Neuamerika
Auf zu neuen Ufern
Die Graphen
Wir haben jetzt von Maugitar & Tim Twain die Graphen
Die Demographie Rund 92
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Der Juli ist gekommen. Viel Arbeit wartet auf mich. Ich werde mich bis August aus dem Forum zurückziehen
Flomac wird immer ziehen und berichten, aber nicht twitchen.
Alles Gute im Juli und bis bald
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Heimkinobau-RL-Story
Eine Runde Nostalgie...
Wie kam der Papa zum FCB? Des Rätsels Lösung
Star Wars Episode I-III doch irgendwie nachvollziehbar? Wie der Papa das sieht
Zitat von Klipsch-RF7II
Johnson wartet bereits mit den Siedlern auf der Lichtung, als Nash mit seiner Truppe eintrifft. Sie sehen furchtbar aus. Die Kleidung zerfetzt, ihre Arme und Beine übersät mit Schürfwunden, einen transportieren sie auf einer provisorischen Trage, zwei humpeln. Ob sie etwa Männer verloren hatten? Johnson kann es schlecht einschätzen. Nash selber scheint jedenfalls unverletzt zu sein. Zäher Bursche, denkt sich Johnson. Und erinnert sich an die Geschichte von der Überfahrt, die ihm die Siedler abends beim Lagerfeuer erzählt hatten. Und warum sie ihn "Clasher" nannten.
Als das Schiff, welches sie nach Neuamerika hinüberfahren sollte, mit Siedlern und einem Trupp Axtkämpfern bereits am Rande des Überladens war und durch den hohen Tiefgang nur sehr schwerfällig vorwärts ging, wobei der Küstenwind eher schwach wehte, unterlagen die Männer am Ruder einer besonders hohen Belastung. Zudem brannte die afrikanische Sonne unerbittlich und sorgte dafür, dass viele der Ruderer am Rande der Erschöpfung arbeiteten.
Den Schlagmann im Schatten des Rahsegels interessierte das allerdings weniger. Er gab unermüdlich eine hohe Taktzahl vor und wurde stündlich vom forschen Schiffskapitän ermahnt, weil sie stets hinter dem Zeitplan lagen.
Als ein besonders schmächtiger junger Mann, fast noch ein Knabe, vor Erschöpfung aus der Ruderanlage fiel, stampfte der Kapitän, ein Hühne mit einem Bauchumfang, den zwei Männer kaum umfassen konnten, zu dem kreidebleichen Jungen hin und zog ihn an der Schulter packend zurück auf seinen Sitz. Er schüttelte ihn heftig und brüllte ihm ins Gesicht, wie er es wagen könne, ihre Fahrt mit seiner unmännlichen Schwächlichkeit aufzuhalten.
Da hörte man eine feste Stimme hinter dem Kapitän: "Lass den Jungen los."
Der Schlagmann hielt inne, die Ruderer hielten inne, die Siedler an Deck machten große Augen. Und alle Anwesenden hielten den Atem an.
Auch der Kapitän hatte mit dem Schütteln aufgehört, packte aber mit seiner bärenhafte Pranke die sonnenverbrannte Schulter des Junge noch fester, so dass der vor Schmerzen fast ohnmächtig wurde, und fragte: "Wie war das gerade?"
Die feste Stimme wiederholte ihre Worte langsam, aber betont: "Lass den Jungen los."
Die Zornesröte stieg dem Kapitän ins Gesicht und er wirbelte, so schnell sein voluminöser Körper das zuließ, herum, um einem nicht sehr großen, kompakt gebauten Mann gegenüber zu stehen, der ihn durchdringend ansah. Dass er dem Kapitän körperlich deutlich unterlegen schien, ließ er sich nicht anmerken.
Der Kapitän brüllte: "Du wagst es, mir auf meinem Schiff einen Befehl zu erteilen? Hier wird solange gerudert, bis wir am Ziel sind, und wenn jemand dabei krepiert, dann ist er wenigstens wie ein Mann gestorben!"
