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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #4711
    Grünkohlgroßmaul Avatar von Bassewitz
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    Diese übersetzte Version finde ich auch sehr ungewöhnlich. Noch nie gehört.
    Zitat Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
    Was Basse sagt. :D
    Zitat Zitat von Simato Beitrag anzeigen
    Passe, wenn nicht Basse :schwaerm:
    Zitat Zitat von Der Gevatter Tod Beitrag anzeigen
    Da will ich mich einmal im Leben anpassen (...) und BasedBasse rückt mich direkt zurecht :D

  2. #4712
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Luther übersetzt das ja ähnlich, und das hast du noch nicht gehört?
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  3. #4713
    Grünkohlgroßmaul Avatar von Bassewitz
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    Lutherbibel kenne ich, aber Jesaja 8 habe ich da noch nicht gelesen.
    Zitat Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
    Was Basse sagt. :D
    Zitat Zitat von Simato Beitrag anzeigen
    Passe, wenn nicht Basse :schwaerm:
    Zitat Zitat von Der Gevatter Tod Beitrag anzeigen
    Da will ich mich einmal im Leben anpassen (...) und BasedBasse rückt mich direkt zurecht :D

  4. #4714
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Was liest du denn sonst?
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  5. #4715
    User mit Gesicht Avatar von Gullix
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    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Die Kühe beim Dreschen ziehen einen Dreschschlitten:
    Dreschschlitten ist ein tolles Wort. 7 aufeinanderfolgende Konsonanten. Mehr als 8 sind afaik im Deutschen nicht möglich

    Achtung Spoiler:
    Angstschweiß ist das normalste deutsche Wort. Man könnte noch irgendein schönes Kompositum mit "Arsch" machen.
    Mit Naturgesetzen kann man nicht verhandeln. --Harald Lesch

    Ein Atomkrieg würde die Menschheit auslöschen. Hätte aber auch Nachteile.

  6. #4716
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    Ach, 'sch' ist doch funktional nur ein Konsonant. Man sollte einfach ⁠ʃ in die deut⁠ʃe ⁠ʃrift einführen. Oder nach türkişem Vorbild mit Cedille: Ş.

  7. #4717
    Wee Free Man Avatar von Rob Anybody
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    Dre⁠ʃ⁠ʃlitten
    Aber an jenem Morgen war es Magie gewesen. Und es hörte nicht auf, Magie zu sein,
    nur weil man [inzwischen] eine Erklärung dafür hatte ...
    (Terry Pratchett)

  8. #4718
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Jeremia 51
    Achtung Spoiler:

    1 So hat der HERR gesprochen: »Fürwahr, ich lasse gegen Babylon und gegen die, welche im ›Herzen meiner Widersacher‹ wohnen, die Wut eines Verderbers losbrechen,
    2 und ich entsende Worfler nach Babylon, die sollen es worfeln und sein Land ausplündern!« Wenn die am Tage des Unglücks (die Stadt) von allen Seiten umzingeln,
    3 dann spanne kein Schütze seinen Bogen mehr, und niemand erhebe sich zum Widerstand in seinem Panzer! Doch schont ihre jungen Männer nicht, vollzieht den Bann an ihrem gesamten Heer,
    4 so daß Erschlagene daliegen im Lande der Chaldäer und Durchbohrte auf ihren Straßen!
    5 Denn weder Israel noch Juda ist als Witwe von seinem Gott, vom HERRN der Heerscharen, verlassen; dagegen das Land jener ist voll von Verschuldung gegen den Heiligen Israels.
    6 Fliehet aus dem Bereich Babylons hinweg und rettet ein jeder sein Leben, damit ihr nicht den Tod findet um seiner Verschuldung willen! Denn die Zeit der Rache ist dies für den HERRN: was es verübt hat, vergilt er ihm. 
    7 Ein goldener Becher war Babylon in der Hand des HERRN, der die ganze Erde trunken machte; von seinem Wein haben die Völker getrunken, darum haben die Völker den Verstand verloren.
    8 Plötzlich ist Babylon gefallen und zerschmettert: »Wehklagt über die Stadt, holt Balsam für ihre Schmerzen: vielleicht ist noch Heilung möglich!
    9 »Wir haben Babylon heilen wollen, aber es war nicht zu heilen: überlaßt es sich selbst! Laßt uns abziehen, ein jeder in sein Land! Denn bis an den Himmel reicht das Strafgericht über die Stadt und ragt bis zu den Wolken!«
    10 »Der HERR hat die Gerechtigkeit unserer Sache ans Licht gebracht: kommt, laßt uns in Zion das Walten des HERRN, unsers Gottes, verkündigen!« 
    11 Schärft die Pfeile, ergreift die Schilde! Der HERR hat die Wut der Könige von Medien erweckt, denn sein Absehen ist gegen Babylon gerichtet, es zu vernichten; denn die Rache des HERRN ist da, die Rache für seinen Tempel.
    12 Gegen die Mauern Babylons pflanzt ein Banner auf! Verschärft die Bewachung, stellt Wachtposten auf, legt Mannschaften in Hinterhalt! Denn wie der HERR es sich vorgenommen hat, so führt er es auch aus, was er den Bewohnern Babylons angedroht hat.
    13 O Stadt, die du wohnst an großen Wassern, reich an Schätzen: gekommen ist dein Ende, das Maß ist voll zum Abschneiden!
    14 Der HERR der Heerscharen hat bei sich selbst geschworen: »Habe ich dich auch mit Menschen angefüllt wie mit Heuschrecken, so wird man doch Siegesgeschrei über dich erheben!« 
    15 Er ist es, der die Erde durch seine Kraft geschaffen, den Erdkreis durch seine Weisheit fest gegründet und durch seine Einsicht den Himmel ausgespannt hat.
    16 Wenn er beim Schall des Donners Wasserrauschen am Himmel entstehen läßt und Gewölk vom Ende der Erde heraufführt, wenn er Blitze beim Regen schafft und den Sturmwind aus seinen Vorratskammern herausläßt –
    17 starr steht alsdann jeder Mensch da, ohne es begreifen zu können, und schämen muß sich jeder Goldschmied seines Bildwerks; denn Trug ist sein gegossener Götze, und kein Odem wohnt in ihm:
    18 nichts als Wahn sind sie, lächerliche Gebilde; wenn die Zeit des Strafgerichts für sie kommt, ist es zu Ende mit ihnen.
    19 Aber nicht wie diese ist Jakobs Erbteil; nein, er ist es, der das All gebildet hat, und Israel ist der Stamm seines Erbbesitzes: HERR der Heerscharen ist sein Name! 
    20 »Ein Hammer bist du mir gewesen, eine Kriegswaffe; und ich habe mit dir Völker zerhämmert und Königreiche mit dir zertrümmert.
    21 Zerhämmert habe ich mit dir Rosse samt ihren Reitern, zerhämmert mit dir Kriegswagen samt den darauf Fahrenden;
    22 zerhämmert habe ich mit dir Männer und Weiber, zerhämmert mit dir Greise und Kinder, zerhämmert Jünglinge und Jungfrauen;
    23 zerhämmert habe ich mit dir Hirten samt ihren Herden, zerhämmert mit dir Ackerleute samt ihren Gespannen, zerhämmert Landpfleger und Statthalter.
    24 Aber jetzt will ich Babylon und allen Bewohnern des Chaldäerlandes alle ihre Bosheit, die sie an Zion verübt haben, vor euren Augen vergelten!« – so lautet der Ausspruch des HERRN. –
    25 »Nunmehr will ich an dich« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »du Berg des Verderbens, der du über die ganze Erde Verderben gebracht hast! Ja, ich will meine Hand gegen dich ausstrecken und dich von der Felsenhöhe hinabwälzen und dich zu einem verbrannten Berge machen,
    26 so daß man von dir weder Ecksteine noch Grundsteine mehr nehmen kann; nein, eine öde Wüste sollst du sein auf ewige Zeit!« – so lautet der Ausspruch des HERRN. 
