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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #4696
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Jeremia 47
    1 (Dies ist) das Wort des HERRN, das an den Propheten Jeremia in betreff der Philister ergangen ist, bevor der Pharao Gaza erobert hatte:
    2 So hat der HERR gesprochen: Sehet, Wasser fluten heran von Norden her und werden zu einem überwallenden Wildbach! Sie überschwemmen das Land und alles, was darin ist, die Städte samt ihren Bewohnern, so daß die Menschen laut schreien und alle Bewohner des Landes heulen!
    3 Vor dem dröhnenden Hufschlag seiner Hengste, vor dem Rasseln seiner Kriegswagen, dem Rollen seiner Räder wenden Väter sich nicht nach ihren Kindern um, weil die Angst ihre Arme lähmt;
    4 denn der Tag ist gekommen, der allen Philistern den Untergang bringt und für Tyrus und Sidon den letzten Helfer ausrottet, der noch übriggeblieben ist; denn der HERR will die Philister vernichten, die Abkömmlinge der von der Insel Kaphtor Gekommenen.
    5 Gaza hat sich kahl geschoren, zerstört ist Askalon; o Überrest der Enakiter, wie lange wirst du dich noch blutig ritzen müssen!
    6 Wehe, Schwert des HERRN! Wann wirst du endlich zur Ruhe kommen? Fahre in deine Scheide zurück, mache ein Ende und halte dich still!
    7 Aber wie sollte es zur Ruhe kommen, da doch der HERR es entboten hat? Gegen Askalon und gegen das ganze Gestade des Meeres, dorthin hat er es beordert! 

    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Oh, das ist auch noch kurz. Dann les ich das auch nox fix.
    • Nach Ägypten wird auch mit den Philistern abgerechnet.
    • Gaza




    https://www.bibleserver.com/LUT.ELB.MENG.EU/Jeremia47
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  2. #4697
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Tja, die Diskussion gab es ja schon im Gaza-Konflikt-Faden, ob die Palästinenser mit den Philistern gleichzusetzen sind... (um es kurz zu machen: nein, nur gleicher Wohnort, wird aber teilweise behauptet, um es als ewigen Konflikt darzustellen).

    Es wurde ja die Unterscheidung zwischen Nord- und Südisrael etabliert. Südisrael waren die Judäer, richtig? Heißt das, die sind jetzt endgültig hinüber (weil sie zurück nach Ägypten sind) und die richtigen Israeliten, Nordisrael (V. 27) sind die im Exil, die zurückkehren werden? Oder fand zwischendurch eine Vermischung statt, die ich nicht (mehr) im Kopf habe?
    Nein, das Nordreich (das meist als das "böse" dargestellt wurde) ist schon vor einer Weile von den Assyrern plattgemacht worden. Das ist jetzt alles nur noch das Südreich Judäa: Die Eliten wurden nach Babylon verschleppt, der Rest ist nach der Ermordung des babylonischen Statthalters im Lande aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen nach Ägypten geflohen. Wobei sicherlich viele vom einfachen Volk trotzdem noch zurückgeblieben sein werden.

    Könnte Gott die Himmelskönigin nicht einfach heiraten?
    So klar ist ja nicht, welche Göttin hier gemeint ist, aber es ist wohl durchaus eine gängige Theorie, dass hier eine Gemahlin/ Geliebte von Jahwe gemeint war.

  3. #4698
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Ich dachte die "Himmelskönigin" wäre eine babylonische Gottheit. Sie taucht halt nur hier in Jeremia auf. Die sontigen Götzennamen sind Baal, Aschera, Astarte und Moloch. Die werden im AT häufiger erwähnt.

    Zu "Juda ist hinüber"

    - Jein. Es gibt am Ende im Exil drei Teile dieses Volkes:
    1.) Ist im Land geblieben. Sie krepeln da so lange rum, bis ein Teil der Juden unter Serubbabel Esra zurückkehrt.
    2.) Wurde ins Exil geführt. Sie leben in Babylon und einige kehren dann unter der Perserherrschaft zurück und bauen Jerusalem wieder auf. Im Exil gibt Gott ihnen wieder Heilszusagen und führt sie wieder nach Jerusalem.
    3.) Der kleinste Teil ist nach Ägypten geflohen, wie hier beschrieben. Man findet auf der Nilinsel Elephantine Hinweise auf jüdische Siedlung seit der Zeit. Es gibt auch später im Hellenismus eine große jüdische Diaspora in Alexandria. Das ist aber noch 300 Jahre hin. Die bei Jeremia nach Ägypten geflohenen Juden spielen im weiteren Verlauf keine Rolle mehr und das will dieser Text androhen.

    Ansonsten bist du jetzt bei den Fremdvölkersprüchen angelangt. Die sind so ähnlich wie bei Jesaja: Allen Nachbarn wird reihum Gottes Strafe für ihre bösen Taten angedroht. Ich finde sie immer relativ langweilig, aber für die Leute damals wars wohl wichtig zu wissen, dass Gott immer noch stärker als die Götter der anderen Völker ist.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  4. #4699
    Grünkohlgroßmaul Avatar von Bassewitz
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    Die Himmelskönigin ist irgendeine fremde Gottheit und die Israeliten wurden dafür verurteilt. Die sollen doch keine anderen Götter anbeten.

    Ansonsten was Kantel sagt.

    Ach und die Rechabiter waren ja eigentlich Ausländer, aber Gott hat Jeremia durch sie gezeigt, dass man sich durchaus treu verhalten konnte, wenn man will, und durch sie sahen die Juden damals natürlich noch schlechter aus, weil selbst Fremde sich besser an die Regeln halten als sie selbst. Die Rechabiter haben das anscheinend auch überlebt für ihre Treue.
    Zitat Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
    Was Basse sagt. :D
    Zitat Zitat von Simato Beitrag anzeigen
    Passe, wenn nicht Basse :schwaerm:
    Zitat Zitat von Der Gevatter Tod Beitrag anzeigen
    Da will ich mich einmal im Leben anpassen (...) und BasedBasse rückt mich direkt zurecht :D

  5. #4700
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Ah, wenn jetzt einfach wieder alle Völker gemobbt werden, kann ich die letzten paar Kapitel vielleicht mit nem halben Auge morgens nach dem Aufstehen lesen.