Brian Nash schüttelte ganz langsam den Kopf, während er den Kapitän weiterhin durchdringend ansah. "Sollte einer der Männer hier zu Tode kommen, weil er zu lange gerudert hat, wird der verantwortliche Offizier dafür über Bord gehen."
Der Kapitän guckte verdutzt und lachte dann schallend: "Und wer sollte das wagen, Du vielleicht?"
"Höchstpersönlich."
Der Kapitän beugt sich zu Nash herunter. "Das wäre Meuterei."
"Nein, das wäre Gerechtigkeit."
Nash griff mit einer Hand den Jungen, mit der anderen fasst er die Pranke des Kapitäns und hob sie beinahe mühelos von der Schulter des erschöpften Knaben, wobei einige der Anwesenden meinten, einen schmerzhaften Ausdruck über das Gesicht des Kapitäns huschen zu sehen. Dieser hielt kurz verdutzt inne und sagte dann mit einem süffisanten Grinsen: "Nun gut. Aber wer hier an Bord nicht arbeiten will, bekommt auch keine Nahrung und kein Wasser."
Nashs Blick verfinsterte sich wieder, während er den Jungen weiter stützte. "Du siehst doch, er kann nicht arbeiten."
Der Kapitän grinste weiter. "Er könnte schon, wenn er sich etwas zusammenreißt. Ist ja nicht so, dass er verletzt wäre."
Nashs Augen funkelten. "Also wenn er verletzt wäre, würdest Du ihn von der Ruderpflicht befreien?"
"Ungern, aber notgedrungen."
Nash schaute den Kapitän an und nickte langsam. "Gut."
Und mit einem Blick auf die schmächtige Gestalt neben sich: "Sorry mein Junge."
Noch ehe der Kapitän es realisierte, hatte Nash mit einer blitzschnellen Bewegung den Arm des Jungen verdreht, so dass dieser laut aufschrie und endgültig zu Boden sackte.
"Herr Kapitän, einer der Ruderer scheint sich ernsthaft an der Schulter verletzt zu haben. Ich bitte daher, ihn durch einen meiner Männer ersetzen zu dürfen. Ebenso diesen, diesen und den dort. Ich persönlich stelle mich ebenfalls zur Verfügung."
Der Kapitän schaute erst verdattert und wies dann seine Männer an, den Verletzten abzutransportieren. Dem Taktgeber gab er ein Zeichen, die Ruderer zogen an und das Schiff setzt sich wieder in Bewegung.
Bevor er zurück in seine Kabine ging, zischte er zu Nash: "Du hast meine Autorität untergraben."
Nash zuckte mit den Schultern. "Und wenn schon."
Später soll Nash zu dem Jungen unter Deck gegangen sein und ihm seine ausgekugelte Schulter wieder eingerenkt haben.
"Keine Sorge, Dir fehlt nichts. Aber lass es Dir nicht anmerken. Ruh Dich ein paar Tage aus und lass Dich von den Mädels hier gesund pflegen, falls Du weißt, was ich meine."
Der Junge schaute ihn mit großen Augen an. "Na macht nichts", lachte Nash, "halt Dich einfach vom Rudern fern und geh mit den Siedlern von Bord. Die werden bestimmt eine sinnvolle Arbeit für Dich finden."
So war es dann auch gekommen und sie hatten Johnson mit Ehrfurcht berichtet, dass ab diesem Zeitpunkt der Kapitän die Männer in der Ruderanlage wesentlich respektvoller behandelt hatte und stets um deren Wohl besorgt war.
Als Brian Nash das Winken von Johnson bemerkt, geht er zu ihm rüber.
"Nash, mein Gott, Eure Truppen sind hoffentlich noch vollzählig."
"Ja Sir, alle vollzählig. Aber schwer angeschlagen."
"Das sehe ich...hattet ihr wenigstens einen siegreichen Kampf?"
"Wie meinen, Sir?"
"Na ob ihr die Barbaren geschlagen habt."
Nash schaut ihn irritiert an. "Sir, wir haben nicht gekämpft."