    27 Pflanzt ein Panier (V.12) auf der Erde auf, stoßt in die Posaune unter den Völkern, weiht Völker zum Kampf gegen Babylon, bietet gegen es die Königreiche von Ararat, Minni und Askenas auf, bestellt einen Heerführer gegen es, laßt Reiterei anrücken so zahlreich wie borstige Heuschrecken!
    28 Weiht Völker zum Kampf gegen es, die Könige von Medien, ihre Landpfleger und alle ihre Statthalter und das ganze Gebiet ihrer Herrschaft!
    29 Da erbebt und zittert die Erde; denn die Ratschlüsse des HERRN gehen an Babylon in Erfüllung, um das Land Babylon zu einer menschenleeren Einöde zu machen.
    30 Babylons Mannen ziehen nicht mehr ins Feld, sitzen tatenlos in den Burgen; ihr Mut ist geschwunden, sie sind zu Weibern geworden; schon hat man die Wohnungen in der Stadt in Flammen aufgehen lassen, ihre Riegel sind zerbrochen.
    31 Ein Läufer läuft dem andern entgegen und ein Bote dem andern, um dem König von Babylon zu melden, daß seine Stadt an allen Ecken erobert,
    32 daß die Furten besetzt seien und man die Sümpfe mit Feuer ausgebrannt habe und dem Kriegsvolk der Mut entsunken sei.
    33 Denn so hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen: »Die Tochter Babylon gleicht einer Tenne zur Zeit, da man sie feststampft: nur noch eine kleine Weile, so kommt für sie (für Babylon) die Zeit der Ernte!« 
    34 »Nebukadnezar, der König von Babylon, hat mich gefressen, hat mich vernichtet, mich hingestellt als ein leeres Gefäß! Er hat mich verschlungen wie ein Drache und seinen Bauch mit mir gefüllt, hat mich aus meinem Paradies hinausgestoßen.
    35 Die an mir verübte Gewalttätigkeit und meine Zerfleischung komme über Babylon« – so spreche die Bewohnerschaft Zions – »und mein Blut über die Bewohner des Chaldäerlandes!« – so spreche Jerusalem.
    36 Darum hat der HERR so gesprochen: »Wisse wohl: ich führe deine Sache und vollziehe die Rache für dich: ich trockne Babylons Strom aus und lasse seine Brunnen versiegen!
    37 Babylon soll zum Trümmerhaufen werden, zur Behausung der Schakale, zum abschreckenden Beispiel und Gespött, ohne Bewohner!
    38 Jetzt brüllen sie noch allesamt wie junge Löwen, knurren wie Löwenkätzchen;
    39 aber wenn sie (vor Gier) glühen, will ich ihnen ein Mahl herrichten und sie trunken machen, daß sie taumeln und einschlafen zu ewigem Schlaf, aus dem sie nicht wieder erwachen!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    40 »Ich lasse sie wie Lämmer zur Schlachtung niedersinken, wie Widder samt den Böcken!« 
    41 Ach, wie ist doch Sesach eingenommen und erobert der Stolz der ganzen Erde! Ach, wie ist doch Babylon zum Gegenstand des Entsetzens unter den Völkern geworden!
    42 Das Meer ist gegen Babylon heraufgestiegen, von seinen brausenden Wellen ist es überflutet;
    43 seine Städte sind zur Wüste geworden, zu dürrem Land und zur Steppe, zu einem Land, in welchem niemand wohnt und das kein Menschenkind durchwandert.
    44 Auch am Bel (50,2) zu Babylon will ich das Strafgericht vollziehen und aus seinem Rachen das wieder herausholen, was er verschlungen hat, und nicht mehr sollen künftig die Völker zu ihm hinströmen! Auch die Mauer Babylons ist gefallen!
    45 Ziehet aus seinem Bereich hinweg, mein Volk, und rettet ein jeder sein Leben vor der Zornglut des HERRN!
    46 Doch laßt euer Herz nicht verzagen und geratet nicht in Angst bei den Gerüchten, die im Lande im Umlauf sind, wenn in dem einen Jahre dieses Gerücht sich verbreitet und im Jahre darauf jenes Gerücht, und Gewalttätigkeit im Lande herrscht, und ein Machthaber sich gegen den andern erhebt!
    47 »Darum wisset wohl: es kommt die Zeit, da werde ich das Strafgericht an den Götzenbildern Babylons vollziehen! Da wird dann sein ganzes Land zuschanden werden und alle seine (Bewohner) erschlagen in seiner Mitte fallen!
    48 Dann werden Himmel und Erde samt allem, was in ihnen ist, über Babylon jubeln, denn von Norden her brechen ihm die Verwüster ins Land ein« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    49 Auch Babylon muß fallen um der erschlagenen Israeliten willen, wie um Babylons willen Erschlagene auf der ganzen Erde gefallen sind.
    50 Ihr, die ihr dem Schwert entronnen seid, ziehet ab und steht nicht still! Bleibt des HERRN auch in der Ferne eingedenk und haltet die Erinnerung an Jerusalem getreulich fest:
    51 »Wir haben uns schämen müssen, denn wir haben Schmähreden zu hören bekommen; Schamröte hat unser Antlitz bedeckt, denn Fremde sind über die Heiligtümer im Tempel des HERRN hergefallen!«
    52 »Darum wisset wohl: es kommt die Zeit« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »da werde ich das Strafgericht an den Götzen Babylons vollziehen, und überall in seinem Lande werden dann tödlich Verwundete röcheln!
