[Frontier] Mission 1 - Aller Anfang...

[Paidos]

[Neu-Babel]

Andrej warf von Zinna einen bösen Blick zu, sagte aber nichts. Mizuko schien eine Konfrontation im Angesicht dieser frechen Bemerkung vermeiden zu wollen, und auch wenn das wohl nicht seine Wahl gewesen wäre, würde es die Mission sicherlich angenehmer machen. Svens Einwurf beantwortete er mit einem Nicken. "Klar, kann ich machen." Wollen wir mal hoffen, dass der Kasten dann das Handschuhfach nicht verlassen muss.

Mit einem lauten Rattern kündigte sich der Mietwagen an. Sicher würde sich gleich das Tor der kleinen Garage öffnen, und das Fahrzeug vollautomatisch freigeben. Andrej musste grinsen, als er an die vielen Optionen dachte, mit denen Mizuko sicherlich förmlich erschlagen worden war. Er war an den Wochenenden oft mit solchen Fahrzeugen durch die Stadt und von Party zu Party gebraust. Meist in Gesellschaft... und mit einer deutlich längeren Liste an Annehmlichkeiten.

Während das Elektroauto noch auf sich Warten ließ, drehte sich Andrej zu Sven um. "Haben sie eigentlich schon einen Plan, falls wir die Vorräte nicht zurückbekommen? Einige Medikamente dürften ja schwer ersetzbar sein, nehme ich an. Befinden wir uns bei ihnen dennoch in guten Händen?" Seine Stimme klang besorgter als er beabsichtigt hatte, aber der Gedanke daran, den ganzen Flug mit einer leeren Krankenstation zu verbringen jagte ihm tatsächlich einen Schauer über den Rücken.

[Baldri]

[Neu-Babel, Sven]

"Haben sie eigentlich schon einen Plan, falls wir die Vorräte nicht zurückbekommen? Einige Medikamente dürften ja schwer ersetzbar sein, nehme ich an. Befinden wir uns bei ihnen dennoch in guten Händen?"

Sven kam nicht umhin eine gewisse Dringlichkeit in der Stimme zu bemerken und mit einem Male fiel ihm diese gewisse Krankenakte wieder ein. Den Namen kannte er nicht jedoch beschloss er Kasakow zu testen.

"Gewisse Sachen sind ersetzbar. Andere Sachen sind zwar im Grunde wichtig, wie zum Beispiel Antibiotika, jedoch ist unklar ob sie bei... uhh..." ... er fischte nach einem Wort ... extraterrestrischen Leben funktionieren.

Er machte eine Pause kurze Pause und fuhr fort.

Wirklich wichtig wäre Operationsbesteck, Antistrahlenmedizin und Kanülen... beziehungsweise Spritzen. Acheron kann sehr hilfreich sein. Er ... oh ... falls sie noch nicht das Vergnügen hatten... Er arbeitet in der Botanik. Allerdings bin ich mir unsicher was Vakuummedizin angeht, also für den Fall, das jemand Vakuum atmet." Das letzte Wort betonte er besonders.

"Oh und Psychopharmaka. Ich glaube es bestünde die Möglichkeit Hanf anzubauen. Aber der Konsum kann durchaus kontraproduktiv wirken, je nach Sorte. Kein Vergleich zu einer ... " wieder eine längere Pause bevor er leiser fortfuhr "fein abgestimmteren Medikation. Und zu meiner Überraschung befindet sich tatsächlich jemand an Bord der darauf angewiesen wäre." Nun wurde er lauter. "Muss wohl verdammt gut sein, der Teufel!"

Mit normaler Stimme fügte er hinzu: "Das meiste kann ich aber improvisieren. Vielleicht haben wir sogar Lithium. Die Chemie kann ja auch noch aushelfen."

[Brabrax]

[Lambert, Neu-Babel]

[Mizuko. Neu-Babel]

"Nein, er ist biblisch, Herr von Zinna", antwortete Mizuko. "Die Taten des Herrn Jesus, der durch seinen Tod und seine Wiederauferstehung uns aus dem Reich des Teufels befreite, sind Ihnen bekannt, nehme ich an?"

Lambert quittiert dies mit einem sachten Schmunzeln. "Hab' davon gehört."

Sobald das Gefährt verfügbar ist, wird es gründlich betrachtet, von allen Seiten, sogar ein Blick aufs Dach und unter den Wagen wird gewagt, er er zu den anderen blickt. "So, wie sieht's aus, van der Bröck? Kennt Ihr die Gegend wie Eure Westentasche oder brauchen wir einen Stadtplan?"

[Ghaldak]

[Mizuko. Neu-Babel]

Als der Wagen vorgefahren wurde und Mizuko den Empfang quittierte, verzichtete sie auf eine Überprüfung, sondern nahm nur hinter dem Steuer platz. Sie rationalisierte, dass sie bei einem Mietwagen schon von einem Erwartungswert ausgehen konnte - und genoss es doch viel mehr, Lamberts vorauseilenden Arbeitseifer beschmunzeln zu können. "Ich weiß einen kompetenten Beifahrer an meiner Seite, Herr von Zinna", antwortete sie dann, "aber Danke für Ihre Sorge."

