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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #3706
    der 397ste von 29355 Avatar von X_MasterDave_X
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    Zitat Zitat von Trismegistos Beitrag anzeigen
    Wobei einige Ideen aus den Makkabäer-Büchern das Christentum wohl schon sehr beeinflusst haben.
    Da gehört womöglich auch die Auferstehungshoffnung für Märtyrer dazu, siehe Wiki:

    Das Martyrium im Christentum

    Entstehung des Begriffs Märtyrer

    Der fest geprägte Begriff Märtyrer taucht zum ersten Mal im Bericht vom Martyrium des Polykarp von Smyrna aus dem dritten Viertel des 2. Jahrhunderts auf. Die genaue Entstehung dieses fest geprägten Terminus ist noch ungeklärt.

    Als sicher gilt, dass in den Schriften des Neuen Testaments martys immer den Wort- bzw. Glaubenszeugen, der vom Glauben an Jesus Christus Zeugnis ablegt, bezeichnet. Menschen, die um ihres Glaubens willen verfolgt wurden oder dafür starben, werden im Neuen Testament noch nicht als Märtyrer bezeichnet, auch wenn das, was später durch den Begriff Märtyrer beziehungsweise Martyrium beschrieben wird, schon im Neuen Testament berichtet wird (etwa beim Tod des Stephanus, Apg 7,54–60 EU).

    Um zu erklären, wie es zur Bezeichnung dieses Geschehens als Martyrium kommt, erwägt man unterschiedliche Einflüsse:

    1. Ob die Vorstellung eines Martyrium bereits für das frühe Judentum angenommen werden kann, ist umstritten. Entsprechende Erzählungen finden sich zwar in den Makkabäerbüchern, wobei der Märtyrer dort nicht als solcher bezeichnet ist. Das Martyrium ist Folge der Treue zum Gesetz (Tora); der Tod des Märtyrers wird als Sühne für das jüdische Volk gedeutet (2 Makk 6,18–31 EU; 7 EU). Es ist aber nicht auszuschließen, dass christliches Gedankengut an diesen Stellen in die Überlieferung zur Makkabäerzeit eingeflossen ist und sie überformt hat.....[2]
    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4rtyrer

  2. #3707
    Registrierter Benutzer Avatar von Jerry Demmings
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    Und natürlich das Fegefeuer und die Requiemsmessen
    Zitat Zitat von Meister Wilbur
    Junge lies doch mal! Es geht um Katholiken und nicht irgendwelche Ketzer!

  3. #3708
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Zeit für Esther

    Esther 1

    Achtung Spoiler:

    1 Es begab sich unter der Regierung des Ahasveros – desselben Ahasveros, der von Indien bis Äthiopien über hundertundsiebenundzwanzig Provinzen herrschte –,
    2 zu jener Zeit also, als der König Ahasveros auf seinem Königsthron in der Burg Susa saß,
    3 im dritten Jahre seiner Regierung: da veranstaltete er für alle seine Fürsten und Diener ein Festmahl, wobei die persischen und medischen Heerführer, die Edlen und die höchsten Beamten der Provinzen vor ihm versammelt waren,
    4 indem er dabei den Reichtum seiner königlichen Herrlichkeit und die glanzvolle Pracht seiner Größe viele Tage lang, nämlich hundertundachtzig Tage, zur Schau stellte.
    5 Als dann diese Tage zu Ende waren, veranstaltete der König für die gesamte Bewohnerschaft, die sich in der Residenz Susa befand, vom Größten bis zum Kleinsten, ein siebentägiges Festmahl auf dem Hofe vor dem königlichen Schloßgarten.
    6 Weiße und purpurblaue Vorhänge von Baumwolle waren mit Schnüren von Byssus und rotem Purpur mittels silberner Ringe an Marmorsäulen aufgehängt; Ruhepolster von schwerem, mit Gold- und Silberfäden durchwirktem Seidenzeug standen auf einem Pflaster aus Einlegewerk von Alabaster, von weißem und dunkelfarbigem Marmor und Perlmutterstein.
    7 Die Getränke reichte man in goldenen Gefäßen, die an Formen immer wieder verschieden waren; und Wein aus des Königs Kellern war reichlich vorhanden, wie es der Freigebigkeit eines Königs entspricht.
    8 Das Trinken aber ging der Verordnung gemäß ohne jeden Zwang vor sich; denn der König hatte an alle seine Palastbeamten die Weisung ergehen lassen, man solle jedem gestatten, es beim Trinken nach seinem Belieben zu halten. –
    9 Auch die Königin Wasthi veranstaltete ein Festmahl für die Frauen im Inneren des königlichen Palastes des Königs Ahasveros.
    10 Am siebten Tage nun, als der König durch den Wein in fröhliche Stimmung versetzt war, befahl er Mehuman, Bistha, Harbona, Bigtha und Abagtha, Sethar und Karkas, den sieben Kammerherren, die den Dienst beim König Ahasveros versahen,
    11 sie sollten die Königin Wasthi im Schmuck der Königskrone vor den König bringen, um den Völkern und Fürsten ihre Schönheit zu zeigen; denn sie war in der Tat eine schöne Frau.
    12 Doch die Königin Wasthi weigerte sich, auf den Befehl, den der König ihr durch die Kammerherren hatte zugehen lassen, zu erscheinen. Darüber ärgerte sich der König sehr und geriet in glühenden Zorn,
    13 so daß er den Weisen, die sich auf die Zeiten verstanden – denn so wurde jede den König betreffende Angelegenheit dem Rat der Gesetz- und Rechtskundigen vorgelegt;
    14 unter diesen standen ihm Karsna, Sethar, Admatha, Tharsis, Meres, Marsna und Memuchan, die sieben persischen und medischen Fürsten, am nächsten, die jederzeit Zutritt zum Könige hatten und die erste Stelle im Reiche einnahmen –, die Frage vorlegte:
    15 »Wie ist nach dem Gesetz mit der Königin Wasthi zu verfahren dafür, daß sie dem Befehl, den der König Ahasveros ihr durch die Kammerherren hatte zugehen lassen, nicht nachgekommen ist?«
    16 Da antwortete Memuchan vor dem Könige und den Fürsten: »Nicht gegen den König allein hat sich die Königin Wasthi vergangen, sondern zugleich gegen alle Fürsten und alle Völker, die in sämtlichen Provinzen des Königs Ahasveros wohnen.
    17 Denn die Kunde von dem Verhalten der Königin wird zu allen Frauen dringen, und es werden ihnen ihre Eheherren verächtlich erscheinen, da sie sagen werden: ›Der König Ahasveros befahl, man solle die Königin Wasthi vor ihn bringen, aber sie kam nicht!‹
    18 Schon heute werden die persischen und medischen Fürstinnen, die von dem Verhalten der Königin Kenntnis erhalten haben, allen Fürsten des Königs davon erzählen, woraus dann Verachtung und Verdruß genug entstehen wird.
    19 Wenn es also dem König genehm ist, so möge eine königliche Verordnung von ihm ausgehen und unter die persischen und medischen Gesetze aufgenommen werden, und zwar mit unwiderruflicher Geltung, daß Wasthi vor dem König Ahasveros nicht mehr erscheinen dürfe, und der König möge ihre königliche Würde auf eine andere übertragen, die besser ist als sie.
    20 Wenn dann die Verfügung, die der König erlassen wird, in seinem ganzen Reiche, das ja groß ist, zu allgemeiner Kenntnis gelangt, so werden alle Frauen ihren Eheherren, vom größten bis zum kleinsten, die schuldige Ehre erweisen.«
    21 Dieser Vorschlag fand den Beifall des Königs und der Fürsten, und der König ging auf den Rat Memuchans ein.
    22 Er sandte also Erlasse in alle Provinzen des Königs, in jede Provinz nach ihrer Schrift und an jedes Volk in der betreffenden Sprache: jeder Mann solle Herr in seinem Hause sein und dürfe anordnen, was ihm beliebe (?).


