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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #5266
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Matthäus 11
    https://www.bibleserver.com/LUT.ELB....atth%C3%A4us11
    Achtung Spoiler:
    1 Als Jesus nun mit der Unterweisung seiner zwölf Jünger zu Ende gekommen war, zog er von dort weiter, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen. 
    2 Als aber Johannes im Gefängnis von dem Wirken Christi hörte, sandte er durch seine Jünger Botschaft an ihn
    3 und ließ ihn fragen: »Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?«
    4 Jesus gab ihnen zur Antwort: »Geht hin und berichtet dem Johannes, was ihr hört und seht:
    5 Blinde werden sehend und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote werden auferweckt, und Armen wird die Heilsbotschaft verkündigt,
    6 und selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt!«
    7 Als diese nun den Rückweg antraten, begann Jesus zu den Volksscharen über Johannes zu reden: »Wozu seid ihr damals in die Wüste hinausgezogen? Wolltet ihr euch ein Schilfrohr ansehen, das vom Winde hin und her bewegt wird?
    8 Nein; aber wozu seid ihr hinausgezogen? Wolltet ihr einen Mann in weichen Gewändern sehen? Nein; die Leute, welche weiche Gewänder tragen, sind in den Königsschlössern zu finden.
    9 Aber wozu seid ihr denn hinausgezogen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch: einen Mann, der noch mehr ist als ein Prophet!
    10 Denn dieser ist es, auf den sich das Schriftwort bezieht: ›Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der dir den Weg vor dir her bereiten soll.‹
    11 Wahrlich ich sage euch: Unter den von Frauen Geborenen ist keiner aufgetreten, der größer wäre als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.
    12 Aber seit den Tagen Johannes des Täufers bis jetzt bricht das Himmelreich sich mit Gewalt Bahn, und die, welche Gewalt anwenden, reißen es an sich.
    13 Denn alle Propheten und das Gesetz haben bis auf Johannes geweissagt,
    14 und wenn ihr es annehmen wollt: Er ist Elia, der da kommen soll.
    15 Wer Ohren hat, der höre!
    16 Mit wem soll ich aber das gegenwärtige Geschlecht vergleichen? Kindern gleicht es, die auf den öffentlichen Plätzen sitzen und ihren Gespielen zurufen:
    17 ›Wir haben euch gepfiffen, doch ihr habt nicht getanzt; wir haben ein Klagelied angestimmt, doch ihr habt euch nicht an die Brust geschlagen!‹
    18 Denn Johannes ist gekommen, der nicht aß und nicht trank; da sagen sie: ›Er hat einen bösen Geist.‹
    19 Nun ist der Menschensohn gekommen, welcher ißt und trinkt; da sagen sie: ›Seht, der Schlemmer und Weintrinker, der Freund der Zöllner und Sünder!‹ Und doch ist die Weisheit (Gottes) gerechtfertigt worden durch ihre Werke.«
    20 Damals begann er gegen die Städte, in denen seine meisten Wunder geschehen waren, Drohworte zu richten, weil sie nicht Buße getan hatten:
    21 »Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die in euch geschehen sind, so hätten sie längst in Sack und Asche Buße getan.
    22 Doch ich sage euch: Es wird Tyrus und Sidon am Tage des Gerichts erträglicher ergehen als euch!
    23 Und du, Kapernaum, wirst doch nicht etwa bis zum Himmel erhöht werden? Nein, bis zur Totenwelt wirst du hinabgestoßen werden. Denn wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die in dir geschehen sind, so stände es noch heutigen Tages.
    24 Doch ich sage euch: Dem Lande Sodom wird es am Tage des Gerichts erträglicher ergehen als dir!«
    25 Zu jener Zeit hob Jesus an und sagte: »Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dies vor Weisen und Klugen verborgen und es Unmündigen geoffenbart hast;
    26 ja, Vater, denn so ist es dir wohlgefällig gewesen! –
    27 Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, und niemand erkennt den Vater als nur der Sohn und der, welchem der Sohn ihn offenbaren will.«
    28 »Kommt her zu mir alle, die ihr niedergedrückt und belastet seid: ich will euch Ruhe schaffen!
    29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig: so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen;
    30 denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.«


