas prunkvoller vorgestellt. In Wirklichkeit jedoch wirkte die Stadt etwas heruntergekommen und sogar ein wenig bedrückend. Vielleicht wirkte es aber auch nur so auf ihn, da er etwas völlig anderes erwartet hatte. Er war noch damit beschäftigt sich den Eindrücken hinzugeben, als ihn plötzlich jemand ansprach.

    He da, dich hab ich noch nie in Klamath gesehen. Ich bin Aldo, der Begrüßer der Stadt.
    - Er stieß ein lautes „Hick“ aus. - Es ist meine Aufgabe jeden zu begrüßen, der neu in der Stadt ist, und alle Fragen zu beantworten, die ein Fremder über unsere idyllische kleine Stadt haben könnte. Willkommen in Klamath. - Erneut war ein deutliches „Hick“ zu hören. - Und wer bist du?
    Mein Name ist Mizzwek aus Arroyo. Ich bin der Auserwählte.
    Der Auserwählte. Oh erhabener Mizzwek, du musst in deinem Volk sehr angesehen und mächtig sein. Jemand deines – wieder dieses „Hick“. – Formats wäre sicher glücklich, unsere Gebräuche zu würdigen, wonach der Begrüßer der Stadt eine kleine Spende erhält. - Er schloss den Satz mit einem kräftigen Rülpser ab.
    Nun ich möchte auf keine Fall gegen eure Gebräuche verstoßen. Sind $5 genug?
    Vielen Dank, mein Freund. – Ein weiterer Rülpser folgte. – Ich wird mir mit dem Geld etwas – und dann wieder ein „Hick“. Mizzwek fragte sich inzwischen, ob Aldo mit jedem Mal lauter wurde. – Medizin für meine trockene Kehle besorgen. Betrachte dich nun als offiziel – schon wieder ein „Hick“. Langsam schienen sie immer häufiger zu werden. – In der Stadt Klamath begrüßt. Hast du Fragen zu unserer schönen – wie zu erwarten musste Aldo zur Abwechslung mal wieder einen Rülpser von sich geben. – Metropole?
    Ja eigentlich hätte ich da ein, zwei Fragen. Was machen die Leute hier in Klamath so?
    Manche Leute in Klamath sind Farmer, manche züchten Brahmin, aber die meisten fangen Geckos.
    Wo kann ich mit Waren handeln oder Heilung finden?
    Du kannst im Buckner-Haus oder auch im Goldenen Gecko einkaufen und Sachen verkaufen. Manchmal gibt es dort sogar heilende Kräuter – nicht, dass ich welche für meinen – „Hick“ Na also, Mizzwek hatte sich schon gewundert wo es blieb. – Zustand kriegen würde. Die beiden Inhaber sind richtige Geizhälse. Wenn du nur ein bisschen zu spät zahlst, wirst du gleich zum Teufel gejagt.
    Wo besorgst du deinen Schnaps?
    Du meinst meine dringend benötigte Medizin? Ich habe sie immer Goldenen Gecko oder im Buckner-Haus gekauft, aber sie geben sie mir erst wieder, wenn ich meine Rechnungen zahle. Zum Glück braut Whiskey Bob manchmal Medizin für einige seiner Freunde. – Mizzwek hatte inzwischen aufgehört auf die Geräusche zu achten, die Aldo ständig von sich gab.
    Interessant. Wo kann ich diesen Whiskey Bob finden?
    Whiskey Bob ist meistens im Buckner-Haus hier in der Stadtmitte. Ich glaube nicht, dass er sich in letzter Zeit um seinen Destillator kümmern konnte. Für jemanden, dem es so schlecht geht wie mir, ist er einfach kein zuverlässiger Medizinlieferant.
    Hmm. Eine Frage noch. Weißt du wo ich ein GEEK finden könnte?
    Ein Geek? Hey, du meinst einen Gecko. Von einem Geek hab ich noch nie was gehört, aber ich kann dir von Geckos erzählen.
    Danke Aldo, aber das was es nicht was ich meinte.

    Mizzwek war ganz froh von Aldo und seinem üblen Atem wegzukommen, aber zumindest hatte er erfahren wo er mit der Suche beginnen sollte. Das Buckner-Haus schien dafür ein geeigneter Ort zu sein. Auf dem Weg zur Stadtmitte lief er zwei Männern über den Weg, die offensichtlich Zwillinge waren, auch wenn die Augenbrauen des einen noch etwas buschiger waren als die des anderen.

    Hallo, bist du hier um etwas gegen unser weltberühmtes Dunton-Dörrfleisch einzutauschen?
    Dörrfleisch? Hört sich interessant an. Erzählt mir mehr davon.
    Ja, unser Dörrfleisch ist eine einmalige Mischung aus elf Kräutern und Gewürzen. Du wirst dir die Finger danach lecken, das kann ich dir sagen. Tiere mögen es auch. Sie jagen dich von allen Seiten, nur um was abzubekommen. Muss wohl der verfaulte Geruch sein. Es wird aus über sechs Monate altem Rindfleisch gemacht. Wird besonders zart durch feinste Maden von Pferdebremsen. Es ist keine Tierquälerei im Spiel. Es ist alles gefundenes Fleisch. Manchmal dauert es eine Weile, bis wir es finden, aber normalerweise können wir nach dem Gestank gehen. Es ist eine von uns selbst kreierte Sauce, wenn du weißt, was ich meine, die dem Fleisch diesen unnachahmlichen Geschmack verleiht. Es ist nicht was die meisten Leute essen würden. Es ist anders. Nicht besser, sondern einfach anders.

    Mizzwek war das etwas anderer Meinung. Er hatte wirklich mehr als genug von diesem Dörrfleisch gehört und setzte so schnell es ging seinen Weg zum Buckner-Haus fort.
    Kurz bevor er es betreten konnte, begegnete er noch jemandem. Seinem Aussehen nach hätte er auch aus Arroyo kommen können. Wie sich herausstellte war er jedoch etwas speziell.

    Ich Torr.
    Schön dich kennen zulernen, Torr. Ist hier in letzter Zeit was Interessantes passiert?
    Wanzenmänner nehmen Muh-muhs nachts. Torr Angst! Hilf Torr?
    Äh… sicher, Torr. Ich kann dir helfen, die Brahmin zu bewachen.
    Du helfen Torr. Muh-muhs Feld. Er zeigte nach Osten und lächelte Mizzwek an. Jetzt ja?
    Die beiden machten sich auf den Weg zum Brahminfeld. Das Buckner-Haus würde noch etwas warten müssen.

    Kaum hatten sie das Feld erreicht, als sie auch schon einen kleinen Radskorpion erblickten der kurz davor war die Brahmin anzugreifen. Es dauerte nicht lange, bis der Skorpion tot war, doch man konnte hören das noch weitere in der Nähe waren. Mizzwek sagte Torr er solle bei den Brahmin bleiben, während er selbst nach den Radskorpionen suchen würde.
    Mizzwek erschien es seltsam, dass Torr von Wanzenmännern sprach. Die Skorpione hatten zwar etwas wanzenhaftes, aber sie liefen nicht auf zwei Beinen. Irgendetwas kam ihm seltsam vor. Schon kurz darauf bestätigte sich Mizzweks Verdacht, als er eine nahe gelegene Hütte durchsuchte und darin zwei abgetrennte Radskorpionscheren fand, an denen Riemen befestigt waren, mit deren Hilfe man sie wie eine Art Handschuh tragen konnte. Bereits auf seinem Rückweg erfuhr Mizzwek sogar noch wer hinter der ganzen Sache zu stecken schien, denn dort hinter einem Baum lauerten zwei Gestalten, die er erst kurz zuvor gesehen hatte.

    Was zum Teufel machst du hier? Willst du uns helfen oder nicht? Wenn du interessiert bist, hätten wir vielleicht einen Job für dich.
    Ich dachte ich hätte dahinten einen Haufen Wanzenteile gefunden. Wisst Ihr, was das ist?
    Wanzenteile? Ähm, err, äh wir haben keine Ahnung von diesen Wanzenteilen. Wovon redest du?
    Naja, ich habe da einen Haufen Wanzenteile gesehen, die Riemen und Schnallen hatten, damit man sie als Kostüm anziehen kann.
    Du bist verrückt. Die sind nur von einigen Radskorpionen übrig, die wir getötet haben. Genau, das ist es. Das ist die Lösung. Wir, äh, verwenden ihr Gift als geheime zutat für unser Dörrfleisch.
    Aber sicher doch. Das glaube ich, wenn die Sonne im Westen aufgeht.
    Du hältst die Klappe, wenn du keinen Ärger willst.
    Oh, hab verstanden. Tut mir Leid. Geht klar. Tschüß.

