Nachdem ich einige Zeit damit verbracht hatte, in mich zu gehen stand meine Entscheidung fest. Das neue Lager war offenbar das einzige, in dem man ernsthaft daran interessiert war, die Barriere zu überwinden.
Leider musste ich mich wohl zunächst mit den Banditen einlassen, bevor mich die Söldner ernstnahmen.
Und bevor die Söldner mir nicht vertrauten, würden sie mich wohl nicht zu den Magiern vorlassen.
Also sprach ich bei Lares, dem Anführer der Banditen vor.
Lares war erfreut, dass ich mich entschieden hatte, für ihn zu arbeiten. Als ich ihn fragte, was ich jetzt tun solle, meinte er nur, dass ich jetzt ein Bandit wäre und machen könnte was ich wollte. Wenn ich Lust hätte könnte ich ja Mordrag bei der Sektensache unterstützen.
Lares gab mir auch eine typische Banditenkluft als Rüstung. Es handelte sich um eine sehr primitive Lederrüstung, die man wohl vor Allem aus Wolfsfellen hergestellt hatte.
Da das Leder unsachgemäß gegerbt worden war, stank das Teil erbärmlich. Vom Geruch her war ich also schon voll in das neue Lager integriert.
Die meisten Banditen waren nicht wirklich überrascht, dass ich mich ihnen angeschlossen hatte. Sie kannten mich als ihren zuverlässigsten Sumpfkrautlieferanten und die meisten fragten mich nur, ob ich ich sie auch weiterhin mit dem begehrten Räucherwerk beliefern würde.
So lange mein Vorrat reichte sah ich keinen Grund, damit aufzuhören.
Wolf hingegen schien sich ehrlich zu freuen, dass ich zum neuen Lager gekommen war.
Nun bot er mir auch bessere Rüstungen an. Die meisten Rüstungen hier hatte er selbst angefertigt. Das Exemplar, das ich trug war wohl das misslungene Werk eines seiner Lehrlinge.
Obwohl es mich, schon alleine des Gestanks wegen in den Fingern juckte, entschied ich mich vorerst dafür, keine neue Rüstung zu kaufen.
Die jetzige Rüstung war, trotz Allem, besser als als alles was ich jemals getragen hatte und ich wollte mich erst daran gewöhnen, mich in einer leichten Rüstung zu bewegen, bevor ich schwerere Rüstungen anlegen wollte.
Außerdem ließ sich Wolf seine Arbeit als Rüstungsmacher auch wahrhaft fürstlich bezahlen.
Wie befürchtet ließen mich die Söldner auch nach meinem Beitritt zum neuen Lager nicht zu den Magiern vor.
Aber immerhin ließen mich Lees Leibwächter nun anstandslos passieren. Der eine meinte noch, die wäre nicht das alte Lager und Lee wäre nicht Gomez, der sich hinter seinen Schergen verstecken müsste.
Lee könne sich selbst verteidigen und sie wären nur für den Fall da, dass Lee sie brauchen würde.
Zum ersten Mal betrat ich die Höhle von Lee, dem gefallenen General und angeblichen Mörder der Königin.
Sein Heim war erschreckend spartanisch eingerichtet. Ein paar Truhen. Primitive Hocker aus abgesägten Baumstämmen und ein einfaches Bett.
Der einzige Einrichtungsgegenstand, der Lees Behausung von den anderen Hütten hier im Lager abhob war ein Schreibpult mit einem großen Buch, in dem Lee blätterte.
Meine erste Begegnung mit Lee brachte mich aber nicht wirklich weiter.
Er sprach mit mir, wie jeder andere Söldner auch und bestätigte, dass er der Anführer der Söldner wäre und dass man als Söldner das Erz und die Magier beschützen müsse.
Aber eine Aufgabe hatte er nicht für mich. Er entschuldigte sich, bat mich dann aber zu gehen, weil er noch zu arbeiten habe.
Ich musste mich wohl doch an Mordrag oder Gorn halten müssen, bevor Lee in mir mehr als einen gewöhnlichen Banditen sah.
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