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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #4921
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Jona 2
    Achtung Spoiler:
    1 Der HERR aber ließ einen großen Fisch kommen, der Jona verschlingen sollte; und Jona befand sich im Bauche des Fisches drei Tage und drei Nächte lang.
    2 Da richtete Jona aus dem Leibe des Fisches folgendes Gebet an den HERRN, seinen Gott:
    3 »Gerufen habe ich aus meiner Bedrängnis zum HERRN, da hat er mich erhört; aus dem Schoß der Unterwelt habe ich um Hilfe geschrien, da hast du mein Rufen vernommen.
    4 Denn du hattest mich in die Tiefe geschleudert, mitten ins Meer hinein, so daß die Fluten mich umschlossen; alle deine Wogen und Wellen fuhren über mich dahin.
    5 Schon dachte ich: ›Verstoßen bin ich, hinweg von deinem Angesicht: wie könnte ich je wieder nach deinem heiligen Tempel schauen?‹
    6 Die Wasser umgaben mich und gingen mir bis an die Seele; die Tiefe umfing mich, Seegras hatte sich mir ums Haupt geschlungen;
    7 zu den Wurzeln der Berge war ich hinabgefahren; die Riegel der Erde hatten sich auf ewig hinter mir geschlossen: – da hast du mein Leben aus der Grube heraufgeholt, HERR, mein Gott!
    8 Als meine Seele in mir verzagte, da gedachte ich des HERRN, und zu dir drang mein Gebet, zu deinem heiligen Tempel.
    9 Die sich an nichtige Götzen halten, verlassen den, bei welchem das Heil für sie liegt.
    10 Ich aber will dir laute Danksagung als Opfer darbringen, will, was ich gelobt habe, bezahlen: die Rettung kommt vom HERRN!«
    11 Hierauf gebot der HERR dem Fisch, und dieser spie Jona ans Land aus.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Ich dachte immer, das sei ein Wal gewesen, aber alle Übersetzungen sind sich einig, dass es ein "großer Fisch" ist. Klar, Wal wäre naheliegend, weil in der Antike wohl noch nicht klar war, dass das Säugetiere sind. Aber könnte auch ein Hai sein
    • In gewisser Weise gelangt Jona durch seine Flucht nah an die Ursprünglichkeit Gottes und der Welt. Am Anfang war ja nur dunkles, tiefes Wasser und Jona schreibt auch "in die Tiefe" und "mitten ins Meer". Das geht ihm auch "bis an die Seele".
    • Aktiv gesprochene Gebete sind recht selten. In Vers 3ff haben wir so eins.
    • Wenn auf diese Weise Jonas Glaube auf die Prüfung gestellt wurde, hat er sie wohl bestanden. Sein Glaube scheint unerschütterlich und er denkt Lord First (V. 8), missdeutet den großen Fisch auch nicht als glücklichen Zufall, sondern als Rettung "vom HERRN".
    • Durch seinen guten Charakter (Kapitel 1) mag sich das schon abgezeichnet haben.
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  2. #4922
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    Das Buch fand ich auch immer gut, das Verhalten des Titelhelden hebt ihn echt von den anderen Propheten ab. Nach Gottes Befehl "Geh nach Ninive" erstmal so weit wie möglich in die Gegenrichtung.

    Interessant auch, dass er da meinte, sich vor dem Herren verstecken zu können. Das Bild vom "globalen" Gott ist also zumindest bei ihm noch nicht verankert.