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Ahasveros (das soll wohl Xerxes sein?) hat ein ganz schön großes Reich, wenn sich das über Indien und Afrika erstreckt.
    • Ein Fest Mit Saufen bis zum Umfallen äääh Trinken ohne jeden Zwang und nach eigenem Belieben
    • Was das für ein prunkvoller Anblick gewesen sein muss: Purpur, Silber, Marmor, Gold, Seide, Alabaster, Perlmutt - alles was blinkt
    • Die Trennung zwischen Mann und Frau wirkt aber sehr stark. Jeder hat seine eigene Feier. Und wenn die Frau nicht spurt... Emoticon: peitsche. Man muss ja fast froh sein, dass der König seine Frau nur verbannt und nicht irgendwie hinrichtet.
    • Irgendwie hat die Szene dadurch auch so was Highschool-Film-haftes wo die Männer auf der einen Seite der Turnhalle stehen und die Frauen auf der anderen und dann kommt irgendwie ein Dancebattle.
    • Den letzten Vers ("jeder Mann solle Herr in seinem Hause sein und dürfe anordnen, was ihm beliebe") finde ich interessant. Ich meine, den schonmal im Kontext der Bibel gelesen zu haben, hätte aber nicht erwartet, dass der von einem persischen König stammt. Vielleicht verwechsel ich aber auch was. Ruft mir aber wieder in Erinnerung, wie gehaltlos die Aussage "das steht in der Bibel" eigentlich ist - wir sind jetzt beim wievielten? 15. Buch? Und jedes davon bietet nen etwas anderen Kontext bzw. unterschiedliche Erzähler an.
    • Insgesamt finde ich den erzählerischen Charakter dieses Kapitels wieder angenehmer, als die technischen Berichte von Nehemia. Erinnert mich ein wenig an Rut.


    Aber wo wir schon bei verschiedenen Bibelfassungen sind: in der Einheitsübersetzung ist der erste Vers seeehr lang und es gibt einen nullten Vers in diesem Kapitel. Und da geht es auch um was ganz anderes, das liest sich wie ein Kapitel im Kapitel

    vgl. https://www.bibleserver.com/LUT.ELB.MENG.EU/Esther1
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  4. #3709
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Ja die Geschichte von Mordechais Traum bietet eine Art Rahmenhandlung, die wird ganz am Ende nochmal aufgegriffen. Ist aber wohl eine spätere Hinzufügung, jedenfalls griechisch, deswegen an beiden Stellen von Luther weggelassen. Mordechai wird aber auch in der "Haupthandlung" noch eine Rolle spielen.

    EDIT: Wobei ich gerade sehe, dass sie den Teil auf dem Bibelserver gedoppelt haben: Einmal als "nullten" Vers, einmal als Anfang vom ersten.

    Insofern ganz so lang ist es also auch in der Einheitsübersetzung eigentlich nicht...

  5. #3710
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    Was fällt der Frau auch ein, nicht nackig vor der Festgesellschaft zu erscheinen, nur weil ihr besoffener Gatte das grad für ne gute Idee hält?

  6. #3711
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Aber wo wir schon bei verschiedenen Bibelfassungen sind: in der Einheitsübersetzung ist der erste Vers seeehr lang und es gibt einen nullten Vers in diesem Kapitel. Und da geht es auch um was ganz anderes, das liest sich wie ein Kapitel im Kapitel

    vgl. https://www.bibleserver.com/LUT.ELB.MENG.EU/Esther1
    Das ist grade eine der Sachen, worüber ich oben mit Jerry und Jon geredet hatte:
    Die Katholiken führen ihre Esther-Version zurück auf den griechischen Text aus der Septuaginta. Die Evangelischen auf den Hebräischen Textekanon, den die Masoreten überliefert haben. In der griechischen Septuaginta-Version tauchen nun aber mehr Bücher als als im Hebräischen Kanon. Das sind die, die wir hier Apokryphen genannt haben - die Katholiken bevorzugen meines Wissens nach den Begriff "deuterokanonische Schriften". Und in der griechischen Version hat das Buch Esther mehr Inhalt als in der hebräischen.

