Da ist viel Werbung drin. Und hohe Produktionskosten für die Spiele. Also für das Brennen der CDs.
Nehmen wir mal das hier, weil es gerade so aktuell ist.
2,55 Mio. für die Programmierung
2,00 Mio. für Werbung
14,52 Mio. Produktionskosten
Angeblich soll es ja irgendwann dieses Inter-Netz geben. Dann könnten die Kosten für das CD-Brennen wegfallen. Aber ob die DDR das noch erlebt?
Eher nicht, das Inter-Netz wird untergehen, ehe die DDR dort ankommt. Eher wird es ein neues Inter-Zonen-Netz geben. Wer braucht schon freien Informationsfluss, den kann die Stasi doch gar nicht kontrollieren.Zitat von Frederick Steiner
Angeblich soll es ja irgendwann dieses Inter-Netz geben. Dann könnten die Kosten für das CD-Brennen wegfallen. Aber ob die DDR das noch erlebt?
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Naja, potenziell haben wir 16 Millionen IMs. Da kann schon eine Menge Arbeit ausgegliedert werden.
Zu Jahresbeginn endet eine der erfolgreichsten Vertriebsreihen des Rechenmaschinen-Kombinats. Nackte Tatsachen, Kartenspielen, Strandurlaub - das muss die Konsumenten angesprochen haben.
Fast 40 Millionen Dollar Gewinn, eine sehr beachtenswerte Leistung.
Als nächstes versuchen wir unser Glück mit einem einfachen Spiel. "Der Domino-Effekt" soll ein schnelles, kleines Abenteuerspiel werden, wenig Aufwand, wenig Drumherum. Keine großspurige Programmierung, viel Spielspaß.
Dabei soll es um Agenten und Verschwörungen gehen. Die brauchen schließlich auch keinen Schnickschnack. James Bond und sein Q mit diversen Gimmicks sind völlig unnötig.
Das erste Quartal des Jahres geht dem Ende zu. Wir hören von viel Besucher-Andrang in der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik und können passend dazu ein Remake eines unserer Klassiker heraus.
Bestes Gameplay, beste Technologie - wir haben wirklich Gas gegeben.
Die Bewertung ist schwächer als bei unseren letzten Spielen, trotzdem mit 92 % noch überzeugend.
Trotz der herausragenden Wertung im Gameplay ist dies im Review der schwächste Punkt. Erstaunlich.
Wieder schicken wir ein Spiel in den Ruhestand. "Der Rote Mars - Jähns Erben" hat das "FKK-Mau-Mau" sehr schnell auf den zweiten Platz in der Gewinnstatistik verwiesen.
Wir brauchen dringend noch weitere Spiele wie dieses. Erste Verkaufszahlen von den Außer-Sozialistischen Besuchern sind leider enttäuschend. Vielleicht haben wir den Verkaufspreis zu hoch angesetzt.
Die Entwicklungen der Spielebrache drehen sich weiter. Hier soll ein Level-Editor eingebaut werden, mit dem Spieler eigene kleine Änderungen durchführen können.
Dadurch soll eine höhere Identifikation mit dem Spiel erreicht werden. Wir werden dies entwickeln und in unsere kommenden Spiele einbauen.
Noch schafft es der neue Level-Editor nicht in unsere neueste Entwicklung hinein. Wieder ein Remake eines Klassikers - "VEB Deutsche Spedition - Schwertransport".
Gegenwärtig sind so viele LKWs auf den Straßen unterwegs. Wir vermuten, dass klassische Ostprodukte wie Wodka und Spreewaldgurken in den Westen gebracht werden. Daran wollen wir uns natürlich beteiligen. Wir haben das Ohr am Puls der Zeit.
Die blitzartige Entwicklung unseres Mikro-Spiels "Der Domino-Effekt" ist abgeschlossen und hat eine solide Bewertung von 85 % erhalten.
Dafür, dass wir an sehr viel technischen Schnickschnack verzichtet haben, ist das toll und passt genau in den Trend.
Zur diesjährigen Messe bringen wir den Domino-Effekt, die Außer-Sozialistischen Besucher und, natürlich, die Neuentwicklung "VEB Deutsche Spedition 3" mit.
Das bringt uns wieder voran. Doch bemerken wir seltsame Blicke der Besucher.
Als stellten wir Besucher aus einer fremden Welt oder seltene Tiere im Zoo dar.
Wie schon erwähnt, sind die Verkaufszahlen der Außer-Sozialistischen Besucher nicht überragend. Selbst nach 12 Wochen haben wir die Produktionskosten noch nicht eingespielt und mussten die angestrebten Verkaufspreise erst einmal deutlich drücken, um die Verkäufe anzukurbeln.
Der Domino-Effekt hat schon nach drei Wochen die Gewinnzone erreicht. Ich gehe nicht von einem wahnsinnigen Verkaufserfolg aus, aber ich freue mich über den Erfolg dieser Low-Budget-Produktion.
Ich bin für ein weiteres Eisenbahnspiel: Ziel ist es Gleise zu bauen - von der Schweiz bis nach Moskau. Die Wagone sind verplombt, der einzige Reisende ein mysteriöser Mann mit Schnauzer, Ziegenbart und Arbeitermütze. Spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Kling nach einem guten Spiel.
Es fährt ein Zug nach nirgendwo mit einem einz'gen Passagier.