    Jeremia 48
    Achtung Spoiler:
    1 Über Moab: So hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen: Wehe über Nebo, denn es ist verwüstet! Zuschanden geworden, erobert ist Kirjathaim: zuschanden geworden ist die hohe Feste und gestürzt!
    2 Dahin ist der Ruhm der Moabiter! In Hesbon sinnt man auf Unheil gegen sie: »Kommt, wir wollen sie ausrotten, daß sie kein Volk mehr sind!« Auch du, Madmen, wirst vernichtet werden: das Schwert fährt hinter dir her!
    3 Horch! Wehgeschrei schallt von Horonaim her: »Verwüstung und gewaltiger Zusammenbruch!«
    4 Zertrümmert ist das Moabiterland: sein Wehgeschrei erschallt bis Zoar hin!
    5 Ach, die Anhöhe von Luhith steigt man unter Weinen hinan! Ach, am Abhang von Horonaim hört man Angstgeschrei über die Vernichtung:
    6 »Fliehet, rettet euer Leben und fristet es gleich dem Wacholderstrauch in der Wüste!«
    7 Denn weil du dich auf deine Machwerke und auf deine Schätze verlassen hast, sollst nun auch du erobert werden, und Kamos muß in die Verbannung wandern, seine Priester und Oberen allzumal;
    8 und es kommt der Verwüster über alle deine Städte; keine einzige wird verschont bleiben; auch das Tal unten geht zugrunde, und die Ebene oben wird verheert, wie der HERR angedroht hat.
    9 Gebt Moab Flügel, damit es auf und davon fliege! Und seine Städte werden zur Einöde werden, so daß niemand mehr darin wohnt.
    10 Verflucht sei, wer das Werk des HERRN lässig betreibt, und verflucht, wer sein Schwert vom Blutvergießen zurückhält!
    11 Sorglos hat Moab von Jugend auf gelebt und ungestört auf seinen Hefen geruht: es ist nie aus einem Faß in ein anderes umgegossen worden und niemals in Gefangenschaft gewandert; daher hat es auch seinen Geschmack beibehalten, und sein Duft ist unverändert geblieben.
    12 »Darum, wisset wohl: es kommt die Zeit« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »da will ich ihm Küfer senden, die sollen es umschütten und seine Fässer entleeren und seine Krüge zerschlagen.
    13 Da wird dann Moab am Kamos (V.7) zuschanden werden, gleichwie die vom Hause Israel an Bethel, auf das sie ihre Zuversicht setzten, zuschanden geworden sind.
    14 Wie könnt ihr nur sagen: ›Wir sind tapfere Krieger und wehrhafte Männer zum Kampf!‹
    15 Der Verwüster Moabs und seiner Städte ist im Anzug, und seine auserlesene junge Mannschaft sinkt hin zur Schlachtung« – so lautet der Ausspruch des Königs, dessen Name ›HERR der Heerscharen‹ ist –:
    16 »Moabs Untergang steht nahe bevor, und sein Verderben eilt schnell herbei.«
    17 Bezeugt ihm Beileid, ihr seine Umwohner insgesamt und alle, die ihr von seinem Ruhm gehört habt! Ruft aus: »Wie ist doch der starke Herrscherstab zerbrochen, das ruhmvolle Zepter!«
    18 Steige von deinem Ehrenplatz herab und setze dich auf die nackte Erde, du Bewohnerschaft, Tochter Dibon! Denn der Verwüster Moabs ist im Anzug gegen dich und zerstört deine Burgen.
    19 Tritt an die Straße und spähe aus, Bewohnerschaft von Aroer! Richte an die Flüchtlinge und an die Entronnenen die Frage: »Was ist geschehen?«
    20 Moab ist zuschanden geworden, ach, es ist in Verzweiflung: wehklagt und jammert! Verkündet am Arnon, daß Moab verwüstet ist!
    21 Ja, das Strafgericht ist ergangen über die weite Ebene, über Holon, über Jahza und Mephaath,
    22 über Dibon, Nebo und Beth-Diblathaim,
    23 über Kirjathaim, Beth-Gamul und Beth-Meon,
    24 über Kerioth, Bozra und alle (anderen) Ortschaften des Moabiterlandes, die fernen wie die nahen!
    25 »Abgehauen ist Moabs Horn und sein Arm zerschmettert!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    26 Macht Moab trunken! Denn gegen den HERRN hat es sich überhoben: möge es kopfüber in sein Gespei stürzen und selber auch zum Gespött werden!
    27 Oder ist dir etwa Israel nicht zum Gespött gewesen? Hat man es etwa unter Dieben ertappt, daß du, sooft du von ihm sprachst, höhnisch den Kopf schütteltest?
    28 Verlaßt die Städte und macht euch in den Felsklüften heimisch, ihr Bewohner Moabs, und tut es der Wildtaube gleich, die an den Hängen der gähnenden Abgründe nistet!
    29 Wir haben von Moabs übergroßem Stolz gehört, von seinem Hochmut und seinem Stolz, von seinem Trotz und seinem hochfahrenden Sinn.
    30 »Ich kenne wohl« – so lautet der Ausspruch des HERRN – »seinen Übermut und seine eitlen Prahlereien: ihr ganzes Tun ist unehrlich.«
    31 Darum muß ich um Moab wehklagen und um ganz Moab jammern; über die Bewohner von Kir-Heres seufzt man.
    32 Mehr als man um Jaser geweint hat, muß ich um dich weinen, Weinstock von Sibma, um dich, dessen Ranken über den See hinüberwanderten, ja bis zum See von Jaser reichten: in deine Obsternte und deine Weinlese ist der Verwüster hereingebrochen,
    33 und verschwunden sind Freude und Jubel aus dem Fruchtgefilde und aus dem Lande Moab. Dem Wein in den Kufen mache ich ein Ende: man tritt die Kelter nicht mehr unter Jubelruf; der laute Ruf ist jetzt kein Jubelruf mehr!
    34 Vom wehklagenden Hesbon her lassen sie ihr Geschrei bis Eleale, bis Jahaz hin erschallen, von Zoar her bis Horonaim, bis Eglath-Schelischija hin; ja auch die Wasser von Nimrim sollen zu Wüsteneien werden.