  3. #4923
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Jona, Symbolbild:

    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  4. #4924
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Jona 3
    Achtung Spoiler:
    1 Nun erging das Wort des HERRN an Jona zum zweitenmal folgendermaßen:
    2 »Mache dich auf, begib dich nach der großen Stadt Ninive und laß sie die Botschaft hören, die ich dir ansagen werde!«
    3 Da machte Jona sich auf den Weg und begab sich nach Ninive, wie der HERR ihm geboten hatte. Ninive war aber eine gewaltig große Stadt, deren Durchwanderung drei Tagereisen erforderte.
    4 So begann denn Jona eine Tagereise weit in die Stadt hineinzugehen und predigte dabei mit den Worten: »Noch vierzig Tage, dann ist Ninive zerstört!«
    5 Da glaubten die Einwohner von Ninive an Gott, riefen ein Fasten aus und legten Sackleinen an, klein und groß;
    6 und als die Kunde davon zum König von Ninive gelangte, erhob er sich von seinem Thron, legte seinen Mantel ab, hüllte sich in ein Trauergewand und setzte sich in die Asche.
    7 Sodann ließ er in Ninive durch Ausruf bekanntmachen: »Auf Befehl des Königs und seiner Großen (wird folgende Verordnung erlassen): Menschen und Vieh, Rinder und Kleinvieh sollen durchaus nichts genießen; dürfen nicht auf die Weide gehen und kein Wasser trinken,
    8 sondern sollen, sowohl Menschen als Vieh, in Sackleinen gekleidet sein und mit aller Macht zu Gott rufen und umkehren ein jeder von seinem bösen Wege und von dem Unrecht ablassen, das an seinen Händen klebt!
    9 Vielleicht tut es Gott dann doch noch leid, und er läßt von seinem lodernden Zorn ab, so daß wir nicht untergehen!«
    10 Als nun Gott sah, was sie taten, daß sie nämlich von ihrem bösen Wege umkehrten, tat ihm das Unheil leid, das er ihnen angedroht hatte, und er ließ es nicht eintreten.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Hätte es ja witzig gefunden, wenn Jona wieder versucht hätte, abzuhauen
    • Interessant, die Stadt ist so groß wie lange Jona im Bauch des Fisches war (3 Tage). Und wenn Jona nicht außerordentlich schlecht zu Fuß war, größer als die größten irdischen Städte; zumindest hat Toki nen Durchmesser von 12km. Auch wenn man da plusminus rechnet, kann man an einem Tag durchwandern.
    • Die Niniver sind überraschend verständig und hören direkt auf Jona. Kann also keine jüdische Siedlung sein Mit Blick auf V. 10 erfüllt es aber vielleicht den Zweck, den Israeliten vorzuhalten, dass es sich lohnt, auf Gottes Worte zu hören.
    • Witzige Vorstellung, dass auch das Vieh "in Sackleinen gekleidet" (V. 8) wird und scheinbar so viel Schuld auf sich geladen hat, dass es "von seinem bösen Wege" abkehren muss
    • "Vielleicht tut es Gott dann doch noch leid"
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  5. #4925
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    Jona 4
    Achtung Spoiler:
    1 Das verursachte aber dem Jona großen Verdruß, und er geriet in Zorn,
    2 so daß er folgendes Gebet an den HERRN richtete: »Ach, HERR, das ist es ja, was ich gedacht habe, als ich noch daheim war, und eben darum habe ich das vorige Mal die Flucht nach Tharsis ergriffen; denn ich wußte wohl, daß du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langsam zum Zorn und reich an Güte und geneigt, dich das Unheil gereuen zu lassen.
    3 Und nun, HERR, nimm doch mein Leben von mir! Denn es ist besser für mich, zu sterben als noch am Leben zu bleiben.«
    4 Aber der HERR erwiderte: »Ist es recht von dir, so zu zürnen?«
    5 Hierauf ging Jona aus der Stadt hinaus und ließ sich östlich von der Stadt nieder; er baute sich dort eine Hütte und setzte sich unter ihr in den Schatten, um abzuwarten, wie es der Stadt ergehen würde.
    6 Da ließ Gott der HERR eine Rizinusstaude aufschießen und über Jona emporwachsen, damit er seinem Haupte Schatten biete und ihn von seinem Unmut befreie; und Jona hatte große Freude an dem Rizinus.
    7 Am andern Tage aber, als die Morgenröte aufging, ließ Gott einen Wurm entstehen, der fraß die Rizinusstaude an, so daß sie verdorrte;
    8 und als die Sonne aufging, ließ Gott einen schwülen Ostwind kommen; und die Sonne stach Jona auf das Haupt, so daß er ganz ohnmächtig wurde und sich den Tod wünschte mit den Worten: »Es ist besser für mich, zu sterben als noch am Leben zu bleiben!«
    9 Da sagte Gott zu Jona: »Ist es wohl recht von dir, wegen der Rizinusstaude so zornig zu sein?« Er antwortete: »Ja, mit Recht bin ich erzürnt bis zum Sterben!«
    10 Der HERR aber entgegnete: »Dir tut der Rizinus leid, um den du dich doch nicht gemüht und den du nicht großgezogen hast, der in einer Nacht entstanden und in einer Nacht vergangen ist.
    11 Und mir sollte die große Stadt Ninive nicht leid tun, in der mehr als hundertzwanzigtausend Menschen leben, die zwischen rechts und links noch nicht zu unterscheiden wissen, dazu auch eine Menge Tiere?«