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Ist mit Johannes der Täufer gemeint? Warum ist der im Gefängnis? Warum hat auch er Jünger? Oder ist das Deutsche hier unpräzise? Sind Jünger ein Messengerdienst aus dem Jahre 0? Des Messias Messenger? (an der Stelle "du es, der da kommen soll" steht wohl "Messias")
    • Menge merkt zu Vers 6 an, dass man die Stelle auch mit "nicht irre wird" übersetzen kann. Das ist interessant: an Jesus keinen Anstoß zu nehmen, wirkt irgendwie generisch und selbstüberzeugt. Aber angesichts der Wunder (V. 5) nicht irre zu werden, ergibt für mich sogar noch mehr Sinn. Also zu glauben, und nicht durchzudrehen.
    • In die Wüste gehen, um ein Schilfrohr zu sehen
    • Vers 10 bezieht sich auch Maleachi 3,1. Da hab ich wenig Erinnerung dran. Lutherbibel und Menge übersetzen dort den Boten mit "Engel". In Matthäus 11 schreiben alle vier Übersetzungen "Boten". Wenn Johannes damit gemeint ist, wäre der ein Engel? Das scheint mir Vers 11 zu widersprechen.
    • Ganz nett zu lesen, wie Matthäus Jesus den Bogen zu Johannes schlagen lässt und diesen in Bezug auf sich selbst und das alte Testament einordnet. Und er beantwortet auch meine im ersten Gedankenpunkt gestellte Frage: Johannes wurde wohl vom eigenen Volk eingesperrt oder zumindest schlecht behandelt, wenn sie ihm einen "bösen Geist" (die anderen Übersetzungen schreiben: von einem Dämon besessen) unterstellen. Menge merkt noch an, dass man "von Sinnen" schreiben könne. Das würde gut zu V. 5 passen: Dem, der nicht von Sinnen ist (weil er Jesus erkannt hat), wird unterstellt, von Sinnen zu sein - damit sind die, die glauben, nicht von Sinnen zu sein, von Sinnen. Ist das einigermaßen sinnvoll?
    • Soweit ich das NT bisher aufmerksam verfolgt habe, ist in V. 22 zum ersten Mal vom Tag des Gerichts die Rede.
    • Ein weiteres Gebet von Jesus in V. 25 nach dem bereits gelesenen Vaterunser. Jesus fasst hier sein Argument bzw. Narrativ zusammen: "daß du dies vor Weisen und Klugen verborgen und es Unmündigen geoffenbart hast" - das begegnet mir heutzutage eher aus der Querdenker/ QAnon/ Fake-News ... Ecke. "Die da oben" haben die Wahrheit nicht verstanden oder, wenn doch, arbeiten daran, sie zu verheimlichen.
    • Zumindest klingt das Versprechen Jesu ("mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht") angenehmer, als wenn man den Verschwörungsquatsch zu Ende... äh... denken ist eigentlich das falsche Wort dafür... naja... denkt.
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  2. #5267
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Johannes wurde schon in Matthäus 4 verhaftet. Das kommt von den langen Pausen, da erinnert man sich nicht mehr...

    "Engel" heißt ja glaube ich ursprünglich "Bote". Wahrscheinlich kann es hier verschiedene Übersetzungsinterpretationen geben.

  3. #5268
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    Die Hinrichtung des Täufers wird übrigens auch von Flavius Josephus erwähnt.

    "(An jemandem) irrewerden" meint übrigens nicht, dass man verrückt wird, sondern das man sein Vertrauen oder seine Überzeugung verliert. Ich könnte beispielsweise schreiben, "Mongke war an seiner Liebe zur badischen Heimat irregeworden". Du wärtst dann nicht verrückt, sondern eben nicht mehr sicher, ob du Baden wirklich über alles liebst.

  4. #5269
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Johannes ist hier der Täufer, ja. Der kommt in den Knast, weil er Herodes Antipas' Sexualleben kritisiert.

    Sein Anlass, irre zu werden: Der Messias im Alten Testament wird oft als militärischer Anführer bezeichnet. Der Israel von den Heidenvölkern befreit. Die Juden warten auf solch einen Messias. Jesus macht aber keine Anstalten, die Römer zu bekämpfen. Das verwirrt fast alle in der damaligen Zeit. Und daher kommen Johannes' Zweifel. Dieses Motiv wird uns noch sehr oft in den Evangelien begegnen, dass Jesus diese militärische Erwartung nicht erfüllt.

    Ablehnung von Jesus und Johannes: Johannes war so ein Wüstenasket. Er fastet viel, er ernährt sich von Heuschrecken und Honig, er trägt einen Kamelhaarmantel. Den kann man sich vorstellen, wie einen typsichen Eremit, der den Weltuntergang predigt. Jesus hingegen ist eher normal gekleidet, ist häufig bei Leuten zu Gast, lebt keine Askese. Beider Botschaft ist sehr ähnlich: "Tut Buße, kehrt um von euren bösen Taten." - Aber die religiösen Leute suchen Ausreden, um auf beide nicht hören zu müssen. Bei Johannes sagen sie: Guck dir den Verrückten an, bei Jesus: Er ist ja ein Säufer.