    Mizzwek war es nicht gewohnt mit solchen Situationen umzugehen. Die beiden Kerle schüchterten ihn tatsächlich ein, daran konnte er nicht ändern. Das Auserwählte Wesen hatte gerade wieder eine Lektion über das Leben im Ödland gelernt.
    Die Duntons wandten sich ab, warfen ihm noch einmal einen drohenden Blick zu und gingen. Mizzwek machte sich daraufhin wieder auf die Suche nach den Radskorpionen. Schon kurze Zeit später fand er die Restlichen auf einer Lichtung. Dank des vor kurzem erhaltenen Kampftrainings, war es ihm ohne größere Probleme möglich die Radskorpione auszuschalten. Nach der mehr oder minder erfolgreichen Verteidigung der Brahmin, kehrte Mizzwek in die Stadt zurück, wieder mit dem Buckner-Haus als Ziel und wieder erreichte er dieses Ziel nicht.
    Eine Wellblechhütte am Straßenrand erregte seine Aufmerksamkeit. An ihrer Außenseite prangte ein Schild mit der Aufschrift „Vic“.
    Mizzweks Freude legte sich schnell wieder, als er feststellen musste das die Hütte leer zu sein schien. Allerdings entdeckte er drei weitere Wasserflaschen aus der heiligen dreizehn. Dieser Vic musste einfach wissen, wo sie zu finden war. Jedoch hätte Mizzwek erwartet, dass jemand der mit solcherlei Artefakten handelt auch entsprechend leben würde. Stattdessen war die Hütte ziemlich heruntergekommen und überall lagen Schrott und Gerümpel herum. Außerdem fand er noch etwas, dass für ihn von Interesse war. Neben einem alten Funkgerät und einem Stimpak lag dort ein Rohrgewehr mit etwas Munition. Mizzwek nahm es an sich. Seine Faszination für diese Waffen war einfach zu groß. Er hatte schon das ein oder andere Mal die Gelegenheit gehabt eine solche Waffe abzufeuern und schien eine gewisse Begabung im Umgang mit ihnen zu haben.
    Mizzwek beschloss sich im nebenan liegenden Badehaus umzuhören. Das Badehaus war eine beliebte Anlaufstelle für die Fallensteller der Gegend, da es ihnen eine Vielzahl beaufsichtigter Spezialbäder bot. Hier erfuhr er das Vic in der Tat hauptsächlich mit Antiquitäten handelte. Meistens handelte er mit den umliegenden Stämmen und einer nahe gelegenen Stadt namens Den. Jedoch war Vic seit einiger Zeit verschwunden und niemand im Badehaus schien zu wissen, wo er sich aufhielt.
    Mizzweks nächste Anlaufstelle war das Buckner-Haus, welches er diesmal auch tatsächlich erreichte. Viele Leute hielten sich hier auf. Da Mizzwek sowieso niemanden kannte, war es wohl ziemlich egal mit wem er sich zuerst unterhielt.

    Wie geht’s, Fremder? Ich bin Whiskey Bob. Wie heißt du?
    Mein Name ist Mizzwek. Schön dich kennen zulernen, Whiskey Bob.
    Es ist immer nett, noch einen Saufkumpan zu finden. Willst du mir einen Drink spendieren? Vom Reden bekomme ich immer Durst.
    Klar, Bob. Mach ich gern.
    Danke für den Drink, Partner. Jetzt, da meine Kehle angefeuchtet ist, kann ich dir wohl ein kleines Problem anvertrauen – vielleicht kannst du mir ja weiterhelfen?
    Wie kann ich dir weiterhelfen?
    Tja, weißt du, ich hab noch ’ne kleine Nebenbeschäftigung, für die ich Unterstützung bräuchte. Außerhalb der Stadt hab ich ’ne Schwarzbrennerei, in der ab und zu eingeheizt werden muss. Seit mich ein Gecko ins Bein gebissen hat, schaff ich es nicht mehr, raus zugehen, bevor das Feuer ausgeht. Wenn ich dir sage, wo sie ist, würdest du’s dann neu anzünden? Das wär mir $50 wert.
    Hört sich gar nicht schlecht an - erzähl mir mehr darüber.
    Du musst nur nach einer kleinen Hütte südlich der Stadt suchen. Da gehst du rein und legst etwas Feuerholz in den Destillator. Dann kommst du wieder hierher zurück und du bekommst das Geld. Aber du musst es spätestens morgen erledigen, sonst wird mein Schnaps schlecht.
    Das hört sich ja ziemlich einfach an. Okay, ich werd’s machen.

    Mizzwek würde sich um den Destillator kümmern, doch zunächst wollte er sich noch mit weiteren Leuten unterhalten.

    Hallo. Mein Name ist Ardin Buckner und dieser Laden gehört mir. Du hast nicht zufällig einen Fallensteller namens Smiley außerhalb der Stadt gesehen?
    - Den Rest sprach sie mehr zu sich, als zu Mizzwek. – Er ist schon viel zu lange weg. Ich hätte dieser idiotischen Suche niemals zustimmen dürfen.
    Smiley? Nein, ich habe keinen Fallensteller getroffen, der so heißt. Erzähl mir von ihm.
    Naja Smiley und ich haben es wirklich ernst gemeint. Ich dachte, ich hätt ihn endlich doch überzeugt, sich hier niederzulassen und mir bei meinen Geschäften zu helfen.
    Aber er sagte, er müsse sich ein letztes Mal auf die Suche machen.

    Die Suche?
    Naja, er nannte es eine Suche. Er sagte, er wisse, wo all die goldenen Geckos herkämen und wolle sicher sein. Er meinte es sei so eine Art magische Quelle oder so was wie eine verborgene Höhle oder ein Bunker.
    Hmmm.
    Ich weiß nicht mehr genau, was er alles gesagt hat, aber er konnte es kaum erwarten zu gehen. Ich hätte ihn nicht gehen lassen sollen. Er ist schon zwei Wochen länger weg als geplant. Ich mach mir wirklich Sorgen.
    Ich würde gerne helfen. Ich könnte nach ihm suchen.
    Oh vielen Dank. Ich werde auf deiner Karte markieren, wo er suchen wollte. Ich hoffe wirklich, dass du in findest. Er ist niemand besonderes, aber ich liebe ihn immer noch und vermisse ihn mehr, als ich es für möglich gehalten hätte. Bitte finde ihn.

    Dem Auserwählten Wesen wurde durch diese Gespräche ziemlich deutlich, dass auch andere Probleme hatten, mit denen sie sich auseinandersetzen mussten. Noch würde er jedoch nicht nach Smiley suchen, erst musste er sich weiter umhören.. Er hoffte sein Zögern würde den Fallensteller nicht das Leben kosten.
    Jemand, dessen Körperbemalung Mizzwek ein wenig an Hakunin erinnerte, erregte seine Aufmerksamkeit.



    Mizzwek konnte es nicht einfach hinnehmen, dass dieser Sulik hier festsaß, während seine Schwester in den Fängen von Sklavenhändlern sein konnte. Unabhängig davon ob er sich eine Dummheit erlaubt hatte oder nicht. Mizzwek würde sich wohl mit Maida darüber untehralten müssen.

    Mein Name ist Maida Buckner. Ich kümmer mich hier um den Handel und um die Drinks. Was kann ich für dich tun, mein Freund?
    Ich habe einige Fragen an dich.
    Fragen, hm? Dann schieß los. Meine Arbeit erledigt sich nicht von selbst, wenn ich hier mit dir rumquatsche.
    Hast du schon einmal von einem Garten-Eden-Erstellungskit gehört?
    Die einzige Möglichkeit einen Garten Eden zu erschaffen, die ich kenn, ist durch gute, alte, harte Arbeit. Das scheint ihr Wilden einfach nicht zu kapieren. Das ist wahrscheinlich der Unterschied zwischen uns Zivilisierten und euch.
    Zivilisiert? Du glaubst ihr seid zivilisiert, weil ihr in den ausgebrannten Ruinen einer Stadt aus den alten Zeiten wohnt? …Erzähl mir was hier in Klamath vor sich geht.
    Sie schien seinen Kommentar einfach überhört zu haben.
    Es gibt in der Nähe nur ein paar Städte. Ziemlich weit im Südwesten liegt Redding und Den, ein paar Tage südlich von hier. Aber nach Den würd ich nicht gehen.

    Warum würdest du nicht nach Den gehen?
    Den solltest du meiden. Dort nehmen sie sogar dumme Wilde wie dich als Sklaven. Es liegt ungefähr eine Woche südlich von hier, aber die meisten, die dort hingegangen sind, sind nicht zurückgekommen.
    Erzähl mir von den ansässigen Stämmen.
    Ehrlich gesagt, hab ich die Stämme nicht mitgezählt, weil du nach zivilisierten Städten gefragt hast. Aber ich glaub irgendwo im Nordwesten gibt’s ein paar Wilde – und dann noch Suliks Stamm, ziemlich weit im Südwesten.
    Das ist ja komisch. Mein Stamm zählt die Vorkriegsstädte nicht mit, wenn von zivilisierten Orten die Rede ist… Erzähl mir von Sulik.
    Sulik ist ein Wilder, der hier arbeitet, um Schulden abzubezahlen, die durch seine eigene Dummheit entstanden sind. Er ist kein Sklave. Es gibt keine Sklaven in Klamath.
    Schulden abbezahlen? Was meinst du damit?
    Das war so. Eines nachts hat sich Sulik ziemlich aufgeregt und hat zuviel getrunken. In diesem Zustand hat er dann das ganze Haus kurz und klein geschlagen. Der Schaden hat fast $500 betragen. Ich lass das ganze grad reparieren.
    Wieviel muss er abarbeiten?
    Er muss noch $350 abbezahlen. Wenn er nicht so faul und träge wär, würd’s schneller gehen. Er geht erst wenn seine Schulden ganz bezahlt sind.
    Das ist ’ne ganze Stange Geld. Ich schätz er wird noch ’ne ganze Weile hier sein.
    Mag sein, dass er langsam ist, aber nach ’ner Weile wächst er einem irgendwie ans Herz. – Während sie das sagte, schaute sie wehmütig zur Seite, schien plötzlich ein wenig nervös zu werden und ergänzte hastig – Genug gequatscht.