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • "Verdruß" ist eine spannende Reaktion darauf, dass Gott Barmherzigkeit zeigt. Überhaupt überrumpelt mich Jonas emotionale Reaktion hier sehr. Leider liefert auch die Schwabenbibel keine zufriedenstellende Erklärung. Gemutmaßt wird, dass Jona lieber Recht behalten hätte (im Sinne von er verkündet Unheil -> Unheil ereignet sich). Vielleicht hätte er die Niniver als Feinde Israels auch lieber tot gesehen.
    • Ich entsinne mich, dass wir in der Grundschule im Reli-Unterricht auch die Jona-Story hatten. Aber diesen Selbstzweifel und diese (v.a. für biblische Verhältnisse ) komplexen Gefühle Jonas kamen da defitiniv nicht vor
    • Das mit der Rizinusstaude macht es nicht besser. Gott macht auf mich hier den Eindruck eines Lehrers, der Jona etwas beibringen will. Aber der rafft es entweder nicht oder will es nicht raffen. Dabei wird es in Vers 11 eigentlich gut erklärt: ist eine schattenspendende Pflanze mehr wert, als das Leben vieler Menschen (und, schönerweise, Tiere)? Jona kommt sehr egoistisch rüber, wenn er das denkt. Vielleicht ist er im Herzen einfach ein krasser Egoist und hatte deshalb auch keinen Bock auf die Prophetie. In jedem Fall einer der interessanteren Propheten.
    • Leider war das auch schon Jona. Wir werden also nicht erfahren, ob er umgedacht hat oder nicht.
    • Mit diesen kleinen Propheten geht das wahrlich fix. Jetzt sind schon mehr als 90% des AT gelesen
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  6. #4926
    Registrierter Benutzer Avatar von Jerry Demmings
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Interessant, die Stadt ist so groß wie lange Jona im Bauch des Fisches war (3 Tage).
    Das ist mir noch nie aufgefallen

    Die Niniver sind überraschend verständig und hören direkt auf Jona. Kann also keine jüdische Siedlung sein Mit Blick auf V. 10 erfüllt es aber vielleicht den Zweck, den Israeliten vorzuhalten, dass es sich lohnt, auf Gottes Worte zu hören.
    Das dagegen schon. Das ist auch genau der Sinn der Erzählung, soweit ich weiß

    Mit diesen kleinen Propheten geht das wahrlich fix. Jetzt sind schon mehr als 90% des AT gelesen
    Ich hoffe, du lässt die Makkabäer nicht aus. Da ist nämlich richtig viel Action
    Zitat Zitat von Meister Wilbur
    Junge lies doch mal! Es geht um Katholiken und nicht irgendwelche Ketzer!