    Die Einheitsübersetzung ist jetzt ein ökumenisch-katholisches Projekt gewesen und enthält somit die Apokryphen. Die meisten anderen Übersetzungen sind protestantisch dominiert und enthalten sie daher nicht (Luther, Menge, usw.). Den zusätzlichen Inhalt stellt die Einheitsübersetzung als Vers 0 dar. Die Gute Nachricht gibt sie als "Zusätze zum Buch Esther" oder "Esther Griechisch" wieder.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  7. #3712
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Esther 2

    Achtung Spoiler:
    1 Als nach diesen Vorkommnissen die Aufregung des Königs Ahasveros sich gelegt hatte und er an Wasthi und ihr Verhalten und an den gegen sie gefaßten Beschluß zurückdachte,
    2 sagten die Höflinge, die den König persönlich zu bedienen hatten: »Man sollte für den König junge Mädchen, Jungfrauen von besonderer Schönheit, suchen.
    3 Der König möge also in allen Provinzen seines Reiches Beamte bestellen, welche alle jungen Mädchen, Jungfrauen von besonderer Schönheit, im Frauenhause der Residenz Susa zusammenbringen sollen unter die Obhut des königlichen Kammerherrn Hegai, des Aufsehers über die Frauen. Man lasse ihnen dann die zur Schönheitspflege erforderliche Behandlung zuteil werden,
    4 und das Mädchen, das dem König am meisten gefällt, soll als Königin an Wasthis Stelle treten.« Dieser Vorschlag fand den Beifall des Königs, und er brachte ihn zur Ausführung.
    5 Nun lebte in der Residenz Susa ein jüdischer Mann namens Mardochai, der Sohn Jairs, des Sohnes Simeis, des Sohnes des Kis, aus dem Stamme Benjamin;
    6 er war aus Jerusalem mitweggeführt worden mit den Gefangenen, die zusammen mit dem jüdischen Könige Jechonja von Nebukadnezar, dem Babylonierkönige, in die Gefangenschaft geführt worden waren.
    7 Er war der Pflegevater der Hadassa, das ist Esther, der Tochter seines Oheims; denn sie hatte weder Vater noch Mutter, war aber ein Mädchen von herrlicher Gestalt und außerordentlicher Schönheit; und nach dem Tode ihrer beiden Eltern hatte Mardochai sie als Tochter angenommen.
    8 Als nun der Erlaß und Befehl des Königs bekanntgemacht war und viele junge Mädchen in der Residenz Susa zusammengebracht und unter die Obhut Hegais gestellt wurden, da wurde auch Esther in den königlichen Palast aufgenommen und kam unter die Aufsicht Hegais, des Hüters der Frauen.
    9 Weil nun das junge Mädchen ihm gefiel und seine Gunst gewann, war er eifrig darauf bedacht, ihr die wirksamsten Schönheitsmittel und eine passende Kost zukommen zu lassen und ihr die sieben auserlesensten Dienerinnen aus dem königlichen Schlosse zu überweisen und sie mit ihren Dienerinnen im schönsten Teile des Frauenhauses unterzubringen.
    10 Esther teilte aber niemandem etwas von ihrer jüdischen Herkunft und ihren Familienverhältnissen mit, weil Mardochai ihr verboten hatte, etwas davon zu verraten.
    11 Mardochai ging aber Tag für Tag vor dem Hofe am Frauenhause auf und ab, um sich zu erkundigen, ob es der Esther wohl erginge und was mit ihr geschähe.
    12 Wenn aber die Reihe an irgendein junges Mädchen kam, sich zum König Ahasveros zu begeben, nachdem sie zwölf Monate lang nach den für die Frauen geltenden Verordnungen gelebt hatte – denn so lange Zeit erforderte ihre Schönheitspflege, nämlich sechs Monate lang eine Behandlung mit Myrrhenöl und sechs Monate mit Spezereien und anderen Schönheitsmitteln der Frauen –,
    13 und wenn sich das junge Mädchen alsdann zum Könige hineinbegab, so wurde ihr alles, was sie verlangte, aus dem Frauenhause in den königlichen Palast mitgegeben;
    14 am Abend ging sie hinein, und am Morgen kehrte sie zurück, und zwar in das zweite Frauenhaus unter die Aufsicht des königlichen Kammerherrn Saasgas, des Hüters der Nebenfrauen; sie durfte dann nicht wieder zum König kommen, außer wenn der König Gefallen an ihr gefunden hatte und sie ausdrücklich berufen wurde.
    15 Als nun Esther, die Tochter Abihails, des Oheims Mardochais, der sie als Tochter angenommen hatte, an der Reihe war, sich zum König zu begeben, da verlangte sie nichts, als was Hegai, der königliche Kammerherr, der Hüter der Frauen, ihr riet; denn Esther hatte sich die Zuneigung aller erworben, die sie sahen.
    16 Als nun Esther zum König Ahasveros in seinen königlichen Palast im zehnten Monat – das ist der Monat Tebeth – im siebten Jahre seiner Regierung gebracht war,
    17 gewann der König sie lieber als alle anderen Frauen, und sie erlangte seine Gunst und Zuneigung in höherem Grade als alle übrigen Jungfrauen, so daß er ihr die Königskrone aufs Haupt setzte und sie zur Königin an Wasthis Stelle erhob.
    18 Darauf veranstaltete der König für alle seine Würdenträger und Beamten ein großes Festmahl zu Ehren der Esther, gewährte den Provinzen einen Steuererlaß und bewilligte eine Getreidespende mit königlicher Freigebigkeit.
    19 Als dann zum zweitenmal Jungfrauen zusammengeholt wurden, während Mardochai sich gerade im Tor des Königs(palastes) aufhielt –
    20 Esther hatte aber von ihrer Familie und ihrer jüdischen Herkunft nichts kundwerden lassen, wie Mardochai ihr geboten hatte; sie tat überhaupt alles, was Mardochai ihr auftrug, gerade wie früher, als sie noch in Pflege bei ihm war –,
    21 in jenen Tagen also, während Mardochai sich gerade im Tor des Königs(palastes) aufhielt, gerieten Bigthan und Theres, zwei königliche Kammerherren aus der Zahl der Schwellenhüter, in solchen Zorn, daß sie dem König Ahasveros nach dem Leben trachteten.
    22 Aber Mardochai erhielt Kunde von der Sache und machte der Königin Esther Mitteilung davon; Esther aber erstattete dem Könige Anzeige im Auftrage Mardochais.
    23 Als nun die Sache untersucht wurde und sich als wahr herausstellte, wurden jene beiden ans Kreuz geschlagen und das Vorkommnis ins Buch der Zeitgeschichte für den König eingetragen.