    35 »Und ich will dagegen einschreiten« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »daß man in Moab noch zur Opferhöhe hinaufsteigt und seinem Gott dort Opfer anzündet.«
    36 Darum klagt mein Herz um Moab laut wie Flötenschall, und um die Einwohner von Kir-Heres klagt mein Herz laut wie Flötenschall darum, daß alles, was sie an Hab und Gut erworben hatten, verloren gegangen ist.
    37 Denn alle Häupter sind zur Glatze geschoren und alle Bärte abgeschnitten; an allen Händen sind Schnittwunden sichtbar und Sackleinen umgürtet die Hüften.
    38 Auf allen Dächern Moabs und auf seinen Straßen ist nichts als Trauerklage; denn »ich habe Moab zerschlagen wie ein Gefäß, an dem niemand Gefallen hat!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    39 Wie ist es doch voller Verzweiflung! Wehklaget! wie hat doch Moab schmählich den Rücken gewandt! Ja, ein Gegenstand des Spottes und Entsetzens ist Moab für alle Nachbarvölker geworden!
    40 Denn so hat der HERR gesprochen: »Seht, einem Adler gleich fliegt (der Feind) heran und breitet seine Schwingen über Moab aus!«
    41 Die Städte sind bezwungen und die Burgen erobert, und den moabitischen Kriegern wird an jenem Tage zumute sein wie einem Weibe in Kindesnöten.
    42 Vernichtet wird Moab, daß es kein Volk mehr ist; denn gegen den HERRN hat es sich überhoben.
    43 »Grauen und Grube und Garn kommen über euch, Bewohner von Moab!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    44 »Wer dem Grauen entrinnt, stürzt in die Grube, und wer der Grube entstiegen ist, fängt sich im Garn (Jes 24,17-18), wenn ich diese Schrecken über die Moabiter hereinbrechen lasse im Jahre ihrer Heimsuchung!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    45 Im Schatten Hesbons machen die Flüchtlinge erschöpft halt; doch Feuer bricht aus Hesbon hervor und eine Flamme mitten aus Sihons Palast: die versengt die Schläfen der Moabiter und den Scheitel der Söhne des Kampfgetümmels.
    46 Wehe dir, Moab! Verloren ist das Volk des Kamos! (V.7); denn deine Söhne sind in die Gefangenschaft weggeführt und deine Töchter in die Knechtschaft. –
    47 »Doch ich will das Geschick Moabs am Ende der Tage wieder wenden!« – so lautet der Ausspruch des HERRN. Bis hierher geht der Gerichtsspruch über Moab.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Die Moabiter sind als nächste dran. Da wird auch alles verüstet, zuschaden geworden, gestürzt und vernichtet. Und dass wirklich alles betroffen ist, wird sichergestellt, indem lauter Ortsnamen aufgeführt werden.
    • Madmen (V. 2), ist das nicht ne Fernsehserie?
    • Gleich dem Wacholderstrauch in der Wüste - laut Elberfelder wird hier ein Abschreibfehler vermutet und es müsse lauten "gleich einem Wildesel in der Wüste"
    • "Sorglos auf den Hefen ruhen" muss ich mir als Sprichwort merken Gemeint sind wohl Weinhefen; dann macht auch der Rest von Vers 11f mehr Sinn. Das Wein-Motiv wird im weiteren Verlauf noch einige Male aufgegriffen (vgl. V. 32ff)
    • Schlachtung, Untergang, Verderben -
    • Wie schlimm kann ein Verwüster sein, wenn er dreimal (V. 8, 15, 18) angekündigt werden muss, bis er mal kommt?
    • Ok, Vers 26 mit dem kopfüber ins Gespei stürzen ist schon ein cooles (wenn auch ekliges) Bild
    • Auch die Beschreibung vom Weinstock, dessen Ranken über den See wandern (V. 32) ist cool und kontrastiert den Verwüster auf eigentümlich schöne Weise
    • V. 38
    • Witzig, bei Vers 9 hatte ich random bei Youtube nach "Give me Wings so I can fly" gesucht, um Hintergrundbeschallung zu finden. Mittlerweile ist die Playlist bei "El Condor Pasa" von Simon & Garfunkel angelant - in dem Moment, in dem ich bei V. 40 von einem großen Raubvogel lese Aber auch interessant, wie hier das Flug-Motiv wieder aufgegriffen wird. Beide Kontrahenten, Moab und der Verwüster, werden als Vögel inszeniert: Moab als kleine, harmlose Vögel (vgl. "Wildtaube" V. 28), der Verwüster als Adler. Ob der sich für so ne kleine Taube interessieren würde?
    • "Grauen, Grube, Garn" in Vers 43 ist eine nette Alliteration. Auch wenn nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, wie das Garn da reinpasst. Luther übersetzt mit "Schlinge"; Vers 44 liefert eine innertextliche Antwort
    • Zumindest wird nach den ganzen Zerstörungsfantasien den Moabitern auch etwas Hoffnung gemacht im letzten Vers.
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
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  6. #4701
    Zurück im Norden
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    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Ich dachte die "Himmelskönigin" wäre eine babylonische Gottheit. Sie taucht halt nur hier in Jeremia auf. Die sontigen Götzennamen sind Baal, Aschera, Astarte und Moloch. Die werden im AT häufiger erwähnt.
    Gibt es nicht ein "Heer des Himmels", vor dem Manasse sich niedergeworfen haben soll? Wenn das assyrische Gottheiten waren - vielleicht als Zeichen seiner Loyalität oder als Versuch, sich die mächtigen numinosen Mächte gewogen zu machen - könnte es vielleicht eine mesopotamische Gottheit gewesen sein?

