Rund um den Radsport

[Mister T.]

Warum hat Roglic heute beim letzten Anstieg oder davor Lippewitz nicht unterstützt. So verliert Bora vllt. den Podestplatz und das weiße Trikot? Da ist es doch auch egal, ob Roglic 5. oder 6. In der Gesamtwertung wird.

[ThomasBX]

Ich weiss es auch nicht und kann nur spekulieren:

1. Als Roglic zu Red Bull wechselte, war klar, dass das Ziel ist mit ihm als Kapitän zur Tour zu fahren. Von Jumbo-Visma wollte er damals weg, weil ihm in der Vuelta 2023 nicht mehr die Chance gegeben wurde auf Sieg zu fahren. Ich wäre sehr überrascht, wenn er sich keine Zusage geholt hat immer für den eigenen Erfolg fahren zu dürfen.

2. Vielleicht hat man geschätzt, dass Roglic noch Zeit auf Oscar Onley gut machen kann. Onley war bereits am Cold de la Madeleine zurückgefallen und Roglic hatte nur 38 Sekunden Rückstand auf Onley. Falls dies der Plan war ist er jedenfalls nicht aufgegangen...

3. In den letzten Kilometern bei teilweise 15% macht ein Helfer keinen wirklichen Unterschied. Helfer bringen dir, weniger Luftwidersatnd und sie können die Versorgung übernehmen. Bei dieser Steilheit fährt man so langsam, dass der Luftwiederstand gegenüber der Steigung und dem Rollwiederstand irrelevant ist. Bei wem ist eigenltich das Team-Auto geblieben? Weiss ich jetzt selbst nicht mehr, aber die ganze Versorgung hätte auch vom Auto aus erfolgen können. Also warum Roglic riskieren? Als Pogacar 2023 am Col de La Loze in Trouble war, hat er zu seinem Helfer Adam Yates auch gesagt, fahr du mal, ich muss hier alleine hochkommen. Yates war damals dritter in der Gesamtwertung und hat Pogi dann noch 4 Minuten abgenommen.

4. Es gab sogar ein wenig "Unterstützug" von Roglic. Als vorne Jörgensen, Vingegaard, Pogi, O'Connor, Gall, Rubio und Roglic waren, wäre es eigentlich in Roglics Interesse gewesen, dass die Gruppe läuft, er hat die Führung aber verweigert. Vielleicht ist "Unterstützung" hier das falsche Word aber für sich ist er an der Stelle nicht gefahren.

Was auch immer die Gründe waren, ausgezahlt haben sie sich vermutlich nicht. Morgen wird es wieder spannend.

[gruenmuckel]

Lippowitz hat heute im Interview gesagt, dass beide total offene Rollen haben .

[Der Kantelberg]

Sie wollten halt den Kampf um Platz 3 noch mal spannend machen.

[Jeckchen]

Die Strecke heute wird verkürzt. Irgendwas wegen Rinderseuche.

[Der Kantelberg]

Ja, es hört sich dramatisch an, da werden viele Rinder getötet deswegen

[gruenmuckel]

"Tour de France geht Beef aus dem Weg!"

[Der Kantelberg]

Ich hab das Gefühl, Roglic geht in der Abfahrt zu wenig Risiko. Er fährt ja nichts zum Hauptfeld heraus, wo 20 Leute hintereinander fahren. Der bremst vor den 180-Grad-Kehren richtig runter, das Rad liegt irgendwie viel zu wenig schräg.

Ist natürlich geil, wenn der 5. in der Gesamtwertung einen Ausreißversuch auf ner Hochgebirgsetappe startet.

[gruenmuckel]

Shame, shame shame.


https://www.n-tv.de/sport/Tour-de-Fr...e25925122.html

Für die Sprinter wird die Tour de France immer unattraktiver, auch das Finale auf den Champs Élysées gehört nicht mehr ihnen allein. Erik Zabels und Mark Cavendishs Erben fristen ein Schattendasein. Gehen sie der Rundfahrt bald womöglich gänzlich von der Stange?

Phil Bauhaus quälte sich mit einer Dreiviertelstunde Verspätung hinter Tadej Pogacar den Col de la Loze hinauf, kämpfte in den Alpen wie ein Löwe ums sportliche Überleben. Wie schon am Ventoux, wie schon in den Pyrenäen. Typisches Sprinterschicksal eben. Nur: Diesmal wartet am Ende der Qualen für die schnellsten Leute der Tour de France kein großer Showdown: Nach "Märtyrerbergen" in Serie steht am Sonntag der dreimalige Montmartre dem klassischen Massenspurt auf den Champs Élysées im Weg.

Die Sprinter spielen bei der Frankreich-Rundfahrt eine stets kleiner werdende Rolle. "Die Schere geht immer weiter auseinander", sagt Bauhaus, derzeit der beste deutsche Spurter und Dritter der dritten Etappe. Und Radprofis wie Bauhaus stellen sich mittlerweile die Sinnfrage: Was sollen sie noch bei einer Tour, deren Streckenführung sie zunehmend als Schikane empfinden müssen.


Sprinter-Schattendasein ist gewollt


Das Sprinter-Schattendasein ist gewollt - das sieht auch Rolf Aldag, einst Zabel-Lokomotive im Telekom-Sprintzug, so. "Das wird sehr bewusst so gemacht", sagt der heutige Sportliche Leiter des Red-Bull-Teams: "Selbst als Radsport-Experte kann man sich nicht unbedingt eine sechsstündige Sprint-Etappe von Anfang bis Ende im TV anschauen." Ziel der Organisatoren sei es, die Tour und ihre Etappen von Beginn an unvorhersehbar und spannend zu machen, "und nicht nur für die letzten 200 Meter", sagt Aldag.

Die Tour soll eine dreiwöchige fortlaufende Erzählung mit großen Hauptfiguren sein - Pogacar, Vingegaard, Lipowitz. Und da ist es wie in einer Netflix-Serie: Zu viele Nebenfiguren wie ein Bauhaus stören den Fluss der Handlung.

[Der Kantelberg]

Das Sprinter-Schattendasein ist gewollt - das sieht auch Rolf Aldag, einst Zabel-Lokomotive im Telekom-Sprintzug, so. "Das wird sehr bewusst so gemacht", sagt der heutige Sportliche Leiter des Red-Bull-Teams

Ist doch richtig so. 200 km Flachetappe mit Sprintfinale ist halt langweilig.

[gruenmuckel]

Ist doch richtig so. 200 km Flachetappe mit Sprintfinale ist halt langweilig.

ich finde es maximal langweilig wenn die im besseren Schritttempo die Berge hoch juchten.

[Der Kantelberg]

Tja...

Ansonsten: Die Zahl der Hochgebirgsetappen ist ja nicht mehr geworden. Es wird bloß in die eventuellen Sprintetappen mehr Schwierigkeiten eingebaut, sodass der Sieger mehr können muss und Ausreißer mehr Chancen haben. Ich find gut.

[zerialienguru]

Ich auch
Das fordert die Sprinter dazu heraus, mehr als nur eine Qualität auf dem Rad zu entwickeln. Wer als Sprinter gut durchs hügelige Vorspiel kommt, hat am Ende super Siegchancen.

[Der Kantelberg]

Genau. Vielleicht ist ja in Paris ein guter Tag für Binjam Girmay und weniger für Jonathan Milan.

[DaHexxor]

Kann mir jemand sagen warum/wie roglic heute so viel Zeit kassiert hat?