    Bemerkungen/ Gedanken
    • Der König lässt nach Frauen schicken - da bekomme ich direkt Märchenvibes. Bestimmt ist Esther dann die Prinzessin, welcher der Schuh passt Nur, dass der Schuh eine "zur Schönheitspflege erforderliche Behandlung" ist.
    • Esther wird die Prinzessin :laoal: - und Waise ist sie auch. Märchenvibes...!
    • Hier wird erstaunlich viel Aufmerksamkeit auf die Schönheitsmittel gelegt. Dass jedes Mädchen sie bekommt, dass Esther die besten bekommt, dass sie 12 Monate lang die Behandlung erhalten...
    • Spezereien sind bei den anderen Übersetzungen Balsamöl.
    • Der König hat auf jeden Fall auch seinen Spaß Emoticon: mario
    • Und da ist die Esther auch schon Königin. Und es wird wieder gefeiert. Diese Bibelgeschichten sind im Vergleich zu modernen Erzählungen schon immer ziemlich komprimiert.
    • Der Mardochai ist auch ein integrer Mann. Jetzt wird auch die Verschwörungsgeschichte aufgegriffen, die in der Einheitsübersetzung schon im letzten Kapitel vorkam.
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  8. #3713
    MAGA forever Avatar von Tohuwabohu
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    Aber was ist Wasthi geschehen? Doch nur, weil sie zu selbstbewusst war.

