Troja
Opiumkonsum nimmt zu
Eine bisher in Troja eher unbekannte Droge wird nun auch in unseren Landen immer populärer. Das Königreich war bisher für seine eher liberale Rauschmittelpolitik bekannt und so ist es kein Wunder, dass Opium sich so schnell verbreitete. Selbst in der Hauptstadt und in entfernten Kolonien wie Kreta und Syrakus ist es auf den Märkten zu finden.
Dennoch spaltet seine Verbreitung die trojanische Gesellschaft und ein Verbot wird heiß diskutiert. Die Gegner eines Verbotes argumentieren damit, dass Cannabisprodukte bereits seit langem legal sind und selbst hochrangige Politiker wie der Ratsherr und die rechte Hand der Königin Troilos sich öffentlich zum Cannabiskonsum bekennen. Die Befürworter halten dem entgegen, dass Opium langfristig schädliche Auswirkungen auf Psyche, Geist und Kreislauf hat, während Marihuana und Hasch ab einem bestimmten Alter gefahrlos konsumiert werden können.
Selbst die Führungsschicht des Landes ging bisher unterschiedlich mit dem Thema um. Während der strenge Fürst von Pergamon Tysites (Vater des Troilos) und auch der spartanische Fürst Leonidas es in ihren Domänen verbieten ließen, duldet die Hauptstadt Troja den Opiumhandel und begnügt sich bisher damit eine Sondersteuer darauf zu erheben. In Rom ist es sogar ohne jegliche Einschränkungen erhältlich und einige vornehme Senatoren sollen wilde Opiumorgien in ihren Villen veranstalten.
Doch die große Aufmerksamkeit erlangte die Opiumfrage erst mit den Berichten aus Odysseia. Sogar die dort stationierten Truppen haben in ihren Lagern Opiumhöhlen eingerichtet, wo die Legionäre reihenweise Schlange stehen. Der befehlshabende General Antonius höchstselbst verkehrt regelmäßig in solchen Lokalitäten.
Dieser Zerfall an Disziplin schreckte das ganze Reich auf. Solche negativen Erfahrungen machte es mit Cannabis bisher nicht, was den Verbotsbefürwortern neuen Auftrieb gibt.
Sogar der Verband der trojanischen Cannabisproduzenten reichte jüngst eine Petition beim königlichen Palast ein, in welcher er lautstark ein Verbot des Opiumhandels forderte. Als Gründe in ihrer Petition gaben die Cannabisbauern die gesundheitsschädigenden Folgen und die damit auf das Reich zukommenden Kosten, sowie der Zerfall von Disziplin und Sitte an.
Jedoch wird gemunkelt, dass ganz andere Gründe eine Rolle für die Haltung des Cannabisverbandes spielen. So befürchten die Bauern durch den verstärkten Opiumhandel auch einen Rückgang ihrer Einnahmen. Diese Ängste hätten sich mit einem Verbot wohl erledigt, denken sie zumindest.
Bei ihrer Rückkehr aus Volroth wird sich Königin Daenerys höchstselbst mit der Opiumfrage befassen.
Ein Opiumfeld irgendwo in Flores
Glorimantis-Avezzano
Patrouillen der königlichen Marine überwachen die Gewässer und konnten bisher keine größeren Kampfhandlungen feststellen. Scheinbar haben beide Seiten nicht das Interesse daran den Kampf in das feindliche Heimatland zu tragen. Mittlerweile wird dieser Vorgang in der trojanischen Presse auch spöttisch als Sitzkrieg bezeichnet. Troja hatte erst kürzlich in der Region eigene Hafenstützpunkte eingerichtet und seine militärische Flottenpräsenz verstärkt. Man warnte die Militärs beider Seiten davor trojanische Handelsschiffe zu behelligen. In diesem Fall werde das Königreich sich genötigt sehen in den Konflikt zu intervenieren.
RPG:
Zurück nach Troja
Dany freute sich ihre Heimatstadt und die elfenbein-goldfarbenen Mauern ihres Palastes wieder zu sehen. Ihr Volk hieß sie wie früher freudigst willkommen.
Sie musste an so vieles zurückdenken. Das Turnier in Volroth war wirklich ein großartiges Ereignis, an das man sich noch lange erinnern wird. All die Kämpfe und die mächtige Arena beeindruckten sie durchaus. Obwohl Trojas und Roms Arenen von der Größe her durchaus mithalten konnten, hatte die Architektur der Durchii etwas einzigartiges, erhabenes und auch furchteinflößendes an sich.
