Der Serien Fred (US, UK und sonstiges!)

[Louis XV.]

Ich hab vergangene Woche angefangen, auf Netflix "Turning Point: The Vietnam War" zu schauen und kann die Doku sehr empfehlen. Natürlich werden da (zwangsläufig) Dinge verkürzt dargestellt, aber ich finde es sehr gut orchestriert, jede Folge hat eine Art roten Faden und geht gleichzeitig in der Chronologie voran.

Es kommen auch Vietnamesen zu Wort, und vor allem kommen sowohl Süd- als auch Nordvietnamesen zu Wort. Der Fokus ist trotzdem eher auf den USA. In der Vergangenheit fand ich das häufig etwas unangenehm, weil die USA ja eigentlich diejenigen sind, die "von außen" dazu kommen und man die Geschichte eben auch sehr gut mal erzählen kann aus der Sicht des Landes. In diesem Fall finde ich es aber sehr gut gemacht, weil es auch nochmal sehr schön aufzeigt, wie innenpolitische Ereignisse wiederum das Verhalten der USA im Krieg geprägt haben.

Und, meine Güte, mir ist erst dadurch wieder bewusst geworden, was für ein krasses Jahr eigentlich 1968 in den USA war. Zwei politische Attentate, Polizei erschießt Studenten, krasser Clash zweier gesellschaftlicher Gruppen insgesamt, die "Flower-Hippies" einerseits, aber auch "Reagan gewinnt in Kalifornien und Nixon gewinnt die Wahl" andererseits. Und diese Szenen, wie TV-Journalisten Soldaten interviewen, die im Mekong-Delta auf ihren Panzern sitzen und "Sag mir wo die Blumen sind" singen und freimütig darüber sprechen, dass sie keinen Bock auf Krieg haben. Ist halt so heute auch nicht mehr denkbar.

[Admiral G]

The Ballad of Buster Scruggs

Läuft auf Netflix, teils skurile, teils witzige, teils tiefgründige Kurzgeschichten aus der Zeit des Wilden Westens.

[Tronde]

Was hat er denn gesagt?

Wobei ich Ricky unterstelle, dass einiges von dem, was er öffentlich sagt, Performance ist und nicht unbedingt seine eigene Meinung.

[Chris der Phönix]

Ricky und seine Golden Globe reden sind einfach episch lustig

[Papa Bear]

Hat eigentlich jemand hier "Landman" gesehen?

Geschrieben von Taylor Sheridan (Yellowstone, 1883, 1923).

Billy Bob Thornton spielt die namensgebende Figur, dessen berufliche Aufgabe sich mit "Mädchen für alles" für eine Ölfirma vielleicht noch am halbwegs zutreffendsten beschreiben lässt. Er ist quasi direkt unter dem Firmeneigentümer in der Hierarchie (und berichtet direkt an ihn) und kümmert sich gefühlt auch wirklich um alles. Er tut das dann auch in einer Art, die Billy Bob "auf den Leib" geschrieben ist.

Auch die Nebenfiguren sind gut besetzt und gespielt. Seinen Chef spielt Jon Hamm, dessen Frau spielt Demi Moore. BBT bekommt zu Beginn zum Einen Besuch von seiner super sexy Tochter (die bereits in mehreren Sheridan-Serien mitgespielt hat und den Sheridan gut zu kennen scheint ) und zum Anderen fängt sein Sohnemann als einfacher "Rigger" gerade sein Berufsleben an (in der gleichen Firma wie Papa natürlich). Auch seine Exfrau spielt eine Rolle und... Ach, zu viel erzählen ist auch doof.

Wer Sheridans Geschichten mag, wird hier gut bedient und wer BBT mag sieht ihn hier at his best.

[Louis XV.]

Ja, nee, sorry, Ricky ist "Co-Producer" bei der US-Version, und verdient Tantiemen als Rechte-Inhaber. Der freut sich zweifellos ein Loch in den Bauch, dass das Ding über mehrere Staffeln gelaufen ist, und dass bei so langen Serien dann irgendwann ein "jump the shark"-Moment kommt ist ja völlig erwartbar.

Und dieser Banter mit Steve Carrell ist ja pure Absicht. Als er 2008 bei den Emmys von Steve "seine" Trophäe haben will, spielen ja beide eindeutig öffentlich ihre Rollen aus den Serien.

Ich glaube, Ricky sieht das ähnlich, wie ich das selbst empfinde: Die US-Version ist "geschmeidiger" und hat halt weniger von dem beißenden und schmerzhaften UK-Humor, aber sie funktioniert sehr gut als das, was sie sein soll und sein will. Das ist schon auch ein Wert an sich. Am Ende schimmert die ursprüngliche Idee dahinter ja immer noch hervor, und die Idee war ziemlich genial. Aber jede Idee reitet sich in einer Serie auch irgendwann tot. Ich würde vermuten, die meisten Serienmacher sind trotzdem froh, wenn sie diese 1-2 Staffeln zusätzlich machen dürfen, die künstlerisch nicht mehr wertvoll, aber dafür umso lukrativer sind.

