Seite 223 von 363 ErsteErste ... 123173213219220221222223224225226227233273323 ... LetzteLetzte
Ergebnis 3.331 bis 3.345 von 5445

Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #3331
    MAGA forever Avatar von Tohuwabohu
    Registriert seit
    25.05.19
    Beiträge
    5.394
    Und das wäre sehr, sehr schlimm, nehme ich an?

  2. #3332
    Registrierter Benutzer Avatar von Cailie
    Registriert seit
    12.08.10
    Beiträge
    24.305
    Ja, weil ja bisher alles so gut läuft. Nach dem 10. Anlauf, bei dem das Volk wieder mal nicht Gott folgt, hätte Gott ja auch einfach mal sagen können: Es reicht, ihr Spacken! Seht zu, wo ihr bleibt! Emoticon: nudelholz
    "La majestueuse égalité des lois, qui interdit au riche comme au pauvre de coucher sous les ponts, de mendier dans les rues et de voler du pain." - Anatole France

    Zitat Zitat von Fonte Randa Beitrag anzeigen
    Manchmal kann ich Cailie verstehen...
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Ja, aber das ist nur ein Grundgesetzbruch, aber kein Verfassungsbrauch. Bring das mal vors Bundesgrundgericht ;)

  3. #3333
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
    Registriert seit
    24.11.06
    Ort
    Bei Nürnberg
    Beiträge
    33.172
    Zitat Zitat von Tohuwabohu Beitrag anzeigen
    Und das wäre sehr, sehr schlimm, nehme ich an?
    Aus biblischer Sicht natürlich. Die Welt und die Werte damals waren nicht plural.

    Das ist halt so: Gott hattte vor durch Abraham alle Menschen zu segnen. Indem aus Abraham dieses Volk hervorgeht. Und dieses Volk sollte Gottes gute Gesetze befolgen und ihm treu sein und in Israel sollte so etwas entstehen wie ein kleines Paradies. Aber es funktioniert halt nicht. Und wenn jetzt das Volk Gottes aufhört zu existieren, dann ist da halt die Frage: Was wird aus dem Segen für alle Menschen? Scheiß-Plan, wir stampfen ihn ein? Wie Fimi es vorschlägt? Das ist hier eine drastische Maßnahme, um noch einmal das Ruder herumzureißen.

    Jetzt sagt ihr: Man hätte es längst aufgeben sollen, das funktioniert doch nicht. Der Urheber dieses Planes ist eben geduldiger als du und ich. Und vielleicht muss er uns auch erst ganz, ganz, ganz sicher zeigen, dass es so nicht funktionieren kann.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  4. #3334
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    19.807
    Dann wäre das AT bzw. der Gott der Juden ja ein sehr optimistischer, wenn er weiterhin glaubt, dass das noch was werden kann
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  5. #3335
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
    Registriert seit
    24.11.06
    Ort
    Bei Nürnberg
    Beiträge
    33.172
    Spoiler:

    Achtung Spoiler:
    Das wird auch noch was.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  6. #3336
    MAGA forever Avatar von Tohuwabohu
    Registriert seit
    25.05.19
    Beiträge
    5.394
    Nun ja, dann würde heute ein anderer Gott oder mehrere an seiner Stelle stehen und wir würden uns hier in diesem Faden vermutlich lediglich über ein anderes Buch wundern. Das wäre jetzt kein Beinbruch.

  7. #3337
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
    Registriert seit
    24.11.06
    Ort
    Bei Nürnberg
    Beiträge
    33.172
    Zitat Zitat von Tohuwabohu Beitrag anzeigen
    Nun ja, dann würde heute ein anderer Gott oder mehrere an seiner Stelle stehen und wir würden uns hier in diesem Faden vermutlich lediglich über ein anderes Buch wundern. Das wäre jetzt kein Beinbruch.
    Das ist der Fall, wenn du davon ausgehst, dass die Schilderungen in Bezug auf Gott nicht real sind. Das wäre vielleicht die Sicht des aufgeklärten Atheisten auf die Vergangenheit und dieses Buch. Aber diese Sicht teilen die Autoren der Bibel natürlich nicht.
    Wenn die Schilderungen der Realität entsprechen, gibt es genau einen Gott und nicht die Möglichkeit, diesen einfach durch einen anderen abzulösen.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  8. #3338
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    40.952
    Zitat Zitat von X_MasterDave_X Beitrag anzeigen
    Natürlich kann man auch zur Meinung gelangen dass die Wikipedia und das Bibellexikon der deutschen Bibelgesellschaft eine Minderheitenmeinung darstellt.
    Das halte ich aber persönlich für wenig plausibel.
    Was du referierst, ist die Finkelsteinthese, angereichert durch ein paar persönliche Wertungen. Aus dem Artikel geht klar hervor, dass es sich um eine Minderheitenposition (nämlich die revisionistische Spätdatierung der Eisenzeit II) handelt. Siehe diesen Artikel, den Flunky netterweise herausgesucht hat:


    Zitat Zitat von Flunky Beitrag anzeigen
    Bitte sehr, ist sogar open access, aber gelesen habe ich es um die Uhrzeit jetzt nicht.
    https://www.cambridge.org/core/journ...76186A2FBACE5#

    Dass du einfach immer weiter an deinen Behauptungen festhältst, spricht nicht unbedingt für deine angeblich wissenschaftliche Vorgehensweise, sondern eher für einen ideologisch geprägten Versuch, deine Deutung durchzusetzen. In der Wikipedia werden alle möglichen Deutungen zusammengefasst (die Chronologie ist beispielsweise "klassisch", nicht die von Finkelstein), das Wibilex ist das Projekt zahlreicher Theologen und Exegeten. Wie bei der Wikipedia sind aber nicht alle Artikel von allen Autoren verfasst, sondern stellen bestimmte Sichtweisen dar. Du hast einen Artikel von 2015 gefunden, der die Finkelsteinthese für zutreffend hält, was vollkommen in Ordnung ist. Das macht sie aber noch nicht zum Forschungskonsens.

