Ich hab vergangene Woche angefangen, auf Netflix "Turning Point: The Vietnam War" zu schauen und kann die Doku sehr empfehlen. Natürlich werden da (zwangsläufig) Dinge verkürzt dargestellt, aber ich finde es sehr gut orchestriert, jede Folge hat eine Art roten Faden und geht gleichzeitig in der Chronologie voran.
Es kommen auch Vietnamesen zu Wort, und vor allem kommen sowohl Süd- als auch Nordvietnamesen zu Wort. Der Fokus ist trotzdem eher auf den USA. In der Vergangenheit fand ich das häufig etwas unangenehm, weil die USA ja eigentlich diejenigen sind, die "von außen" dazu kommen und man die Geschichte eben auch sehr gut mal erzählen kann aus der Sicht des Landes. In diesem Fall finde ich es aber sehr gut gemacht, weil es auch nochmal sehr schön aufzeigt, wie innenpolitische Ereignisse wiederum das Verhalten der USA im Krieg geprägt haben.
Und, meine Güte, mir ist erst dadurch wieder bewusst geworden, was für ein krasses Jahr eigentlich 1968 in den USA war. Zwei politische Attentate, Polizei erschießt Studenten, krasser Clash zweier gesellschaftlicher Gruppen insgesamt, die "Flower-Hippies" einerseits, aber auch "Reagan gewinnt in Kalifornien und Nixon gewinnt die Wahl" andererseits. Und diese Szenen, wie TV-Journalisten Soldaten interviewen, die im Mekong-Delta auf ihren Panzern sitzen und "Sag mir wo die Blumen sind" singen und freimütig darüber sprechen, dass sie keinen Bock auf Krieg haben. Ist halt so heute auch nicht mehr denkbar.![]()
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