    Mizzwek nahm sich vor irgendetwas zu tun um Suliks Situation zu verbessern, sobald er die Möglichkeit dazu hätte. Zunächst einmal machte er sich allerdings auf den Weg zu Whiskey Bobs Destillator. Es dauerte nicht lange, bis die Hütte in Sicht kam. Da es hier jedoch viele Geckos gab, brauchte er einige Zeit bis er sie auch tatsächlich erreichte. Mizzwek fühlte sich hier völlig sicher, doch während er das Feuerholz zusammensuchte, kam auf einmal ein Silbergecko in die Hütte und griff ihn überraschend an. Ein schneller Griff nach dem Rohrgewehr bewarte ihn vor hässlichen Bisswunden und bereitete dem Gecko ein schnelles Ende. Nachdem der Destillator wieder angeheizt war, machte sich Mizzwek schnell auf den Weg zurück zur Stadt. Nun hielt er das Gewehr die ganze Zeit über schussbereit, froh darüber es mitgenommen zu haben. Zurück im Buckner-Haus unterhielt sich Mizzwek noch einmal ausführlicher mit Whiskey Bob.

    Danke, dass du dich um meinen Destillator gekümmert hast. Hier sind deine $50. Hast du noch irgendwelche Fragen? In letzter Zeit ist hier ziemlich viel passiert. Verstümmelungen von Brahmin, wandelnde Geister, gigantische Ratten und verschwundene Leute. Manche meinen sogar die Leute aus Den hätten ihre Hand im Spiel.
    Erzähl mir von den wandelnden Geistern.
    Westlich der Stadt gibt es einen Canyon. Vor ein paar Monaten schien darin ein helles Licht. Seitdem hört man ab und zu schreckliche Schreie aus dem Canyon. Brahmin, die dorthin gehen, kommen nicht mehr zurück. Jeder hat Angst, dem Canyon zu nahe zu kommen.
    Ja, sicher ein Zeichen von Geisterheimsuchung. Wenn ihr nur einen kompetenten Schamanen hättet. Du sagtest etwas von gigantischen Ratten? Darüber will ich mehr hören.
    Naja, außerhalb der Trapperstadt, westlich der Stadtmitte, gibt es ein Gebiet, das von Ratten überrannt wird. Je weiter raus du gehst, desto größer werden sie. Manche behaupten, es gäbe einen riesigen Rattengeist, der sie alle führt. Einige der Fallensteller wollen sogar abhauen. Sie sagen, es sei zu gefährlich.
    Fallensteller die von Ratten vertrieben werden? Hmm. Erzähl mir mehr von diesem Händler, der Vic genannt wird.
    Tja, Vic war ein wirklich feiner Kerl. Er wollte nicht zuviel arbeiten, deshalb hat er sich auf teure Vorkriegswaren spezialisiert, die er dann in Den verkauft hat. Manchmal hat er seine Sachen sogar den dämlichen Wilden als religiöse Kultobjekte angedreht. – Bob kicherte vor sich hin. – Ups, sollte keine Beleidigung sein. Jedenfalls hab ich ihn schon eine Zeitlang nicht gesehen. Als ich das letzte Mal von ihm gehört habe, wollte er seine Sachen im Süden verkaufen. Vielleicht in Den.
    Ich habe noch eine andere Frage. Hast du jemals von einem Garten-Eden-Erstellungskit gehört?
    Ein Garten-Eden-Erstellungskit? Ich glaube ich hab das in einem alten Katalog gesehen, den ich durchgeblättert hab, als ich mich draußen hinsetzte. Viel mehr weiß ich allerdings nicht darüber.
    Wirklich? Diesen Katalog würde ich gerne sehen.
    Äh – Bob wurde ein wenig verlegen. – Ich hab diese Seite anderweitig verwendet, wenn du weißt, was ich meine.
    Anderweitig? Ah, dafür. Ich für meinen Teil bevorzuge dafür altes Zeitungspapier…
    Verdammt, ich dachte ich wäre so nah dran. Ich glaube, dass ist genug Enttäuschung für heute. Wiedersehn, Bob.


    Nach diesem Rückschlag, sah sich Mizzwek weiter in der Stadt um. Im Goldenen Gecko traf er jemanden, der ihm einige Lektionen im Nahkampf erteilte. Das Kämpfen hatte er in einer Stadt namens Reno gelernt. Abschließend riet er Mizzwek noch so weit wie möglich von Reno fernzuhalten. Vom Besitzer des Goldenen Gecko kaufte Mizzwek sich eine Lederjacke, nachdem er erfahren hatte, dass dieser Verbindungen nach Den hatte. Schließlich führte der Weg das Auserwählte Wesen in den Westteil Klamaths, die so genannte Trapperstadt. Er wollte sehen, ob er nicht noch etwas mehr über das Rattenproblem in Erfahrung bringen konnte.

    Hallo, mein Freund. Schön, dass du uns hier besuchst. Ich bin Slim Picket. Ich vertrete die Trapperstadt.
    Hallo Slim. Mein Name ist Mizwekk. Ähm, warum heißt das hier Trapperstadt?
    Also, das ist der Teil der Stadt in dem wir Fallensteller leben, wenn wir grad nicht auf Gecko-Jagd sind. Das einzige Problem mit der kostenlosen Unterkunft sind die Ratten auf der Nordseite. Aber die meisten Eingänge zu diesem Teil des Einkaufszentrums haben wir ziemlich gut verbarrikadiert.
    Erzähl mir von der Gecko-Jagd.
    Willst wohl auf die Jag gehen, was? – Slim musterte Mizzwek von oben bis unten. – Es gibt zwei Arten von Geckos: normale und goldene. Die normalen kann man ziemlich leicht fangen, aber die goldenen bringen mehr Geld. Sie sind jedoch hinterlistig und zweimal so bösartig wie die normalen. Und wenn sie dich einmal gebissen haben, beißen sie sich fest und fressen sich durch bis zum Knochen. Und dann können sie auch noch ein schreckliches Gift einsetzen. Aber ihre Haut sieht wirklich klasse aus, deshalb sind sie viel mehr wert.
    Zu was anderem. Hier gibt’s ja ziemlich viele Autos.
    Wir haben einen ganzen Platz voller Autos. Sie warten alle darauf, dass ihre Besitzer vom Einkaufen zurückkommen. Bloß – sie sind nie aufgetaucht. Nicht ein einziger von ihnen. Im Nordwesten der Stadt steht ein richtiges Prachtexemplar von Chrysalis Motors Highwayman. Ich habe aber bis jetzt noch nicht rausgefunden, wie man da hin kommt.
    Ein Highwayman? Interessant. Sag, weißt du etwas über ein Garten-Eden-Erstellungskit?
    Oh, du meinst einen GEEK, hm? Naja, ich habe ’ne Anzeige dafür in einer alten Zeitschrift gesehn. Ich glaube aber nicht, dass es die noch gibt. Jedenfalls nicht hier in dieser Gegend.
    Ehrlich? Dann erzähl mir von was anderem. Gehst du manchmal auf die Nordseite?
    Wir haben alle Eingänge in den Nordteil der Stadt blockiert, außer einen. Zu dem hab ich einen Schlüssel, für den Fall, dass irgend jemand aus irgendeinem Grund mal rüber muss. Ich kann mir aber echt nicht vorstellen, warum jemand da rüber gehen würde.
    Erzähl mir mehr von den Ratten.
    Och, die schmecken gar nicht schlecht, wenn man sie mit ’ner Spur Kräutermarinade hübsch kross anbrät. Aber meistens sind sie eher ’ne ziemliche Plage, und es wird immer schlimmer. Wir haben die Nordseite zwar verbarrikadiert, aber sie schlüpfen trotzdem immer wieder durch.
    Zuhause hat Mama sie früher immer mit ein wenig Butter in der Pfanne gebraten. Aber, erzähl mir mal ’n bisschen mehr über diese Rattenangriffe.
    Es verschwinden immer wieder Leute. Bisher nur die Langsamen und Kranken. Natürlich kochen sie das Essen nicht wie wir. Sie nagen einfach dran, bis nur noch blutige Klumpen und Fetzen übrig bleiben. Das ist zumindest, was wir dann am Morgen finden. Ich hab sogar Gerüchte gehört, dass es einen riesigen Rattengott gibt, der ihnen sagt, was sie zu tun haben.
    Ich glaube ich brauch ’nen Schlüssel, um in den nördlichen Teil der Trapperstadt zu kommen.
    Wofür brauchst du den denn?
    Ich helf dir mit deinem Rattenproblem. Außerdem liegt vielleicht irgendwo ein vergessenes GEEK in einem Regal.