  9. #3714
    Zurück im Norden
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    Zitat Zitat von Flunky Beitrag anzeigen
    Was fällt der Frau auch ein, nicht nackig vor der Festgesellschaft zu erscheinen, nur weil ihr besoffener Gatte das grad für ne gute Idee hält?
    Wie kommst du denn auf "nackig"? "Im Schmuck der Königskrone" meint doch vermutlich eher in ihrem Ornat?

  10. #3715
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Sie hatte nur die Krone an! Emoticon: musik
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  11. #3716
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    Och, es würde zu einem betrunkenen Fremdherrscher passen

    Luther: "mit ihrer königlichen Krone ... ihre Schönheit zu zeigen" - unverfänglich
    Elberfelder: "mit dem königlichen Diadem ... ihre Schönheit zu zeigen" - unverfänglich
    Menge: "im Schmuck der Königskrone ... ihre Schönheit zu zeigen" - find ich interpretierbar
    Einheit: "im königlichen Diadem ..., damit das Volk und die Fürsten ihre Schönheit bewunderten" - klingt für mich nach "und sonst nix"

    Da bleibt natürlich viel in der Übersetzung hängen. Aber falls es wirklich darum ginge, nackt vor dem Hofstaat zu erscheinen, ist ihre Reaktion besser nachvollziehbar. Dass sie generell keine Lust hat, auf Befehl zu springen, ist auch verständlich. Aber wenn der Befehl auch noch unverschämt ist, halt erst recht.

  12. #3717
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
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    Esther 3