  7. #4702
    Grünkohlgroßmaul Avatar von Bassewitz
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    Habe gerade auf die Schnelle das noch dazu gefunden:
    Es wird vermutet, dass es sich dabei um die babylonische Göttin Ischtar (Astarte) handelt
    n könnte. Der Name ihrer sumerischen Entsprechung, Inanna, bedeutet „Himmelskönigin“. In einer ägyptischen Inschrift wird sie als „Gebieterin des Himmels“ bezeichnet (Jeremia 44:19).

    €: War das "Heer des Himmels" nicht auch verbotene Engelsverehrung?
    Zitat Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
    Was Basse sagt. :D
    Zitat Zitat von Simato Beitrag anzeigen
    Passe, wenn nicht Basse :schwaerm:
    Zitat Zitat von Der Gevatter Tod Beitrag anzeigen
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  8. #4703
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Zitat Zitat von Jon Snow Beitrag anzeigen
    Gibt es nicht ein "Heer des Himmels", vor dem Manasse sich niedergeworfen haben soll? Wenn das assyrische Gottheiten waren - vielleicht als Zeichen seiner Loyalität oder als Versuch, sich die mächtigen numinosen Mächte gewogen zu machen - könnte es vielleicht eine mesopotamische Gottheit gewesen sein?
    Zitat Zitat von Bassewitz Beitrag anzeigen
    €: War das "Heer des Himmels" nicht auch verbotene Engelsverehrung?
    Habe grade mal die Bibel danach durchgesucht.

    Mir scheint, Heer des Himmels hat da 2 Bedeutungen.

    1.) Der göttliche Hofstaat. Engel, die um Gott herumstehen, ihm dienen.
    2.) Euphemismus für einen heidnischen Pantheon. Dieser wäre es vermutlich bei Manasse.


    Und ja, es gibt noch mehr Götter, die in der Bibel erwähnt werden: Nisroch, Nergal (eben als Namensbestandteil von dem Obermagier...), Marduk (Auch Namensbestandteil), Zeus, Hermes. Die kommen ungefähr genauso oft vor wie die Himmelskönigin. Baal, Aschera, Astarte wesentlich öfter.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  9. #4704
    Grünkohlgroßmaul Avatar von Bassewitz
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    Ja, dann meinte ich diese 2). Manchmal kommt man echt durcheinander, was die noch alles so getrieben haben.
    Zitat Zitat von Azrael Beitrag anzeigen
    Was Basse sagt. :D
    Zitat Zitat von Simato Beitrag anzeigen
    Passe, wenn nicht Basse :schwaerm:
    Zitat Zitat von Der Gevatter Tod Beitrag anzeigen
    Da will ich mich einmal im Leben anpassen (...) und BasedBasse rückt mich direkt zurecht :D