[LegatBashir]

"Landman" habe ich vor kurzem geschaut und es war echt klasse und hat richtig gut unterhalten.

"Untamed" war auch mal wieder richtig gut.

[Louis XV.]

Ach ja, und ich habe neulich begonnen zum ersten Mal seit ich es "damals" gesehen hatte, mal wieder "Sherlock" von Anfang an zu schauen. Hab erschrocken festgestellt, dass ich von Episode 01/01 allenfalls so Bruchstücke im Kopf hatte und von #02 ehrlich gesagt fast überhaupt gar nix.

Aber gerade unter diesem Gesichtspunkt war es beeindruckend unterhaltsam. Quasi wie neu.

Etwas unheimlich war, wie klobig die Handys und wie altbacken die Webseiten aussahen. Dabei war das doch "modernste Gegenwart", als ich das erstmals geschaut habe und "noch gar nicht so lange her".

[Tronde]

Ja, nee, sorry, Ricky ist "Co-Producer" bei der US-Version, und verdient Tantiemen als Rechte-Inhaber. Der freut sich zweifellos ein Loch in den Bauch, dass das Ding über mehrere Staffeln gelaufen ist, und dass bei so langen Serien dann irgendwann ein "jump the shark"-Moment kommt ist ja völlig erwartbar.

Und dieser Banter mit Steve Carrell ist ja pure Absicht. Als er 2008 bei den Emmys von Steve "seine" Trophäe haben will, spielen ja beide eindeutig öffentlich ihre Rollen aus den Serien.

Ich glaube, Ricky sieht das ähnlich, wie ich das selbst empfinde: Die US-Version ist "geschmeidiger" und hat halt weniger von dem beißenden und schmerzhaften UK-Humor, aber sie funktioniert sehr gut als das, was sie sein soll und sein will. Das ist schon auch ein Wert an sich. Am Ende schimmert die ursprüngliche Idee dahinter ja immer noch hervor, und die Idee war ziemlich genial. Aber jede Idee reitet sich in einer Serie auch irgendwann tot. Ich würde vermuten, die meisten Serienmacher sind trotzdem froh, wenn sie diese 1-2 Staffeln zusätzlich machen dürfen, die künstlerisch nicht mehr wertvoll, aber dafür umso lukrativer sind.

Mir fällt es schwer zu erkennen ob du meine Ironie erkannt hast oder nicht.

[Louis XV.]

Mir fällt es schwer zu erkennen ob du meine Ironie erkannt hast oder nicht.

Offenbar hab ich sie nicht erkannt.

Ich gehe in die Ecke und schäme mich.

[Tronde]

Es ist ja Wochenende! Da verpasst du in der Ecke auch nichts!

[Der Gevatter Tod]

Aber lass mich dir trotzdem versichern: In Deutschland gibt es keine Zensur.

Wir sind da den meisten Ländern zwar meilenweit voraus, aber ob die Leute die wegen "Robert Habeck ist ein Schwachkopf" oder " Andy Grote ist 1 Pimmel" plötzlich mehrere bewaffnete Beamte in der Bude stehen hatten dieses Statement so mittragen darf zumindest bezweifelt werden. Das hat bei mir persönlich durchaus einen Chilled-Effekt ausgelöst, zu wissen das ja die Polizei könnte meine Wohnung stürmen wenn ich Friedrich Merz oder (damals) Christian Lindner sogar nur "Idiot" nenne (die beiden Beispiele, weil beide offen darauf verzichten sowas zu verfolgen). Und die Angst wird bei mir mit der zunehmend automatisierten Auswertung von solcher Internet"kriminalität" auch eher nicht weniger.

[Mondkalb]

Wobei ja sowohl der Schwachkopf als auch der Pimmel durch den Streisand-Effekt zementiert wurden. Der Pimmel hat es sogar auf die Paint-the-World-Map geschafft:



( https://wplace.live/ )

[Bassewitz]

Stimme Gevatter grundsätzlich zu, aber das hat zurecht Empörung ausgelöst, weil das ja so grundlegend gegen unser sonstiges Verständnis von Meinungsfreiheit verstoßen hat und eher an autoritäre Staaten erinnert. Gerade beim Pimmel sah das schon sehr nach Machtmissbrauch aus.
Gleichzeitig sieht man auf Twitter und YouTube die schlimmsten Mord- und Vergewaltigungsfantasien gegenüber Politikerinnen und Politikern, die oftmals nicht verschwinden.
Also ja, es funktioniert nicht perfekt. Einige strafrechtlich relevanten Sachen bleiben, andere harmlose werden verfolgt. Systematische Zensur wie beispielsweise China mit Winnie Puuh ist das aber nicht.