    Das ist aber vermutlich vergebliche Liebesmüh. Du hast hier im Faden schon so viel Blödsinn erzählt und ihn nie zurückgenommen, egal wie deutlich man dir nachwies, dass du etwas falsch oder einseitig interpretierst oder darstellst.

  9. #3339
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    19.807
    1. Emoticon: krone2 20

    Achtung Spoiler:
    1 Benhadad aber, der König von Syrien, bot seine ganze Streitmacht auf, zweiunddreißig Könige leisteten ihm Heeresfolge mit Rossen und Wagen; so zog er heran, belagerte Samaria und bestürmte es.
    2 Dann schickte er Gesandte in die Stadt zu Ahab, dem König von Israel,
    3 und ließ ihm sagen: »So spricht Benhadad: ›Dein Silber und Gold gehört mir, und deine Frauen und deine [schönsten] Kinder gehören ebenfalls mir.‹«
    4 Der König von Israel gab ihm zur Antwort: »Wie du befiehlst, mein Herr und König: dein bin ich mit allem, was mir gehört.«
    5 Darauf kamen die Gesandten noch einmal und sagten: »So spricht Benhadad: ›Ich habe zu dir gesandt und dir sagen lassen: Dein Silber und dein Gold, deine Frauen und deine Kinder sollst du mir geben;
    6 morgen also um diese Zeit werde ich meine Diener zu dir senden, damit sie deinen Palast und die Häuser deiner Diener durchsuchen; und sie sollen dann alles, was ihnen beachtenswert erscheint, mit Beschlag belegen und mitnehmen.‹«
    7 Da berief der König von Israel alle Ältesten des Landes und sagte: »Da könnt ihr nun klar erkennen, wie böse dieser Mensch es meint; denn als er zu mir sandte, um meine Frauen und meine Kinder, mein Silber und mein Gold zu fordern, habe ich es ihm nicht verweigert.«
    8 Da antworteten ihm alle Ältesten und das gesamte Volk: »Da gehorchst du nicht und willigst nicht ein!«
    9 So erwiderte er denn den Gesandten Benhadads: »Meldet meinem Herrn, dem Könige: ›Alles, was du von deinem Knecht zuerst verlangt hast, will ich tun, aber auf diese letzte Forderung kann ich nicht eingehen.‹« Als nun die Gesandten hingegangen waren und den Bescheid überbracht hatten,
    10 sandte Benhadad zu ihm und ließ ihm sagen: »Die Götter sollen mich jetzt und künftig strafen, wenn der Schutt von Samaria hinreicht, allen Kriegern, an deren Spitze ich stehe, die hohlen Hände zu füllen!«
    11 Darauf gab ihm der König von Israel zur Antwort: »Sagt ihm nur: ›Wer sich das Schwert umgürtet, darf sich nicht brüsten, als ob er es schon wieder ablegte.‹«

    12 Als Benhadad diesen Bescheid vernahm, während er gerade mit den Königen in den Weinberglauben bei einem Trinkgelage zechte, rief er seinen Leuten zu: »Zum Angriff!«, und sie stellten sich zum Angriff gegen die Stadt auf.
    13 Da trat plötzlich ein Prophet zu Ahab, dem König von Israel, und sagte: »So hat der HERR gesprochen: ›Siehst du diesen ganzen gewaltigen Heerhaufen? Wisse wohl: ich gebe ihn dir heute in die Hand, damit du erkennst, daß ich der HERR bin!‹«
    14 Ahab fragte: »Durch wen?« Er antwortete: »So hat der HERR gesprochen: ›Durch die Leute der Landvögte.‹« Da fragte er weiter: »Wer soll den Kampf eröffnen?« Er erwiderte: »Du selbst.«
    15 Darauf musterte Ahab die Leute der Landvögte: es waren ihrer 232 Mann. Nach ihnen musterte er das gesamte übrige Kriegsvolk, alle Israeliten: es waren 7000 Mann.
    16 Sie machten dann zur Mittagszeit einen Ausfall, als Benhadad sich gerade in den Lauben samt den zweiunddreißig mit ihm verbündeten Königen einen Rausch antrank.
    17 Als nun die Leute der Landvögte als Vortrab ausrückten und Benhadad durch Kundschafter, die er ausgesandt hatte, die Meldung erhielt, daß Leute aus Samaria ausgerückt seien,
    18 befahl er: »Mögen sie in friedlicher oder in feindlicher Absicht ausgerückt sein: nehmt sie lebendig gefangen!«
    19 Sobald aber jene aus der Stadt ausgerückt waren, nämlich die Leute der Landvögte und das ihnen folgende Heer,
    20 schlugen sie wütend drein, so daß die Syrer flohen. Die Israeliten verfolgten sie, doch Benhadad, der König von Syrien, rettete sich zu Pferde mit einigen Reitern.
    21 Nun rückte auch der König von Israel selber aus, fiel über die Rosse und Wagen her und brachte den Syrern eine schwere Niederlage bei.