    Engel/Bote: Das ist das selbe griechische Wort: "angelos". Man merkt, woher unser Wort "Engel" etymologisch kommt. Ein Engel ist sozusagen ein Bote Gottes. Ob ein Engel oder ein irdischer Bote gemeint ist, muss beim Übersetzen je nach Kontext entschieden werden und ist manchmal schwierig.

    Sanftes Joch, leichte Last: Das spricht meiner Meinung nach die schwierig einzuhaltenden Bestimmungen des frühen Judentums an. Für den Sabbat gab es viele Vorschriften, für die Reinheit und für den Zehnten und für alles mögliche. Viele dieser Vorschriften gingen über das alte Testament hinaus. Zum Sabbat heißt es im AT, dass man nicht arbeiten soll. Jetzt wurde überlegt, was denn Arbeiten bedeutet. Und was man alles nicht machen darf. Heutzutage dürfen z.B. fromme Juden am Sabbat keinen elektrischen Schalter bedienen, daher gibts in Israel Sabbat-Aufzüge. (Den Schalter zu drücken, um den Lift zu rufen, wäre ja Arbeit...) https://de.wikipedia.org/wiki/Schabbat-Lift . Diese und ähnliche Vorschriften empfinden die Menschen als Last. Jesus sagt: Kommt zu mir, meine Last ist leicht. Auch dieses Motiv, dass Jesus die Zusatzregeln ablehnt, wird in den Evangelien noch öfter auftauchen.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  5. #5270
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Matthäus 12 (Teil 1)
    Achtung Spoiler:
    1 Zu jener Zeit wanderte Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder; seine Jünger aber hatten Hunger und begannen daher, Ähren abzupflücken und (die Körner) zu essen.
    2 Als die Pharisäer das wahrnahmen, sagten sie zu ihm: »Sieh doch! Deine Jünger tun da etwas, was man am Sabbat nicht tun darf!«
    3 Da antwortete er ihnen: »Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als ihn samt seinen Begleitern hungerte?
    4 Wie er da ins Gotteshaus hineinging und sie die Schaubrote aßen, die doch er und seine Begleiter nicht essen durften, sondern nur die Priester?
    5 Oder habt ihr im Gesetz nicht gelesen, daß am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entheiligen und sich dadurch doch nicht versündigen?
    6 Ich sage euch aber: Hier steht Größeres als der Tempel!
    7 Wenn ihr aber erkannt hättet, was das Wort besagt: ›An Barmherzigkeit habe ich Wohlgefallen und nicht an Schlachtopfern‹, so hättet ihr die Unschuldigen nicht verurteilt;
    8 denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.«
    9 Er ging dann von dort weiter und kam in ihre Synagoge.
    10 Da war ein Mann, der einen gelähmten Arm hatte; und sie richteten die Frage an ihn: »Darf man am Sabbat heilen?« – sie wollten nämlich einen Grund zu einer Anklage gegen ihn haben.
    11 Er aber antwortete ihnen: »Wo wäre jemand unter euch, der ein einziges Schaf besitzt und, wenn dieses ihm am Sabbat in eine Grube fällt, es nicht ergriffe und herauszöge?
    12 Wieviel wertvoller ist nun aber ein Mensch als ein Schaf! Also darf man am Sabbat Gutes tun.«
    13 Hierauf sagte er zu dem Manne: »Strecke deinen Arm aus!« Er streckte ihn aus, und er wurde wiederhergestellt, gesund wie der andere.
    14 Da gingen die Pharisäer hinaus und faßten einen Beschluß gegen ihn, um ihn umzubringen.
    15 Als Jesus das erfuhr, zog er sich von dort zurück; und es zogen ihm viele nach, die er alle heilte,
    16 denen er aber die strenge Weisung gab, sie sollten Stillschweigen über ihn bewahren.
    17 So sollte das Wort des Propheten Jesaja seine Erfüllung finden, der da sagt:
    18 »Siehe, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem mein Herz Wohlgefallen gefunden hat! Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er soll den Heidenvölkern das Gericht ankündigen.
    19 Er wird nicht zanken noch schreien, und niemand wird seine Stimme auf den Straßen hören;
    20 ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen und einen glimmenden Docht nicht auslöschen, bis er das Gericht siegreich durchgeführt hat;
    21 und auf seinen Namen werden die Heidenvölker ihre Hoffnung setzen.«
    22 Damals brachte man einen Besessenen zu ihm, der blind und stumm war, und er heilte ihn, so daß der Stumme redete und sehen konnte.
    23 Da geriet die ganze Volksmenge vor Staunen außer sich und sagte: »Sollte dieser nicht doch der Sohn Davids sein?«
    24 Als die Pharisäer das hörten, erklärten sie: »Dieser treibt die bösen Geister nur im Bunde mit Beelzebul, dem Obersten der bösen Geister, aus.«
    25 Weil Jesus nun ihre Gedanken kannte, sagte er zu ihnen: »Jedes Reich, das in sich selbst uneinig ist, wird verwüstet, und keine Stadt, kein Haus, die in sich selbst uneinig sind, können Bestand haben.
    26 Wenn nun der Satan den Satan austreibt, so ist er mit sich selbst in Zwiespalt geraten: wie kann da seine Herrschaft Bestand haben?
    27 Und wenn ich die bösen Geister im Bunde mit Beelzebul austreibe, mit wessen Hilfe treiben dann eure Söhne sie aus? Darum werden diese eure Richter sein!
    28 Wenn ich aber die bösen Geister durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen.
    29 Oder wie könnte jemand in das Haus des Starken eindringen und ihm sein Rüstzeug rauben, ohne zunächst den Starken gefesselt zu haben? Erst dann kann er ihm das Haus ausplündern. –
    30 Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.«
    31 »Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung des Geistes wird nicht vergeben werden.
    32 Auch wenn jemand ein Wort gegen den Menschensohn ausspricht, wird es ihm vergeben werden; wer aber gegen den heiligen Geist spricht, dem wird es weder in dieser Weltzeit noch in der künftigen vergeben werden.