    53 Wenn Babylon auch bis zum Himmel emporstiege und seine Festung unersteiglich hoch baute, so werden ihm doch von mir her die Verwüster kommen!« – so lautet der Ausspruch des HERRN. 
    54 Horch! Geschrei von Babylon her und ein gewaltiger Einsturz aus dem Lande der Chaldäer!
    55 Denn der HERR verwüstet Babylon und macht dem lauten Lärmen dort ein Ende: es brausen ihre Wogen wie gewaltige Fluten, laut erschallen ihre wilden Kriegsrufe.
    56 Denn der Verwüster bricht über die Stadt, über Babylon herein, und ihre Krieger werden gefangen, ihre Bogen sind zerbrochen; denn ein Gott der Vergeltung ist der HERR, er zahlt sicher heim.
    57 »Ihre Oberen aber und Gelehrten, ihre Landpfleger, Statthalter und Krieger mache ich trunken, daß sie entschlafen zu ewigem Schlaf und nicht wieder erwachen« – so lautet der Ausspruch des Königs, dessen Name ›HERR der Heerscharen‹ ist. –
    58 So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: »Babylons Mauern, so breit sie sind, sollen bis auf den Grund niedergerissen und seine Tore, so hoch sie sind, mit Feuer verbrannt werden!«, und so (trifft das Wort zu: Hab 2,13): »Völker mühen sich für nichts ab, und Völkerschaften arbeiten sich für das Feuer ab.«
    59 (Dies ist) der Auftrag, den der Prophet Jeremia Seraja, dem Sohne Nerijas, des Sohnes Mahsejas, erteilte, als dieser mit Zedekia, dem König von Juda, im vierten Jahre von dessen Regierung nach Babylon reiste; Seraja war damals Quartiermeister.
    60 Jeremia hatte aber alles Unglück, das über Babylon hereinbrechen sollte, nämlich alle Aussprüche, die hier über Babylon aufgezeichnet stehen, auf eine einzige Buchrolle geschrieben
    61 und zu Seraja gesagt: »Wenn du nach Babylon kommst, so sieh dich nach einem passenden Orte um und verlies alle diese Worte laut
    62 und sage dann: ›HERR, du selbst hast diesem Orte angedroht, ihn vernichten zu wollen, so daß kein Bewohner mehr in ihm sein solle, weder Menschen noch Vieh, sondern daß er zu einer Einöde für ewige Zeiten werden solle.‹
    63 Wenn du dann diese Buchrolle zu Ende gelesen hast, so binde einen Stein daran und wirf sie mitten in den Euphrat hinein
    64 und rufe aus: ›So soll auch Babylon versinken und nicht wieder hochkommen infolge des Unglücks, das ich über es verhänge!‹« Bis hierher gehen die Aussprüche Jeremias.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Laut Luther sind die "im Herzen meiner Widersacher wohnen" die Chaldäer.
    • Nicht die Worfler Emoticon: run
    • Babylon soll weiter auf die Nüsse bekommen.
    • V. 7: "Ein goldener Becher war Babylon in der Hand des HERRN" klingt irgendwie cool
    • Könige von Medien (V. 11), sind das die Chefintendanten bei den Öffentlichen? Emoticon: badumtss
    • Vers 17 sticht für mich raus: "starr steht alsdann jeder Mensch da, ohne es begreifen zu können". Gefällt mir bei Menge am besten; bei Luther sind die Menschen "Toren", bei Elberfelder "Dumm" und in der EÜ "Töricht". Aber das Erstarren hat was Erhebendes und geht in Menges Worten runter wie Öl. Vielleicht gefällt mir das auch so gut, weil es ohne konkretes Gottesbild funktioniert. Im Gegensatz zur zweiten Hälfte mit den Goldschmieden und Götzen kann ich mir das z.B. als Claim des Wunders "Leben" vorstellen. Oder als Tech-Zitat bei Civ.
    • Greise und Kinder zerhämmern
    • Beim "Berg des Verderbens" musste ich an Mt. Doom denken
    • "Sümpfe mit Feuer ausbrennen" (V. 32)
    • V. 39: Gott will sie "trunken machen". In V. 7 war Babylon noch selbst der goldene Becher. Nachdem eine Heilung nicht möglich war, kriegen sie somit also auch in der Suff-Metaphorik ihre eigene Medizin zu schmecken.
    • Der fressende Drache in Vers 34 und das aus dem Rachen Herausholen in Vers 43 hat was Märchenhaftes. So ne Mischung aus Siegfried und der böse Wolf.
    • Vielleicht liegt es am Freitagabend einer langen Woche oder der Monothematik, aber viel mehr Gedanken kommen mir beim Lesen gerade nicht. Ich hab ne Dark Country Playlist am laufen und die Beschreibungen ab Vers 45 bis 58 rum laufen eher wie ein Film durch meinen Schädel
    • Dem Untergang Babylons und der Erlösung wird unter diesen ganzen Anti-Länder-Kapiteln das längste gewidmet. Ganze 64 Verse waren das jetzt.
    • Hehe, das Verlesen der Worte in Babylon (Vers 61) klingt wie ein Propagandaauftrag, um aus der Eroberung umgehend Kapital für den eigenen Gott zu schlagen
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  9. #4719
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Jeremia 51