    Benhadads zweiter Feldzug; neue Weisung des Propheten an Ahab; Beratung der Syrer; Sieg der Israeliten
    22 Da trat der Prophet (wiederum) zum König von Israel und sagte zu ihm: »Wohlan, nimm dich zusammen und sieh wohl zu, was du zu tun hast! Denn übers Jahr wird der König von Syrien wieder gegen dich heranziehen.«
    23 Die Heerführer des Königs von Syrien aber sagten zu ihm: »Ihr Gott ist ein Berggott, darum sind sie uns überlegen gewesen; wenn wir dagegen in der Ebene mit ihnen kämpfen könnten, würden wir sie gewiß besiegen.
    24 Gehe also folgendermaßen zu Werke: Entferne die Könige sämtlich von ihren Stellen und ersetze sie durch Statthalter;
    25 sodann biete ein ebenso großes Heer auf, wie das vorige war, das dir verlorengegangen ist, ebenso Rosse und Wagen wie das vorige Mal; dann wollen wir mit ihnen in der Ebene kämpfen, so werden wir sie gewiß besiegen.« Benhadad ging auf ihren Vorschlag ein und verfuhr demgemäß.
    26 Als dann das Jahr um war, bot Benhadad die Syrer auf und zog nach Aphek, um dort den Israeliten eine Schlacht zu liefern.
    27 Nachdem auch die Israeliten gemustert worden waren und sich mit Mundvorrat versorgt hatten, zogen sie ihnen entgegen und lagerten sich ihnen gegenüber wie ein Paar kleine Ziegenherden, während die Syrer die ganze Gegend füllten.
    28 Da trat der Gottesmann abermals herzu und sagte zum König von Israel: »So hat der HERR gesprochen: ›Weil die Syrer gesagt haben, der HERR sei ein Gott der Berge, aber kein Gott der Ebenen, so will ich diesen ganzen gewaltigen Heerhaufen in deine Hand geben, damit ihr erkennt, daß ich der HERR bin.‹«
    29 So lagerten sie denn sieben Tage lang einander gegenüber; am siebten Tage aber kam es zur Schlacht, und die Israeliten erschlugen von den Syrern hunderttausend Mann Fußvolk an einem einzigen Tage;
    30 die Übriggebliebenen flüchteten sich in die Stadt Aphek. Da fiel die Stadtmauer über den 27000 Mann zusammen, die übriggeblieben waren. Auch Benhadad war geflohen und in die Stadt gekommen (und versteckte sich) von einem Gemach in das andere.


    31 Da sagten seine Diener zu ihm: »Wir haben oft genug gehört, daß die Könige der Israeliten großmütige Könige seien. So wollen wir uns denn Bußgewänder um unsere Lenden legen und Stricke um unseren Kopf und so zum König von Israel hinausgehen; vielleicht schenkt er dir das Leben.«
    32 Sie gürteten sich also Bußgewänder um ihre Lenden und legten Stricke um ihren Kopf; und als sie zum König von Israel kamen, sagten sie: »Dein Knecht Benhadad läßt dich bitten, ihm das Leben zu schenken.« Er antwortete: »Lebt er noch? Er ist ja mein Bruder.«
    33 Die Männer nahmen das als eine gute Vorbedeutung; darum beeilten sie sich, ihn beim Wort zu nehmen, und sagten: »Benhadad ist also dein Bruder?« Da antwortete er: »Geht, bringt ihn her!«, und als Benhadad dann zu ihm hinauskam, ließ er ihn zu sich auf den Wagen steigen.
    34 Da sagte Benhadad zu ihm: »Die Städte, die mein Vater deinem Vater weggenommen hat, will ich dir zurückgeben; auch magst du dir Handelshäuser in Damaskus anlegen, wie mein Vater sich solche in Samaria angelegt hat.« »Und ich«, entgegnete Ahab, »will dich auf Grund dieses Abkommens freilassen.« Er schloß also einen Vertrag mit ihm und ließ ihn frei.


    35 Einer aber von den Prophetenschülern forderte auf Geheiß des HERRN seinen Genossen auf: »Bringe mir eine Wunde bei!« Als jener sich weigerte, ihn zu verwunden,
    36 sagte er zu ihm: »Zur Strafe dafür, daß du dem Befehl des HERRN nicht nachgekommen bist, wird dich, sobald du von mir weggegangen bist, ein Löwe töten.« Kaum war er dann von ihm weggegangen, da fiel ein Löwe ihn an und tötete ihn.
    37 Als jener hierauf einen anderen (Genossen) traf, forderte er ihn (wieder) auf: »Bringe mir eine Wunde bei!« Da verwundete ihn dieser durch einen Schlag.
    38 Nun ging der Prophet hin und stellte sich auf den Weg, den der König kommen mußte, machte sich aber durch eine Binde über seinen Augen unkenntlich.
    39 Als dann der König vorüberkam, rief er ihn laut an mit den Worten: »Dein Knecht war mit in die Schlacht gezogen; da trat plötzlich ein Mann, ein Oberer, an mich heran und brachte mir einen Gefangenen mit der Weisung: ›Bewache diesen Mann! Sollte er dir abhanden kommen, so haftest du mit deinem Leben für ihn, oder du hast ein Talent Silber zu bezahlen.‹
    40 Während nun dein Knecht hier und da zu tun hatte, war der Mensch verschwunden.« Da sagte der König von Israel zu ihm: »Da hast du dein Urteil; du hast es dir selbst gesprochen.«
    41 Da entfernte jener schnell die Binde von seinen Augen, und der König von Israel erkannte in ihm einen von den Propheten.
    42 Der aber sagte zu ihm: »So hat der HERR gesprochen: ›Weil du den Mann, der von mir dem Tode geweiht war, aus der Hand gelassen hast, mußt du mit deinem Leben für ihn haften und dein Volk für sein Volk.‹«
    43 Da zog der König von Israel mißmutig und verstört nach Hause und gelangte nach Samaria


    Bemerkungen/ Gedanken:


    • Ob Israel nun überleben soll oder nicht, es kommt auf jeden Fall zu nem ordentlichen Krieg. 32 ist keine Zahl, die mir bislang aufgefallen wäre, kann aber symbolisch gemeint sind. Falls nicht (und vielleicht auch falls doch) klingen 32 Könige nach viel, als vielleicht ein kleinerer "Welt-"Krieg (der damaligen Welt)?
    • Wurde Samaria nicht extra auf nem Hügel gebaut, dass es nicht so leicht gestürmt werden kann? - wobei die Verhandlung eher nach Schutzgelderpressung klingt: man demonstriert seine Macht und wenn man nicht zu viel verlangt, reicht das schon. Bock auf kämpfen und sterben hat ja wohl keiner.
    • Der Dialog der beiden Könige an sich ist auch der Hammer - und beide reden nur über Diener miteinander. Stelle mir das gerade Monty-Python-mäßig vor
    • Ich bin mal gespannt, ob Ahab von Frömmigkeit übermannt wird. Dass der Herr Israeliten gewinnen lässt (oder behauptet, dafür zu sorgen), kam ja schon häufiger vor. Diesmal gibt es allerdings gute Gründe, warum ein Ausfall auch ohne göttliches Eingreifen gelingen konnte:
      • Samaria liegt auf nem Hügel, man hat den Vorteil beim Angriff von oben
      • Die feindlichen Könige saufen gerade und sind unvorbereitet

    • "Ihr Gott ist ein Berggott" - so oft, wie Gott schon als Fels bezeichnet wurde, kann man das kaum abstreiten Zudem hat er Mose die Gebote ja auch auf einem Berg überreicht. Und Propheten gehen öfter mal auf Berge (wenn die Berge nicht von selbst kommen Emoticon: polly). Und geopfert wird auch öfter mal auf Bergen. Wenn man das bisher Gelesene Revue passieren lässt, passt Berggott ziemlich gut (besser als "Meeresgott" z.B.)
    • ...Gott wiederum fühlt sich dadurch wohl ihn seiner Allumfassendheit/ seinem Stolz gekränkt
    • Die 7 hat bislang häufig Abschlusscharakter (nach 7 Tagen war die Schöpfung fertig etc.). Deshalb hatte ich bereits die Vermutung, dass das der letzte Feldzug war. Die beiden Könige schließen sodann auch einen Friedensvertrag. Meiner Einschätzung nach kommt Israel da schlecht weg. So wie Benhadad es beschreibt, wird im Wesentlichen der Status Quo von vorher hergestellt. Israel hätte sicher mehr rausholen können. Andererseits finde ich (mit modernem Blick darauf) das Resultat nicht schlecht. Nach dem 1. Weltkrieg hat (Vorsicht, sehr unbedarfte Laienkenntnisse aus dem Geschichtsunterricht!) der "Knebelvertrag" von Versailles mit dazu beigetragen, dass man (also die Deutschen) sich "rächen" wollten.
    • Der Herr sieht das qua Prophet wohl anders. "Missmutig und verstört" klingt angesichts der zu entrichtenden Strafe etwas ulkig
    • ...sind die hier beschriebenen Schlachten eigentlich historisch belegt?
    Geändert von Mongke Khan (08. Januar 2021 um 23:19 Uhr)
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  10. #3340
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    21.03.12
    Beiträge
    23.244
    Na ich wär auch missmutig. Da sagt der Herr: du sollst nicht töten, und man hat grad einen guten Friedensvertrag ausgehandelt, da kommt der schon wieder mit Tod und Vernichtung um die Ecke.

  11. #3341
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    19.807
    1. Emoticon: krone2 21