    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Sabbat im Kornfeld, das ist immer frei... Emoticon: musik
    • Als ob Kantel es gewusst hätte, schultern Jesu Jünger das sanfte Joch und verhalten sich sabbatwidrig! Hat der etwa die Bibel je selbst gelesen?
    • Vers 3 bezieht sich auf 1. Samuel 21, wo David geweihtes Brot erbittet, weil es kein normales Brot mehr gab. Sagt Jesus dann ja nochmal dazu. Schon praktisch, wenn das Gegenüber (berechtigterweise?) für bibelunkundig gehalten wird und man das vermeintlich Offensichtliche dazusagen muss. Dann muss man sich als Leser nicht an so viel erinnern
    • Das "Größere" kann sich laut Menge auf auch Jesus beziehen (also einer, der größer ist, als der Tempel)
    • V. 7 ist Hosea 6, 6: "Denn an Liebe habe ich Wohlgefallen, aber nicht an Schlachtopfern, und an Gotteserkenntnis mehr als an Brandopfern."
    • "Also darf man am Sabbat Gutes tun" - das klingt so banal, aber fasst die Kritik, die ich am Sabbat bzw. Ramadan habe, gut zusammen. Fasten nur um des Fastens willen entstellt irgendwie auch den Sinn des Fastens. Das ist ja nur Dienst nach Vorschrift, dafür kann man auch Beamter werden.
    • Im (katholischen) Christentum und in der Folge auch in Deutschland gibt es ja auch den "heiligen Sonntag". Rundheraus ablehnen tu ich das Prinzip zwar nicht, dass es einen zweiten Tag gibt, an dem alle freihaben (und überhaupt nur einen, wo nicht gearbeitet werden darf), aber ein wenig engstirnig erscheint mir das manchmal schon. Man wird immerhin nicht gevierteilt, wenn man sonntags trotzdem arbeitet
    • Vers 18ff ist ne Kopie von Jesaja 42, 1-4.
    • Jesus vollbringt wiederholt Wunder, die Pharisäer wiederholen ihr Gegenargument
    • V. 24 ist der Ursprung der Redewendung "den Teufel mit dem Beelzebub austreiben"
    • Jesus greift den Ausspruch auf, redet aber vom Satan. Ich meine mich düster daran zu erinnern, dass im alten Testen noch eher darauf wert gelegt wurde, dass das verschiedene Wesenheiten sind. Hier klingt das in der Tat so, als ob alles in einen Topf geworfen wird: Satan, Beelzebul, böse Geister. Nur vom Teufel ist in keiner der mit vorliegenden Übersetzungen die Rede.
    • Huch, politisches Lagerdenken von vor 2000 Jahren (V. 30) Zumindest ist es von da nicht mehr weit zu "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns" und das blendet mäßigende Positionen einfach aus.
    • Schmissig


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    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  6. #5271
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    Zu dem Sabbat: Die Christen haben dies auf den Sonntag übertragen, weil das der Tag ist, an dem Jesus auferstanden ist. Die Sieben-Tags-Adventisten sind die einzige Gruppierung, die ich kenne, die am Sabbat festhält. https://de.wikipedia.org/wiki/Sieben...gs-Adventisten
    Den arbeitsfreien Samstag und damit die 40-Stunden-Arbeitswoche verdanken wir nicht den Christen, sondern der Arbeiterbewegung.
    Zur Sonntagsruhe und Arbeitsverbot würde ich die Meinung der Evangelischen Kirche teilen, deren Slogan lautet: "Ohne Sonntag gibts nur noch Werktage" https://www.ekd.de/17332.htm
    Ich schau mir auch manchmal Videos von Ausländern in Deutschland an - grade Amis finden den Sonntag zuerst befremdlich, gewöhnen sich aber schnell daran und sagen nach einem Jahr, dass sie es genießen, einen Tag lang wirklich Ruhe zu haben.