  10. #4705
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Jeremia 49
    Achtung Spoiler:
    1 Über die Ammoniter: So hat der HERR gesprochen: »Hat denn Israel keine Söhne mehr, oder hat es keinen Erben? Wie kommt es, daß Milkom die Erbschaft in Gad angetreten und sein Volk in den dortigen Städten Wohnung genommen hat?
    2 Darum wisset wohl: es kommt die Zeit« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »da lasse ich gegen die Ammoniterstadt Rabba Kriegsgeschrei erschallen; sie soll dann zum Schutthaufen werden, und ihre Tochterstädte sollen in Flammen aufgehen: da soll dann Israel seine Erben wieder beerben!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    3 Erhebe Wehgeschrei, Hesbon, denn Ai ist zerstört! Jammert, ihr Tochterstädte Rabbas, umgürtet euch mit Sackleinen, wehklagt und lauft in den Hürden hin und her! Denn Milkom (V.1) muß in die Gefangenschaft wandern, seine Priester und Oberen allzumal!
    4 Was prahlst du mit deinen Tälern? Dein Tal ist überströmt, du abtrünnige Tochter, die im Vertrauen auf ihre Schätze sich rühmt: »Wer sollte an mich herankommen?«
    5 »Wisse wohl: ich will Schrecken über dich hereinbrechen lassen von allen Seiten ringsum!« – so lautet der Ausspruch Gottes, des HERRN der Heerscharen –; »und ihr sollt weggetrieben werden, ein jeder, ohne daß er sich umzublicken vermag, und niemand soll die Flüchtigen wieder sammeln!
    6 Doch nachmals will ich das Geschick der Ammoniter wieder wenden!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    7 Über Edom: So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: »Gibt’s denn keine Weisheit mehr in Theman? Ist denn den Verständigen die Klugheit abhanden gekommen und ihnen die Weisheit ausgegangen?
    8 Fliehet, macht euch davon, verkriecht euch in tiefe Verstecke, ihr Bewohner Dedans! Denn den Untergang lasse ich über Esau hereinbrechen, die Zeit, wo ich mit ihm abrechne.
    9 Wenn Weingärtner bei dir einbrechen, lassen sie da nicht eine Nachlese übrig? Wenn Diebe in der Nacht (kommen), rauben sie doch nur so viel, bis sie genug haben.
    10 Doch ich selbst durchsuche Esau und decke seine Schlupfwinkel auf; und will er sich verstecken, so kann er es nicht: vernichtet wird seine Nachkommenschaft samt seinen Bruderstämmen und seinen Nachbarn, so daß nichts mehr von ihm vorhanden ist.
    11 Überlaß mir deine Waisen: ich will sie am Leben erhalten, und deine Witwen mögen auf mich vertrauen!«
    12 Denn so hat der HERR gesprochen: »Fürwahr, solche, die es nicht verdienten, den Becher zu trinken, haben ihn trinken müssen, und du solltest frei ausgehen? Nein, du sollst nicht ungestraft bleiben, sondern mußt unweigerlich trinken!
    13 Denn ich habe bei mir selbst geschworen« – so lautet der Ausspruch des HERRN –: »Bozra soll zum abschreckenden Beispiel, zum Gespött, zur Wüste und zum Fluchwort werden und alle zugehörigen Ortschaften zu Einöden auf ewig!« –
    14 Eine Kunde habe ich vom HERRN her vernommen, und eine Botschaft ist unter die Völker gesandt worden: »Versammelt euch und zieht gegen Edom heran und macht euch auf zum Kampf!«
    15 Denn wisse wohl: klein mache ich dich unter den Völkern, verachtet unter den Menschen deine Furchtbarkeit!
    16 Betört hat dich dein vermessener Sinn, weil du in Felsenklüften wohnst und Bergeshöhen besetzt hältst. »Wenn du auch dein Nest so hoch anlegst wie der Adler: ich stürze dich doch von dort hinab!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    17 »Und Edom soll zum Gegenstand des Erstarrens werden: jeder, der an ihm vorüberwandert, soll sich entsetzen und über alle seine Leiden zischen!
    18 Wie Sodom und Gomorrha und ihre Nachbarstädte einst von Grund aus zerstört worden sind« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »ebenso soll auch dort niemand mehr wohnen und kein Menschenkind sich darin aufhalten.
    19 Fürwahr, wie ein Löwe aus dem Dickicht des Jordans zu der immergrünen Aue hinaufsteigt, so will ich Edom im Nu von dort vertreiben, und wer dazu ausersehen ist, den werde ich zum Herrn dort einsetzen. Denn wer ist mir gleich, und wer will mich zur Rechenschaft ziehen? Und wo wäre ein Völkerhirt, der es mit mir aufnehmen könnte?« –
    20 Darum vernehmt den Ratschluß, den der HERR über Edom gefaßt hat, und die Absichten, mit denen er sich gegen die Bewohner von Theman trägt: Fürwahr, die Hirtenbuben werden sie wegschleppen! Fürwahr, ihre eigene Trift wird sich über sie entsetzen!
    21 Vom Gedröhn ihres Sturzes erbebt die Erde; ihr Wehgeschrei – am Schilfmeer wird sein Schall vernommen!
    22 Seht, einem Adler gleich steigt (der Feind) herauf und fliegt daher und breitet seine Schwingen über Bozra aus; da wird den edomitischen Kriegern an jenem Tage zumute sein wie einem Weibe in Kindesnöten.
    23 Über Damaskus: Enttäuscht sind Hamath und Arpad, denn eine schlimme Kunde haben sie vernommen; sie sind verzagt, in ängstlicher Erregung wie das Meer, das nicht zur Ruhe kommen kann.
    24 Damaskus ist mutlos geworden, hat sich zur Flucht gewandt, und Zittern hat es ergriffen; Angst und Krämpfe haben es erfaßt wie ein Weib in Kindesnöten.
    25 Wie ist sie doch so ganz verlassen, die ruhmreiche Stadt, die Burg meiner Wonne!
    26 »Darum werden ihre jungen Männer auf ihren Straßen fallen und alle kriegstüchtigen Männer an jenem Tage umkommen!« – so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen –;
    27 »und ich werde Feuer an die Mauern von Damaskus legen, das die Paläste Benhadads verzehren soll!«
    28 Über Kedar und über die Königreiche von Hazor, die Nebukadnezar, der König von Babylon, besiegte, hat der HERR so gesprochen: »Auf! Zieht gegen Kedar zu Felde und überwältigt die Söhne des Ostens!
    29 Ihre Zelte und ihre Herden raube man ihnen, ihre Zeltbehänge und ihren gesamten Hausrat, auch ihre Kamele nehme man ihnen weg und rufe über sie aus: ›Grauen ringsum!‹
    30 Fliehet, macht euch eilends davon, verkriecht euch in tiefe Verstecke, ihr Bewohner von Hazor!« – so lautet der Ausspruch des HERRN –; »denn Nebukadnezar, der König von Babylon, hat es auf euch abgesehen und einen Anschlag gegen euch ersonnen.
    31 Auf! Zieht zu Felde gegen das sorglose Volk, das in Sicherheit lebt!« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »das weder Tore noch Riegel hat: für sich allein wohnen sie.
    32 Ihre Kamele sollen zur Beute und ihre vielen Herden zum Raube werden; und ich will sie, die sich das Haupthaar an der Schläfe stutzen, in alle Winde zerstreuen und von allen Seiten her Verderben über sie hereinbrechen lassen!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    33 »Da wird dann Hazor eine Behausung für Schakale werden, eine Einöde für ewige Zeiten; niemand wird mehr dort wohnen und kein Menschenkind sich darin aufhalten!«
    34 Das Wort, das über Elam an den Propheten Jeremia im Anfang der Regierung des judäischen Königs Zedekia erging, lautet folgendermaßen:
    35 So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: »Fürwahr, ich zerbreche den Bogen Elams, den Hauptteil seiner Kraft,
    36 und lasse die vier Winde von den vier Enden des Himmels über die Elamiter hereinbrechen und zerstreue sie nach allen diesen Windrichtungen hin, so daß es kein Volk geben soll, zu dem nicht elamitische Flüchtlinge gelangen werden!
    37 Und ich will den Elamitern bange Angst vor ihren Feinden einflößen und vor denen, die ihnen ans Leben wollen, und verhänge Unglück über sie, die Glut meines Zorns!« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »und ich lasse das Schwert hinter ihnen herfahren, bis ich sie ausgerottet habe!
    38 Dann will ich meinen Richterstuhl in Elam aufstellen und den König samt den Fürsten daraus vertilgen!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    39 »Doch am Ende der Tage will ich das Geschick Elams wieder wenden!« – so lautet der Ausspruch des HERRN
    .