    Achtung Spoiler:
    1 Nach diesen Begebenheiten erhob der König Ahasveros den Agagiten Haman, den Sohn Hammedathas, zu den höchsten Ehren und Würden und wies ihm seinen Stuhl über dem aller Fürsten in seiner Umgebung[2] an.
    2 So mußten denn alle Diener des Königs, die sich am königlichen Hofe befanden, die Knie vor Haman beugen und sich vor ihm niederwerfen; denn so hatte der König es ihm zu Ehren befohlen. Mardochai aber beugte die Knie nicht und warf sich auch nicht nieder.
    3 Da fragten ihn die Diener des Königs, die am Hofe des Königs waren, warum er den Befehl des Königs unbeachtet lasse.
    4 Als sie diese Frage Tag für Tag an ihn richteten, ohne daß er auf sie hörte, meldeten sie es dem Haman, um zu sehen, ob die Rechtfertigung Mardochais anerkannt werden würde; er hatte ihnen nämlich mitgeteilt, daß er ein Jude sei.
    5 Als nun Haman selbst sah, daß Mardochai vor ihm die Knie nicht beugte und sich nicht niederwarf, geriet er in die höchste Wut;
    6 doch da er es unter seiner Würde hielt, an Mardochai allein die Hand zu legen – man hatte ihm nämlich mitgeteilt, welchem Volke Mardochai angehöre –, so faßte er den Plan, alle Juden, die im ganzen Reiche des Ahasveros lebten, zugleich mit Mardochai auszurotten.
    7 Im ersten Monat – das ist der Monat Nisan –, im zwölften Regierungsjahr des Königs Ahasveros, warf man das Pur, d.h. das Los, in Gegenwart Hamans von einem Tage zum andern und von einem Monat zum andern bis zum zwölften Monat, das ist der Monat Adar (und das Los fiel auf den dreizehnten Tag).
    8 Dann sagte Haman zum König Ahasveros: »Da ist ein einzigartiges Volk, das unter den Völkern in allen Provinzen deines Reiches zerstreut und abgesondert lebt und dessen Gesetze von denen aller anderen Völker abweichen; da sie sich nun nach den Gesetzen des Königs nicht richten, so ist es für den König nicht geziemend, sie ruhig gewähren zu lassen.
    9 Wenn es dem König genehm ist, so möge ihre Ausrottung durch einen schriftlichen Erlaß verfügt werden; ich werde dann auch zehntausend Talente Silber in die Hände der Schatzmeister darwägen können, damit diese sie in die königlichen Schatzhäuser abführen.«
    10 Da zog der König seinen Siegelring von der Hand und reichte ihn dem Agagiten Haman, dem Sohne Hammedathas, dem Judenfeinde,
    11 indem er zu ihm sagte: »Das Geld sei dir überlassen und das Volk ebenso: du magst mit ihm nach deinem Belieben verfahren.«
    12 Da wurden die königlichen Staatsschreiber am dreizehnten Tage des ersten Monats berufen, und es wurde genau nach der Weisung Hamans an die königlichen Landpfleger und die Statthalter der einzelnen Provinzen und an die Fürsten eines jeden Volkes mit der Schrift jeder einzelnen Provinz und in der besonderen Sprache jedes Volkes eine schriftliche Verfügung im Namen des Königs Ahasveros erlassen und mit dem Siegelringe des Königs untersiegelt.
    13 Die Schreiben wurden dann durch die Eilboten in alle Provinzen des Königs versandt, daß alle Juden, jung und alt, Kinder und Weiber, an einem Tage, nämlich am dreizehnten des zwölften Monats – das ist der Monat Adar –, ausgerottet, ermordet und umgebracht werden sollten; ihr Vermögen solle der Plünderung anheimfallen.
    14 Damit aber die Verfügung in jeder einzelnen Provinz erlassen würde, ward eine Abschrift des Schreibens allen Völkern bekanntgemacht, damit sie sich auf den genannten Tag bereithielten.
    15 Die Eilboten machten sich nach dem Befehl des Königs eilends auf den Weg, während der Erlaß in der Residenz Susa veröffentlicht wurde. Der König und Haman aber setzten sich hin, um zu zechen, während in der Stadt Susa Bestürzung herrschte.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Die Juden scheinen ja nicht sonderlich beliebt zu sein, wenn man sie ganz ausrotten will, nur weil einer nicht auf die Knie geht Da wird einmal mehr die Sonderrolle der Juden deutlich - unbeugsam, ecken dadurch aber auch ständig an. Ziemlich edgy.
    • Für die Story ist das natürlich nur gut, wenn alle getötet werden sollen und dann rauskommt, dass die Königin auch Jüding ist.
    • V. 11 "du magst mit ihm nach deinem Belieben verfahren" - das ist doch eigentlich Gottes Job
    • Irgendwas sagt mir, dass es nicht so (oder nicht ganz so) zu einer Massenhinrichtung kommt. Dann wäre die Bibel ja zuende
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  13. #3718
    MAGA forever Avatar von Tohuwabohu
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Sie hatte nur die Krone an! Emoticon: musik
    Ich hätte mir das gerne angeschaut! Wann kriegt man schon mal sowas zu sehen?! Doch nur in Zamunda!

  14. #3719
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Der Haman wird hier in der Geschichte zum Urtyp des Antisemiten.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  15. #3720
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    Mal schauen, was die ersten Antisemiten so machen