    Jesus hebt den Sabbat ja nicht komplett auf. Er sagt nur: "Es ist erlaubt am Sabbat Gutes zu tun."

    Der springende Punkt an der Geschichte ist: Jesus heilt am Sabbat in der Synagoge. Die Pharisäer sagen, das sei verboten. In Vers 14 steht dann, dass sie hinausgehen und planen, Jesus umzubringen. Das ist hingegen nicht nur am Sabbat verboten, sondern immer.


    Zur Geschichten mit dem Beelzebub
    Kern der Geschichte ist dieser: Jesus nimmt in Anspruch, der Messias zu sein. Der von Gott versprochene Retter. Er posaunt es zwar nicht hinaus. Aber er bezeichnet sich mit "Menschensohn". Er sagt, er sei "Herr über den Sabbat" - den Sabbat hatte aber Gott bei der Schöpfung eingeführt. Er tut Wunder, wie niemand zuvor. Er predit: "Zu Euren Vorvätern ist gesagt... Ich aber sage euch...!" und stellt somit die mündliche rabbinische Überlieferung in Frage, so als sei er etwas Besseres. Er redet einfach so, als hätte er Autorität, das Alte Testament neu auszulegen. Und er beweist das eben durch seine Dämonenaustreibungen, Heilungen und weitere Wunder. Die Leute sehen das und viele fangen an, ihm zu glauben.
    Jetzt sehen das die Pharisäer und Schriftgelehrten. Aber Jesus passt nicht in das Bild, was vom Messias gezeichnet wird. Zuerst ergreift er keinerlei militärische Führung, absolut Null. Im Alten Testament ist davon aber häufiger die Rede. Außerdem stellt er die mündliche Überlieferung komplett in Frage. Diese möndliche Überlieferung stellt aber viel von ihrer Glaubenspraxis dar. Drittens prangert Jesus religiösen Bullshit an. Besonders wenns um Heuchelei oder das religiös verpackte Scheffeln von Reichtum geht. Nicht alle Phariäser, Schriftgelehrten und führenden Juden sind heuchlerisch unterwegs. Aber einige schon und die haben sich im Tempel und den Synagogen recht gut eingerichtet. Ich mein, das ist ja heute in Kirchen und Gemeinden nicht groß anders. Und jetzt kommt jemand daher, der die fromme Fassade locker durchschaut und den Dreck aufdeckt, der darunter verborgen ist. Die Ertappten wollen also nicht, das Jesus dieser versprochene Messias ist, denn dann ginge es ihn an den Kragen. - Das wird in jedem Evangelium wieder vorkommen und ist letztendlich der Grund, weswegen Jesus gekreuzigt wird.
    Die Pharisäer sagen also den Leuten: Jesus kann nicht der Messias sein - er hält sich nicht an die religiöse Tradition und der Messias müsste das tun. (z.B. den Sabbat rigoros einhalten). Die Leute sagen: Ja, aber schaut mal, was für Wunder er tut. Die Pharisäer haben da ein Erklärungsproblem. Und kommen sie mit der Idee zu behaupten: Jesus handelt im Namen des Satans, nur daher hätte er diese Macht. (Beelzebub ist in der Vorstellung so ein Oberdämon.) Der Satan ist hier identisch mit dem, was sonst auch Teufel genannt wird. Jesus wirft tatsächlich Satan und Beelzebub in den selben Topf, ihm geht es nicht um die Differenzierung, letztlich handelt ja auch so ein Oberdämon im Namen seines Bosses. Der Vorwurf ist, Jesus tut seine Werke nicht in der Kraft von Gottes Geist, dem Heiligen Geist, sondern durch einen bösen Geist - eben den Satan/Beelzebub.
    Und dieser Vorwurf ist sehr krass. Du findest in den ganzen Evangelien keine einzige böse Tat von Jesus. Und sie stellen es so dar, als wäre das Böse selbst auf die Erde gekommen. Die Erwiderung von Jesus ist entsprechend scharf. Nach einigen Argumenten, warum der Vorwurf nicht zutrifft, sagt er: "Jede Sünde kann vergeben werden - die Lästerung des Heiligen Geisten aber kann nicht vergeben werden." - was sich eben darauf bezieht, dass sie behaupten, seine Wunder kämen vom Teufel. Er sagt sozusagen: "Damit habt ihr eine rote Linie überschirtten und könnt nicht mehr zurück."
    In dem Zusammenhang muss man auch das "Wer nicht für mich ist, ist gegen mich" interpretieren. Das ist nicht einfach nur religiös-politisches Lagerdenken. Die haben grade behauptet, der Sohn Gottes, der Messias, der im AT versprochene Retter für Israel und die ganze Welt wäre der Gesandte des Teufels.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  7. #5272
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Johannes ist hier der Täufer, ja. Der kommt in den Knast, weil er Herodes Antipas' Sexualleben kritisiert.
    Wikipedia ist hier der Ansicht, dass es andere Gründe hat. Ist das falsch?