    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Die Ammoniter als nächste!
    • Zur Abwechslung wird alles von ihnen vernichtet
    • Aber wichtig scheinen die Ammoniter nicht zu sein - nach 6 Versen ist Edom/ Esau dran
    • Zur Abwechslung wird alles von ihnen vernichtet - obschon hier eher die Vernichtung der "Nachkommenschaft" im Vordergrund steht, weniger Städte und Siedlungen
    • Das Vogelmotiv wird erneut aufgegriffen, diesmal wird das zu Zerstörende aber mit einem Adler(nest) verglichen (V. 16). Das liest sich wie eine Steigerung im Vergleich zur Taube
    • Wobei in V. 22 der Adler wieder als Sinnbild für den Feind verwendet wird...
    • Apropos Adler: mit den Römern hat das hier ja alles nichts zu tun. Aber die werden später den Adler als Symbol getragen haben. Ich gehe davon aus, dass das insofern Zufall ist, als dass Adler halt als krasse Viecher gelten. Aber mit Blick auf die Beziehung der Römer zu den Juden im Neuen Testament... wollte ich mir den Gedanken mal aus dem Kopf schreiben
    • Sodom und Gomorrha (V. 18)
    • Noch ein weiteres Volk/ Stadt, das explizit erwähnt wird (V. 23). Mir dünkt, hier wird mit kleineren Völkern/ Stämmen/ Städten abgerechnet.
    • Zur Abwechslung wird alles von ihnen vernichtet
    • Erst ihnen gegenüber wird Nebukadnezar als Grauen benannt. Vorher wurde die Zerstörung abstrakter beschrieben.
    • Elam/ die Elamiten (V. 34) lesen sich wie ein weiterer Stamm o.ä., der zur Abwechslung mal völlig vernichtet wird. Zumindest wird denen auch Linderung versprochen
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  11. #4706
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Elam fällt hier ja so ein bisschen raus, weil das ja sonst alles die Nachbarländer der Israeliten sind, aber Elam liegt doch auf der anderen Seite des Zweistromlandes)

    Tja der Adler war wohl neben dem Löwen schon immer das gebräuchlichste Symbol- und Wappentier.

  12. #4707
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Stimmt Ich hatte die Geografie gar nicht vor Augen. Laut Wikipedia müssten wir so zw. 600 und 500 BC sein, also so?