Ihre Drachen weckten auch dort das Interesse der Leute. Prinz Kaldrym selbst zeigte sich fasziniert von ihnen, als Dany sie ihm zeigte. Arielyla hatte sie ja schon ein paar Mal zuvor gesehen, aber niemand sonst aus ihrer Familie.
Nach dem Finalkampf suchte sie Pullo in seiner Unterkunft auf, wo auch dieser stets ernst dreinblickende Legat der XIII. anwesend war. Lucius Vorenus hieß er. Der Legat verbeugte sich vor ihr und ging auf ein Knie „Meine Königin, es ist mir eine Ehre.“ Pullo machte auch Anstalten aufzustehen oder er wollte auch nur in ihren tiefen Ausschnitt reinschauen, da war sie sich nicht so sicher.
Vielleicht hätte ich ein weniger luftiges Kleid tragen sollen? Jedenfalls hieß sie ihm liegen zu bleiben und erkundigte sich danach, wie es ihm geht. „Ganz gut, etwas Kopfweh habe ich, aber das hatte ich auch zuvor.“ Sein Mund formte sich zu einem breiten Grinsen. „Du hast zuvor zu viel getrunken.“ tadelte Vorenus ihn. „Du kennst mich schon seit Jahren. Ich habe stets getrunken und am nächsten Morgen jeden Feind niedergestreckt.“ „Ja, aber das Elfenzeugs warst du Holzkopf nicht gewohnt.“ Daraufhin setzte Pullo eine schmollende Miene auf. Daenerys blieb noch kurz bei den beiden und hörte sich an, wie es um die Kampfbereitschaft der XIII. soweit stand und ließ sie dann wieder alleine...
Umjubelt zog sie an der Spitze ihres Heeres durch die Stadttore in Troja ein. Entlang der Straßen schien sich die ganze Stadt versammelt zu haben, um der siegreichen Königin zu huldigen. Die Trojaner riefen ihr zu, verbeugten sich und entboten ihr den römischen Gruß, als sie auf ihrem silbernen Pferd vorbeiritt. Viele wären auch sicher gerne nahe an die Königin herangekommen, doch aus Vorsicht hatte Memnon heute doppelt so viele Wachen wie sonst üblich aufstellen lassen. So kurz nach dem vereitelten Attentat auf ihr Leben bestand er darauf.
Dany lächelte und winkte den Trojanern zu. An ihrer Seite ritt Prometheus, der ihr in Babylon das Leben rettete. Damals entzündete sich am nächsten Tag seine Wunde, da Asius die Klinge zuvor noch in Unrat getaucht hat, ehe er zur Tat schritt. Aber die Ärzte konnten schlimmeres verhindern und Prometheus ging es schnell wieder besser. Jetzt trägt er nur noch eine Narbe an dieser Stelle, die mit der Zeit ebenfalls verheilen wird. Dany bemerkte zunächst gar nicht, wie sie ihren Helden verlegen anschaute, bis er ihr sein freches Grinsen entbot.