    Im Nordteil wimmelte es wirklich nur so von Ratten. Außer einem paar alter Gummistiefel fand Mizzwek nichts, was es sich mitzunehmen lohnte. In einem Teil des alten Einkaufszentrums entdeckte er eine Leiter die ihn in den Untergrund Klamaths führte. Offenbar waren es alte Minenschächte gewesen. Zumindest sahen die verrosteten Maschinen, die hier herumstanden danach aus. Neben weiteren Ratten, unter ihnen auch Schweineratten, fand Mizzwek ein Brecheisen, einige Werkzeuge, sowie etwas noch funktionstüchtigen Sprengstoff. Eine andere Leiter führte ihn in eine höher gelegene Ebene in der sich sogar eine Maulwurfsratte aufhielt. Doch auch eine Ratte von der Größe eines Brahmin konnte einer 10mm Kugel wenig entgegensetzen. Kurz darauf kam er zu einer weiteren Leiter, die ihn zurück an die Oberfläche brachte. In diesem Teil der Stadt schien sich jedoch nichts von Interesse zu befinden und Mizzwek wäre beinahe wieder umgekehrt. Dann erblickte er den alten Highwayman. Sein Fachwissen verriet Mizzwek, dass die zerstörten Scheiben, die verbeulte Karosserie, sowie die offensichtlich nicht vorhandenen Reifen ein Hinweis dafür sein dürften, dass dieser Highwayman nicht mehr sehr weit kommen würde.
    Ein Teil war jedoch noch in ziemlich gutem Zustand. Auch wenn Mizzwek nicht wusste, dass es sich dabei um einen Brennstoffzellenregler handelte, nahm er ihn dennoch mit sich. Man konnte ja nie wissen, ob man so was nicht noch einmal gebrauchen könnte. Er stieg wieder in die Schächte hinab und fand einen Weg der ihn noch weiter nach unten und zu noch mehr Ratten aller Größenordnungen führte. Schließlich erreichte Mizzwek eine Höhle in der eine Menge Knochen, sowie einige noch nicht abgefressene menschliche Überreste lagen. Zwei rot glühende Augen sagten ihm, dass er dem Grund für diese unschöne Szene direkt gegenüberstand. Eine große Ratte, noch größer als eine Maulwurfsratte fauchte ihn an und Blut und Geifer liefen ihr aus der Schnauze. Ihre Krallen und Zähne, in denen noch einige Reste ihres letzten Opfers hingen, machten Mizzwek jedoch nicht so nervös wie etwas anderes. Sie sprach. Zumindest in geringem Ausmaß schien sie tatsächlich zu sprechen. Was sie sagte, überraschte Mizzwek hingegen kein wenig. Als er schließlich von seiner zerkratzten Brust auf den nun leblosen Körper dieses „Rattengottes“ blickte, war er einmal mehr froh das Rohrgewehr mitgenommen zu haben. Sämtliche Ratten warn tot und bevor Mizzwek wieder an die Oberfläche zurückkehrte, durch suchte er die Gänge noch einmal gründlich und fand bei den Überresten eines weniger glücklichen eine 10mm Pistole.

    Durch das Geld von Whiskey Bob und durch weiteres, dass er gefunden hatte, hatte Mizzwek nun genug um Sulik auszulösen, damit dieser die Suche nach seiner Schwester fortsetzen konnte.



    Mizzwek war froh darüber, dass Sulik ihn begleiten wollte. Mit ihm an seiner Seite, beschloss er nun dem Canyon im Westen einen Besuch abzustatten, um sich den Geist mal aus der Nähe anzusehen.
    Wie sie feststellen mussten, handelte es sich bei diesem Geist um einen Roboter. Die Roboter des Typs Handyman waren vor dem krieg Haushalts und Arbeitsroboter die hauptsächlich für den Transport schwerer Dinge, sowie die alltäglichen Haushaltsarbeiten eingesetzt worden waren. Dies hinderte den anscheinend funktionsgestörten Roboter nicht daran Mizzwek und Sulik anzugreifen, sobald sie in seine Sensorreichweite kamen. Nachdem der Roboter ruhig gestellt war, fanden die beiden auch relativ schnell eine Antwort darauf, wie der Roboter hierher gekommen ist. Allerdings tat sich damit auch gleich eine neue, noch viel mysteriösere Frage auf. Unweit des Roboters fanden sie eine zerstörte Maschine, die im Gegensatz zu den anderen technischen Geräten in dieser Gegend offenbar noch vor kurzem in einem besseren Zustand gewesen war. In der nähe lagen außerdem zwei übel zugerichtete Leichen. Nur wie war all dies hierher gekommen?
    Der Canyon hatte nur einen Zugang und da die Bewohner Klamaths ein solches Gefährt mit Sicherheit bemerkt hätten, blieb nur die Möglichkeit, dass es vom Himmel gefallen war.
    Nicht sicher, was er davon halten sollte machte Mizzwek sich zusammen mit Sulik zurück auf den Weg zur Stadt. Einige Zeit später brachen sie auf. Sie gingen nach Nordwesten, in der Hoffnung Smiley oder die Quelle nach der er gesucht hatte zu finden.

    Nachdem sie etwas einen Tag gereist waren, erreichten die beiden eine Höhle. Es war die einzige in der Region in der Smiley sich aufhalten sollte, daher musste es sich um die besagte Quelle handeln. Sie hatten kaum die Höhle betreten, als ein angreifender Silbergecko diesen Verdacht bestätigte. Ein Schlag von Suliks Vorschlaghammer setzte dem Angriff und auch dem Leben des Geckos ein schnelles Ende. Neben mehreren Gold- und Silbergeckos bot diese Höhle außerdem viele radioaktive Pfützen. Mizzwek war froh die Gummistiefel gefunden zu haben. Sie würden ihm etwas Schutz vor der aggressiven Flüssigkeit gewähren, zumindest bis sich der Schleim durch sie hindurch gefressen hätte. Nachdem sie sich an einer Menge der aggressiven Goldgeckos vorbeigekämpft und mit Hilfe weiterer Stiefel über die großen radioaktiven Pfützen gerettet hatten erreichten sie einen Bereich, in dem die Höhle in einen offenbar eingerichteten Bereich überging. Doch sie hatten gerade erst diesen scheinbar sicheren Bereich erreicht, als sie ein weiterer Goldgecko angriff. Er hätte sie vermutlich überrascht, doch im gleichen Moment öffnete sich eine Tür, ein Mann kam heraus und versetzte dem Gecko einen ordentlichen Tritt.

    Hallo, Fremder. Die Leute nennen mich Smiley. Ich bin wirklich froh, dich zu sehn. Ich war mir sicher, dass ich hier sterben würde. Ich bin zu schwer verletzt, um allein an diesen verdammten Echsen vorbeizukommen.
    Was machst du hier?
    Ich hab immer im Norden und Westen von Klamath mehr goldene Geckos gefangen als sonst wo. Also hab ich mir gedacht, dass wohl alle goldenen Geckos irgendwo hier oben leben.
    Sieht so aus, als ob du Recht hattest.
    Sieht aus, als ob ich nur zu recht gehabt hätte. Reinkommen war kein Problem, aber dann hat mich so ein verdammter Gecko erwischt und mir fast das Bein abgebissen. Ich hätt’s kaum bis hierher geschafft.
    Ich frag mich, warum sie dich nicht fertiggemacht haben.
    Naja, ich schätz mal, sie mögen’s nicht besonders, durch den Schleim zu kriechen. Ich kann’s ihnen nicht mal verübeln. Brennt ganz schön, wenn’s an die Haut kommt. Aber das hält sie nicht davon ab, das zeug aufzulecken, als wär’s Buckners Bestes.
    Genug geschwafelt. Lass uns jetzt von hier verschwinden. Ich denk mal, gemeinsam, werden wir schon heil hier rauskommen. Deine Hilfe kommt mir ganz recht.

    Gut. Wir werden schon dafür sorgen, dass du heil hier raus und wieder nach Klamath zurückkommst. Ardin wird froh sein, dich wieder zu sehn. Nur noch eine Frage. Was weißt du über diese Höhlen?
    Diese Höhlen sehn wie ein Vorkriegslager aus. Ich glaub da unten gibt’s noch mehr, aber an der Tür ist so ein neumodisches Schloss. Egal, mir reicht’s jedenfalls.

    Bevor sie sich tatsächlich auf den Rückweg machten, warfen sie noch einen Blick auf die Fahrstuhltür, den Computer und auf den Generator, die in dieser seltsamen Anlage standen, mussten jedoch schnell feststellen, das sie hier nichts erreichen würden. Durch Smileys Hilfe und da viele Geckos bereits tot waren, kamen sie relativ schnell zurück zum Höhlenausgang. Hier trennte sich Smiley von den anderen beiden und machte sich auf den Weg nach Klamath. Sulik und Mizzwek folgten ihm einige Zeit später, nachdem sie ihre Wunden ein wenig versorgt hatten. In Klamath angekommen, empfing sie bereits Ardin Buckner mit Smiley an ihrer Seite.

    Du hast also meinen Smiley gefunden. Danke. Vielen, vielen Dank.
    Diesmal hat Smiley Glück gehabt. Sag ihm das nächste Mal soll er vorsichtiger sein.
    Ich weiß nicht, wie wir dir jemals danken sollen.
    Ihr müsst mir nicht danken. Es war Hilfe nötig und ich war gerade zur Stelle.
    Ich hab nicht viel, aber hier sind $100. Ich wünschte, es wäre mehr, aber wegen all der Brahmin, die wir verloren haben, können wir uns nicht mehr leisten. Tut mir Leid.
    Mizzwek bedankte sich und wollte gerade gehen, als Smiley ihn an der Schulter fasste.