    Jeremia 50
    Achtung Spoiler:
    1 (Dies ist) das Wort, das der HERR über Babylon, über das Land der Chaldäer, durch den Mund des Propheten Jeremia ausgesprochen hat:
    2 »Verkündigt es unter den Völkern und macht es bekannt und pflanzt ein Banner auf! Macht es bekannt und verheimlicht es nicht! Verkündigt: ›Erobert ist Babylon, zuschanden geworden Bel ! Merodach steht fassungslos da! Ihre Bilder sind zuschanden geworden, ihre Götzen stehen fassungslos da!‹
    3 Denn es zieht gegen Babylon von Norden her ein Volk heran: das wird sein Land zur Wüste machen, so daß kein Bewohner mehr darin zu finden ist: sowohl Menschen als Vieh sind entflohen, haben sich davongemacht! –
    4 In jenen Tagen und zu jener Zeit« – so lautet der Ausspruch des HERRN – »werden die Kinder Israel heimkehren, sie im Verein mit den Kindern Juda; unter unaufhörlichem Weinen werden sie daherkommen und den HERRN, ihren Gott, suchen.
    5 Zum Zion erfragen sie den Weg, dorthin sind ihre Blicke gerichtet: ›Kommt und schließt euch an den HERRN an zu einem ewigen, unvergeßlichen Bunde!‹
    6 Mein Volk war wie eine verlorene Schafherde; ihre Hirten hatten sie auf Abwege geleitet, auf den Bergen sie in der Irre umhergeführt; von Berg zu Hügel mußten sie ziehen und hatten ihre Lagerstätte vergessen.
    7 Jeder, der auf sie stieß, fraß sie, und ihre Widersacher sagten: ›Wir tun kein Unrecht damit!‹ – zur Strafe dafür, daß sie sich am HERRN versündigt hatten, der Trift der Gerechtigkeit und der Hoffnung ihrer Väter. –
    8 Flieht aus dem Bereiche Babylons und verlaßt das Land der Chaldäer! Werdet den Widdern an der Spitze der Herde gleich!
    9 Denn wisset wohl: ich will gegen Babylon ein großes Völkerheer aufbieten und aus dem Nordland heranziehen lassen; die sollen sich gegen die Stadt aufstellen: von dorther wird sie erobert werden. Ihre Pfeile sind wie die eines tüchtigen Kriegshelden, der nie mit leeren Händen heimkehrt.
    10 So wird denn das Chaldäerland ausgeraubt werden: alle, die es plündern, sollen satt werden!« – so lautet der Ausspruch des HERRN. –
    11 »Ja, freut euch nur, ja, jubelt nur, ihr Räuber meines Erbbesitzes! Ja, hüpft nur lustig wie Rinder beim Dreschen und wiehert gleich den Hengsten!
    12 Dennoch wird eure Mutter ganz zuschanden werden und die euch geboren hat, beschämt dastehen; ja, das letzte unter den Völkern soll jetzt zur Wüste und zu einer dürren Steppe werden!
    13 Infolge des Zorns des HERRN wird es unbewohnt sein und ganz zur Wüste werden, so daß jeder, der an Babylon vorüberzieht, sich entsetzen und über alle seine Leiden zischen soll!« –
    14 Stellt euch ringsum zum Kampf gegen Babylon auf, ihr Bogenschützen alle! Schießt nach ihm, spart die Pfeile nicht! Denn am HERRN hat es sich versündigt.
    15 Erhebt ringsum ein Jubelgeschrei über es: »Es hat sich ergeben! Gefallen sind seine Festungswerke, niedergerissen seine Mauern!« Weil dies die Rache des HERRN ist, nun, so vollzieht die Rache an ihm! Verfahret mit ihm, wie es selbst verfahren ist!
    16 Rottet aus Babylon jeden Sämann aus und jeden, der die Sichel in der Erntezeit ergreift! Vor dem gewalttätigen Schwert werden sie sich ein jeder zu seinem Volke wenden und ein jeder in seine Heimat fliehen.
    17 Israel ist wie ein verscheuchtes Schaf, das Löwen verjagt haben: zuerst hat der König von Assyrien es angefressen, und nun zuletzt hat Nebukadnezar, der König von Babylon, ihm die Knochen abgenagt.
    18 Darum hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, so gesprochen: »Fürwahr, ich will den König von Babylon und sein Land strafen, wie ich den König von Assyrien gestraft habe.
    19 Alsdann will ich Israel zu seiner Trift heimkehren lassen, damit es wieder auf dem Karmel und in Basan weide und auf dem Gebirge Ephraim und in Gilead seinen Hunger stille.
    20 In jenen Tagen und zu jener Zeit« – so lautet der Ausspruch des HERRN – »wird man nach der Verschuldung Israels suchen, aber sie wird nicht mehr vorhanden sein, und nach den Sünden Judas, aber sie werden nicht mehr zu finden sein; denn ich habe denen vergeben, die ich als Rest übrig lasse.«
    21 »Zieh heran gegen das Land ›Doppeltrotz‹ und gegen die Bewohner von Pekod! Morde und vollziehe den Bann hinter ihnen her« – so lautet der Ausspruch des HERRN – »und führe alles so aus, wie ich dir geboten habe!«
    22 Horch! Krieg ist im Lande und gewaltiger Einsturz!
    23 Wie ist doch zerschlagen und zertrümmert der Hammer, der die ganze Erde schlug! Wie ist doch Babylon zum Schreckbild unter den Völkern geworden!
    24 »Ich habe dir Schlingen gelegt, Babylon, und du bist auch gefangen worden, ohne daß du dich dessen versahst: du bist ertappt und auch gefaßt, denn mit dem HERRN hast du dich in Kampf eingelassen.«
    25 Der HERR hat seine Rüstkammer aufgetan und die Waffen seines Zornes daraus hervorgeholt; denn Arbeit gibt es zu tun für Gott, den HERRN der Heerscharen, im Chaldäerlande.
    26 Rückt von allen Seiten gegen das Land heran, öffnet seine Speicher! Schüttet alles in ihm zu Haufen auf wie Garben und vollzieht den Bann an ihm, daß kein Rest von ihm übrig bleibt!
    27 Stecht alle seine Rinder nieder, laßt sie zur Schlachtung niedersinken! Wehe ihnen, denn ihr Tag ist gekommen, die Stunde ihrer Bestrafung!
    28 Horch! Flüchtlinge und Entronnene aus dem Lande Babylon rufen, um in Zion die Rache des HERRN, unsers Gottes, zu verkünden, die Rache für seinen Tempel! –
    29 Bietet Schützen gegen Babylon auf, alle, die den Bogen spannen! Lagert euch rings um die Stadt, laßt ihr kein Entrinnen zuteil werden! Zahlt ihr ihre Böstaten nach Gebühr heim, verfahrt mit ihr ganz so, wie sie selbst verfahren ist! Denn gegen den HERRN, den Heiligen Israels, hat sie sich vermessen aufgelehnt.
    30 »Darum sollen ihre jungen Männer auf ihren Straßen fallen und alle ihre kriegstüchtigen Leute umkommen an jenem Tage!« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    31 »Siehe, ich will an dich, du Freche!« – so lautet der Ausspruch Gottes, des HERRN der Heerscharen –; »denn dein Tag ist gekommen, die Stunde, da ich dich strafe:
    32 da soll die Freche straucheln und zu Fall kommen, ohne daß jemand ihr aufhilft; und ich will Feuer an ihre Städte legen, das soll alles rings um sie her verzehren!«
    33 So hat der HERR der Heerscharen gesprochen: »Wohl leiden die Söhne Israels und die Söhne Judas insgesamt Gewalt, und alle, die sie in Gefangenschaft geschleppt haben, halten sie fest und wollen sie nicht wieder freigeben;
    34 doch ihr Erlöser ist stark, ›HERR der Heerscharen‹ ist sein Name; er wird ihre Sache mit Nachdruck führen, damit er der Erde Ruhe schaffe, aber Unruhe den Bewohnern Babylons.«
    35 »Das Schwert komme über die Chaldäer« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »über die Bewohner Babylons, über seine Fürsten und über seine Gelehrten!
    36 Das Schwert über die Schwätzer, daß sie als Narren dastehen! Das Schwert über seine tapferen Krieger, daß sie zu Feiglingen werden!
    37 Das Schwert über seine Rosse und Kriegswagen und über das ganze Völkergemisch innerhalb seines Bereichs, daß sie zu Weibern werden! Das Schwert über seine Schätze, daß sie der Plünderung anheimfallen!
    38 Das Schwert über seine Gewässer, daß sie vertrocknen! Denn es ist ein Land der Götzenbilder, und durch die Abgötter haben sie den Verstand verloren.«
    39 Darum sollen Wildkatzen im Verein mit Schakalen dort hausen und Strauße darin wohnen, und niemals soll es wieder besiedelt werden, sondern unbewohnt bleiben von Geschlecht zu Geschlecht!
    40 »Wie Gott einst Sodom und Gomorrha und ihre Nachbarstädte von Grund aus zerstört hat« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »ebenso soll auch dort niemand mehr wohnen und kein Menschenkind sich darin aufhalten!« (49,18) –
    41 Gebt acht! Es kommt ein Volk von Norden her, und eine gewaltige Völkerschaft und viele Könige setzen sich in Bewegung von den Enden der Erde her.
    42 Bogen und Wurfspieß führen sie, grausam sind sie und ohne Erbarmen; ihr Lärmen ist wie Meeresbrausen, und auf Rossen reiten sie: gerüstet wie ein Kriegsmann zum Kampfe gegen dich, Tochter Babylon!
    43 Wenn der König von Babylon die Kunde von ihnen erhält, sinken ihm die Arme schlaff herab; Angst erfaßt ihn, Krampf wie ein Weib in Kindesnöten.
    44 »Fürwahr, wie ein Löwe aus dem Dickicht des Jordans zu der immergrünen Aue hinaufsteigt, so will ich sie im Nu von dort vertreiben, und wer dazu ausersehen ist, den werde ich zum Herrn dort einsetzen. Denn wer ist mir gleich, und wer darf mich zur Rechenschaft ziehen? Und wo wäre ein Völkerhirt, der es mit mir aufnehmen könnte?« (49,19)
    45 Darum vernehmt den Ratschluß, den der HERR gegen Babylon gefaßt hat, und die Absichten, mit denen er sich gegen das Land der Chaldäer trägt: Fürwahr, die Hirtenbuben werden sie wegschleppen! fürwahr, ihre eigene Trift wird sich über sie entsetzen! (vgl, 49,20)
    46 Von dem Rufe: »Babylon ist erobert!« erbebt die Erde, und Geschrei vernimmt man unter den Völkern.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Huch, Babylon kriegt auch aufs Maul! Das Volk von Norden her waren die Perser?
    • Gut für die Juden.
    • Eine ausgeprägt starke Verwendung der Hirten/Herden-Metapher ab V. 6 und dann in V. 17 wieder
    • "hüpft nur lustig wie Rinder beim Dreschen" - die anderen Übersetzungen reden hier sinngemäß von Kälbern im Gras. Aber so ne Kuh, die mit Dreschflegel über die Wiese springt, hätte auch was.