[Paidos]

[Neu-Babel]

Andrej lächelte schief. Der Arzt wusste also bereits Bescheid. Aber das wäre ja auch nur eine Frage der Zeit gewesen. Da er aber keine Lust darauf hatte, zu diesem Zeitpunkt ein großes Aufsehen um seine Krankenakte zu machen, beschloss er mitzuspielen. "Verstehe. Dann hoffen wir mal, dass sie die wichtigsten Sachen im Notfall noch auftreiben können. Und was diese eine Person angeht... nun, das wäre natürlich ein Problem. Aber ich denke, dass bekommen wir... sie beiden schon in den..." Er spürte einen Schweißtropfen über sein Gesicht laufen. Ein guter Lügner war er noch nie.

"Also, das ist echt eine gute Frage, was so einer an Bord macht. So richtig weiß i-... so richtig weiß er... naja, sie wissen schon. Auf den sollten sie jedenfalls gut aufpassen. Vielen Dank erstmal für ihre Auskunft!" Er wandte sich hastig ab und rannte fast zu Lambert und Mizuko rüber, die sich ebenfalls unterhielten und nun in den Wagen einstiegen, der gerade angekommen war. "So, dann wollen wir mal losfahren!" Schnell ein Lächeln auflegen und auf die Mission konzentrieren. Andrej setzte sich neben Mizuko auf den Beifahrersitz und nickte ihr zu. "Also, sie müssen jetzt erstmal eine Weile geradeaus fahren. Bis zum Denkmal des Galiläischen Krieges. Dort dann links abbiegen, und dann sehen wir weiter."

[Ghaldak]

[Mizuko. Neu-Babel]

Mizuko lächelte ob der Heimatgefühle, die die Nennung des Denkmals in ihr auslöste, und genoss es, sich eine Weile lang einfach von Andrej leiten zu lassen. Dann erinnerte sie sich daran, dass sie nicht bloß als Fahrerin an diesem Auftrag teilnahm. "Meine Herren", sagte sie, "ich möchte vorschlagen, dass wir dem Herrn Doktor gegenüber auf die 'Guter Bulle, böser Bulle"-Routine zurückgreifen. Herr von Zinna, möchten Sie dabei den Teil mit den Hörnchen übernehmen und sich unter den Anwesenden einen Widerpart aussuchen?"

[Baldri]

[Neu-Babel]

Bei den Worten Kasakows und seiner sichtbaren Anspannung fürchtete Sven zu weit gegangen zu sein. Einerseits hatte er Hunger, andererseits fühlte er sich ohnehin nicht an die Schweigepflicht gebunden. Bei 16 Leuten blieb für soetwas ohnehin kein Platz. Er wollte ihn nicht beunruhigen aber die Wahrheit war ihm stets ein wertvoller Verbündeter. Er war so schnell weg, dass er ihm nicht mal einen Ausweg anbieten konnte. Was ihm einerseits Leid tat, andererseits hatte man eine Mission zu erfüllen hatte.

Er schnallte sich an. Die Denkpause von Zinnas nutzte er und ergriff das Wort.

"Kasakow, ich weiß nicht, ob der Mann ein Problem ohne Medizin ist. Bin ihm noch nicht begegnet." Er ließ den Satz ausklingen und fügte hinzu: "Könnt Sven zu mir sagen solange wir nicht auf Station sind. Oder Valhalla falls wir wirklich auf Decknamen bestehen."

Dann schwieg er. Und schwelgte, ob der Erwähnung des Denkmales in seiner eigenen Vergangenheit.

[Brabrax]

[Lambert; Neu-Babel]

++"Ich möchte vorschlagen, dass wir dem Herrn Doktor gegenüber auf die 'Guter Bulle, böser Bulle"-Routine zurückgreifen. Herr von Zinna, möchten Sie dabei den Teil mit den Hörnchen übernehmen und sich unter den Anwesenden einen Widerpart aussuchen?"++

Lambert nickt daraufhin. "Zu gern, Saphira. So es sonst keine Freiwilligen gibt, würde ich Euch um den 'guten' Part bitten. Vielleicht zeigen Sie noch etwas Ausschnitt, wer weiß, ob der liebe Herr Doktor da nicht drauf anspringt." Er hatte es sich schmunzelnd auf dem Rücksitz bequem gemacht und lehnte sich an, ehe er gen Sven blickt. "Nun, eigentlich hatte ich heute nicht vor, zu sterben. Gestatten? Ranger."