    Ich schulde dir was, dafür dass du meinen Arsch gerettet hast. Da kann ich dir im Gegenzug wenigstens was beibringen. Da die Geckos mir fast das Fell über die Ohren gezogen haben, zeig ich dir, wie man es bei ihnen macht. So werden sie gehäutet.
    – Smiley demonstrierte Mizzwek den Vorgang einer Hütung. - … und wenn du sie nun tötest, kannst du ihnen die Haut abziehen und sie verkaufen. Klar?
    Danke. Das kann ich sicher mal brauchen. Und ist Mrs. Buckner glücklich, dass du wieder da bist?
    Witwe Buckner ist so verdammt glücklich, dass ich wieder hier bin, dass es wohl nicht mehr lang dauern wird, bis sie Mrs. Smiley ist.
    Ich freu mich für euch beide, doch ich reise bald weiter und muss mich nun verabschieden.

    Vic war nicht in Klamath. Mizzwek würde seine Suche fortsetzen müssen. Doch auch wenn er Vic persönlich nicht gefunden hatte, hatte er etwas über seinen eventuellen Aufenthaltsort erfahren und außerdem hatte er einiges über das Ödland erfahren.

    ____________________________

    Und hier, für die Interessierten, die Statistiken:

    Mizzwek

    Mizzweks Inventar

    Sulik

    Suliks Inventar
    Storys
    Fallout - abgeschlossen

    Fallout 2 - kreative Pause

    Victoria - CSA - abgeschlossen

  8. #8
    Traditions-Heuchler Avatar von Olbaid
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    Sehr schön... ich bin weiter dbei. Vielen Dank für das Charblatt. Ich bin gespannt auf deinen weiteren Weg nach Den.
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  9. #9
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    Du gibst dir wirklich viel Mühe! Weiter so, ich lese gespannt mit.. und kann mir die meisten Szenen noch gut vorstellen.. man ist das lange her, dass ich das mal gespielt habe..

  10. #10
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    inspiriert von Deiner fallout 1 story habe ich mir zum Wochenende fallout 2 gekauft (hab beides nicht gespielt, aber den ersten Teil nirgendwo mehr gefunden...) für Fallout 2 konnte ich aber sogar eine Windows XP Adaption kaufen die tadellos funktioniert...

    lese hier gerne mit, da ich wohl noch viele Anfängerfehler mache, bin aber im Moment schon in DEN

  11. #11
    Registrierter Benutzer Avatar von Lord Helmchen
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    Tja immer schön zu wissen, wenn man wieder jemandem diese Perlen näher bringen konnte. Tja, wieder einiges an Dialogen...hmm naja.
    Manche sind aber auch zu schön.
    Hoffe wieder, dass ich nicht irgendwo mit dem kursiv/fett durcheinandergekommen bin.

    Kapitel 3 – Vic

    Nach einigen Tagen und einer ziemlich ereignislosen Reise erreichten Sulik und Mizzwek Den. Schon der erste Blick genügte um zu verstehen, warum die meisten Leute Den mieden. Überall auf den Straßen lungerten heruntergekommene Gestalten herum, die von einer neuen Droge abhängig waren und Straßenkinder bestahlen jeden der nicht vorsichtig genug war.
    Mizzwek unterhielt sich noch einmal mit Sulik, um zu erfahren, ob er noch etwas über die Stadt wusste.



    Trotz Suliks hilfreichen Worten entschied Mizzwek, dass er sich wohl doch an den einen oder anderen einheimischen wenden sollte.
    Ihr erster Weg führte die beiden Neuankömmlinge zu einem Händler namens Tubby. Tubby hatte seine Waren vermutlich zum Großteil nicht auf legalem Wege erworben, doch das traf wohl für die meisten Händler in dieser Stadt zu.

    Hallo, mein Herr, willkommen bei Tubby’s. Ich bin der Besitzer, was kann ich für dich tun?
    Ich brauche einige Informationen. Wer ist für diese Stadt verantwortlich?
    Niemand, fürchte ich. Den ist eine anarchistische Stadt, in der eine Art darwinistischer Kampf tobt. Nur der Stärkste, Schnellste oder Schlauste überlebt hier. Ich bin überzeugt, du wirst deine Nische finden.
    Hm, danke. Weißt du ob hier ein Bunker steht?
    Ich habe von einem Ort namens Bunkerstadt gehört. Aber leider kann ich dir nicht mit Richtungsangaben dienen. Nur wenige der Städte können einen annehmbaren Tausch für die dortige ärztliche Versorgung bieten, deswegen waren die meisten von uns noch nie da.

    Der Name Bunkerstadt klang verheißungsvoll. Man konnte wohl ziemlich sicher sein dort einen Bunker zu finden. Doch zunächst wollte Mizzwek sich weiter in Den umhören. Schließlich wusste er nicht einmal wo dieser Ort lag und Vic musste auch noch gefunden werden. Als nächstes besuchten Mizzwek und Sulik daher Becky’s Kasino-Bar, dessen Besitzerin eine der wenigen Personen war, die hier ein ehrliches Geschäft betrieben.

    Hallo. Ich heiße Rebecca, kann ich euch was zu trinken bringen? Ihr habt doch bestimmt Durst nach eurer Reise durch die Öde.
    Ich suche einen Händler namens Vic.
    Ja, ich kenne Vic. Metzger hat ihn eingesperrt. Ich weiß aber nicht, warum eigentlich.
    Wer ist Metzger?
    Du kommst nach Den und weißt nicht, wer Metzger ist? Er ist der Sklavenhändlermeister. Er ist im Osten der Stadt. Du kannst ihn kaum verfehlen.
    - Wenn sich Vic tatsächlich in den Händen von Sklavenhändlern befand konnte es schwierig werden an ihn heranzukommen. Auf jeden Fall war sich Mizzwek sicher, dass es ihn eine ganze Stange kosten dürfte.
    Ich habe noch eine Frage. Hast du Arbeit?
    Fred schuldet mir $200. Wenn du es eintreiben kannst, können wir einen Handel machen.
    Wo ist der Haken?
    Haken? Naja, du müsstest wahrscheinlich Fred kennen, um das zu verstehen. Er schuldet mir schon seit einiger Zeit das Geld. Ich habe es als Verlust abgeschrieben, aber wenn du es zurückholen kannst, wäre ich freudig überrascht… und dankbar. Ich bin mir sicher, er ist irgendwo in der Stadt.

    Einige der Straßenkinder warben für eine Art Mumienschau und andere Mysterien und weckten Mizzweks Interesse, sich das ganze mal anzusehen. Schon der erste Blick sagte ihm jedoch, dass er besser nicht zuviel erwarten sollte.

    Hallo, Willkommen, Salut! Ich bin der große Ananias. – Er verneigte sich leicht vor Mizzwek. – Ich bringe Mysterien von nah und fern. Mysterien aus einer Welt, die jenseits der unseren liegt… Aus der Unterwelt.
    Ah, schön sie kennenzulernen, Herr Ana… irgendwas.
    Ich weiß Dinge, die sonst keiner wissen darf. Aiiieeee! Nyarloth… Oh, Entschuldigung. Für einen Moment ist es mit mir durchgegangen. Ich kenne Geschichten von einem Geist, der sich in genau diesen Gebieten herumtreibt, sowie eine wahrhaftige Mumie, die Du hier in diesem unglaublichen Sarkophag bewundern kannst.
    Eine Geistergeschichte? Äh, bekomme ich dazu eine schöne heiße Tasse Kakao?
    Tja du musst wissen – Ananias bedeute Mizzwek näher zu kommen. – einst gab es eine mächtige Königin, die über die Umgebung der gesamten Stadt regierte. Sie behauptete ihren Thron mit der Kraft eines besonderen Amuletts, welches sie stets um ihren Hals trug. Gute Geschichte, was?
    Äh, ja. Darauf kannst du wetten. Diese Prinzessin hatte also ein „magisches“ Amulett. Oh, erzähl weiter. Ich kann diese Spannung nicht mehr ertragen. – Mizzwek deutete ein Gähnen an.
    Naja, ich verkürze das Ganze dann mal. Also, der böse Zauberer vergiftete die junge Prinzessin und nahm das Amulett an sich. Seitdem wandert sie im Zimmer nebenan umher. Tja, äh, jedenfalls passiert das immer zur Geisterstunde. Darum halte ich die Tür immer verschlossen. Ganz schön angsteinflößend, was?
    Äh, ja… was war noch mal mit dem Toten?
    Nein, mein Freund, eine MUMIE! Direkt aus der Wüste des antiken Ägyptens ins Ödland. Exklusiv für dich zum anschauen.
    Okay, ich greife zu. Wieviel macht es, den verschrumpelten Leichnam zu sehen?
    Es wäre mir ein Vergnügen, einem Menschen von solch offensichtlichem Format, wie du es bist, diese einmalige und historische Spezies für einen Betrag von nur $25 zu zeigen.
    Okay, ich kratz die Moneten zusammen. Also… zeig mir die Mumie.
    Öffne einfach den Deckel des Sarkophags und schon wird dir die Mumie im Glanze ihres antiken Ruhmes offenbar. Aber bitte berühr sie nicht und, äh, bloß keine Fotos mit Blitzlicht. Hier ist sie, die MUMIE! – Die Tür des Sarkophags, welcher aus zerbröckeltem und brüchigem Pappmachee zu bestehen schien, klappte auf und gab den Blick auf einen vertrockneten Leichnam frei, der eine ziemliche Ähnlichkeit mit einem normalen Ghul hatte.
    Mann, das ist ja fantastisch… glaube ich.
    Mizzwek sah sich die „Mumie“ noch eine Weile lang an, bevor er sich schließlich verabschiedete. So wenig beeindruckend diese ganze Nummer auch gewesen war, so beeindruckender war, was er kurz darauf sah. Dieses Gebäude mit seinen komischen Symbolen passte absolut nicht in diese Gegend. Möglicherweise konnte der Wachposten Mizzwek etwas Aufklärung verschaffen.