    Ich bin aber auch überrascht, dass eine Einmischung in das Sexleben anderer, etwas das ich als grundlegend falsch empfinde, von einem vermeintlichen Antagonisten sanktioniert wird. Das verwirrt mich, auch, da ich eher schwarz-weiß in der Bibel erwarte.
    Zitat Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
    Stimmt, ich habe da so eine Art Phantomschmerz, den ich kaum noch merke ... ^^

  8. #5273
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    Meinst du das? https://de.wikipedia.org/wiki/Johann...#Gefangennahme
    Nach den Evangelien wurde Johannes ins Gefängnis geworfen, kurz nachdem er Jesus getauft hatte und Jesus mit einigen Jüngern eine eigenständige Täufergemeinschaft gebildet hatte (Joh 3,22-26 EU, Mk 1,14 EU, Mt 4,12 EU, Lk 3,19–20 EU). Die Forschung datiert die Gefangennahme auf 27/28 oder ca. 30/31. Der Grund für die Gefangennahme war nach den Evangelien, dass Johannes Herodes Antipas dafür kritisiert hatte, dass er die Frau seines Bruders geheiratet hatte (Mt 14,3–4 EU, Lk 3,19 EU). Nach Flavius Josephus war der Grund seiner Inhaftierung, dass Herodes fürchtete, „das Ansehen des Mannes, dessen Rat allgemein befolgt zu werden schien, möchte das Volk zum Aufruhr treiben“ (Ant. Jud. 18,5,2).
    Das sind doch keine anderen Gründe?
    Zitat Zitat von Meister Wilbur
    Junge lies doch mal! Es geht um Katholiken und nicht irgendwelche Ketzer!

  9. #5274
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Faszinierend, wie Artikel abweichen können. Und auch unsere individuelle Suche.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Herodes_Antipas

    Der jüdische Historiker Josephus Flavius erwähnt in seinem Bericht über die Hinrichtung Johannes des Täufers (Ant. 18, 116–119) die Kritik des Täufers an der Ehe des Herodes mit Herodias nicht. Josephus zufolge bewog ein politisches Motiv Herodes Antipas dazu, den Täufer verhaften und in die Bergfestung Machärus festhalten und schließlich enthaupten zu lassen, nämlich die Befürchtung, die Anziehungskraft seiner Reden und dessen Ansehen beim Volk könnten einen Aufstand auslösen.
    Zitat Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
    Stimmt, ich habe da so eine Art Phantomschmerz, den ich kaum noch merke ... ^^

  10. #5275
    Zurück im Norden
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    Der Text stammt aus den Antiquitates Judaicae, Buch XVIII, 5,2. Eine Übersetzung, die ich online gefunden habe (und die offenbar noch im 19. Jh. angefertigt worden ist ) lautet:

    Manche Juden waren übrigens der Ansicht, der Untergang der Streitmacht des Herodes sei nur dem Zorne Gottes zuzuschreiben, der für die Tötung Johannes' des Täufers die gerechte Strafe gefordert habe. Den letzteren nämlich hatte Herodes hinrichten lassen, obwohl er ein edler Mann war, der die Juden anhielt, nach Vollkommenheit zu streben, indem er sie ermahnte, Gerechtigkeit gegeneinander und Frömmigkeit gegen Gott zu üben und so zur Taufe zu kommen. Dann werde, verkündigte er, die Taufe Gott angenehm sein, weil sie dieselbe nur zur Heiligung des Leibes, nicht aber zur Sühne für ihre Sünden anwendeten; die Seele nämlich sei dann ja schon vorher durch ein gerechtes Leben entsündigt. Da nun infolge der wunderbaren Anziehungskraft solcher Reden eine gewaltige Menschenmenge zu Johannes strömte, fürchtete Herodes, das Ansehen des Mannes, dessen Rat allgemein befolgt zu werden schien, möchte das Volk zum Aufruhr treiben, und hielt es daher für besser, ihn rechtzeitig aus dem Wege zu räumen, als beim Eintritt einer Wendung der Dinge in Gefahr zu geraten und dann, wenn es zu spät sein, Reue empfinden zu müssen. Auf diesen Verdacht hin ließ also Herodes den Johannes in Ketten legen, nach der Festung Machaerus bringen, die ich oben erwähnte, und dort hinrichten. Sein Tod aber war, wie gesagt, nach der Überzeugung der Juden die Ursache, weshalb des Herodes Heer aufgerieben worden war, da Gott in seinem Zorn diese Strafe über den Tetrarchen verhängt habe.