    Achtung Spoiler:
    1 Nachmals aber begab sich folgendes: Naboth, (ein Bürger) von Jesreel, besaß einen Weinberg in Jesreel nahe bei dem Palaste Ahabs, des Königs von Samaria.2 Ahab machte nun dem Naboth folgenden Vorschlag: »Tritt mir deinen Weinberg ab, damit ich mir einen Gemüsegarten daraus mache, weil er nahe bei meinem Palaste liegt; ich will dir einen besseren Weinberg dafür geben oder, wenn dir das lieber ist, dir den Preis bar bezahlen.«
    3 Aber Naboth erwiderte dem Ahab: »Der HERR bewahre mich davor, dir den Erbbesitz meiner Väter abzutreten!«
    4 Da kehrte Ahab in seinen Palast zurück, mißmutig und verstört über die Antwort, die Naboth, der Jesreeliter, ihm gegeben hatte mit den Worten: »Ich will dir den Erbbesitz meiner Väter nicht abtreten.« Er legte sich auf sein Bett, wandte das Gesicht gegen die Wand ab und wollte keine Nahrung zu sich nehmen.
    5 Da trat seine Gemahlin Isebel zu ihm und fragte ihn: »Warum bist du denn so mißmutig, daß du nichts essen willst?«
    6 Er antwortete ihr: »Ich habe Naboth von Jesreel den Vorschlag gemacht: ›Tritt mir deinen Weinberg gegen Bezahlung ab, oder, wenn du das vorziehst, will ich dir einen anderen Weinberg dafür geben‹; aber er hat mir geantwortet: ›Ich will dir meinen Weinberg nicht abtreten.‹«
    7 Da erwiderte ihm seine Gemahlin Isebel: »Jetzt mußt du zeigen, daß du König in Israel bist! Stehe auf, iß und sei guten Muts: ich will dir den Weinberg des Jesreeliters Naboth schon verschaffen.«
    8 Darauf schrieb sie einen Brief unter Ahabs Namen, versiegelte ihn mit seinem Siegel und schickte den Brief an die Ältesten und Obersten, die in seiner Stadt wohnten und Mitbeisitzer Naboths waren.
    9 In dem Briefe schrieb sie folgendes: »Laßt ein Fasten ausrufen und setzt Naboth obenan unter dem Volke!
    10 Dann setzt zwei nichtswürdige Menschen ihm gegenüber, die gegen ihn auftreten und das Zeugnis ablegen sollen, er habe Gott und den König gelästert; dann führt ihn vor die Stadt hinaus und steinigt ihn zu Tode!«
    11 Und die Männer seiner Stadt, die Ältesten und Vornehmen, die in seiner Stadt die Beisitzer waren, taten, wie Isebel ihnen in dem Briefe, den sie ihnen hatte zugehen lassen, aufgetragen hatte:
    12 sie ließen ein Fasten ausrufen und setzten Naboth obenan unter dem Volke;
    13 dann kamen die zwei nichtswürdigen Buben, setzten sich ihm gegenüber und legten vor dem Volke das Zeugnis gegen ihn ab: »Naboth hat Gott und den König gelästert!« Hierauf führte man ihn zur Stadt hinaus und steinigte ihn; so fand er seinen Tod.
    14 Dann sandten sie zu Isebel und ließen ihr melden, Naboth sei gesteinigt worden und sei nun tot.
    15 Sobald Isebel die Nachricht von Naboths Steinigung und Tod erhalten hatte, sagte sie zu Ahab: »Auf! Nimm den Weinberg des Jesreeliters Naboth, den er dir für Geld nicht hat überlassen wollen, in Besitz! Denn Naboth lebt nicht mehr, sondern ist tot.«
    16 Sobald nun Ahab den Tod Naboths erfuhr, machte er sich auf den Weg, um in den Weinberg Naboths hinabzugehen und ihn in Besitz zu nehmen.
    17 Da erging das Wort des HERRN an Elia, den Thisbiter, also:
    18 »Mache dich auf, gehe hinab und tritt vor Ahab, den König von Israel, der in Samaria wohnt; er befindet sich gerade im Weinberge Naboths, wohin er hinabgegangen ist, um ihn in Besitz zu nehmen.
    19 Sage dann zu ihm folgendes: ›So hat der HERR gesprochen: Du hast gemordet und hast nun auch schon die Erbschaft angetreten?‹ Sage dann weiter zu ihm: ›So hat der HERR gesprochen: An der Stelle, wo die Hunde das Blut Naboths geleckt haben, sollen die Hunde auch dein Blut lecken!‹«
    20 Da sagte Ahab zu Elia: »Hast du mich wieder herausgefunden, mein Feind?« Er antwortete: »Ja, ich habe dich herausgefunden. Weil du dich so weit vergessen hast, zu tun, was dem HERRN mißfällt:
    21 ›so will ich nunmehr Unglück über dich bringen und dich wegfegen und will von Ahabs Angehörigen alles ausrotten, was männlichen Geschlechts ist, Unmündige wie Mündige, in Israel;
    22 und ich will es mit deinem Hause machen wie mit dem Hause Jerobeams, des Sohnes Nebats, und wie mit dem Hause Baesas, des Sohnes Ahias, weil du mich zum Zorn gereizt und Israel zur Sünde verführt hast!‹
    23 Auch in betreff Isebels hat der HERR geredet und angekündigt: ›Die Hunde sollen Isebel am Stadtgraben von Jesreel fressen.
    24 Wer von Ahabs Angehörigen in der Stadt stirbt, den sollen die Hunde fressen, und wer auf dem Felde stirbt, den sollen die Vögel des Himmels fressen!‹«
    25 Es hat niemals einen Menschen gegeben, der sich so weit wie Ahab vergessen hätte, um das zu tun, was dem HERRN mißfällt, weil ihn sein Weib Isebel dazu verführte.
    26 Er verübte zahllose Greuel, indem er den Götzen nachging, ganz wie die Amoriter es getan hatten, die der HERR vor den Israeliten vertrieben hatte.
    27 Als nun Ahab diese Worte hörte, zerriß er seine Kleider, legte ein härenes Bußgewand um den bloßen Leib und fastete; er schlief sogar in dem Bußgewand und ging bekümmert einher.
    28 Da erging das Wort des HERRN an Elia, den Thisbiter, also:
    29 »Hast du gesehen, wie Ahab sich vor mir gedemütigt hat? Weil er sich vor mir gedemütigt hat, will ich das Unglück nicht schon bei seinen Lebzeiten hereinbrechen lassen: erst unter der Regierung seines Sohnes will ich das Unglück über sein Haus kommen lassen.«


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Jesus macht aus Wasser Wein, aber Ahab will aus Wein Gemüse machen Emoticon: ugly
    • In Vers 4 wird die gleiche Wortwahl wie bei seinem Schicksal verwendet. Daran, dass Ahab die Worte des Propheten nicht für voll nimmt, hatte ich gestern gar nicht gedacht. Passt aber zu einem nicht-frommen Mann. Da wird wegen einer schlechten Prophezeiung genauso geschmollt, wie wenn man sein neues Spielzeug nicht kriegt.
    • Andererseits verlinkt diese Wortwahl den Weinberg auch mit Ahabs angedrohtem Ende. Der Leser kann sich so schon denken, dass die Sache für Ahab schlecht ausgehen wird.
    • Vers 10, da klingelt bei mir was vong Gesetze her. Also dass es zweier Zeugen braucht. Hier wird das pervertiert: zwei Zeugen sollen es sein, aber "nichtswürdige" Menschen. Im Sinne des Erfinders war das sicher nicht, da dadurch ein Unschuldiger stirbt.
    • Das wirft natürlich die Frage auf, ob sich das Gesetz verbessern ließe. Aber letztlich ist ein Gesetz nur dann was wert, wenn man sich an dessen "Geist" hält. Sieht man ja derzeit bei den Corona-Gesetzen, wo manche Leute direkt jede sich bietende Lücke nutzen und so den Sinn verkennen.
    • Hunde spielen bei der angedrohten Strafe eine prominente Rolle. Sie sollen sowohl "Ahabs Blut auflecken" als auch seine Frau "im Stadtgraben "fressen"
    • Emoticon: wtf - in Vers 25 wird Ahab noch als worst guy ever dargestellt und ein paar Zeilen später ist Gott milde gestimmt, weil der auf einmal doch sowas wie Reue zeigt. Gut, aufgehoben hat er die Strafe nicht.
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  12. #3342
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
    Registriert seit
    24.11.06
    Ort
    Bei Nürnberg
    Beiträge
    33.172
    Man sieht hier und an der vorangegangenen Geschichte sehr schön, wie sich Israel von anderen Völkern unterscheidet:

    Im Vorherigen Kapitel sagendie Diener Ben-Hadads: "Wir haben oft genug gehört, daß die Könige der Israeliten großmütige Könige seien. So wollen wir uns denn Bußgewänder um unsere Lenden legen und Stricke um unseren Kopf und so zum König von Israel hinausgehen; vielleicht schenkt er dir das Leben." - hieran sieht man, dass die israelitischen Könige einen Ruf hatten, milder zu sein als die Nachbarkönige.

    In diesem Kapitel ist auch so ein Unterschied: Ahab will ein Grundstück. Er will es Nabot abkaufen, der sagt: Nein, du sollst das Erbe der Väter nicht bekommen. Damit hält sich Nabot an israelitisches Gesetz (Lev 25,23) "23 Und das Land soll nicht endgültig verkauft werden, denn mir gehört das Land; denn Fremde und Beisassen seid ihr bei mir." Das Land gehört sozusagen Gott, der jeder Familie ein Stück zuweist, und es soll nicht in die Hände einzelner reicher Leute (z.B. dem König) fallen.
    Ahab hört das - und er hät sich dran - ist dabei aber schlecht drauf. Das alte Gesetz sorgt dafür, dass der israelische König nicht einfach diesen Weinberg bekommt. Er kommt selbst auch gar nicht auf die Idee, ein krummes Ding zu drehen. Er weiß, er kann den Weinberg nicht bekommen und ihm bleibt nichts anderes übrig als bedröppelt drein zu schauen. - Aber Isebel ist eben keine Israelitin. Sie ist das Schalten und Walten ihres Vaters aus Tyros gewöhnt und kann es sich nicht vorstellen, dass der König sich von dem Wort eines einfachen Bürgers in der Handlung einschränken lässt: "Jetzt mußt du zeigen, daß du König in Israel bist!" Und sie führt selbst die Intrige durch, um dem König seinen Willen zu verschaffen.

    Und aus dem an Gesetze gebunden König Israels, der sich nicht traut, sich einfach über Gottes Ordnung bezüglich des Landbesitzes darüber hinweg zu setzen, wird ein König wie bei den Nachbarvölkern auch: Er nimmt sich einfach, was er will.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  13. #3343

  14. #3344
    Hat einen Plan Avatar von Mongke Khan
    Registriert seit
    25.06.11
    Ort
    KA
    Beiträge
    19.807
    Es ist zwar ein längeres Kapitel, aber da ich damit ein Buch abschließen kann, lese ich es doch am Stück:

    1. Emoticon: krone2 22

    Achtung Spoiler:
    1 Drei Jahre vergingen ruhig, ohne daß Krieg zwischen Syrien und Israel stattfand.
    2 Im dritten Jahre aber, als Josaphat, der König von Juda, zum König von Israel (auf Besuch) gekommen war,
    3 sagte der König von Israel zu seinen Dienern: »Ihr wißt doch wohl, daß Ramoth in Gilead uns gehört? Wir aber sitzen hier müßig, anstatt es dem König von Syrien zu entreißen!«
    4 Als er hierauf an Josaphat die Frage richtete: »Willst du mit mir gegen Ramoth in Gilead zu Felde ziehen?«, antwortete ihm Josaphat: »Ich will sein wie du: mein Volk wie dein Volk, meine Rosse wie deine Rosse!«
    5 Als Josaphat dann dem König von Israel riet, zunächst doch den Willen des HERRN zu erforschen,
    6 ließ der König von Israel die Propheten zusammenkommen, ungefähr vierhundert Mann, und fragte sie: »Soll ich gegen Ramoth in Gilead zu Felde ziehen, oder soll ich es unterlassen?« Sie antworteten: »Ziehe hin, denn der HERR wird es dem König in die Hand geben.«
    7 Da fragte Josaphat: »Gibt es hier sonst keinen Propheten des HERRN mehr, durch den wir Auskunft erhalten könnten?«
    8 Der König von Israel erwiderte dem Josaphat: »Es ist wohl noch einer da, durch den wir den HERRN befragen könnten, aber ich habe nicht gern mit ihm zu tun; denn er weissagt mir niemals Gutes, sondern immer nur Unglück: Micha, der Sohn Jimlas.« Aber Josaphat entgegnete: »Der König wolle nicht so reden!«
    9 Da rief der König von Israel einen Kammerherrn und befahl ihm, schleunigst Micha, den Sohn Jimlas, zu holen.