    Hallo Mizzwek. Ich muss sagen, du bist ein ganz schönes Stück entfernt von dem einfachen Stammesmann von einst. Schau doch irgendwann mal in unserem Büro in der Neuen Kalifornischen Republik vorbei. Vielleicht bringt es dir was. Wenn du mich jetzt entschuldigst.
    Mehr bekam Mizzwek nicht von ihm zu hören. Statt antworten zu erhalten, stellten sich ihm jetzt neue Fragen. Die wichtigste von ihnen war, woher dieser Mann ihn kannte, woher er wusste wer er war. Etwas ratlos, sah sich Mizzwek weiter in Den um und hielt währenddessen Ausschau nach diesem Fred. Dabei stolperte er in das „Geschäft“ eines weiteren zwielichtigen Händlers.

    Heda, ich bin Flick. Was zum Teufel willste, häh?
    Was ist das für’n verschrobener Akzent, Flick?
    Wovon redest du? Denkst du ich bin ein beschissener pirla? Ein dummer filio di puttana? Denkst du ich bin so was wie’n Clown? Bin ich hier zu deinem Vergnügen, oder was?
    Äh, nein. Entschuldigung, ich war nur neugierig. Ich möcht dich noch was anderes fragen. Ich suche einen Bunker und einen Händler namens Vic, hast du ’ne Ahnung, wo sie sein könnten?
    Bunker, häh? Vielleicht weiß Momma was darüber, ich jedenfalls nicht. Aber diesen Typen Vic, den kenn ich. Metzger hat diese porca pistola.
    Wer ist Momma?
    Momma betreibt einen Imbiss im Osten der Stadt. Gleich hinter dem Friedhof. Netter Laden, sie hat gute Pasta, Mama mia.
    Danke. Ich würde dich gerne noch was anderes fragen. Ähm, was zum Teufel tust du hier eigentlich?
    Ich hab für Leute zu sorgen, was hast du denn gedacht? Das ich ein guter Samurai bin? Ich sorg für kleine Paisanos.
    Du sorgst für kleine Pianos?
    Pai-san-o, weißt du, Kinder. Meine Kinder.
    Deine Kinder?
    Ja, nun, sie arbeiten für mich. Sie bringen mir Dinge Kleine Dinge, weißt du?
    Äh, nein.
    Sie bringen mir Zeug, das sie finden. Klitzekleine Sachen. Zeug, das keiner mehr braucht. Dafür kümmere ich mich um sie.

    Nun war zumindest klar für wen diese diebischen Straßenkinder arbeiteten. Jedenfalls wusste Mizzwek nun wo er, sollte mal etwas aus seinen Taschen verschwinden, es finden und - vermutlich wahnsinnig überteuert - zurückbekommen konnte. Auf der Straße trafen Mizzerk und Sulik auf Fred.

    Häh? Kenn ich dich? Was willst du?
    Ich bin hier, das Geld abzuholen, das du jemandem schuldest.
    Was erzählst du da? Ich schulde niemandem irgend etwas. Von wem zum Teufel redst du?
    Rebecca sagt, sie hat dir $200 geliehen.
    Oh ja richtig. Rebecca hat mir $200 geliehen… oh, warte. Vielleicht… hmm…
    Rück’s raus.
    Verdammt. Ich glaube du hast recht, aber… ich bin fast pleite. Soviel Geld kann ich nicht aufbringen! Ich muss dich jetzt platt machen.
    Bitte? Entschuldige mal.
    Oh verdammt… Ich kann kaum $100 aufbringen. Kannst du mir die Hälfte vorstrecken? Ich verspreche, ich zahl’s zurück.
    Okay, gut.
    Was? Wirklich? Super! Vielen Dank, Mann! Hier sind $100. Die anderen $100 kriegst du so schnell wie möglich.
    Kein Problem.
    … Weißt du, diese hundert könnten mir, äh… einige Sachen vermasseln. Glaubst du, ich könnte ein bisschen davon zurückleihen?
    Wieviel?
    Nur $50. Bitte! Es ist alles Teil des Meisterplans.
    Aber dann hab ich nur noch $50, um dein $200-Darlehen zu zahlen.
    Äh, ja. Ich seh schon, deine mathematischen Fähigkeiten… ich meine, bitte! Für dich ist es sicher nicht viel, aber für mich ist es höllisch viel.
    …Okay.
    Wa… äh… verdammt! Du wirst es nicht bereuen! Vertrau mir!
    Mizzwek fragte sich allerdings, ob er es nicht jetzt schon bereute.

    Rebecca war ziemlich überrascht, als sie ihr Geld erhielt. Sie war Mizzwek wirklich dankbar und machte sogar Halbe-Halbe mit ihm. Natürlich hatte er nicht viel davon. Sie gab ihm außerdem einen weiteren Auftrag. Ein gewisser Derek, hatte sich vor einiger Zeit ein Buch von ihr geliehen und es nicht zurückgebracht. Das klang nach einer ziemlich leichten Arbeit. Rebecca, das Derek sich oft bei Mom’s Diner aufhielt.
    Auf dem Weg durch Den trafen Mizzwek und Sulik auf eine Gruppen von Leuten, die allem Anschein nach so etwas wie eine Gang waren. Ihre Anführerin, Lara erzählte etwas von einer Kirche im Osten der Stadt, die von einigen von Metzgers Leuten bewacht wurde. Sie wollte gerne rauskriegen, was sich dort drin befand und bot Mizzwek $200, wenn er es rausfinden konnte. Da er sowohl das Geld, als auch die Informationen über Metzger gut brauchen könnte, stimmte Mizzwek zu.
    Im Ostteil der Stadt stand außerdem das Loch, eine Kneipe, die von einem Kerl namens Frankie betrieben wurde.

    Ich bin Frankie und mir gehört dieser Laden. Stell dich an, klar?
    Alles klar.
    Und, was soll’s sein? Whiskey kostet $20 pro Glas.
    Auf keinen Fall. Das ist viel zu teuer! Warum ist dien Whiskey so viel teurer als Beckys?
    Diese Familien aus New Reno verlangen irre viel Kohle für ihren Schnaps. Ich weiß nicht, wie sie das macht!
    Ich könnte es rauskriegen…
    Wenn du herausfindest, wo sie ihren Schnaps herkriegt, ist mir das $100 wert.

    Schien so, als hätte Mizzwek eine ganze Menge zu tun. Er entschied sich, erstmal diesen Derek zu suchen, um zumindest eine der Sachen zu erledigen. Mom’s Diner war nicht weit und Derek nicht schwer zu finden.

    Hey, suchst du frisch gebackenes Brot?
    Eigentlich suche ich Becky’s Buch.
    Oh ja. Mir hat es nicht gefallen. Zuviel Knutscherei. Ich hab’s in die Ecke von diesem Gebäude geworfen… nein, diesem Gebäüde… nein…
    Oh, das hilft sehr…
    Soviel zum Thema leichte Arbeit. Da er schon mal dort war, entschied Mizzwek Mom’s Diner einen Besuch abzustatten. Vielleicht war das Buch ja auch hier.

    Hallo! Ich heiße Mom und ich führe diesen Laden. Hier gibt’s das beste Essen nördlich von New Reno.
    Du bist nicht meine Mama.
    Das weiß ich. Aber so nennen mich alle. Ich gehe mit den Leuten auch so um, als wären sie Verwandte. Das heißt, solange meine Regeln befolgt werden.
    Regeln?
    Genau! Kein Stehlen, kein Fluchen und keine Schlägereien. So was gibt’s hier nicht. Sonst fliegste raus. Ich will, dass es hier friedlich zugeht.
    Ah ja. Sag mal Mom, hast du von einem Bunker oder jemandem namens Vic gehört?
    Mal sehen. Im Osten und etwas nördlich von hier liegt die so genannte Bunkerstadt. Und Vic, hmm, lass mich nachdenken. Händler Vic? Das kommt mir bekannt vor. Ja, ich glaube, er wird aus irgendeinem Grund von Metzger festgehalten.
    Danke für die Informationen, Mom.
    Niemand schien etwas Genaueres über Vic zu wissen. Mizzwek würde wohl nur von Metzger persönlich mehr erfahren.
    Ich brauch jemanden, der ein Essen zu Smitty bringt. Er ist ein Stück westlich auf dem Schrottplatz. Kannst du das für mich machen? Du bekommst ein kostenloses Essen.
    Klar mach ich doch gern.
    Oh, vielen Dank! Ich würde es selbst tun, aber ich kann nicht weg, weil jemand auf den Laden aufpassen muss. Hier ist das Essen für Smitty. Wenn ich nicht dafür sorgen würde das er was isst, würde er es wahrscheinlich vergessen.

    Mizzwek wollte gerade wieder gehen, als ihm eine der Besucherinnen auffiel. Sie schien ziemlich bedrückt und als Mizzwek nachfragte erzählte sie ihm eine traurige Geschichte von ihrer Katze, einem Tier von dem Mizzwek noch nie gehört hatte. Sie sagte sie würde jeden Abend, wenn sie schlafen ginge an ihre Katze Kuschel denken, da sie ihr immer beim einschlafen half, als sie noch klein war. Eines Tages jedoch verschwand sie. Damals wusste sie nicht, was mit ihrer Katze geschehen war. Damals gab es furchtbar wenig zu essen und die Leute jagten Katzen, da sie so eine einfache beute waren. Deshalb gab es inzwischen auch keine mehr. Mizzwek musste sich erneut fragen wie „zivilisiert“ die Leute in den Städten wohl waren. In Arroyo wäre jedenfalls niemand auf die Idee gekommen Rauch zu essen.
    Auf ihrem Weg zu Smitty erreichten Mizzwek und Sulik die Kirche von der Lara gesprochen hatte. Jetzt mussten sie nur noch irgendwie erfahren, was da drin war.