    Esther 4

    Achtung Spoiler:
    1 Als nun Mardochai alles erfuhr, was vorgegangen war, zerriß er seine Kleider, legte ein Trauergewand an und (streute sich) Asche (aufs Haupt), ging dann aus seinem Hause mitten in die Stadt hinein und wehklagte dabei laut und schmerzlich.
    2 So kam er bis vor das Tor des Königs(palastes); denn in das Tor des Palastes selbst durfte man in einem Trauergewande nicht treten.
    3 Auch in allen einzelnen Provinzen, überall, wohin die Verfügung und der Erlaß des Königs gelangte, herrschte bei den Juden große Trauer; man fastete, weinte und wehklagte; die meisten saßen in Sackleinen und auf Asche da.
    4 Als nun die Dienerinnen der Esther und ihre Kammerherren kamen und es ihr meldeten, geriet die Königin in große Aufregung und sandte dem Mardochai Kleider, damit er sie anzöge und das Trauergewand ablegte; aber er nahm sie nicht an.
    5 Da ließ Esther den Hathach kommen, einen von den Kammerherren, den der König zu ihrem Dienst bestellt hatte, und gab ihm den Auftrag, sich bei Mardochai zu erkundigen, was das zu bedeuten habe und warum es geschehe.
    6 Als nun Hathach zu Mardochai hinauskam auf den öffentlichen Platz, der vor dem Tor des königlichen Palastes lag,
    7 teilte Mardochai ihm alles mit, was ihn betroffen hatte, auch den bestimmten Betrag der Geldsumme, die Haman als Entgelt für die Ermordung der Juden an die königliche Schatzkammer zu zahlen versprochen hatte.
    8 Außerdem übergab er ihm eine Abschrift der in Susa zu ihrer Niedermetzelung erlassenen schriftlichen Verordnung, damit er sie der Esther zeige und ihr alles mitteile und sie veranlasse, sich zum Könige zu begeben, um ihn um Gnade anzuflehen und bei ihm Fürbitte für ihr Volk einzulegen.
    9 Als Hathach nun zurückgekommen war und der Esther die Botschaft Mardochais mitgeteilt hatte,
    10 sandte Esther den Hathach nochmals an Mardochai mit der Meldung:
    11 »Alle Diener des Königs und die Leute in den königlichen Provinzen wissen, daß für jedermann, es sei Mann oder Frau, der zum König in den inneren Hof eintritt, ohne gerufen zu sein, ein und dasselbe Gesetz gilt, nämlich daß er sterben muß, es sei denn, daß der König ihm sein goldenes Zepter entgegenstreckt, damit er am Leben bleibe. Ich aber bin seit nunmehr schon dreißig Tagen nicht zum König berufen worden.«
    12 Als man nun Mardochai die Meldung der Esther mitgeteilt hatte,
    13 ließ dieser ihr folgende Antwort zukommen: »Bilde dir nicht ein, daß infolge deiner Zugehörigkeit zum königlichen Hofe du allein von allen Juden mit dem Leben davonkommen werdest!
    14 Denn wenn du wirklich zu dieser Zeit stille sitzen wolltest, so wird den Juden Hilfe und Rettung von einer andern Seite her erstehen; du aber und deine ganze Familie, ihr werdet umkommen! Und wer weiß, ob du nicht gerade für eine Zeit, wie diese ist, zur königlichen Würde gelangt bist?«
    15 Da ließ Esther dem Mardochai zurücksagen:
    16 »Gehe hin, versammle alle Juden, die sich in Susa befinden, und fastet um meinetwillen, und zwar drei Tage lang bei Tag und Nacht, ohne zu essen und zu trinken. Auch ich will mit meinen Dienerinnen ebenso fasten und mich alsdann zum König begeben, wenn es auch gegen das Gesetz ist. Muß ich dann sterben, nun, so sterbe ich!«
    17 Da ging Mardochai weg und tat ganz so, wie Esther ihm angegeben hatte.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Bei den anderen Übersetzungen sitzen die nicht nur in Sackleinen und auf Asche, sondern schlafen darin. Das finde ich ein traurig-schönes Bild, werde aus "Sack" und "Asche" aber noch nicht so ganz schlau. Symbolisiert das was?
    • Interessant, dass die Königin nicht mitbekommen hat, dass jemand alle Juden töten will. Vielleicht auch, weil sie als Königin von ihrem Heimatvolk nicht mehr viel mitbekommt? Sie geht ja nicht einmal vor die Tür, um die Nachricht selbst anzuhören.
    • Die Kommunikation hat wieder was von Loriot. Ich stell mir vor, wie der Mardochai vor dem Tor steht und Esther 100m Luftline auf dem Thron sitzt und der arme Hathach ständig hin und her laufen muss
    • Immerhin erklärt sie sich am Ende bereit, ihr Schicksal an das der Israeliten zu knüpfen.
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

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