  7. #4927
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Ich glaube da hatten wir ja schon gelegentlich die Unzufriedenheit mit Gottes Gnade im Sinne von: Warum soll jemand, der immer böse war und dann gut wird, genauso gut behandelt werden wie jemand der immer gut ist? Und die Niniveer sind ja Assyrer, also oberböse!

  8. #4928
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    Jona steht gegenüber der Stadt jetzt halt blöd da - Präventionsparadox

  9. #4929
    Registrierter Benutzer Avatar von SimonTheSorcerer
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Jona 4
    10 Der HERR aber entgegnete: »Dir tut der Rizinus leid, um den du dich doch nicht gemüht und den du nicht großgezogen hast, der in einer Nacht entstanden und in einer Nacht vergangen ist.
    11 Und mir sollte die große Stadt Ninive nicht leid tun, in der mehr als hundertzwanzigtausend Menschen leben, die zwischen rechts und links noch nicht zu unterscheiden wissen, dazu auch eine Menge Tiere?«[/SPOILER]
    Das ist eine meiner absoluten Lieblingsstellen in der Bibel.

    Und seit ich selbst Kinder habe, kann ich das sehr, sehr gut nachvollziehen. Das sind Gottes Kinder (die nicht wissen wo rechts und links ist - die verstehen es also einfach nicht!- wie also kann er sie nicht lieben und ihnen verzeihen?

  10. #4930
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Ich finds schön, wie hier keiner über den Fisch rumdiskutiert.

    Das ist nämlich auch gar nicht, der springende Punkt der Geschichte, sondern Gottes unverdiente Gnade gegenüber den Heiden. Das haben ja alle vor mir schon schön herausgearbeitet. Und der Prophet hat keine Lust auf Gottes Gnade, weswegen er auch in die gegenteilige Richtung abhaut. Die Predigt ist auch die schlechteste Predigt, die in der Bibel beschrieben wird. "Noch 3 Tage und Niniveh ist zerstört" - vergleicht das mal mit den Dichtungen der anderen Propheten.


    Als nächstes kommt Micha. Micha ist imhaltlich sehr ähnlich zu Jesaja, sie waren vermutlich auch Zeitgenossen. Bei ihm kommt wieder einiges in Richtung Gerechtigkeit und einen schönen Ausblick aufs NT.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  11. #4931