    Wer zum Teufel bist du und was willst du?
    Metzger hat mich geschickt.
    Warum zum Teufel? Sein Zeug geht nirgendwohin.
    Er wollte, dass ich es für ihn überprüfe.
    Natürlich. Hab dich hier noch nie gesehen, und jetzt hau ab.
    Pass auf, er hat mir aufgetragen, in die Stadt zu kommen, nur damit ich mir sein verdammtes Zeug genauer anschaue. Mir ist das ganz egal.
    Verdammt! Geh halt rein. Denkt er, es würde sich einfach auflösen? Wer zum Henker würde denn überhaupt den Mist wollen?

    Mizzwek fand in der Kirche nichts, was für ihn von Interesse gewesen wäre. Bis auf einige Kisten mit Chemikalien war sie vollkommen leer. Auf dem Weg zurück in den Westteil fand Mizzwek auch Rebccas Buch, welches im Staub neben einer Toilette lag.
    Nachdem er das Buch bei ihr abgegeben und sich einige Drinks bestellt hatte, erzählte Becky ihm, dass sie sich einen eigenen Destillator gebaut hatte und ihre Drinks daher so günstig seien. Smitty musste noch etwas warten, da Mizzwek nun erstmal Lara über die Kirche Bericht erstatten wollte.

    Hast du nun herausgekriegt, was drin ist?
    Rohchemikalien in riesigen Kisten.
    Das ergibt sogar einen Sinn. Danke.
    Warum das?
    Ich habe Karawanen aus Bunkerstadt reinkommen sehen. Ein paar ihrer Sachen werden dann von Karawanen aus New Reno übernommen.
    Ah ja? Warum ergibt das Sinn?
    New Reno ist die Jet-Metropole hier in der Gegend. Sie müssen die Rohstoffe für Jet ja irgendwoher bekommen, ne? Wie es aussieht bekommen sie einen teil oder sogar alles aus Bunkerstadt. Willst du noch mal schnell und leicht an Geld kommen? Sagen wir… $50. Echt einfach.
    Sicher.
    Du musst für mich mit Metzger klären ob er damit einverstanden ist, dass Tyler und ich noch ein paar alte Geschichten regeln. Er versteht schon, was ich meine.
    Warum willst du, dass ich ihn frage?
    Ich will nicht, dass Tyler einen meiner Leute bei Metzger rein- oder rausgehen sieht. Ich will mir nicht in die Karten gucken lassen.

    Als Mizzwek dann schließlich doch noch den Schrottplatz erreichte, staunte er nicht schlecht. Hier stand ebenfalls ein Highwayman. Dieser hier schien jedoch in weitaus besserem Zustand zu sein, als der in Klamath. Vor allem hatte er noch alle vier Reifen. Er sollte sich wohl auch mal mit Smitty unterhalten.

    Guten Tag, junger Freund, was kann der alte Smitty für dich tun?
    Ich hab dir dein Essen von Mom mitgebracht.
    Das war echt nett von dir. Vielen Dank, Kollege.is ’ne Kleinigkeit für den Aufwand. Das kannste in dieser Gegend sicher gut gebrauchen. Smitty überreicht Mizzwek ein Stimpak.
    Danke, Smitty. Keine Ursache. Ich frage mich nur, was du hier machst.
    Die meiste Zeit bewache ich nur diesen alten Schrott. Hab nur dieses eine Teil, das was wert ist.
    Und was ist das?
    Es ist ein Chrysalis Motors Highwayman. Früher hat man gesagt, „Nichts kann einen Highwayman aufhalten“. Sie sin’ aber auch echt robust gebaut.
    Was ist, läuft er?
    Glaubst du, ich wär immer noch in diesem Loch, wenn er liefe?
    Äh, ja.
    Da haste wahrscheinlich recht. Ich hab mich hier irgendwie eingelebt.
    Sag mal, ich hab hier dieses Teil aus Klamath…
    Lass den alten Smitty mal einen Blick drauf werfen. Hmm, das sieht ganz wie ein Treibstoffzellen-Regulator aus. Wenn ich ’n funktionierendes Auto hätt, könnte ich das bestimmt ausnutzen.
    Was?
    Naja, das reicht eigentlich noch nicht. Will nur sagen, dass ’n Regulator schon was bringt, aber du brauchst ’n Treibstoffzellen-Controller. Wenn du so ’n Controller und $2000 hättst, könnt ich diesen Chrysalis Motors Highwayman hier reparieren und du könntest wieder mit Stil Gas geben.

    Nachdem hier im Moment alles erledigt schien, gingen Sulik und Mizzwek wieder in den Ostteil der Stadt. Als erstes statteten sie Frankie einen Besuch ab und erzählten ihm von Becky’s Destillator. Frankie wollte das Mizzwek ihn zerstört. Dieser konnte ihn jedoch davon überzeugen stattdessen seinen Alkohol günstig von Becky und nicht länger aus New Reno zu kaufen. Nun war es an der Zeit Metzger aufzusuchen.

    Ah, Frischfleisch… Willkommen in der Sklavenhändlergilde. Ich bin Aidan. Biste Geschäftlich hier? Besser wär’s
    Was genau macht diese Gilde?
    Soll das ’n Witz sein? Wir fangen und verkaufen Sklaven. Deswegen biste ja wohl hier, oder?
    Kennst du einen Mann namens Vic?
    Ja, Vic… dieser Händler, der das alte Bunkerzeug verkauft. Der sitzt in der Tinte Metzger hat ihn auf dem Kieker.
    Ist er zu verkaufen?
    Eher unwahrscheinlich. Metzger hat sich über ihn wegen einem Funkgerät oder so was aufgeregt.. Glaub kaum, dass er ihn verkaufen würde. Du musst selbst mit ihm reden.

    Da also stand Metzger, der Sklavenmeister. Er hatte den Menschenhandel zu seinem Beruf gemacht, lebte vom Leid anderer. Mizzwek fiel es schwer seine Verachtung zu verbergen doch er und auch Sulik wussten, dass sie sich zurückhalten und mit ihm sprechen mussten.

    Was zum Teufel wollt ihr? Das hier ist die Sklavenhändlergilde und kein Asyl für abgewrackte Junkies.
    Was gibt es über eure Gilde zu erzählen?
    Was hast du Idiot denn gedacht? Das hier ist die Sklavenhändlergilde. Ich kaufe und verkaufe Sklaven.
    Woher bekommst du die Sklaven?
    Oh, hier und dort. Wir nehmen hauptsächlich Wilde und Nomaden, wenn wir welche auftreiben können.
    Lara wollte, dass ich dich um Erlaubnis für den Kampf mit Tyler bitte.
    Was ist jetzt in die blöde Schlampe gefahren? Ich habe ihr vor einiger Zeit eine Chance gegeben. Hatte ihr aber den Mumm hierfür nicht zugetraut.
    Es ist also in Ordnung?
    Ich habe schon gesagt, dass das Angebot bestehen bleibt. Wenn sie glaubt, sie kann ihn fertigmachen und mein Zeug besser bewachen…
    Heißt das ja?
    Es ist mir total Egal, wer von beiden die Bewachung macht. Solange meiner Ware nichts passiert, ist es mir wurscht.
    Über Vic…
    Er hat sich auf Bunkertechnik „spezialisiert“. Sagt er zumindest. Er ist jetzt mein Eigentum. Ich lasse ihn nicht weg.
    Kann ich ihn sehen?
    Wozu? Ach, Mist, ist egal. Lass ihn einfach in Ruhe das verdammte Funkgerät reparieren. Ich hab die Schnauze voll davon, diesen Idioten durchzufüttern.
    Warum behältst du ihn hier?
    Dieser kleine Mistkäfer. Er hat mir ein Funkgerät verkauft, mit dem man angeblich spezielle Übertragungen empfangen kann. War aber nicht so. Ich hab ihn erwischt, als es versucht hat, sich aus der Stadt zu schleichen, bevor ich was merke. Sein Fehler. Ich lasse mich nicht veräppeln. Er kann von Glück sagen, dass er noch lebt.
    Was meinst du für Übertragungen?
    Die Enklave und New… hey. Was zum Teufel geht dich das an? Es ist ein Geschäft. Ich muss sicher sein, dass mich keiner bescheißen will. Mehr brauchst du nicht zu wissen.