Vorbei an jubelnden Menschen und wehenden Drachenbannern ritten die Königin und ihr künftiger Gemahl zu den Stufen des Palastes. Dort hielten Pagen die Zügel ihrer Pferde fest, Prometheus stieg zu erst ab und half danach Daenerys aus dem Sattel. Er reichte ihr seinen Arm und sie hakte sich bei ihm ein. So schritten sie gemeinsam die Stufen empor, flankiert von den königlichen Gardisten in ihren schwarzen Rüstungen und feuerroten Mänteln. Jeder von ihnen hielt mit seiner Rechten ein Gewehr und trug außerdem ein Schwert aus trojanischem Stahl bei sich. Auf den oberen Stufen standen die Mitglieder des kleinen Rates und verbeugten sich vor ihrer Königin und ihrem künftigen König. Daenerys begrüßte ihre Ratsherren und stellte sie Prometheus einzeln vor. Troilos und Balisch kannte er schon. Nun waren jedoch auch Varis, Baelisch und andere anwesend. Nachdem sie die Ratsherren passierten, standen Daenerys und Prometheus ganz oben auf der marmornen Treppe und überblickten eine endlose Menschenmenge, die sich zu diesem Anlass vor dem königlichen Palast versammelt hat. „Bürger Trojas, meine geliebten Kinder!“ begann Dany und wurde immer wieder durch laute „Mhysa!“-Rufe unterbrochen. „Wieder einmal hat Troja das Recht verteidigt, das Recht der Menschen auf ein Leben in Freiheit, ohne Fesseln und Peitschenhiebe! Es war ein großer Sieg, der wieder einmal unterstrich, dass Troja bereit ist für seine Überzeugungen auch einzustehen!“
Danys Blick wanderte zu Prometheus strahlendem Gesicht. „Doch das ist nicht das einzige, was wir heute zu feiern haben. Heute will ich auch einen Mann ehren, ohne den ich nicht mehr hier wäre. Prinz Prometheus, ihr habt euer eigenes Leben riskiert, um das meine zu retten. Gebt mir euer Schwert!“
Geschwind zog der Byzantiner sein Schwert, welches noch vor 7000 Jahren in den Schmieden des alten Valyrias gefertigt wurde, hervor und reichte es der Königin. „Kniet nieder mein Prinz.“ Er tat wie ihm geheißen wurde. „Seid ohne Furcht im Angesicht eurer Feinde, seid tapfer und aufrecht, so dass euer Gott euch liebt, sprecht stets die Wahrheit auch wenn dies euren eigenen Tod bedeutet, beschützt die Schwachen und Hilflosen. Schwört es!“ „Ich schwöre es bei meinem Gott!“
„So schlage ich euch zum Ritter des trojanischen Reiches.“ Sie berührte mit der Schwertspitze seine Schultern und reichte ihm im Anschluss das Heft seines Schwertes. „Erhebt euch nun als Ritter, Sir Prometheus von Byzanz. Er erhob sich und griff nach dem Griff seines Schwertes. „Habt Dank, Königin Daenerys, ihr ehrt mich.“ „Ich bin diejenige, die euch Dank schuldet.“ Sie strich mit ihrer Hand über seine Wange. Aeneas reichte ihr ein goldenes Medaillon, welches an einer Kette befestigt war und einen dreiköpfigen feuerspeienden Drachen zeigte, und sie legte es Prometheus um den Hals. Nur ein Ritter ihrer Garde durfte solch ein Medaillon tragen.
„Vor den Augen des guten Volkes von Troja möchte ich noch einmal meine Liebe zu euch bekräftigen und bekannt geben, dass ich euch meine Hand und mein Herz schenke!“ sprach die Königin weiter. Prometheus blickte in ihre violett schimmernden Augen „Ich liebe euch auch, Daenerys.“ Er strich mit beiden Händen ihr langes wallendes Haar zurück und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf den Mund. Dany legte ihre Arme um seine Schultern, stellte sich auf ihre Zehenspitzen und erwiderte seinen Kuss. Lange dauerte dieser Austausch von Zärtlichkeiten an und die Menge jubelte ihnen dabei zu. Auch Prinz Prometheus gewann immer mehr die Zuneigung des Volkes. Nachdem die Nachricht aus Babylon zu ihm drang, wie er sich mutig zwischen die Königin und den Attentäter warf, der ihr kostbares Leben beenden wollte.
Aber in jenem Moment beachtete Dany weder das Volk, noch ihre Ratsherren oder den verdrießlich dreinschauenden Memnon. Für sie zählten nur die Lippen ihres Geliebten. Vorsichtig schmiegte sie sich mit ihren Beinen an ihn an und meinte etwas gespürt zu haben. Am liebsten hätte sie es mit ihm sofort getan. Es gab Barbarenvölker bei denen Mann und Frau vor den Augen aller den Liebesakt vollzogen, aber auch wenn Trojas Volk nicht gerade als prüde bezeichnet werden durfte, so wäre dies doch undenkbar gewesen. Sie wusste auch, dass sie sich eigentlich bis zu ihrer Hochzeit, deren Termin noch nicht feststand wohl gedulden musste – eigentlich wohlgemerkt.
Nachts lag Dany noch wach, ein Arm um die kleine Medeia umschlungen, die neben ihr tief und fest schlief. Es ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Zu gerne hätte sie Prometheus zu sich gerufen und mit ihm das selbe gemacht, was sie mit Odysseus tat. Nun wanderten ihre Gedanken wieder zu ihrem gefallenen Admiral.
Wird er auf mich böse sein und noch auf mich warten? Oder wird er sich für mich freuen, dass ich wieder etwas Glück gefunden habe? Dany konnte sich diese Fragen nicht beantworten, die ihr wieder einmal klar machten, wie hin und hergerissen ihre Gefühlswelt derzeit war. Sie liebte Prometheus, aber ebenso haben sich ihre Gefühle für Odysseus nicht geändert. Ein Mann war tot und damit unerreichbar und einer am Leben. Von dem her hätte es einfach sein müssen, dennoch war es für sie genau so schwierig, als wenn beide hier wären. Auch erinnerte sie sich daran, dass Odysseus starb, nachdem er ihr Lager mit ihr teilte. Sie waren nicht verheiratet und sie war kein gewöhnliches Mädchen, welches sich solchem Vergnügen bedenkenlos hingeben konnte, sondern die Königin Trojas.
Vielleicht war sein Tod eine grausame Strafe der Götter für mich, für meinen Leichtsinn. Als nächstes dachte sie daran Irri zu sich zu rufen. Ihre Zofe hatte ihr selbst gesagt, dass es ihr nichts ausmachen würde..
Nein, ich will nicht Irri. Auch möchte ich keine meiner Dienerinnen für derartige Dienste in Anspruch nehmen. Außerdem müsste sie Medeia vorher wecken und wegschicken, denn vor den Augen der Kleinen sollte sich so etwas nicht abspielen. Das wollte Dany nun wirklich nicht. Antonius machte sich hingegen nicht solche Gedanken, wusste sie. Die Frauen, welche in seinen Haushalt eintraten, wussten, dass er mehr von ihnen erwartete als nur seine Böden zu schrubben, sein Essen und seine Betten zu machen. Er soll es mit jeder Dienerin in seinem Haushalt schon getrieben haben, ebenso wie mit manch einem Diener. Selbst Ziegen hat der General sich schon ins Bett geholt, wenn man dem Getratsche auf der Straße glauben schenken durfte.
Ich hab morgen eine Ratssitzung, was denke ich an Antonius und seine Ziegen? Ich muss schlafen. Sie drehte sich um und stülpte eines ihrer weichen Kissen über ihren Kopf...
Irgendwann schlief Dany ein, aber es war wohl viel zu spät. Ganz verschlafen reagierte sie, als Medeia sie am nächsten Morgen wachrüttelte. „Euer Gnaden es ist bereits spät, ihr habt gleich eure Ratssitzung.“ Am liebsten hätte sie sich ihre Decke übergestülpt und weiter geschlafen, aber stattdessen schwang sie sich aus ihrem Bett und ließ sich von Medeia in den Morgenmantel helfen. „Wann findet die Sitzung denn statt?“ „Ich habe leider auch verschlafen und Doreah ebenfalls. In 10 Minuten euer Gnaden.“ antwortete die kleine Zofe mit ihrer süßen hohen Stimme.
Sollen sie doch auf mich warten, schließlich bin ich ihre Königin war ihr Gedanke, den sie nicht laut äußerte.
Medeia war ein 12jähriges Waisenkind, welches vor dem Fall von Mykene Agamemnon und nach ihm seinem Bruder Menelaos gehörte. Die kleine hatte ein Talent für Sprachen und war ein aufgewecktes Kind. Nachdem Daenerys Medeia und alle anderen Sklaven befreit hat, fragte sie die Kleine, ob sie irgendwo noch Familie hatte. Sie verneinte dies. Die Sklavenfänger töteten alle, bis auf sie und ihren älteren Bruder, der jedoch zu denen gehörte, die Menelaos kurz vor dem Fall Mykenes ans Kreuz schlagen ließ.
Daenerys hatte schon immer ein großes Herz für Kinder und so nahm sie die Kleine in ihre Dienste auf, womit sie ihr ein angenehmes Leben bot. Medeia erhielt eine gute Schulausbildung durch Privatlehrer, welche auch die Kinder der Höflinge unterrichteten, und war oft in der Nähe der Königin. Wenn sie erwachsen ist, würde ihr dies ein gutes Auskommen ermöglichen und wenn sie wollte, würde Dany für sie auch einen guten Mann finden. Obwohl sie mit ihr nicht einmal blutsverwandt war, fühlte sie sich für das Mädchen verantwortlich und hatte es auch sehr gerne. Sie war irgendwie wie eine Tochter oder wie eine kleine Schwester.
…
Troilos war nicht wirklich besonders gut drauf, obwohl er es hätte eigentlich sein müssen. Gestern Nacht ließ er diese schwarzhaarige freche Hure zu sich kommen, die ihn so oft zum explodieren brachte. Aber er hatte auch viel getrunken und dann kam er irgendwann auf die geniale Idee seinen Starkwein mit einigen der Elfenkräuter zu mischen, welche er aus Volroth mitbrachte. Das war einer seiner weniger guten Einfälle gewesen.
Mein Kopf fühlt sich an, als wäre eine Elefantenherde drüber getrampelt oder als wolle ein Drache daraus schlüpfen. Er massierte sich mit seinen Fingern angestrengt die pochende Schläfe.
Wo bleibt sie nur? Ich will das endlich hinter mich bringen.
Aeneas unterhielt sich mit Varis, was genau sie beredeten bekam Troilos nicht mit. In jenem Moment interessierte es ihn auch wenig. Baelisch gab Anekdoten über die anderen IGH-Gesandten zum besten. So über den Goloren, dessen Atmen laut wie das Trompeten eines Elefanten klang oder dieser Mann aus Snaerey, der bei jeder Gelegenheit aggressiv wurde oder...
Er schaute ärgerlich auf die Uhr.
Schon eine Stunde Verspätung. Dann endlich ging die große mit Goldplatten verzierte Tür hinter dem leeren Sitz der Königin auf und sie trat flankiert von zwei Wachen in den Saal. Die Gespräche in der Ratskammer verstummten abrupt und sie alle verbeugten sich vor Daenerys. „Meine Ratsherren, ich muss mich für diese Verspätung entschuldigen. Leider war ich kurzfristig unpässlich.“ „Aber euer Gnaden, wir sind hier um euch zu dienen und warten solange auf euch, wie es euch beliebt.“ Dieses Walross Palamedes schleimte sich mal wieder ein.
Das ist auch alles, was diese menschliche Kugel kann. Das und fressen. dachte sich Troilos, aber er nickte nur und stimmte ihm somit zu. Dabei hätte er lieber seiner Königin die Meinung gesagt. Er mochte sie und war ihr auch loyal ergeben, daran bestand kein Zweifel, aber diese Verspätung nervte ihn heute besonders. „Ihr strahlt wie Apollons Sonne, euer Gnaden.“ hörte er hinter sich Dolos, den Hohepriester des Apollon sagen. Klar sah die Königin hübsch wie immer aus, aber heute machte sie auf ihn auch einen verschlafenen Eindruck. Obwohl ihre Zofen das gut zu kaschieren wussten, hatte Troilos für so was einen Blick. Nachdem sich alle endlich wieder auf ihren Plätzen einfanden, konnte die Ratssitzung von Statten gehen.
„Fangen wir mit den Beschwerden über den Opiumhandel an.“ Obwohl es nicht in sein Gebiet fiel, war es Aeneas, der diesen Punkt ansprach. Klar nach den Berichten über Opiumexzesse in gleich zwei Legionen wollte er auf ein Verbot drängen. Troilos selber würde dies auf eine Art auch bedauern.
So eine Opiumpfeife hin und wieder schmeckt schon süß. Naja, in meiner Position kann ich auch so ab und an an das Zeugs kommen. Also wäre es für ihn halb so schlimm.
„Der Verband trojanischer Cannabisproduzenten befürwortet ausdrücklich ein Verbot des Opiumhandels.“ erinnerte Balisch. „Weil selbst sie erkennen, dass Opium Gift für das Volk ist, für eure Untertanen.“ richtete Aeneas sich an die Königin.
„Aber aber. Da muss ich doch schwer lachen. Cannabisbauern wollen Opiumhandel verbieten?“ Baelisch, der Ratsherr für Finanzen gab ein höhnendes Gelächter von sich. „Da nannte die Krähe den Raben schwarz. Ich glaube hinter ihren edlen Vorwänden wollen diese Cannabisbauern den Rauschmittelmarkt für sich alleine haben. Mehr nicht.“
„Streitet ihr etwa ab, dass Opium gesundheitliche Folgen mit sich bringt?“ fragte Ratsherr Varis seinen Kollegen. Die beiden verband eine Art innige Hassliebe. Es war ihnen anzumerken, dass sie den jeweils anderen auf eine gewisse Art bewunderten, dennoch schienen sie sich zugleich gegenseitig nicht das Schwarze unter den Fingernägeln zu gönnen. „Die möglicherweise auftreten und das nach vielen Jahren. Ich denke das ist nur ein sehr bescheidener Preis. Der Verkauf von Opium füllt unsere Schatzkammern. Daran sollten wir auch denken.“
„Und was ist mit den Kosten, die er langfristig verursacht?“ Mögen seine Schmeicheleien auch klischeehaft sein, ansonsten schien der Apollonpriester einen wachen Verstand zu besitzen.
Zumindest soweit dies für einen Geistlichen möglich ist. „Kosten, die möglicherweise später auf uns zukommen. Lasst das ruhig meine Sorge sein. Immerhin bin ich dafür zuständig die Taschen unserer hochverehrten Königin mit Münzen zu füllen.“
„Und das macht ihr auch tadellos. Mein lieber Baelisch. Ihr seid ein Meister eures Faches.“ Troilos mischte sich nun auch endlich in die Debatte ein. Mit einer Schmeichelei wollte er den spitzbärtigen Ratsherrn in Sicherheit wiegen, ehe er den Hammer fallen ließ. „Und als solcher solltet ihr auch bei eurem Fach bleiben und nicht von Dingen reden von denen ihr nichts versteht. Manch ein besonders intelligenter Mann kann Opium rauchen und den Verlust von ein paar Gehirnzellen in Kauf nehmen, aber die meisten Menschen sollten davon die Finger lassen. Stellt es euch mal vor, wenn eure Steuerzahler irgendwann für alles zu blöd sind. Was wird dann erst für eine Leere in euren Tresoren herrschen?“
„Jedenfalls eine nicht so große wie in euren Weingläsern.“ Diese Antwort erheiterte ihn.
Damit hat er verloren. „Jene sind niemals leer, da könnt ihr euch gewiss sein.“ Mit seiner Hand tat er so als würde er einen Weinkelch halten und prostete seinem Gegenüber zu.
„Ich habe mir das für und wider eines Verbotes nun lange angehört.“ Die Stimme der Königin ließ die Aufmerksamkeit von allen Anwesenden wieder auf sich lenken. „Für kurz bis mittelfristig höhere Staatseinnahmen werde ich nicht die Gesundheit meiner Untertanen gefährden. Ab sofort sind Einfuhr, Verkauf und Konsum von Opium im Königreich Troja verboten.“
Es war wirklich ein wenig Schade drum, aber für das Reich war es wohl am besten beschloss Troilos. „Eure Majestät sind weise so zu entscheiden.“ stimmte er ihr zu und ein Blick auf Baelischs Gesicht gab ihm ein Gefühl der Inneren Zufriedenheit.
Varis geht es sicher ähnlich wie mir.
Einen kurzen Augenblick gab er sich dem süßen Gedanken an sein Bett hin. Noch ein Glas Wein vorm schlafen gehen oder auch zwei und er würde schlummern bis die Sonne unterging und dann die Nacht wieder durchz... durcharbeiten. Doch die Königin schien heute wohl Gefallen daran gefunden zu haben ihn zu ärgern. „Die Berichte aus Akmora beunruhigen mich. Was hat es mit dieser Erkrankung von Apostolin Rhea auf sich?“
Im Moment können wir sagen, dass sie zumindest krank war. Leider wissen auch meine Vögelchen in Akmora noch nichts genaueres.“
„Ich will es wissen. Das was dort gerade vor sich geht riecht nach einem Staatsstreich. Rhea hat mir in der Vergangenheit geholfen, sollte sie in Gefahr sein werde ich das selbe tun.“
„Es wäre weise erst einmal abzuwarten. Vielleicht stimmen die Verlautbarungen der anderen Priester.“
„Es ist eure Aufgabe das herauszufinden, Ratsherr.“
„Euer Wille wird geschehen. Ich werde mich dieser Sache persönlich widmen.“ Varis setzte sein unergründliches Lächeln auf und senkte leicht seinen kahlgeschorenen Kopf vor ihr.
Damit war es auch endlich für heute getan und als Daenerys I. sie alle entließ, sprang Troilos als einer der Ersten von seinem Stuhl und watschelte eilig in Richtung seiner Gemächer.
Ob Selia wohl noch in meinem Bett liegt? Und so verspürte er plötzlich ein ganz anderes Verlangen, als nur zu schlafen....
Offizielle Meldung:
Begleitet von Prinz Prometheus kehrte Königin Daenerys nach Troja zurück. Umjubelt von der Bevölkerung zog die siegreiche Monarchin wieder in ihrer Hauptstadt ein. Auf den Stufen des Palastes schlug sie Prometheus zum Ritter, weil jener ihr in Babylon das Leben rettete. Außerdem bekräftigte sie vor den Augen ihres Volkes noch einmal das Verlöbnis mit ihm. Daraufhin küssten sich die frisch Verlobten innig.
Sondermeldung Opiumhandel in ganz Troja für illegal erklärt!
Durch Erlass unserer gnädigen und weisen Königin Daenerys I. sind mit sofortiger Wirkung Einfuhr, Verkauf, Erwerb und Konsum von Opium im kompletten Reich verboten.
Dies führte im gesamten Reich zu den unterschiedlichsten Reaktionen. Tysites aus dem Haus der Lannoniden, Fürst von Pergamon lobte diese Entscheidung der Königin. Ohnehin habe er den Opiumhandel bereits zuvor in seinen Ländereien verbieten lassen. Dieses Verbot war aber schwer zu überwachen, solange Opium noch problemlos in den benachbarten Fürstentümern und Städten des Reiches erworben werden konnte.
In Rom hingegen nahmen nicht wenige Senatoren diesen Erlass mit Murren zur Kenntnis. Die Partei der Optimaten, welche der Königin distanziert gegenübersteht, erhielt dadurch leichten Zulauf. Aber immer noch halten die Daenerys I. gegenüber treu ergebenen Popularen die Mehrheit im Senat und auch das Volk von Rom begrüßt großteils die Entscheidung der Königin. War es doch eine Schande, wie vornehme Senatoren den ganzen Tag nur noch auf ihren Kissen lagen und an der Pfeife zogen.
General Antonius soll dies in Odysseia unter vorgehaltener Hand wie folgt kommentiert haben. „Außerhalb des Bettes verwehren einem Frauen auch jeglichen Spaß.“ Dabei ließ er es sich gerade von einem Bauernmädchen aus der Umgebung von Odysseia besorgen und zog an seiner letzten Opiumpfeife, die er bereits anzündete, bevor das Verbot verkündet wurde.
Es wird eine enge Zusammenarbeit mit den floresischen Behörden anvisiert, um den grenzüberschreitenden Opiumschmuggel einzudämmen. Ein Unterhändler der Königin befindet sich bereits auf dem Weg nach Flores, um mit dem Ältesten Rat darüber zu verhandeln.
Handel mit Ilazkia
Auf dem westlichen Kontinent scheint zumindest eine Nation überlebt zu haben und wieder ihre Macht zu festigen. Königin Daenerys gewährte in ihrer Güte einem Gesandten aus dem Land Ilazkia auch sogleich eine Audienz. Jener ersuchte sie um die Aufnahme von diplomatischen und Handelsbeziehungen. Die Königin stimmte dem zu, womit Händler aus Ilazkia nun trojanische Häfen anlaufen und ihre Waren auf unseren Märkten feilbieten dürfen. Ebenso haben trojanische Händler die selben Rechte in Ilazkia.
An die Gilden der trojanischen Händler und Kaufmänner wurden bereits neue Landkarten verteilt, auf denen Ilazkia eingezeichnet ist.
Der cuivinische Blumentopf oder ein erneuter Anschlag auf das Leben der Königin
Wie soeben bekannt wurde ereignete sich etwas ungeheuerliches, als Königin Daenerys auf ihrem Rückweg in Mykene verweilte, um die Verwendung ihrer Geldmittel für die Befreiten zu überprüfen.
Nichts ahnend saß sie am Frühstückstisch und aß von den süßen neapolitanischen Kirschen, als Troilos ihr von dem cuivinischen Blumenkübelvorfall und
den Reaktionen in Cuivinien erzählte. Nichts ahnend, was er damit verursachte. Die Königin bekam einen sehr heftigen Lachanfall und hätte aufgrund dessen fast einen Kirschkern verschluckt, an dem sie hätte ersticken können. Nur haarscharf ist die Mutter der Drachen, die Feuer und Schlachten überstand, dem entgangen.
Bisher äußerten sich offizielle Stellen nicht dazu inwieweit diese Zwischenfall negative Auswirkungen auf die Beziehungen zu Cuivinien haben wird.
Sonstiges:
König Sarapion von Byzanz kündigte erneut seinen Besuch in Troja an...