[EU4] Mit dem Zufall durch die Weltgeschichte

[LazyJay]

[patkog]

Nach den kargen Bergen des Balkans verschlägt es uns nun in die feuchten Subtropen Nordindiens, in das Sultanat Jaunpur. Die Landschaft ist geprägt von der Gangesebene, der Fluss zieht sich quer durch das Land des Sultanats, im Norden ist außerdem durch die hohen Berge des Himalayas begrenzt, in südliche Richtung folgen niedrige Gebirge und Hügel.



Politisch ist der Subkontinent in Klein- und Mittelkönigreiche zersplittert, die um lokalen Einfluss und Macht kämpfen. Im Norden sind dies die sunnitischen Sultanate Delhi, Bengalen und Jaunpur, in Mittelindien die Sultanate Malwa, die einige Vasallen haben, sowie das schiitische Sultanat der Bahmanis und im Süden das hinduistische Königreich Vijaynagara. Weitere lokale Mächte sind das Königreich Orissa an der Ostküste, sowie das Königreich Sindh, das eine starke Position als Handelsmacht innehat. Eine Gefahr von außen stellt die Horde der Timuriden dar, die weiterhin an ihren Ansprüchen an Nordindien festhalten.



Der Subkontinent ist jedoch nicht nur politisch, sondern auch religiös gespalten. Eine große Anzahl der Bevölkerung lässt sich den Riten und Praktiken des Hinduismus zuordnen, während die Oberschicht zumeist einen muslimischen vertritt. Dies führt sowohl zu internen, als auch zu externen Spannungen, die sich auch immer wieder in militärischen Auseinandersetzungen entladen.



Diplomatisch konnte sich Jaunpur bislang gut schlagen, es gibt ein Bündnis mit dem Sultanat Multan und dem kleineren Königreich Arakan in Südostasien, außerdem ist das kleine Sultanat Mewat ein Vasall. Ansprüche hält Jaunpur auf das Gebiet Kalpi im Süden, das jedoch bisher ohne Erfolg zurückerobert werden konnte. Hier liegt auch der Schwerpunkt der nächsten 10 Jahre, es sollen weitere Kleinkönigreiche in der Region unter unsere Kontrolle gebracht werden, sowie Kalpi (wenn möglich) zurückerobert werden.

[Louis XV.]

[patkog]

Der derzeitige Sultan von Jaunpur ist Mahmud Shah Sharqi, ein sehr talentierter Administrator, jedoch eher schwacher Diplomat und Heerführer. Thronfolger ist sein Sohn Bhikan, der mit 3-3-3 ein durch und durch durchschnittlicher Charakter ist.



Die Finanzen von Jaunpur sind dafür sehr rosig, trotz großer Armee belaufen sich die Einnahmen auf knapp +5 Dukaten im Monat, ein Grund ist die hohe Besteuerungsrate, die durch eine niedrige Pietät zustande kommt. Allgemein ist Indien um vieles reicher, als das kleine Bosnien. Die Armee ist gut aufgestellt, insgesamt 22.000 Mann stehen dem Sultan zur Verfügung, damit liegt die Armeegröße zwar ein Stück über dem Limit, das ist aber noch leistbar. Der dritte Diplomat ist übrigens vorhanden, weil das Land davor eine KI war, zum nächsten Monatswechsel werde ich diesen wieder verlieren.



Das Jahrzehnt startet sogar gleich mit einem netten Event, es herrscht durch die friedliche Situation im Land eine goldene Ära für die Kultur, was mir +5 Prestige bringt.



Trotz dieser friedlichen Situation beginne ich mit der Fingierung von Ansprüchen auf den Einprovinzler Tirhut im Norden…



…sowie Gwalior im Westen. Beide Nationen haben nur schwache Verbündete und sind damit ein gefundenes Fressen für das expandierende Jaunpur, da ich damit beide Diplomaten im Einsatz habe, wird in diesem einen Jahr keine weitere Diplomatie mehr betrieben und wenig passiert, ich ändere nur 2 der Berater (Verringerung der Unruhe, anstelle von Produktionseffizienz und ein Plus in der Disziplin, anstelle einer höheren Rekrutenreserve).