    In beiden Quellen (Josephus und dem Matthäusevangelium) handelt es sich auch ein wenig um Mutmaßungen, denn Herodes wird sich kaum öffentlich dazu geäußert haben. Vielleicht handelte er auch aus einer Kombination von Gründen.

  11. #5276
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    Gab es nicht einen apokryphen Text, in dem Jesus Vieh oder ähnliches als Kind verzaubert (oder waren es Nachbarn)? Wobei ich quellenkritisxch natürlich anmerken muss, dass objektiv böse Taten sich auch schlecht in einem Evangelium machen.
    Zitat Zitat von Nahoïmi Beitrag anzeigen
    Einheit, Einheit, gib mir meine Minghan wieder :p

    Mehrfacher Gewinner einer DET-Runde und Sieger der Herzen(2/7)

    Vom Kurfürst, über Admiral, Jarl, Botschafter und König zum Papst-ein Leben im Civforum.

  12. #5277
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Wikipedia ist hier der Ansicht, dass es andere Gründe hat. Ist das falsch?
    Ich hatte hier die Ansicht widergegebe, die aus den Evangelien hervorgeht. Das dies in der Wissenschaft diskutiert wird, wusste ich nicht. So wie Jerry Demmings sagt, könnte beides durchaus zusammenhängen.
    Ich bin aber auch überrascht, dass eine Einmischung in das Sexleben anderer, etwas das ich als grundlegend falsch empfinde, von einem vermeintlichen Antagonisten sanktioniert wird. Das verwirrt mich, auch, da ich eher schwarz-weiß in der Bibel erwarte.
    Der hat seinem Bruder Philippus die Frau Herodias ausgespannt. Diese Herodis war außerdem seine Nichte. Damit er sie heiraten konnte hatte er seine vorherige Frau rausgeschmissen. Die war die Tochter des Königs der Nabatäer names Aretas https://de.wikipedia.org/wiki/Aretas_IV. - Daraufhin überfiel der Aretas das Gebiet von Herodes Antipas.
    Der Typ hat nicht nur seiner Frau den Laufpass gegeben. Er hat auch die Ehe seines Bruders zerstört. Außerdem hat er seine Nichte geheiratet, was eigentlich auch Inzest ist. Und er hat einen Krieg provoziert. - Da kam schon ne Menge Scheiße zusammen und die öffentlich Kritik war meiner Meinung nach mehr als gerechtfertigt.

    Zitat Zitat von Gulaschkanone Beitrag anzeigen
    Gab es nicht einen apokryphen Text, in dem Jesus Vieh oder ähnliches als Kind verzaubert (oder waren es Nachbarn)? Wobei ich quellenkritisxch natürlich anmerken muss, dass objektiv böse Taten sich auch schlecht in einem Evangelium machen.
    Das könnte z.B. das hier sein: https://de.wikipedia.org/wiki/Kindhe...um_nach_Thomas