[Ghaldak]

[Mizuko. Neu-Babel]

Mizuko fürchtete, dass ihr Lachen allzu falsch klang. "Aber Herr Ranger", sagte sie, "Saphira war eine verheiratete Frau, die ihrem Mann bis zum Tod ergeben blieb. In ihr schlummerte keine Salomé." Sie prüfte den Verkehr, richtete ihre Bluse und fuhr dann ernster fort: "Sie sollten jedoch eines wissen: Ich kann kein Blut sehen. Wenn Sie also nicht möchten, dass sich Ihre Chefin in der Ecke ihre Seele aus dem Leib kotzt, dann müssen Sie dem Onkel Doktor gegenüber sanft sein müssen - und ich meine nicht Ganymed-sanft, sondern Streichelzoo-sanft."
Sie hoffte, das klang nicht allzu gereizt. Betont sanfter fügte sie an: "Ohnehin möchte ich noch einmal auf die Möglichkeit hinweisen, dass Onkel Doktor wirklich unschuldig ist. Bitte fahren Sie den Baton erst aus, wenn wir dies guten Gewissens ausschließen können."

[Brabrax]

[Lambert; Neu-Babel]

"Ja, Vorräte von einem Raumschiff zu entwenden sieht wirklich sehr nach einem Unschuldlamm aus." erwidert Lambert sarkastisch. Er blickt an den Beiden vorbei gen Straße. "Wie weit haben wir's denn bis zum Haus vom Herrn Doktor Caine?"

[Baldri]

[Sven, Neu-Babel]

"Ich will nicht sterben." hörte er den jungen, Blut hustenden Mann mit langen blonden Haaren unter seinen Händen sagen. Das Lazarett wurde gerade angegriffen. Man schenkte sich nichts.Viele Verletzte. Noch mehr Tote. Der Junge, in der Realität braunhaarig, weinte und schluchzte noch bevor sein Blick starr wurde. Die Luft roch nach Ozon und verbranntem... Fleisch. Schussgeräusche, Explosionen.

"Ganymed"

Ganymed, seine persönliche Hölle. Nichts galt mehr.

"Sie werden nicht sterben." brüllte Sven fast.

Der Mann wurde wieder lebendig bei diesen Worten. Er hatte ihn zurückgeholt. Er hatte sich zurückgeholt.

"Sie werden nicht sterben." fuhr er leiser fort. Er räusperte sich.

"Höchstens ganz kurz. Valhalla deshalb weil ich einen Draht dorthin habe."

[Ghaldak]

[Mizuko. Neu-Babel]

Mizuko setzte zu einer Antwort an: "Ich sage nicht, dass ich es für wahrscheinlich halte, aber wenn er aufgrund von gefälschten Computerdaten in den echten Urlaub ging, damit ein Betrüger seinen Platz ein..."
Dann schrie der Arzt auf der Rückbank auf und sie schien förmlich im Fahrersitz zu versinken, weil sie nicht wusste, wie sie darauf reagieren sollte.

[Brabrax]

[Lambert; Neu-Babel]

"Sie werden nicht sterben." brüllte Sven fast.

Lambert blickt leicht irritiert zu Sven.

Der Mann wurde wieder lebendig bei diesen Worten. Er hatte ihn zurückgeholt. Er hatte sich zurückgeholt.

"Sie werden nicht sterben." fuhr er leiser fort. Er räusperte sich.

"Höchstens ganz kurz. Valhalla deshalb weil ich einen Draht dorthin habe."

"Äh.. Valhalla? Kann es sein.. dass Euch einige Aussagen.. 'triggern'?" fragt Lambert ihn vorsichtig, aber auch gewissermaßen sachlich. Kein Grinsen. Er wirkt todernst. "Irgendwas, was wir vermeiden sollten, zu sagen?"

[Baldri]

[Sven - Neu Babel]

"Ja und nein, Ranger."

Nach einer Pause fuhr er fort. Er fühlte, dass er nun seinerseits eine Erklärung, zur Entspannung, liefern musste.

"Das Denkmal... Ihr Wunsch... ganymedsanft. War dabei, als die Bastarde das Lazarett... Mein Lazarett auf Europa angriffen."

"Ich war nur dort... in meinen Erinnerungen." Er tippte sich an die Schläfe.

"Ich bin, laut Doc, okay."

Dass er dieser Doktor war verschwieg er lieber.

[Rattenkind]

Captain Skye Alexander
Magellan/Deck 8/Kontrollraum Hydroponik

Als die Trinidad mit dem Außenteam an Bord abgelegt hatte, war es 12 Uhr Bordzeit und Skye Alexander tat, was die meisten Mannschaftsmitglieder um die Mittagszeit auch machen würden: Sie machte sich auf den Weg in die Messe. Unterwegs jedoch beschloss sie, einen Zwischenstopp in der Hydroponik zu machen, um zu sehen, wie es dort voran ging. Soweit sie wusste, sollte auch ihr Chefbotaniker mit dem letzten Shuttle an Bord gekommen sein. Doch hatte sie ihn noch nicht gesprochen.

Skye sah den Gesuchten durch die Fenster des Kontrollraums der Hydroponik und beschloss, den Türsummer zu benutzen. Sie hätte als Captain auch einfach eintreten können, doch wollte sie Herrn van Doorn nicht erschrecken, indem sie plötzlich einfach hinter ihm stand.