    Bild


    • Interessant finde ich am jüdischen Glauben ja, dass dieses Urvertrauen bzw. die Urmacht Gottes
    • durch die Befreiung aus dem Exil zementiert wird. Wenn/ Da Menschen das früher glaubten - sahen sie in den Perser(könige)n dann wirklich sowas wie eine Manifestation Gottes auf Erden?
    • Im Gegensatz zu den bisherigen Richtsprüchen ist dieser hier mit mehr Freude durchsetzt. Das überrascht nicht. Ers ab Vers ~20 gibt es die üblichen Gewaltfantasien.
    • Vers 20 finde ich spannend: Gott kündigt hier ja nicht nur Vergebung und Vergessen der Sünden an, sondern dass diese einfach nicht mehr existieren. An etwas bloß nicht mehr zu denken ist ja nochmal schwächer, als es tatsächlich zu löschen (nur geht das als Mensch deutlich schlechter, als als Gott I guess).
    • "Doppeltrotz" = Meratajim
    • Ein Hammer, der die Erde schlägt und der Satz "denn Arbeit gibt es zu tun für Gott" sind schon sehr badass
    • V. 27: Nicht die Rinder! Die hüpfen doch so schön
    • V. 34: Ich hab Gottes Beinamen "der Erlöser" noch nie wörtlich gelesen. Also ich hab implizit immer angenommen, dass es darum geht, er erlöse ein von den Lasten und Sorgen eines menschlichen Lebens. Aber die Befreiung aus dem Exil stellt ja ganz konkret eine "Erlösung" dar, also eine Befreiung aus einer drohenden Lebensgefahr
    • V. 38: heißt das, Gott sticht in See? Emoticon: badumtss
    • Sodom und Gomorrha
    • Frauen in Kindsnöten (V. 43) müssen auch regelmäßig als Vergleich für ohnmächtige Könige/ Völker/ Länder herhalten
    • Achja, nach dem Adler taucht jetzt ein paar Mal der Löwe auf
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    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  13. #4708
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Das mit Elam ist richtig. Das ist die Berglandschaft um Susa herum.



    Die Kühe beim Dreschen ziehen einen Dreschschlitten:



    Zu den Perserkönigen: Das krasseste Lob steht ja schon in Jesaja, da wird Kyros Gesalbter genannt. Die Perser kommen in der Bibel fast durchweg positiv weg, ja.


    Der Erlöser: Das Wort wörtlich zu verstehen, begegnet einem eigentlich oft in der Bibel. "Ich bin der Herr dein Gott, der dich aus dem Sklavenhaus Ägypten befreit hat." Da gehts ja schon los. Es wird sich im AT immer wieder auf die Erlösungstat beim Exodus bezogen.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  14. #4709
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    Dreschschlitten macht mehr Sinn, ist aber weniger lustig.

  15. #4710
    Reht bitharf Andlūkan. Avatar von Mendelejev
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    Zitat Zitat von Jesaja 8 Beitrag anzeigen
    3 Danach nahte ich mich der Prophetin, und als sie guter Hoffnung geworden war und einen Sohn geboren hatte, sagte der HERR zu mir: »Gib ihm den Namen ›Raubebald-Schnellbeute‹!
    Bin etwas hinterher, aber was für ein Name für ein (wenngleich metaphorisches) Kind... zählt das als ein Kevinismus des 7. Jh. v. Chr?

    Kurios übrigens, dass es in vielen anderen Übersetzungen (hab mich interessehalber mal durch diverse englische, spanische, französische und ein paar andere Versionen durchgeklickt) als unübersetzter Eigenname Maher-Schalal-Hasch-Bas belassen wurde. Was beim Leser wahrscheinlich etwas für Verwirrung sorgt.
    Geändert von Mendelejev (05. Juni 2024 um 20:41 Uhr)

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