Johnson wirkt erstaunt. "Aber die Männer..."
"...sind kein Leben im Dschungel gewohnt."
"Ihr meint..."
"Sir, mit Verlaub. Aber die Männer haben so so gerade mal den Dschungel überlebt. Da werde ich sie sicherlich nicht noch kämpfen lassen."
Er schaut auf die ramponierte Truppe.
"Die Männer mögen ja groß und stark wirken, aber im Dschungel zählen andere Werte. Und dafür sind sie nicht ausgebildet."
Johnson wirkt betreten. "Dabei habe ich schon die besten Leute angefordert."
"Sir, die Leute waren vorher als Stadtwache eingesetzt. Die können Kneipenschlägereien unterbinden, Aufstände niederschlagen und an der Stadtmauer für die Mädels posieren. Viel mehr aber auch nicht."
Er schaut ebenfalls zu der Truppe hinüber. "Meinst Du als Stadtwache können sie sich verteidigen?"
"Sich schon."
"Aber auch die Stadt?"
"Vielleicht..."
"Dann bin ich beruhigt."
"...zumindest bis Militär kommt."
"Oh..."
"Sir, wenn wir hier Kämpfe gewinnen wollen, dann brauchen wir ausgebildete Truppen. Oder zumindest welche, die den Strapazen des Dschungels gewachsen sind."
"Ok, ich werde sehen, was ich tun kann."
Johnson war für die Truppen auf dem afrikanischen Festland zuständig und Paul Rutherford direkt unterstellt.
"Danke, Sir."
Nash wendet sich zu Gehen.
"Wollt ihr nicht mitkommen? Wir könnten Eure Hilfe gut gebrauchen."
"Sir, meine Männer werde Euch begleiten. Als Stadtwache werden sie bestimmt gute Dienste leisten. Ich gehe zurück zum Barbarencamp und werde dort auf Nachschub warten."
"Allein?"
"Keine Sorge, Sir."
Nash geht noch kurz zu seinen Männern und läuft dann in den Dschungel zurück.
Johnson blickt lange auf die Stelle, wo Nash im Dickicht verschwunden ist.
Verdammt, denkt er, würde mich nicht wundern, wenn der es noch weit bringen wird.
Geändert von Flomac (04. Juli 2020 um 14:39 Uhr)
Aktuelles RL-Projekt: PV-Anlage + E-Auto
Heimkinobau-RL-Story
Eine Runde Nostalgie...
Wie kam der Papa zum FCB? Des Rätsels Lösung
Star Wars Episode I-III doch irgendwie nachvollziehbar? Wie der Papa das sieht
Zitat von Klipsch-RF7II
Vielen Dank für diese fantastischen Beiträge. Druckreif. Haut rein.
Und, verdammt Ihr braucht Städte, sonst könnt Ihre Eure Punkte bei Netto für ein paar Crocs eintauschen.
Sorry, habe auf die mini Map geschaut.
Ein Bote hetzt durch die abendlichen Gassen von Vanille. In seinem Kopf wiederholt er die spektakulären Neuigkeiten aus Neuamerika immer wieder, um sie George Washington Wort für Wort exakt aufzählen zu können. Jetzt wetzt er die Treppenstufen zum Regierungszimmer hoch.
Es klopft.
"Herein!"
Achtung Spoiler:
Geändert von Flomac (06. Juli 2020 um 20:51 Uhr)
Am nächsten Morgen ist Washington gerade erst in seinen Gehrock geschlüpft, als es schon wieder klopft.
Achtung Spoiler:
Geändert von Flomac (06. Juli 2020 um 21:04 Uhr)
Schöner Bericht!
Wenn's jetzt wieder ne Siedlungsoffensive gibt, würde ich Kurkuma, Kardamon und Oregano vorschlagen, die Namen fand ich immer schön poetisch.
Sorry für den kleinen Verbalen Ausspruch. Siedler sind im Anmarsch. Das freut mich. Ich fiebere nur etwas mit. Eure Story ist ein Fest.