Gabs sowas schonmal? Weiß ich nicht. Jedenfalls will ich mal schauen, ob ich nicht ne kleine Geschichte zusammenschreiben kann.
Einstellungen:
Standart-Planet
Schwache Erosion
Mittlere Landmasse
Dünne Bewölkung
Mittlere Menge Fungus
Regeln:
Alles Standart, Ausnahme:
präzise Forschung erlaubt, Kriegsbeute erlaubt, Neustart bei Eliminierung erlaubt
Schwierigkeitsgrad: Bibliothekar
Fraktionen:
Wird noch nicht verraten!
Story:
Die Geschichte beginnt mit der Ankuft der Unity im Orbit um den Planeten. Erzähler ist ein junger Techniker, der als Pilot für die leichteren Frachtshuttles an Bord gegangen ist und sich seit dem Wiedererwachen aus dem Kälteschlaf nicht sonderlich an den indeologischen Diskussionen beteiligt hat.
Ankuft Orbit Alpha Centauri, 21. Oktober 2101.
Kaum war der Zielplanet in Sichtweite geraten, brannte die Rivalität zwischen den einzelnen Besatzungsmitgliedern noch heftiger. Schnell versuchten alle so viel Ausrüstung an sich zu reißen, wie sie es vermochten. Die Offiziere beäugten sich mit Misstrauen und zwischen den jeweilgen Gruppierungen war es schon zu Gewaltausbrüchen gekommen. Die Lage spitzte sich immer weiter zu, bis sie schließlich eskalierte und somit die Mission entgültig auseinanderbrechen lies.
Direktor Morgan wollte alleine durch seine Autorität Zugriff auf die Fracht der Unity nehmen. Er habe sie weitgehend selbst finanziert und es wäre nur gutes Recht des Direktors, zu nehmen, was dem Direktor gehöre, verkündete er.
Die Wachsoldaten, die den von Morgan beanspruchten Lagerraum bewachten, waren hingegen anderer Meinung. Kaum hatte Morgan sein breites und weltmännisches Lächeln aufgesetzt, befahl der Wachhabende Offizier, Lieutenant Santiago, ihren Soldaten die Waffen zu ziehen und niemanden vorbei zu lassen. Sie alle trugen neben ihren Dienstgradabzeichen und dem Unity-Missionslogo das Yin- und Yang-Zeichen auf der Brust, mit dem der Sicherheitschef, Commander Shen-Ji Yang, seine Anhänger ausgestattet hatte. Der Commander hatte in seinem Wachbefehl ausdrücklich den einseitigen Zugriff auf Fracht und Ausrüstung der Unity untersagt und diese zu Gesamteigentum der Mission erklärt. Eine Aufteilung sollte nach der Landung erfolgen. Die Morganer kümmerte dies nicht. Sie zückten nun ebenfalls kleine Waffen oder waffenfähige Werkzeuge.
Ein kurzes Handgemenge folgte, Lieutenant Santiago ging mit unerschütterlicher Brutalität vor und exekutierte elf von den ursprünglichen siebzehn Männern und Frauen, die in den Lagerraum gekommen waren. Drei waren im Handgemenge getötet worden, drei weitere konnten entkommen.
Direktor Morgan war nicht darunter. Er starb durch einen Kopfschuss im Frachtraum.
Das Entsetzen unter den Offizieren war groß und die Besatzungsmitglieder und Passagiere begannen sich verängstigt umzusehen, wann immer eine Streife der Bordwachen umher ging.
Einstimmig beschloss der Rat der Führungsoffiziere, dass Lieutenant Santiago für ihr Verhalten bestraft werden musste - es sollte ihre letzte gemeinsame Entscheidung sein.
Commander Yang rief also seine Offizierin zu sich und stellte sie zur Rede. Was genau im Büro des Commanders geschah, ist wohl nur wenigen Menschen tatsächlich bekannt und diese schweigen darüber.
Gerüchte besagen, dass Lieutenant Santiago sich keiner Schuld bewusst war, erbost das Gruppierungsabzeichen von ihrer Uniform riss und zusammen mit einem Wachmann, der ihr offenbahr loyal zur Seite stand, das Büro des Commanders verlies. Von dort aus marschierte sie direkt zu besagtem Frachtraum, der immer noch von ihren Leuten gehalten wurde, und richtete ihn als ihre Kommandozentrale ein. Von da an gab es eine weitere Gruppierung mehr an Bord.