    • Dem Untergang Babylons und der Erlösung wird unter diesen ganzen Anti-Länder-Kapiteln das längste gewidmet. Ganze 64 Verse waren das jetzt.
    • Hehe, das Verlesen der Worte in Babylon (Vers 61) klingt wie ein Propagandaauftrag, um aus der Eroberung umgehend Kapital für den eigenen Gott zu schlagen
    Babylon ist ja der große Widersacher, der letztendlich Juda auch erobert. Da ergibt es Sinn, diesem Feind auch die meisten Zeilen zu widmen.

    Der Propagandaauftrag: Man muss sich über die zeitlichen Dimensionen im klaren sein: Wen das so passiert ist, wie dort geschildert ist, sieht das so aus:
    597: Nebukadnezar erobert Jerusalem zum ersten Mal. Er setzt Jojachin als König ab und dessen Onakl Mattanja (Ein Sohn Josias) als König ein. Er ändert dessen Namen zu "Zedekija"
    - Gleichzeitig führt er "die oberen 10000" - also die gesellschaftliche und handwerkliche Elite gefangen nach Babylon. An diese Juden, die schon nach Babylon zwangsumgesiedelt geworden sind, ist diese Botschaft gerichtet.
    - im 4. Regierungsjahr Zedekijas wäre also ungefähr 593 v. Chr. - Wo Jeremia diese Prophezeiung aufschreiben und durch Seraja nach Babylonien schicken lässt.
    - Zedekija ist ein schwacher König - er wird von den übrig gebliebenen Mächtigen/Fürsten in Juda zum erneuten Aufstand gegen die Babylonier gedrängt. Er hat keine gute Stelung im Volk - er ist ja auch von Nebukadnezar eingesetzt.
    - Jerusalem wird belagert und ein weiteres Mal erobert, Zedekija geblendet, der Tempel ausgeraubt, große Katastrophe, der Aufstand ging völlig nach hinten los. Das war im Jahr 586 v. Chr.