  12. #4932
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    In Jeremia 26 wurde Micha aus Moreseth erwähnt.
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  13. #4933
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Micha 1
    Achtung Spoiler:
    1 (Dies ist) das Wort des HERRN, das an Micha aus Moreseth in den Tagen der judäischen Könige Jotham, Ahas und Hiskia ergangen ist und das er über Samaria und Jerusalem geschaut hat.
    2 Höret, ihr Völker allesamt; merke auf, o Erde und alles, was sie erfüllt! Und es sei Gott der HERR Zeuge gegen euch, der Allherr von seinem heiligen Tempel aus!
    3 Denn sehet: der HERR verläßt seine Wohnstätte, er steigt herab und schreitet dahin über die Höhen der Erde.
    4 Da zerfließen die Berge unter seinen Schritten, und die Täler spalten sich – wie Wachs vor dem Feuer, wie Wasser an einem Abhang hinabstürzt.
    5 Dies alles (geschieht) wegen der Untreue Jakobs und wegen der Sünden des Hauses Israel! Wer ist es aber, der die Untreue Jakobs verübt? Doch wohl Samaria! Und wer vollführt die Sünde des Höhendienstes Judas? Doch wohl Jerusalem!
    6 »So will ich denn Samaria zu einem Steinhaufen im Felde machen, zum Gelände für Weinberge; ich will die Steine der Stadt ins Tal hinabstürzen und ihre Grundmauern bloßlegen.
    7 Alle ihre Schnitzbilder sollen zerschlagen und alle ihre buhlerischen Weihegaben im Feuer verbrannt werden, und alle ihre Götzenbilder will ich der Vernichtung preisgeben; denn vom Buhlerlohn sind sie zusammengebracht: so sollen sie auch wieder zu Buhlerlohn werden!«
    8 Darüber will ich wehklagen und jammern, will barfuß und ohne Obergewand einhergehen! Ich will eine Wehklage anstimmen wie die Schakale und ein Trauerlied wie die Strauße!
    9 Denn unheilbar ist der Schlag (der Samaria getroffen hat): er dringt bis nach Juda, reicht bis an die Tore meines Volkes, bis nach Jerusalem.
    10 In Gath tut es nicht kund! In Akko veranstaltet kein Weinen! In Beth-Leophra wälzt euch im Staube!
    11 Mache dich auf den Weg, Einwohnerschaft von Saphir, in schimpflicher Entblößung! Die Bevölkerung von Zaanan zieht nicht mehr aus! Die Trauer Beth-Haezels nimmt euch die Lust, dort zu rasten.
    12 Ach, es zittert um ihr Heil die Bevölkerung von Maroth, denn Unheil fährt vom HERRN her an die Tore Jerusalems herab!
    13 Schirre die Renner an den Wagen, Einwohnerschaft von Lachis! Dort ist der Anfang der Versündigung für die Tochter Zion gewesen; denn bei dir (zuerst) haben sich die Missetaten Israels vorgefunden.
    14 Darum mußt du das Entlassungsgeschenk geben an Moreseth-Gath. Die Häuser von Achsib werden für die Könige von Israel trüglich werden.
    15 Einen neuen Besitzer bringe ich dir, Bewohnerschaft von Maresa. Auf ewig geht Adullam zugrunde (wie) die Herrlichkeit Israels.
    16 Mache dir das Haupt kahl und schere dir den Bart ab um deine geliebten Kinder! Mache dir die Glatze so breit wie die eines Geiers! Denn sie müssen fort von dir (in die Gefangenschaft) wandern!


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Menge und Elberfelder kommentieren einzelne Begriffe häufig mal, das mach ich hier für die Lesbarkeit raus. Aber das ist eines der Kapitel, wo es 18 bzw. 17 Anmerkungen gibt - grob eine pro Vers (davon 13 bzw. 12 in den Versen 10 bis 16). Finde das immer cool, wenn man daran sieht, wie uneindeutig die Übersetzung sein kann bzw. dass die ursprünglichen Wörter auch eine Bedeutung über ihren Namen hinaus haben (z.B. Achsim = Trugheim)
    • "Da zerfließen die Berge unter seinen Schritten [...] wie Wachs vor dem Feuer"
    • Inhaltlich ein "klassischer" Beginn (v.a. im Vergleich mit Jona): Juden bauen Scheiße (V. 5), Gott wird strafen (V. 6f). Das trifft heftig Samaria (obwohl auch Jerusalem in V. 5 als schuldig bezeichnet wird)
    • Schakale und Strauße sind tierische Vergleichsbilder, die bislang selten benutzt wurden. Ob die Strauße so klangen: https://www.youtube.com/watch?v=j9AZd5NScco ?
    • Ohne zu wissen, was das für Ortschaften und Städte in V. 10ff sind, hätte ich vermutet, dass die in Samaria liegen und als Teile des Ganzen aufgeführt werden.
    • "Mache dir die Glatze so breit wie die eines Geiers!"
    • "sie" in V. 16 = "deine Kinder"
    Geändert von Mongke Khan (14. September 2024 um 12:13 Uhr)
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    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  14. #4934
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    https://www.bibleserver.com/LUT.ELB.MENG.EU/Micha2