    10 Während nun der König von Israel und der König Josaphat von Juda ein jeder auf seinem Throne in ihren Königsgewändern auf dem Platz am Eingang des Stadttores von Samaria dasaßen und alle Propheten vor ihnen weissagten,
    11 machte sich Zedekia, der Sohn Kenaanas, eiserne Hörner und rief aus: »So spricht der HERR: ›Mit solchen (Hörnern) wirst du die Syrer niederstoßen, bis du sie vernichtet hast!‹«
    12 Ebenso weissagten auch alle anderen Propheten, indem sie riefen: »Ziehe hin gegen Ramoth in Gilead: du wirst Glück haben! Denn der HERR wird es dem König in die Hand fallen lassen.«
    13 Der Bote aber, der hingegangen war, um Micha zu holen, sagte zu ihm: »Wisse: die (übrigen) Propheten haben dem Könige einstimmig Glück verheißen; schließe dich doch ihrem einmütigen Ausspruch an und prophezeie ebenfalls Glück!«
    14 Micha aber antwortete: »So wahr der HERR lebt: nur was der HERR mir eingeben wird, das werde ich verkünden!«
    15 Als er nun zum Könige kam, fragte dieser ihn: »Micha, sollen wir gegen Ramoth in Gilead zu Felde ziehen, oder sollen wir es unterlassen?« Er antwortete ihm: »Ziehe hin, du wirst Glück haben! Denn der HERR wird es dem Könige in die Hand fallen lassen.«
    16 Da entgegnete ihm der König: »Wie oft soll ich dich noch beschwören, mir nichts zu verkünden als nur die reine Wahrheit im Namen des HERRN?«
    17 Da sagte Micha: »Ich habe ganz Israel zerstreut auf den Bergen gesehen wie Schafe, die keinen Hirten haben; der HERR aber sagte: ›Diese haben keinen Herrscher mehr: ein jeder von ihnen möge in Frieden nach Hause zurückkehren!‹«
    18 Da sagte der König von Israel zu Josaphat: »Habe ich dir nicht gesagt, daß er mir niemals Glück, sondern immer nur Unheil prophezeit?«
    19 Micha aber fuhr fort: »Darum vernimm das Wort des HERRN! Ich habe den HERRN auf seinem Throne sitzen sehen, während das ganze himmlische Heer zur Rechten und zur Linken neben ihm stand.
    20 Und der HERR fragte: ›Wer will Ahab betören, daß er zu Felde ziehe und bei Ramoth in Gilead falle?‹ Da erwiderte der eine dies, der andere das,
    21 bis endlich der Geist vortrat und sich vor den HERRN stellte und sagte: ›Ich will ihn betören.‹ Der HERR fragte ihn: ›Auf welche Weise?‹
    22 Da antwortete er: ›Ich will hingehen und zum Lügengeist im Munde aller seiner Propheten werden.‹ Da sagte der HERR: ›Du sollst ihn betören, und es wird dir auch gelingen: gehe hin und mache es so.‹
    23 Nun denn, siehe, der HERR hat allen diesen deinen Propheten einen Lügengeist in den Mund gelegt; denn der HERR hat Unglück für dich beschlossen.«
    Michas Mißhandlung durch Zedekia und seine Gefangennahme durch Ahab
    24 Da trat Zedekia, der Sohn Kenaanas, auf Micha zu und gab ihm einen Backenstreich mit den Worten: »Wie? Ist etwa der Geist des HERRN von mir gewichen, um mit dir zu reden?«
    25 Micha entgegnete: »Du wirst es an jenem Tage erfahren, an dem du dich aus einem Gemach in das andere begeben wirst, um dich zu verstecken.«
    26 Hierauf befahl der König von Israel (dem Kammerherrn): »Nimm Micha fest und führe ihn zu dem Stadthauptmann Amon und zu dem königlichen Prinzen Joas zurück
    27 und melde dort: ›So hat der König befohlen: Setzt diesen Menschen ins Gefängnis und erhaltet ihn notdürftig mit Brot und Wasser am Leben, bis ich wohlbehalten heimkehre!‹«
    28 Micha antwortete: »Wenn du wirklich wohlbehalten heimkehrst, dann hat der HERR nicht in mir geredet.« Er fügte dann noch hinzu: »Hört dies, ihr Völker alle!«
    29 Als hierauf der König von Israel und der König Josaphat von Juda gegen Ramoth in Gilead zu Felde gezogen waren,
    30 sagte der König von Israel zu Josaphat: »Ich will mich verkleiden und so in die Schlacht gehen; du aber magst deine gewöhnliche Kleidung anbehalten.« So nahm denn der König von Israel verkleidet an der Schlacht teil.
    31 Der König von Syrien hatte aber den zweiunddreißig Befehlshabern seiner Kriegswagen den bestimmten Befehl erteilt: »Ihr sollt niemand angreifen, er sei gering oder vornehm, sondern nur den König von Israel!«
    32 Als nun die Befehlshaber der Kriegswagen Josaphat zu Gesicht bekamen, dachten sie, daß es gewiß der König von Israel sei, und wandten sich gegen ihn, um ihn anzugreifen. Da erhob Josaphat ein Geschrei;
    33 und sobald die Befehlshaber der Wagen erkannt hatten, daß er nicht der König von Israel sei, wandten sie sich von ihm ab.
    34 Ein Mann aber spannte seinen Bogen aufs Geratewohl und traf den König von Israel zwischen dem Ringelgurt und dem Panzer. Da befahl er seinem Wagenlenker: »Wende um und bringe mich vom Schlachtfeld weg, denn ich bin verwundet!«
    35 Da aber der Kampf an jenem Tage immer heftiger wurde, blieb der König dann doch den Syrern gegenüber aufrecht im Wagen stehen, bis er am Abend starb; das Blut war aus der Schußwunde ins Innere des Wagens geflossen.
    36 Da erscholl gegen Sonnenuntergang der laute Ruf durch das Lager: »Jeder (kehre heim) in seine Stadt und jeder in sein Land! Denn der König ist tot!«