    Auf dem Weg zurück zu Lara stellte sich für Mizzwek die Frage, wie er Vic helfen konnte. Vielleicht gab es eine Möglichkeit mit ihn zu reden.
    Kaum hatte Mizzwek Lara von Metzgers Antwort berichtet, als sie auch schon einen weiteren Auftrag für ihn hatte. Tyler und seine Leute waren Laras Gang zahlenmäßig überlegen. Sie suchte nach einer Schwachstelle, mit der sie den Nachteil ausgleichen konnten. Mizzwek fand heraus, dass Tyler und einige andere die Nacht auf einer Party verbringen würden. Sie mussten also schnell zuschlagen. Lara war bereit sogar noch etwas auf die Bezahlung draufzulegen. Allerdings nur, wenn Mizzwek und Sulik mitkamen. Sie wollte sichergehen, dass es keine Falle war. Es war tiefe Nacht, als sie die Kirche angriffen. Tatsächlich hatte Tyler nur eine Notbesetzung zurückgelassen. Sie wurden vollkommen von Laras Gang überrascht und so war der Kampf schon nach kurzer Zeit vorbei.
    Nun mussten sich Mizzwek und Sulik nur noch überlegen, wie sie Vic befreien könnten. Zunächst mal gingen sie jedoch zurück in den Westteil der Stadt um sich ein Nachtlager zu suchen. Während sie durch die Straßen gingen hörten die beiden auf einmal seltsame Geräusche, die offenbar aus der Richtug kamen, in der Ananias seine Show abhielt.

    Mizzwek wollte erst nicht glauben was er da sah. Dort lief tatsächlich ein Geist umher. Ananias hatte wirklich die Wahrheit gesagt. Nun ja, zumindest teilweise. Dies war offensichtlich nicht der Geist einer Königin, sondern der einer ganz normalen Bürgerin von Den.

    Oh, diese Schmerzen! Es brennt so! Ich halte an jeder Tür und klopfe. Aber niemand öffnet. Niemand hört mich. Wo ist es? Ich kann es nicht finden! Ich bin verloren! Oh… Mein Medaillon! Es ist weg! Dieb! Dieb!

    Offenbar hatte irgendjemand dieser Frau ihr Medaillon abgenommen. Ob derjenige sie auch umgebracht hatte oder nicht, wusste Mizzwek nicht. Wahrscheinlich war es auch nicht von Bedeutung. Nur das Medaillon, dieses Medaillon, wer konnte…
    Schließlich fiel Mizzwek etwas ein. Einer der Dealer die ihn auf der Straße angequatscht hatten trug ein Medaillon. Schon als er ihn das erste Mal sah, fand Mizzwek, dass ein herzförmiges, goldenes Medaillon nicht wirklich zu so jemandem passte. Anscheinend war es Zeit diesem Kerl einen Besuch abzustatten.
    Dieser Besuch verlief alles andere als freundlich. Kaum hatte Mizzwek das Medaillon erwähnt, gingen der Dealer und seine beiden „Begleiter“ auf ihn und Sulik los. Der Kampf war schnell beendet. Als sie das Medaillon dem Geist zurückbrachten, fand dieser endlich seine Ruhe.
    Am nächsten Morgen begruben Sulik und Mizzwek die Überreste von Anna, wie sie zu Lebzeiten hieß, wieder in ihrem Grab.
    Immer versucht möglichst unauffällig zu wirken, verbrachten die beiden eine ganze Weile damit um die Sklavenhändlergilde herumzustreifen. Schließlich fiel ihnen ein Fenster auf, durch das sie jemanden arbeiten sahen, der nicht wirklich den Eindruck machte, dass er ein Sklavenhändler war.

    Kannst du ihm sagen, ich kann nicht… warte mal. Wer bist du? Du bist kein Sklavenhändler. Was machst du hier?
    Ich heißt Mizzwek, aber warum wurdest du in diesen Raum gesperrt?
    Das ist eine lange Geschichte. Man könnte sagen, dass Metzger mich hier festhält, bis ich das verdammte Funkgerät repariert habe. Der Quarz ist durchgebrannt und ich hab keine Ersatzteile. Was glaubt er, wie ich es so hinkriegen soll?
    Nun, ich bin hier, um dich rauszuholen.
    Wow! Das würdest du für mich tun? Ich tu alles, wenn du mich nur hier rausholst. Das Problem ist, dass Metzger mich hier eingesperrt hat, bis ich das Funkgerät repariert hab, ich hab aber nicht die nötigen Ersatzteile.
    Wo krieg ich die Teile her, die du brauchst?
    In meiner Hütte drüben in Klamath steht ein altes Funkgerät mit allem, was ich brauche. Warst du schon mal bei den Duntons? Meine Hütte ist… ähm, war direkt östlich von ihnen.
    Meinst du dieses Funkgerät?
    Großartig, ich werde es in Null-Komma-Nix fertig haben.

    Es schien alles gut zu laufen. Nun mussten sie nur noch einmal mit Metzger sprechen und mit ihm verhandeln.

    Also was jetzt?
    Wegen Vic…
    Er hat zwar dieses verdammte Funkgerät endlich zum laufen gebracht, aber das heißt nicht, dass ich ihn so leicht davonkommen lasse.
    Vielleicht können wir das mit Geld regeln?
    In Ordnung, aber das kostet dich $1000.
    Okay, hier.
    Also gut, er gehört dir, aber verpiss dich, bevor ich es mir anders überlege und ihm eine Kugel durch den hohlen Schädel jage.

    Zum Glück hatte Mizzwek hier in Den einiges an Geld verdient, schließlich waren $1000 eine Menge Geld. Jedenfalls war Vic jetzt frei und Mizzwek würde endlich mehr über das heilige GEEK erfahren.

    Danke! Ich steh für immer in deiner Schuld. Wie kann ich mich revanchieren?
    Sag mir, wo Bunker 13 ist.
    Bunker 13? Es gibt die so genannte Bunkerstadt östlich von hier. Ich handle dort manchmal.
    Woher hast du diese Wasserflasche?
    Von Ed. Ed ist drüben in Bunkerstadt. Er ist ein Brahminhändler. Er war nur einer meiner vielen Lieferanten. Hier, ich zwig dir Bunkerstadt auf der Karte.
    Kommst du mit dorthin?
    Sicher, ich begleite dich! Diese alten Knochen sind noch gut für ein großes Abenteuer. Ich bin sicher! Ich bin auch ziemlich geschickt im Reparieren, egal, was Metzger sagt.
    Ich möchte wissen, mit was für Waffen du umgehen kannst.
    Nun, Boss, ich ziehe kleine Waffen vor. Ich kann mit fast jedem Gewehr, jeder Flinte und den meisten mittleren Pistolen schießen. Wenn wir wirklich in der Klemme sitzen, kann ich versuchen, ein Messer zu benutzen.

    Es war wichtig, dass Vic kämpfen konnte, denn noch waren sie nicht fertig. Mizzwek überreichte ihm eine Pistole, sowie einige Runden Munition, dann begannen die Planungen.
    Vic war in Sicherheit und Mizzwek hatte die nötigen Informationen, doch dazu hatten sie nun eine Waffe mehr auf ihrer Seite. Es war an der Zeit den Sklavenhändlern ein Ende zu setzen. Doch sie waren zahlreich, wussten wie man kämpft und schienen gut organisiert. Es würde nicht einfach werden.

    Sie griffen die Gilde vom Westen aus an. Schnell kamen immer mehr der Sklavenhändler aus dem Gebäude gestürmt und schlossen sich dem Gefecht auf der Straße an. Einer nach dem anderen fielen sie. Ein Treffer von Mizzwek raubte Metzger das Bewusstsein und schon bald darauf hatten sie ihm und allen anderen Sklavenhändlern ein Ende gesetzt. Als der Kampf immer aussichtsloser geworden war, hatten einige versucht zu fliehen, jedoch ohne Erfolg.
    Mizzwek ließ die Sklaven frei und während Sulik nach seiner Schwester suchte, nahmen er und Vic den Sklavenjägern alles ab, was noch zu gebrauchen war. Sie hatten das Ödland heute von einem großen Übel befreit.
    Unglücklicherweise konnte Sulik seine Schwester nicht unter den Sklaven finden und auch Vic hatte keine Ahnung wo sie sonst sein konnte. Sulik beschloss mizzwek zumindest vorerst noch weiter zu begleiten, in der Hoffnung seine Schwester doch noch zu finden.
    Am späten Nachmittag besuchten die drei noch einmal Becky um sich auf die anstehende Reise ins recht weit entfernte Bunkerstadt vorzubereiten.

    Hast du gehört? Er ist tot! Oh, ich weiß, dass man sich darüber nicht freuen sollte, aber er war ein sehr schlechter Mensch.
    Er wusste, wie man kämpft.
    Was? Du? Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Er war so ein schlechter Mensch.
    Ein Dankeschön wäre schon genug.
    Oh, ein Dankeschön wäre schon genug. Ich weiß, dass das nicht ganz richtig ist, aber... hier, nimm das Geld. Becky überreichte Mizzwek $1000.
    Behalte dein Geld, Rebecca.
    Du bist ein wunderbarer Mann. Ich bin zwar nicht mit deinen Taten einverstanden, aber du hast der Welt einen großen Dienst erwiesen.

    Er war wirklich nicht länger ein einfacher Stammesmann. Auf dieser zweiten Station seiner Reise hatte Mizzwek erneut eine Menge gelernt. Allem voran hatte er gelernt zu töten...

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    Zitat Zitat von Lord Helmchen
    Zum Glück hatte Mizzwek hier in Den einiges an Geld verdient
    Doch nicht etwa am Würfeltisch?
    "Wer minimal immun gegen Aluminium ist, hat eine Aluminiumminimumimmunität!"

    I look and feel this way, well cuz I drank and I smoked. I lived and I loved, danced, sang, sweat and screwed my way thorough a pretty damn good life if you ask me. Getting old ain't bad. Getting old, that's earned.

    "Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde." - William Shakespeare


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