Von diesem Tag an war Yang ein anderer Mensch. Der Verrat seiner treusten Anhängerin lies ihn misstrauisch jedem gegenüber werden und brachte ihn dazu, alle seine Anhänger streng zu kontrollieren.
Einige Tage später schwenkte die Unity in den Orbit ein. Gruppierungen sammelten sich, die Kämpfe an Bord nahmen ein erschreckendes Ausmaß an und bei einem offenen Kampf auf der Kommandobrücke zwischen Commander Yang und einigen Anhängern verschiedener Fraktionen, wurde der Schiffsnavigator Swensgaard schwer verletzt. Trotz intensiver Bemühungen des Schiffsarztes, Doktor Lal, konnte der Navigator nicht gerettet werden. Währenddessen brandete ein Gefecht im Maschinenraum auf, in dem mehrere Gläubige und Befürworter von Commander Yang sich mit Fäusten und Schweißgeräten bedrängten. Die Schiffsbiologin, Deirdre Skye versuchte schlichtend einzugreifen und wurde dabei tödlich verwundet.
Durch den Kampf im Maschinenraum wurde der Reaktor der Unity schwer beschädigt und das Schiff begann in seinem Orbit unkontrolliert zu sinken. Niemand war in der Lage den Absturz abzufangen und so stürzten alle in die Fluchtkapseln. Ich selbst wurde bei einer Explosion im Shuttlehangar schwer verletzt und kam erst auf der Oberfläche wieder zu mir. Was während der Flucht von der Unity geschah, weiß ich nur aus Daten und Überlieferungen.
Als ich wieder erwachte hatte sich mein Leben einschneidend verändert, denn ich sah nicht Doktor Lal über meinem Bett wachen, sondern eine hübsche Blondine. Ich musterte sie neugierig, dann verschwamm mein Sichtfeld und plötzlich leuchteten Datenkolonnen vor meinen Augen auf. Ich nahm ihre Körpertemperatur wahr, sah ihren Puls, ein Display mit ihrem Namen wurde eingeblendet. Und so wusste ich bereits, bevor sie sprach, wer sie war.
"Ich bin Aki Zeta-Fünf! Du hast eine Kopfverletzung erlitten. Wir mussten dein Gehirn mit künstlichen Implantaten bestücken, sonst hättest du nicht überlebt. Willkommen bei den Kyberneten: Du wirst ab heute die Bezeichnung Fred-5582 tragen."
Die Kyberneten? Und Fred-5582? Ich sah mich erschrocken um und die Zahlen vor meinem Auge veränderten sich, zeigten Raumtemperatur, Luftdruck und sogar Längen und Breitengrade an. Wir hatten den Planeten doch gar nicht vermessen - wie konnten wir also Längen- und Breitengrade festlegen?
Ich sah an mir herab, versuchte festzustellen, was mir fehlte und ob ich noch in einem Stück war und sofort wurde eine schematische Darstellung meines Körpers in mein Blickfeld projiziert, der linke Unterschenkel, ein Schultergelenk und mein Kopf leuchteten rot. Dann tauchten wie aus dem Nichts Beschreibungen dessen auf, was dort geschehen war.
Trümmerbruch linkes Bein - Ersatz der beschädigten Elemente durch kybernetische Ersatzteile.
Knochenbruch linkes Schulterblatt und Gelenk - kynernetische Protese eingesetzt
Schädel und Hirnstamm schwere Traumata - bio-neurale Schalkreise eingefügt.
Trockene, technische Worte. Sie gaben nicht wieder, was ich fühlte. Ein Teil von mir war nicht mehr menschlich! Ich wollte panik empfinden, doch irgendetwas dämpfte meine Gefühle. Es war logisch gewesen so zu handeln. Mein Überleben war wichtig. Ich...
Der Computer in meinem Kopf hatte sich eingeschaltet und meine menschlichen Empfindungen mit kalter Logik überzogen!
Wut und Zorn brodelten in mir, doch sie brachen nicht an die Oberfläche. Auch darüber wurde ich wütend, doch selbst der menschliche Teil meines Selbst war froh, dass ich überlebt hatte. Ich würde mich daran gewöhnen müssen, doch dafür war noch Zeit. Emotionen und Logik kominiert - ein unglaubliches Gefühl. Oder auch kein Gefühl.
Was jedoch beide Teile empfanden, sowohl biologisch als auch künstlich, das war Neugierde. Auf die neue Welt, auf die Menschen um mich herum. Auf die Möglichkeiten, die meine neu gewonnen Fähigkeiten, mir in meinem Beruf eröffnen würden!