Tenet
Der Trailer
Der Plot
Während einem Terroranschlag auf die Kiewer Oper befreien CIA Agenten einen Informanten. Allerdings werden sie dabei geschnappt und verhört. Der Protagonist gelingt es aber noch an seine Selbstmordkapsel zu kommen und wacht einige Zeit später auf einem Schiff in Dänemark auf um einen neuen Auftrag zu erhalten...
Die Bewertung:
Während der Corona Krise traute sich fast niemand mehr einen großen Blockbuster in die Kinos zu bringen - Christopher Nolan war mit Tenet die Ausnahme. Nolan ist ja einer meiner Lieblingsregisseure, ich habe ihn hier im Forum ja schon ein paar Mal bewertet. Zum einen bei Dunkirk und zum anderen mit seiner Dark Knight Trilogie. Viele seiner anderen Filme werden in der Zukunft auch sicherlich noch folgen, nun hole ich also sein letztes Werk nach.
Nolan wird häufig vorgeworfen, dass seine Figuren häufig nicht mit dem Inhalt seiner Filme mithalten können - er legt also das Hauptaugenmerk auf die Geschichte, nicht auf die Protagonisten bzw. deren Entwicklung. Ich habe da nie drauf geachtet und würde das zumindest bei der Batman Trilogie auch anders sehen, in diesem Film muss ich aber zustimmen. Die Hauptfigur hat auch keinen Namen und wird nur Protagonist genannt (und nennt sich auch selbst so). John Washington (Sohn von Denzel) macht eine gute Figur in der Rolle, die Action Sequenzen sehen bei ihm überzeugend aus. Ansonsten ist die Figur kaum zu fassen, wieso sie bestimme Dinge tut und wieso ihr bestimmte Figuren wichtig sind? Man kann es ahnen, man sieht es aber nicht. Robert Pattinson hat mir in seiner Rolle als "Helfer" oder was auch immer er ist, gut gefallen. Auch über seine Figur erfährt man aber wenig bis nichts. Elizabeth Debicki ist auch eine interessante Wahl für die Rolle. Die Kälte, die die Figur durchaus ausströmen soll, vermittelt sie glaubhaft. Kenneth Branagh hat mir als Bösewicht überraschend gut gefallen. Der mögliche neue James Bond Taylor-Johnson hat auch nur eine kleine Rolle. Zur Action passt er. Fans von Harry Potter wird Clémence Poésy noch auffallen, allerdings ist ihre Rolle auch sehr klein. Darstellerisch passt es insgesamt - die Figuren werden aber nicht näher beleuchtet, sie rücken eindeutig in den Hintergrund.
Im Vordergrund steht die Story. Man könnte jetzt wohl einen sehr langen Aufsatz darüber verfassen worum es in diesem Film geht, was das alles bedeutet und wieso das alles so verwirrend ist. Oder man zitiert aus dem Film und sagt einfach "Versuch nicht, es zu verstehen. Fühle es!".
Um ehrlich zu sein ist das auch das Resultat bei mir. Bestimmte Ideen der Grundidee verstehe ich. Andere Dinge habe ich auch nach dem 3. Sehen noch nicht wirklich nachvollziehen können. Aber trotzdem begeistert mich das, was ich sehe. Gefühlt ist es einfach grandios
. Ob nun die beeindruckenden Actionsequenzen, die Oscar prämierten visuellen Effekte oder auch die tolle Filmmusik von Ludwig Göransson. Alles absolut überragend und in den knapp 150 Minuten Laufzeit kommt keine Langeweile auf.
Was sind die Probleme des Films? Neben der Tatsache das mir unklar ist wieso der Protagonist die weibliche Hauptrolle als "so wichtig" für sich sieht, sind die fehlenden interessanten Figuren ein (kleines) Problem. Dazu bleibt am Ende einfach haften, dass der Film etwas zu komplex für mich ist
Trotzdem ist der Film am Ende ein Erlebnis, dass ich gerne wiederhole.
8,25 bis 8,50 Tronde