    - Die Eroberung Babylons durch die Meder und Perser ist erst im Jahr 539 v. Chr.

    Es liegen also zwischen dem Aufschreiben, Vorlesen und rituellen Versenken der Spruchrolle und dem Eintreffen ca. 55 Jahre. Da ist von der Propaganda vermutlich nicht mehr viel übrig?
    Es hat allerdings den Glauben der danach zurückkehrenden Israeliten gestärkt.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  10. #4720
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Jeremia 52
    Achtung Spoiler:
    1 Im Alter von einundzwanzig Jahren kam Zedekia auf den Thron und regierte elf Jahre in Jerusalem; seine Mutter hieß Hamutal und war die Tochter Jeremias, aus Libna.
    2 Er tat, was dem HERRN mißfiel, ganz wie Jojakim getan hatte.
    3 Denn infolge des Zornes des HERRN kam es mit Jerusalem und Juda dahin, daß der HERR sie von seinem Angesicht verstieß. Als Zedekia aber vom König von Babylon abgefallen war,
    4 da – es war im neunten Jahre seiner Regierung, am zehnten Tage des zehnten Monats – kam Nebukadnezar, der König von Babylon, in eigener Person mit seiner ganzen Heeresmacht gegen Jerusalem herangezogen, und man eröffnete die Belagerung der Stadt und führte rings um sie Belagerungswerke auf;
    5 und die Stadt blieb dann eingeschlossen bis ins elfte Regierungsjahr Zedekias.
    6 Am neunten Tage des vierten Monats, als die Hungersnot in der Stadt übermächtig geworden war und auch die Landbevölkerung kein Brot mehr hatte,
    7 da wurde die Stadtmauer durchbrochen, und alle Kriegsleute ergriffen die Flucht und verließen die Stadt nachts auf dem Wege durch das Tor zwischen den beiden Mauern, das am Königsgarten lag, während die Chaldäer noch rings um die Stadt her lagen, und sie wandten sich dann der Jordan-Ebene zu.
    8 Aber das Heer der Chaldäer setzte dem Könige nach und holte Zedekia in den Steppen von Jericho ein, nachdem sein ganzes Heer sich zerstreut und ihn verlassen hatte.
    9 So wurde denn der König gefangengenommen und zum König von Babylon nach Ribla in der Landschaft Hamath hinaufgeführt; der hielt dann Gericht über ihn.
    10 Der König von Babylon ließ die Söhne Zedekias vor dessen Augen schlachten, ebenso auch alle Fürsten von Juda in Ribla.
    11 Zedekia aber ließ er blenden und in zwei Ketten legen und ihn dann nach Babylon bringen, wo er ihn bis zu seinem Todestage gefangenhielt.
    12 Am zehnten Tage des fünften Monats aber – das war das neunzehnte Regierungsjahr Nebukadnezars, des Königs von Babylon – zog Nebusaradan, der Befehlshaber der Leibwache, der zur persönlichen Umgebung des Königs von Babylon gehörte, in Jerusalem ein
    13 und verbrannte den Tempel des HERRN sowie den königlichen Palast und alle anderen Häuser in Jerusalem: alle größeren Häuser ließ er in Flammen aufgehen.
    14 Sodann mußte das ganze chaldäische Heer, welches der Befehlshaber der Leibwache bei sich hatte, alle Mauern rings um Jerusalem niederreißen;
    15 hierauf ließ Nebusaradan, der Befehlshaber der Leibwache, [einen Teil des niederen Volkes und] den Rest des Volkes, was an Einwohnern in der Stadt noch übriggeblieben war, ebenso die Überläufer, die zum König von Babylon übergegangen waren, [sowie den Rest der Werkleute] in die Verbannung nach Babylon führen;
    16 von der niederen Bevölkerung des Landes aber ließ Nebusaradan, der Befehlshaber der Leibwache, einen Teil als Weingärtner und Ackerleute zurück.
    17 Aber die ehernen Säulen, die am Tempel des HERRN standen, sowie die Gestühle und das große eherne Wasserbecken, die beim Tempel des HERRN waren, zerschlugen die Chaldäer und nahmen alles Erz davon mit sich nach Babylon.
    18 Auch die Töpfe, Schaufeln, Messer zum Lichtputzen, Schöpfkellen, Schüsseln, überhaupt alle ehernen Geräte, die man beim Gottesdienst gebraucht hatte, nahmen sie weg;
    19 auch die Becken, Kohlenpfannen, Sprengschalen, Töpfe, Leuchter, Schüsseln und Becher, alles, was ganz aus Gold oder ganz aus Silber bestand, nahm der Befehlshaber der Leibwache weg.
    20 Was die beiden Säulen sowie das eine große Wasserbecken und die zwölf ehernen Rinder, die sich unter ihm befanden, und die Gestühle betrifft, die der König Salomo einst für den Tempel des HERRN hatte anfertigen lassen, so war es unmöglich, das Erz aller dieser Kunstwerke zu wägen.
    21 Was aber die Säulen betrifft, so war die eine Säule achtzehn Ellen hoch, und ein Faden von zwölf Ellen umspannte sie; ihre Dicke betrug vier Finger, inwendig war sie hohl.
    22 Oben auf ihr befand sich ein eherner Knauf, dessen Höhe bei der einen Säule fünf Ellen betrug; und ein Flechtwerk und Granatäpfel waren ringsum an dem Knauf angebracht, alles von Erz; ebenso war auch die andere Säule beschaffen. Was aber die Granatäpfel betrifft,
    23 so waren sechsundneunzig Granatäpfel da, die frei in der Luft hingen; die Zahl sämtlicher Granatäpfel an dem Flechtwerk ringsum betrug hundert.
    24 Weiter ließ der Befehlshaber der Leibwache den Oberpriester Seraja, den Unterpriester Zephanja und die drei Schwellenhüter verhaften;
    25 ferner nahm er aus der Stadt den einen Kämmerer fest, der den Oberbefehl über das Kriegsvolk gehabt hatte, sowie sieben Männer von denen, die zu der ständigen Umgebung des Königs gehört hatten und die in der Stadt vorgefunden waren, außerdem den Schreiber des Feldhauptmanns, der das Landvolk zum Heeresdienst ausgehoben hatte, außerdem sechzig Personen aus der Landbevölkerung, die noch in der Stadt angetroffen waren.
    26 Diese also nahm Nebusaradan, der Befehlshaber der Leibwache, und brachte sie zum König von Babylon nach Ribla;
    27 der König von Babylon ließ sie dann zu Ribla in der Landschaft Hamath grausam hinrichten. So wurde Juda von seinem heimischen Boden in die Gefangenschaft weggeführt.
    28 Dies ist die Zahl der Personen, die Nebukadnezar in die Gefangenschaft hat wegführen lassen: im siebten Jahre seiner Regierung 3023 Judäer;
    29 im achtzehnten Regierungsjahr Nebukadnezars 832 Personen aus Jerusalem;
    30 im dreiundzwanzigsten Regierungsjahr Nebukadnezars führte Nebusaradan, der Befehlshaber der Leibwache, von den Judäern 745 Personen weg: im ganzen waren es 4600 Personen.
    31 Aber im siebenunddreißigsten Jahre nach der Wegführung Jojachins, des Königs von Juda, am fünfundzwanzigsten Tage des zwölften Monats, begnadigte Ewil-Merodach, der König von Babylon – im Jahre seines Regierungsantritts – den König Jojachin von Juda und entließ ihn aus dem Kerker.
    32 Er redete freundlich mit ihm und wies ihm seinen Sitz an über den Sitzen der anderen Könige, die mit ihm in Babylon waren.
    33 Er durfte nun auch seine Gefangenenkleidung ablegen und speiste regelmäßig an der königlichen Tafel, solange er noch lebte.
    34 Sein Unterhalt wurde ihm als ständiger Unterhalt, soviel er täglich bedurfte, von seiten des Königs von Babylon bis zu seinem Todestage gewährt, solange er noch lebte.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Hier wird nochmal das beschrieben, was Kantel zusammengefasst hat: Zedekia als schwacher König
      • wendet sich von Babylon ab
      • verliert das Belagerungsgame
      • wird gefangen und nach Babylon gebracht