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Tja, ich muss zugeben, dass das kommende Ende von 1990 mich doch an einen Punkt bringt, wo ich die Ostalgie für beendet halte. Ich drehe schon seit Tagen daran, einen finalen Twist zu finden.
Du bist der Klassenfeind!
Während wir die Außer-Sozialistischen Besucher endlich in die Gewinnzone gebracht haben, entwickelt sich rings um uns herum eine Eigendynamik, die wir nicht voraus sehen konnten.
Aus dem Ministerium erreicht uns ein Bote, der noch einmal herausragende sozialistische Planerfüllung verkündet."Die Bundesbank sah sich zur Währungsumstellung in der DDR mit Datum 1. Juli 1990 technisch in der Lage."
Trotzdem entwickeln sich die Dinge in eine unglaubliche Richtung.
Wir sehen uns mit offenen Mündern an. Was ist mit unseren Absatzzahlen? Den sensationellen Bewertungen? Diese kamen doch immer aus dem Ministerium direkt zu uns - und wem soll man noch glauben, wenn nicht der Partei?"...am 1. Juli 1990 übernahm die Treuhandanstalt 7894 Volkseigene Betriebe mit vier Millionen Beschäftigten, etwa 40 % aller Arbeitskräfte, sowie eine mehr als die Hälfte der DDR umfassende Grundfläche."
Mit aller Kraft versuchen wir noch einmal zu beweisen, dass unsere volkseigene Produktion zu herausragenden Ergebnissen in der Lage ist.
Um die nachlassenden Verkaufszahlen von "Der Domino-Effekt" anzukurbeln, entwickeln wir ein Update für das Spiel. Ein weiteres für die Außer-Sozialistischen Besucher wird folgen.
Damit konnten wir einen neuen Aufschwung in den Verkäufen erreichen."Nur 2 % der Betriebe wurden als fähig eingeschätzt, rentabel zu arbeiten..."
Beide aktuellen Spiele gewannen wieder neue Kunden. Allerdings stelle uns das Ministerium ebensolche Besucher aus dem außer-sozialistischen Ausland zur Seite. Männer in Anzügen und Autos, die nicht nach Trabant oder Wartburg aussahen. Diese schüttelten immer nur den Kopf und lächelten selten.
Gleichzeitig schien die Epoche der nuklearen Gefahr abgelaufen.
Der Profit war erfreulich, vor wenigen Jahren konnte das Rechenmaschinen-Kombinat von einer solchen Einnahme nur Träumen.
"Die DDR-Wirtschaft verlor 1990 schlagartig fast alle ihre Kunden, nämlich die Inlandskunden, weil die DDR-Bürger nur noch Westwaren kaufen wollten."
Doch auch dies konnte die Geschichte nicht aufhalten.
86.300.000.000 DM"Die Staatsverschuldung der DDR zum Ende 1990 wird nach Angaben der Deutschen Bank (1992) mit 86,3 Mrd. DM benannt"
Dollar / DM Zwischen 1,62 und 1,88
Nehmen wir 1,7
$50.764.705.882,35
Zum Ende unseres Geschichte haben wir rund 285 Millionen Dollar auf dem Konto.
Damit könnten wir gut 0,56 % der Staatsverschuldung der DDR ausgleichen. Das reicht nicht aus, um den sozialistischen Einheitsstaat zu retten. Aber wir haben es immerhin versucht!
Natürlich Wiedervereinigung durch Zusammenbruch des Westens!
Ich mag das Spiel ja auch sehr in seiner Idee, die sich ständig wiederholenden Handlungen im Spiel langweilen aber. Es gibt sehr viel repetitives rumgeklicke der immer gleichen Abläufe.
Leider kann man wenig im Spiel automatisieren, da ginge deutlich mehr.
Danke für die Story
Mir gefällt das MM. Welchen Programmierer setze ich ein? Wen bilde ich fort?Ich mag das Spiel ja auch sehr in seiner Idee, die sich ständig wiederholenden Handlungen im Spiel langweilen aber. Es gibt sehr viel repetitives rumgeklicke der immer gleichen Abläufe.
Leider kann man wenig im Spiel automatisieren, da ginge deutlich mehr.
Danke für die Story
Vor allem macht es Spaß, wenn das Büro noch sehr klein ist. Irgendwann wird es Gewusel. Die ersten Spiele programmieren, einen Kassenschlager produzieren - das ist der Bereich, den ich mag. Irgendwann nur noch Spiele am Stück rauszukloppen mit Masse an Mitarbeitern ist dann weniger mein Fall. Es gibt halt kein wirkliches Endgame.
Trotzdem, danke.
Von mir ebenfalls Danke für die Story.
Obwohl ich einer der "potenziellen 16 Millionen IMs" bin oder war, habe ich doch an vielen Stellen schmunzeln und lachen können. Deine Sicht vom anderen Ufer der Elbe war zwar offensichtlich oft eine andere als meine, aber die Story hat doch verraten, wie viele Gedanken Du Dir gemacht und wie viel Zeit Du Dir genommen hast, um bestimmte Themen hier hinein zu bringen und die Bilder dafür zu suchen.
Ich glaube zwar nicht, dass es Deine ursprüngliche Intention war, das ewig leidige Thema mit Humor zu würzen, sondern Du eher einen Aufhänger gesucht und gefunden hast, aber (vielleicht aus Versehen) dennoch eine schöne Story, die mich sehr angesprochen hat --> Steiner-Qualität
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