    Micha 2
    Achtung Spoiler:
    1 Wehe denen, die auf Frevel sinnen und Böses planen auf ihren Lagern und die es beim nächsten Morgenlicht ausführen, weil die Macht dazu in ihrer Hand liegt!
    2 Gelüstet es sie nach Äckern, so bemächtigen sie sich ihrer mit Gewalt, oder nach Häusern, so nehmen sie sie weg: sie verüben Gewalttat an dem Besitzer und seinem Hause, an dem Eigentümer und seinem Erbgut.
    3 Darum hat der HERR so gesprochen: »Wisset wohl: (auch) ich habe gegen dieses Geschlecht Unheil im Sinn, aus dem ihr eure Hälse nicht herausziehen und worin ihr nicht mehr aufrecht einhergehen könnt; denn es soll eine schlimme Zeit sein!«
    4 An jenem Tage wird man ein Spottlied auf euch anheben und ein Klagelied anstimmen, das so lautet: »Es ist aus! Völlig vernichtet sind wir! Das Erbteil meines Volkes gibt er in fremde Hände: ach, wie entzieht er es mir! An Abtrünnige teilt er unsere Felder aus!«
    5 Darum wirst du niemand haben, der dir die Meßschnur über ein Ackerlos wirft in der Gemeinde des HERRN.
    6 »Laßt das prophetische Predigen!« predigen sie; »derartige Dinge predigt man nicht! Nicht wird Schande uns alle treffen!
    7 Ist das Haus Jakobs etwa verflucht? Ist der HERR etwa zornmütig, oder ist sein Tun von dieser Art? Meinen seine Worte es nicht gut mit dem, der rechtschaffen wandelt?«
    8 Aber ihr seid es, die feindselig gegen mein Volk auftreten! Vom Rock herunter reißt ihr den Mantel denen ab, die arglos vorüberziehen, die von Streit nichts wissen wollen.
    9 Die Frauen meines Volkes vertreibt ihr aus ihrem beglückenden Heim und raubt ihren kleinen Kindern meinen Ehrenschmuck auf immer.
    10 »Packt euch!« (so sagt ihr) und »hinweg mit euch, denn hier ist eures Bleibens nicht!« Um einer geringen Kleinigkeit willen vollzieht ihr grausam Pfändung.
    11 Ja, wenn jemand käme, der dem Winde nachliefe und euch Lug und Trug vortrüge: »Ich will dir von Wein und Würztrank predigen!« – der wäre ein Prediger für dieses Volk!
    12 »Sammeln, ja sammeln will ich dich, Jakob, insgesamt; zusammenbringen, ja zusammenbringen will ich, was von Israel noch übrig ist! Vereinigen will ich sie wie Schafe in der Hürde, wie eine Herde auf der Trift, so daß sie eine von Menschen wimmelnde Menge bilden.«
    13 An ihrer Spitze zieht dann der leitende Widder dahin, sie brechen durch, ziehen durch das Tor und gehen hinaus: ihr König schreitet vor ihnen her und der HERR selber an ihrer Spitze.


    Bemerkungen/ Gedanken:


    • Bei diesen Wehe-Sprüchen und Anklagen mag ich so Verse wie 1 und 2 lieber, die sich an abstrakte Feinde richten (statt an irgendwelche Käffer). Die klingen durch ihre Allgemeinheit viel aktueller und es ist nicht schwer, sich darunter z.B. nen Putin vorzustellen.
    • Ein Klagelied, das mit den Worten "Es ist aus!" anhebt, ist schon heftig. Da hat mich der bloße Text irgendwie komplett kalt erwischt
    • "»Laßt das prophetische Predigen!« predigen sie;" ist ein wunderschöner Widerspruch in sich - oder ist das dann kein (prophetisches) Predigen?
    • Ich kann der Gesellschaftskritik, die Micha in Vers 6-10 rum anklingen lässt. Das klingt, als ob er sich hier mit irgendwelchen Großgrundbesitzern streitet, die sich für "rechtschaffen" halten (V. 7), aber wegen jeder Kleinigkeit "grausam Pfändung" vollziehen.
    • Eindrucksvoll auch Vers 8: das klingt wie ein invertierter Sankt Martin. Statt den Mantel zu teilen, wird jemandem der Mantel geklaut.
    • Das Wiederholen von "Sammeln" und "Zusammenbringen" unterstreicht schön, wie verstreut alles ist; die Worte sind ähnlich im Satz verstreut.
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
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  15. #4935
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    Micha 3
    Achtung Spoiler:
    1 Da sagte ich: »Höret doch, ihr Häupter Jakobs und ihr Obersten des Hauses Israel! Kommt es euch nicht zu, das Recht zu kennen?
    2 Und doch haßt ihr das Gute und liebt das Böse; ihr reißt den Leuten die Haut vom Leibe und das Fleisch von den Knochen;
    3 ihr haßt das Fleisch meines Volkes, zieht ihnen die Haut vom Leibe ab und zerschlagt ihnen die Knochen, ihr zerlegt sie wie (einen Braten) im Kochtopf und wie Fleischstücke im Kessel.«
    4 Dereinst werden sie zum HERRN schreien, doch er wird sie nicht erhören, sondern sein Angesicht zu jener Zeit vor ihnen verbergen, wie sie es mit ihrem bösen Tun verdient haben.
    5 So hat der HERR gegen die Propheten gesprochen, die mein Volk irreführen, die, solange ihre Zähne etwas zu beißen haben, Frieden verkünden, aber dem, der ihnen nichts in den Mund steckt, den Krieg erklären.
    6 »Darum soll es Nacht für euch werden, so daß ihr keine Gesichte schaut, und Finsternis für euch eintreten, so daß keine Weissagung stattfindet; da soll die Sonne für die Propheten untergehen und der Tag über ihnen zu finsterer Nacht werden;
    7 dann werden die Seher beschämt dastehen und die Wahrsager erröten müssen; und sie werden sich alle den Bart verhüllen, weil keine Antwort von Gott mehr erfolgt.«
    8 Ich dagegen bin mit Kraft erfüllt, mit dem Geist des HERRN und mit Rechtsgefühl und Mut, um Jakob seine Treulosigkeit vorzuhalten und Israel seine Sünde.
    9 Höret doch dieses, ihr Häupter des Hauses Jakob und ihr Obersten des Hauses Israel, die ihr das Recht verabscheut und alles Gerade krumm macht,
    10 die ihr Zion mit Blutvergießen aufbaut und Jerusalem mit Unrecht!
    11 Seine Häupter sprechen Recht für Geschenke, seine Priester erteilen Rechtsbescheide für Bezahlung, und seine Propheten wahrsagen für Geld; und dabei verlassen sie sich auf den HERRN, daß sie sagen: »Ist nicht der HERR in unserer Mitte? Uns kann kein Unglück widerfahren!«
    12 Darum wird um euretwillen Zion zu Ackerland umgepflügt und Jerusalem zu einer Trümmerstätte werden und der Tempelberg zu einer bewaldeten Höhe!


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • V. 1 ist ein Beispiel für nen Anklagevers, dem ich weniger abgewinnen kann (weil gegen die Häupter Jakobs etc. gerichtet). V. 2 ist wieder universeller.
    • Zusammen mit Micha 2 richtet sich die Kritik wieder an die altbekannten Kasten: Adlige, (falsche) Propheten, Großgrundbesitzer, lies: die Oberschicht
    • Das kannibalistische Motiv in V. 2 (und wiederholt in V. 3) finde ich krass.
    • Interessant, dass die Gabe zu "sehen" so stark von Helligkeit/ (Er-/)Beleuchtung abhängt. Irgendwie naheliegend, aber heutzutage wird das ja eher im übertragenen Sinn verstanden. In Vers 6f klingt es unmittelbarer.
    • "Zion mit Blutvergießen aufbauen" - kann das mal jemand dem Netanjahu vorlesen?
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