    • Das mit dem Schlachten der Söhne vor den eigenen Augen hatten wir glaub schonmal. Was mir hier aber auffällt: danach werden die Augen ausgebrannt (V. 11). Das heißt, nicht nur sieht er die Schlachtung der eigenen Kinder - sondern das ist auch noch das letzte, was er im Leben sah
    • Außerdem wird die Zerstörung Jerusalems, einschließlich des Tempels und die Vertreibung etwas genauer beschrieben.
    • Die Schleifung wird recht detailliert beschrieben, bspw. die genaue Aufzählung der Gottesdienstgegenstände (V. 18ff). Macht Sinn, damit wird ja Gottes Haus auf Erden kaputt gemacht. Ich entsinne mich noch, was für ein Aufwand betrieben wurde, diesen aufzubauen.
    • In der Schule waren wir mal in einer Synagoge. Wenn ich mich richtig erinnere, waren dort auch Bilder von Granatäpfeln an der Wand. Könnten sogar 96 gewesen sein, der Judenpfarrer hatte dazu zumindest mal was gesagt. Und hier steht das also in V. 23.
    • Auch danach wird - fast wie bei einem Rezept - detailliert aufgezählt, wie die Zerstörung ablief (was wird kaputt gemacht, was wird geklaut, wer bleibt da, wer wird getötet,...). Das gipfelt in der numerischen Aufzählung am Ende (welche ein bisschen den Charme einer Einkaufsliste hat )
    • Die Summe in Vers 30 stimmt. Wirkt aber gar nicht sooo viel (nach heutigen Maßstäben). Im Schnitt wären das 287.5 Menschen im Schnitt pro Jahr. So Rechnungen hatten wir lange nicht mehr.
    • Und damit... liegt Jeremia hinter uns und 80.30% des AT sind gelesen. Der hat sich dann doch ziemlich gezogen.


    In meiner Übersicht wären als nächstes die Klagelieder dran. Dann kommt nochmal ein Brocken (Hesekiel).
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  11. #4721
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Jeremia ist wegen seinem düsteren Inhalt nicht so leicht zu verdauen. Die Klagelieder machen genau da weiter.

    Hast du bei deinen Prozentrechnungen eigentlich bedacht, dass wir das Buch der Chronik ans Ende vom AT gepackt haben?
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  12. #4722
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Jap. Die letzten 20% verteilen sich grob zu je ⅓ auf Hesekiel, Chroniken und Rest

  13. #4723
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    https://www.bibleserver.com/LUT.ELB....U/Klagelieder1

    Klagelieder 1
    Achtung Spoiler:
    1 Ach, wie liegt sie doch (jetzt) so einsam da, die (einst) volkreiche Stadt! Wie zu einer Witwe ist sie geworden, sie, die (vordem) groß war unter den Völkern: die Fürstin unter den Städten muß nun Frondienste leisten!
    2 Bitterlich weint sie nachts, tränenbenetzt sind ihre Wangen; keiner ist da, sie zu trösten, von all ihren (früheren) Liebhabern: all ihre Freunde haben ihr die Treue gebrochen, sind ihr zu Feinden geworden!
    3 In die Gefangenschaft ist Juda gewandert vor Elend und hartem Knechtsdienst; es weilt unter den Heiden, ohne Ruhe zu finden; alle seine Verfolger haben es in seiner Bedrängnis erhascht!
    4 Die Straßen nach Zion trauern, weil niemand mehr zu den Festen kommt; alle Tore der Stadt sind verwüstet, ihre Priester seufzen; ihre Jungfraun sind tief betrübt, und sie selbst – ach, ihr ist bitter wehe!
    5 Ihre Bedränger sind obenauf gekommen, ihre Feinde wohlgemut, denn der HERR hat sie in Trauer versetzt ob ihren vielen Sünden; ihre Kinder haben in die Gefangenschaft wandern müssen vor dem Bedränger her.
    6 Geschwunden ist aus der Tochter Zion all ihre Herrlichkeit; ihre Fürsten sind den Hirschen gleich geworden, die keine Weide finden: kraftlos sind sie dahingezogen vor dem Treiber her.
    7 Jerusalem denkt jetzt in den Tagen seines Elends und seiner Vereinsamung an all das Herrliche zurück, das es seit den Tagen der Vorzeit genossen hat: wie jetzt sein Volk in Feindeshand gefallen und niemand ihm zu Hilfe gekommen ist, während die Bedränger dabei zusahen und über seinen Untergang hohnlachten.
    8 Jerusalem hat schwer gesündigt und ist darum zum Abscheu geworden: alle, welche die Stadt einst ehrten, verachten sie jetzt, weil sie ihre Blöße geschaut haben; auch sie selbst seufzt und wendet sich ab.
    9 Ihre Schleppe ist schmählich besudelt, sie hatte ihr Ende nicht bedacht; darum ist sie so tief gesunken: sie hat keinen Tröster! »Ach, HERR, sieh mein Elend an, denn der Feind frohlockt!«
    10 Der Feind hat seine Hand ausgestreckt nach allen ihren Kostbarkeiten: ja, Heiden hat sie in ihr Heiligtum eindringen sehen, denen du doch den Zutritt zu deiner Gemeinde versagt hast!
    11 Ihre gesamte Bewohnerschaft seufzt auf der Suche nach Brot; ihre Kostbarkeiten geben sie für Lebensmittel hin, um nur den Hunger zu stillen. »Ach, HERR, blicke her und sieh darein, wie verachtet ich bin!«
    12 Rührt es euch nicht, ihr alle, die ihr des Weges vorüberzieht? Blicket her und seht, ob einen Schmerz es gibt wie den Schmerz, der mich getroffen, mich, die der HERR heimgesucht hat am Tage seines lodernden Zorns!
    13 Aus der Höhe hat er Feuer geschleudert in meine Gebeine, wo es vernichtend wütet; meinen Füßen hat er ein Netz gestellt und mich zu Fall gebracht, hat mich einsam gemacht, siech immerdar!
    14 Fest geknüpft durch seine Hand ist das Joch meiner Übertretungen; ineinander verschlungen sind sie mir auf den Nacken gelegt: er hat meine Kraft gebrochen; der Herr hat mich in die Hände derer fallen lassen, gegen die ich nicht aufkommen konnte.
    15 Der Herr hat alle meine tapferen Krieger in meiner Mitte weggerafft; er hat ein Opferfest gegen mich ausgerufen, um meine junge Mannschaft zu zerschmettern: der Herr hat der jungfräulichen Tochter Juda die Kelter getreten.
    16 Darüber muß ich weinen, mein Auge zerfließt in Tränen; denn fern von mir ist ein Tröster, der mein Herz ermutigen könnte; meine Kinder sind vernichtet, denn der Feind ist übermächtig.
    17 (Die Tochter) Zion streckt ihre Hände aus, aber niemand ist da, sie zu trösten; der HERR hat gegen Jakob seine Nachbarn ringsum als Widersacher entboten: Jerusalem ist zum Abscheu unter ihnen geworden!
    18 Der HERR ist gerecht, denn seinen Geboten habe ich widerstrebt! Hört es doch, ihr Völker alle, und seht meinen Schmerz: meine Jungfraun und meine Jünglinge sind in die Gefangenschaft gezogen!
    19 Ich habe meine Liebhaber angerufen, doch sie haben mich betrogen; meine Priester und meine Ältesten sind in der Stadt verschmachtet, als sie sich Nahrung suchten, um ihren Hunger zu stillen.
    20 Ach, HERR, sieh, wie mir so angst ist! Mein Inneres glüht das Herz kehrt sich mir in der Brust um, weil ich so ungehorsam gewesen! Draußen beraubt mich das Schwert meiner Kinder, drinnen ist’s wie der Tod!
    21 Sie haben gehört, wie ich seufzte: »Ich habe keinen Tröster!« Alle meine Feinde haben von meinem Unglück gehört, haben sich gefreut, daß du selbst es getan, daß du den angedrohten Tag herbeigeführt hast – möge es ihnen ebenso ergehen wie mir!
    22 Laß all ihre Bosheit dir vor Augen treten und tu ihnen, wie du mir getan hast wegen all meiner Verfehlungen! Ach, zahlreich sind meine Seufzer, und mein Herz ist krank!