    37 Als man dann nach Samaria gekommen war, begruben sie den König in Samaria;
    38 und als man den Wagen am Teich von Samaria abspülte, leckten die Hunde sein Blut [und die Dirnen wuschen sich damit], wie der HERR es zuvor angekündigt hatte.
    39 Die übrige Geschichte Ahabs aber sowie alle seine Taten und das Elfenbeinhaus, das er gebaut, und sämtliche Städte, die er befestigt hat, das findet sich bekanntlich aufgezeichnet im Buch der Denkwürdigkeiten der Könige von Israel. –
    40 Als Ahab sich aber zu seinen Vätern gelegt hatte, folgte ihm sein Sohn Ahasja in der Regierung nach.
    41 Josaphat, der Sohn Asas, wurde König über Juda im vierten Jahre der Regierung des Königs Ahab von Israel.
    42 Fünfunddreißig Jahre war Josaphat beim Regierungsantritt alt, und fünfundzwanzig Jahre regierte er in Jerusalem. Seine Mutter hieß Asuba und war eine Tochter Silhis.
    43 Er wandelte ganz auf dem Wege seines Vaters Asa, ohne davon abzuweichen, so daß er tat, was dem HERRN wohlgefiel.
    44 Nur der Höhendienst wurde nicht beseitigt: das Volk brachte immer noch Schlacht- und Rauchopfer auf den Höhen dar.
    45 Mit dem König von Israel aber lebte Josaphat in Frieden.
    46 Die übrige Geschichte Josaphats aber und seine tapferen Taten, die er ausgeführt, und wie er Krieg geführt hat, das findet sich bekanntlich bereits aufgezeichnet im Buche der Denkwürdigkeiten der Könige von Juda.
    47 Auch den Rest der Heiligtumsbuhler, der unter der Regierung seines Vaters Asa noch übriggeblieben war, schaffte er aus dem Lande weg.

    48 In Edom gab es damals keinen König; als König galt der (judäische) Statthalter.
    49 Josaphat hatte Tharsisschiffe bauen lassen, die nach Ophir fahren und Gold holen sollten; aber man fuhr nicht dahin, weil die Schiffe bei Ezjon-Geber scheiterten.
    50 Damals machte Ahasja, der Sohn Ahabs, dem Josaphat den Vorschlag: »Laß meine Leute die Fahrt zur See mit den deinigen mitmachen!«, aber Josaphat ging nicht darauf ein.
    51 Als Josaphat sich dann zu seinen Vätern gelegt und man ihn bei seinen Vätern in der Stadt seines Ahnherrn David begraben hatte, folgte ihm sein Sohn Joram in der Regierung nach.
    52 Ahasja, der Sohn Ahabs, wurde König über Israel zu Samaria im siebzehnten Jahre der Regierung des Königs Josaphat von Juda und regierte zwei Jahre über Israel.
    53 Er tat, was dem HERRN mißfiel, und wandelte auf dem Wege seines Vaters und seiner Mutter und auf dem Wege Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Sünde verführt hatte.
    54 Er diente dem Baal und betete ihn an und erzürnte dadurch den HERRN, den Gott Israels, ganz wie sein Vater getan hatte.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Israel ist wieder (im Kampfe) vereint - gegen Syrien. Das klingt schon etwas mehr nach dem, was ich übers moderne Israel hör(t)e. Außerdem befragen sie den Herrn. Das klingt fast wieder nach gutem Verhalten. Dass der König von (Nord-)Israel aber nur Speichellecker befragt weniger
    • "mein Volk wie dein Volk, meine Rosse wie deine Rosse!" klingt, als hätte es ein geflügeltes Wort werden können. Ich hab es aber noch nie gehört.
    • Wenn die 400 Propheten Propheten des Herrn sind, wären die 400 Baalspropheten Mann für Mann ausgetauscht worden. Dass 400 Josaphat nicht genug sind, verwundert mich etwas.
    • Das Regierungshaus aufsuchen und nen Hörnerhut machen/ tragen hat wohl Tradition (Vers 11)
    • Moooment, erfahren wir in Vers 19ff was über Gottes Reich? Demnach säße er auf einem Thron und hätte ein Heer. Das besteht wohl auch aus "Geistern" (oder ist es gar der Geist von Vater Sohn und heiliger Geist? - Luther benutzt "ein" Geist, der Rest "der" Geist). An diesem Bild erinnert mich einiges an z.B. Zeus, der einen niederen Gott losschickt, um etwas anzustellen.
    • Ansonsten ist die Szene wieder so ein "Storyelement", das auch heute noch oft vorkommt: der König hört auf seine nichtsnutzigen Berater, die ihm nur erzählen, was er gerne hört. Der, der die Wahrheit spricht und recht behalten wird, wird für seine Dreistigkeit bestraft.
    • Die Beschreibung des Kampfes erinnert mich auch etwas an Troja. Naja, Streitwagen halt. Und ein verirrter Pfeil tötet den König.
    • So wird mal wieder die Prophezeiung des Herrn erfüllt (Vers 37ff, das mit den Hunden). Ich liege wohl richtig in der Annahme, dass sich die Prophezeiungen immer erfüllen werden? Oder gibt es irgendwann mal eine Stelle, wo Gott irrt?
    • Das Kapitel findet zum Schluss wieder versöhnliche Töne. Südisrael ist gut, es gibt Frieden zwischen den Israels (nachdem in den vorherigen Kapiteln immer "so lange sie lebten" Krieg war), Josaphat ist fromm und sogar die letzten "Heiligtumsbuhler" (Tempelhurer [Luther], Hierodulen [EU]) werden weggeschafft. Sogar an der Seefahrt versucht man sich wieder.
    • Aber Israel bleibt getrennt und Nordisrael bleibt schlecht
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Würfel doch mal für nen Job bevor du hier finanzielle Aussagen triffst die ernstgenommen werden sollen.

  15. #3345
    MAGA forever Avatar von Tohuwabohu
    Registriert seit
    25.05.19
    Beiträge
    5.394
    Aber Isebel würde nicht von Hunde gefressen!

Seite 223 von 363 ErsteErste ... 123173213219220221222223224225226227233273323 ... LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •