7.-31. Mai 1710: Das Großkhanat Dagomys versendet Listen mit zweifellos oder mutmaßlich getöteten Frauen und Männern, die als Gäste auf den im vergangenen Herbst vor der Küste der Kanaren gekaperten Schiffen mitgefahren waren, an die jeweiligen Familien. Diese ist nicht erschöpfend, da man sich vorwiegend auf Adlige, wohlhabende Bürger, Seeoffiziere und andere Personen von Stand und Ansehen konzentriert. Allerdings wird zugleich eine Liste der mutmaßlich versenkten Fahrzeuge verschickt, so dass auch zahlreiche Angehörige einfacher Seeleute Gewissheit deren Schicksal erlangen. Auffällig ist, dass die Mehrzahl der Toten aus Spanien und Marokko zu stammen scheint, wo viele Kaufleute die Möglichkeiten auf den günstig gelegenen Inseln für den Afrika- und Südamerikahandel nutzen. Zudem sind einige einfache Seeleute auf kanarischen Handesseglern beschäftigt. Auch unter den toten Passagieren waren – wie schon vermutet – zahlreiche Adlige und Bürger des Kalifats,
des Königreichs Galicien, der Grafschaft Barcelona sowie auch einige Menschen aus Italien, England, Südfrankreich, Südamerika, Westafrika und sogar Burgund.
9. Mai 1710: König Fernando V. von Galicien trifft sich mit führenden Vorstandsmitgliedern der Jakobusbruderschaft, um über die „Verdorbenheit der Kanaren“ zu sprechen, wie rasch öffentlich bekannt wird. So sei es ja kein Wunder, dass im Umfeld eines solchen Ortes dann auch Unglücke und Kalamitäten hereinbrächen wie die nordischen Mörderpiraten und dabei auch viele Unschuldige träfen. Für diesmal scheint der Monarch die Stimmung im Land aber falsch eingeschätzt zu haben. Mehrere hochrangige Kaufleute treten aus der Bruderschaft aus, und sogar Kardinal Pedro Felipe von Santiago sieht sich gezwungen, den Handelsgilden ausdrücklich zu versichern, dass diese wichtige Handelsroute legitim befahren werde. Auch die Unterstützung der dortigen Christen durch den eigenen Klerus werde fortgeführt, da Missionare um die Gefahren wüssten, die schon dem Heiligen Paulus gedroht hätten.