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Dem Kontext entnehme ich, dass es um Jerusalem gehen muss ("Fürstin unter den Städten"). Gut, in Vers 7f steht's dann auch
    • Der Inhalt macht der Überschrift auf jeden Fall alle Ehre: einsam, Witwe, bitterlich, tränenbenetzt, Elend, trauern, seufzen, betrübt, geschwunden - da wird man ja regelrecht depressiv beim Lesen
    • Hirsche, die keine Weiden finden? Wäre mir neu, dass Hirsche (im Sinne von Rothirsch) Raufutterfresser sind. In der Vulgata ist von "arietes" die Rede, das bedeutet "Widder" und macht biologisch mehr Sinn. Aber alle mir vorliegenden Übersetzungen reden von Hirschen
    • Auffällig ist, dass die Stadt hier sehr oft mit Frauenrollen verglichen wird. Das ist ja ein bekanntes Stilmittel, aber hier wird es stark ausgereizt (und in Form mehrerer Rollen ihre Geschichte erzählt): die einst schöne Fürstin, die als Witwe ihren Mann, als Mutter ihre Kinder, als Tochter ihren Vater und als Frau durch den Feind ihre "Reinheit" verloren hat. Außerdem spricht sie ab Vers 11 auch in dieser Rolle.
    • Vers 20ff klingt, als könnte es aus einem Shakespeare-Stück sein
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
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  14. #4724
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    Die Klagelieder stammen der Überlieferung nach auch aus der Feder von Jeremia. Sie sind alphabetisch aufgebaut, jeder Verst beginnt mit dem folgenden Buchstaben des hebräischen Alphabets, die haben 22. Alle 5 Kapitel sind so. Das mittlere Kapitel hat 66 Verse und demzufolge 3 Mal 22 Anfangsbuchstaben.

    Das Buch der Klagelieder hat vom Inhalt her einen chiastischen Aufbau, der sich über das ganze Buch erstreckt. Das ist vielleicht interessant, fällt einem aber nicht auf, wenn man nicht gewohnt ist, so zu denken, oder sowas zu finden. Das bedeutet, die Thematik geht: A B C D C' B' A'.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

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  15. #4725
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    Danke für den Hinweis, ich werd versuchen drauf zu achten
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
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