    Ich zitiere mal aus der Wiki:
    Die Kindheitsevangelien sind insgesamt als „Zeugnisse der Volksfrömmigkeit“ zu würdigen, nicht aber als historisch auswertbare Quellen nutzbar. Das KThom „schildert anschaulich, wie das Leben eines Kindes, das schon als Sohn Gottes und mit aller Macht ausgestattet zur Welt kommt, aussehen könnte. […] Ein besonderer Reiz entsteht dadurch, dass in der Antike die Kindheit wesentlich durch Macht- und Rechtlosigkeit bestimmt ist, und genau dies für Jesus nicht gilt“.
    Es gibt aber auch noch mehr von diesen Kindheitsevangelien, teilweise auch mit künstlerischer Wirkung. Hier ist ne Liste: https://de.wikipedia.org/wiki/Pseude...eitsevangelien
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  13. #5278
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    Danke genau das meinte ich.
    Zitat Zitat von Nahoïmi Beitrag anzeigen
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  14. #5279
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    33 Entweder macht den Baum gut, dann ist auch seine Frucht gut; oder macht den Baum faul, dann ist auch seine Frucht faul; denn an der Frucht erkennt man den Baum.
    34 Ihr Schlangenbrut! Wie solltet ihr imstande sein, Gutes zu reden, da ihr doch böse seid? Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund.
    35 Ein guter Mensch bringt aus der guten Schatzkammer (seines Herzens) Gutes hervor, während ein böser Mensch aus seiner bösen Schatzkammer Böses hervorbringt.
    36 Ich sage euch aber: Von jedem unnützen Wort, das die Menschen reden, davon werden sie Rechenschaft am Tage des Gerichts zu geben haben;
    37 denn nach deinen Worten wirst du gerechtgesprochen werden, und nach deinen Worten wirst du verurteilt werden.«
    38 Daraufhin entgegneten ihm einige von den Schriftgelehrten und Pharisäern: »Meister, wir möchten ein Wunderzeichen von dir sehen!«
    39 Er aber gab ihnen zur Antwort: »Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht verlangt ein Zeichen; doch es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona.
    40 Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Leibe des Riesenfisches gewesen ist, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Inneren der Erde sein.
    41 Die Männer von Ninive werden beim Gericht mit diesem Geschlecht (als Zeugen) auftreten und seine Verurteilung herbeiführen; denn sie haben auf Jonas Predigt hin Buße getan, und hier steht doch Größeres als Jona!
    42 Die Königin aus dem Südland wird beim Gericht mit diesem Geschlecht (als Zeugin) auftreten und seine Verurteilung herbeiführen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören, und hier steht doch Größeres als Salomo!
    43 Wenn aber der unreine Geist von einem Menschen ausgefahren ist, so durchirrt er wüste Gegenden und sucht dort eine Ruhestätte, findet aber keine.
    44 Da sagt er dann: ›Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe!‹ Wenn er dann hinkommt, findet er es leer stehen, sauber gefegt und schön aufgeräumt.
    45 Hierauf geht er hin und nimmt noch sieben andere Geister mit sich, die noch schlimmer sind als er selbst, und sie ziehen ein und nehmen dort Wohnung, und das Ende wird bei einem solchen Menschen schlimmer, als sein Anfang war. Ebenso wird es auch diesem bösen Geschlecht ergehen.«
    46 Während er noch zu den Volksscharen redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen und wünschten ihn zu sprechen.
    47 Da sagte jemand zu ihm: »Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wünschen dich zu sprechen.«
    48 Er aber gab dem, der es ihm meldete, zur Antwort: »Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?«
    49 Dann streckte er seine Hand aus zu seinen Jüngern hin und sagte: »Seht, diese hier sind meine Mutter und meine Brüder;
    50 denn wer den Willen meines himmlischen Vaters tut, der ist mein Bruder und Schwester und Mutter!«


    Bemerkungen/ Gedanken:


    • Bisschen seltsames Deutsch in V. 33. "An der Frucht erkennt man den Baum" klingt, als sollte es eine etablierte Redewendung sein.
    • Sprachlich legt Jesus viel Wert auf die Verknüpfung von Gutes Herz => Gutes Tun. Erinnert mich lose an "mens sana in corpore sano" nur mit gut statt gesund.
    • "unnütz" erscheint mir in Vers 36 irgendwie ne seltsame Übersetzung. Ich hätte da jetzt sowas wie unlauter oder hinterhältig oder boshaft erwartet - unnütz an sich klingt erstmal harmlos für mich. Nach Dadaismus zum Beispiel. Muss ein Wort einen Nutzen stiften?
    • "Ehebrecherisch" dürfte hier bezogen auf die "Ehe" (oder besser: den Bund) mit Gott sein.
    • Interessante Parallele zwischen Jesus und Jona. Die Erde als gewaltiger Fisch, der durchs Weltall schwimmt Gott schied Wasser von Erde, in jedem Element steckt einer dann drei Tage und Nächte drin Irgendwie wirkt der Vergleich bedeutungsvoll, aber irgendwie wirkt er auch etwas random
    • Bei den sieben Geistern in der Wohnung (V. 45) musste ich irgendwie an Schneewittchen und die sieben Zwerge denken
    • Neben dem Punkt mit der Ehe wird auch zum Ende des Kapitels der Glaube an Gott als familienstiftend umschrieben ("wer den Willen meines himmlischen Vaters tut, der ist mein Bruder und Schwester und Mutter"). Das ist schon ne sehr persönliche Bindung, v.a., wenn die Familie (wie damals...?) das soziale Auffangnetz bedeutet. Im AT war das oft abstrakter beschrieben als Bund Gottes mit den Menschen. Jesus beschreibt das sehr viel unmittelbarer.
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  15. #5280
    MAGA forever Avatar von Tohuwabohu
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    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Der hat seinem Bruder Philippus die Frau Herodias ausgespannt. Diese Herodis war außerdem seine Nichte.
    Wenn er seine Nichte geheiratet hat, dann hat sein Bruder mindestens das gleiche getan oder noch schlimmer.

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