[patkog]

Um meine außenpolitische Situation zu stärken, gehe ich ein Bündis mit dem Sultanat Malwa ein, dadurch verliere ich zwar die reele Chance Kalpi in den restlichen 9 Jahren erobern zu können, bin aber eher vor der mächtigen Allianz Dehli-Bengalen geschützt (beide Nationen haben einige sehr reiche Provinzen und können trotz geringerer Größe eine gleichstarke Armee, wie ich besitzen).



Im darauffolgenden Monat erfolgt die Kriegserklärung an Tirhut, auf dessen Seite zwei weitere keine Nationen einsteigen. In Art of War ist es nun nicht mehr möglich sofort 100% Kriegszustand zu erhalten, wenn man den Anführer komplett besetzt, sondern erst wenn wirklich alle Nationen besetzt sind bzw. aus dem Krieg aussteigen. Somit muss ich Tirhut besetzen und die anderen beiden Nationen ebenfalls zu einem Frieden zwingen, um Tirhut zu annektieren.



Während des Krieges stellen die Adeligen Forderungen für zusätzliche finanzielle Unterstützung, da ich sowieso genügend Geld habe und nicht -2 Stabilität erhalten möchte, entscheide ich mich ihren Forderungen teilweise nachzukommen und ihnen einen Teil zu zahlen. In den nächsten Monaten folgen 2 weitere Events, durch das erste erhalte ich Ansprüche auf die bengalische Provinz Bhagalpur, das zweite erhöht meine Pietät um 25 Punkte, zu einem Preis von etwas mehr als 30 Dukaten.



Es kommt zum ersten Friedensschluss mit einem Verbündeten von Tirhut, Garhwal muss insgesamt 80 Dukaten an Kriegsreparationen leisten und formell alle Verträge mit Tirhut aufkündigen, nachdem das Land aus zwei schlechten Provinzen besteht, habe ich von Gebietsforderungen abgesehen.



Ein spezielles Event für Jaunpur, das den Bau der Jama-Masjid-Moschee beschreibt. Die Moschee wurde 1470 fertiggestellt und bis heute eines der wichtigsten Bauwerke in der Stadt Jaunpur. Hier im Spiel kostet mich der Bau etwas Geld, bringt mir aber sowohl, Prestige, als auch Legitimität und Pietät.

[patkog]

Schlussendlich gelingt es nach mehr als 1,5 Jahren das Kleinkönigreich Tirhut zu annektieren und in das Sultanat Jaunpur einzugliedern, dieser Erfolg wird zwar in der Hauptstadt gefeiert, jedoch hält der Frieden nicht lange an…



…bereits 2 Monate später erfolgt die Kriegserklärung an Gwalior und dessen Verbündeten Rewa Kantha. Es macht bei dem Krieg zwar keiner meiner Verbündeten mit, die beiden Reiche haben aber gemeinsam sogar eine kleinere Armee, als eine meiner Armeen.



Der Krieg dauert mehr als 1,5 Jahre, endet jedoch ebenso wie gegen Tirhut, mit der Annektierung des Kriegsgegners. Somit sind die ersten beiden Einprovinz-Nationen, die zu Beginn noch Nachbarn waren, annektiert worden.



Der Hunger nach mehr Land ist damit aber nicht gestillt, sofort wird mit der weiteren Fingierung von Ansprüchen auf Einprovinz-Nachbarn begonnen, sowohl die Provinz Hadoti…



…als auch eine der beiden Provinzen von Jharkhand sollen unter die Kontrolle von Jaunpur geraten.

[patkog]

Kurz darauf wird die erste Technologie erforscht (in Europa ist diese schon von Beginn an verfügbar), die mittelalterliche Verwaltung erhöht die Produktionseffizienz um 10% und erlaubt es mir Rebellen in anderen Ländern zu unterstützen.



Noch im selben Jahr wird Tirhut eine Kernprovinz des Sultanats und somit vollständig ins Reich integriert, da auch meine Überdehnung damit geringer ist und die Ansprüche fertig sind…



…kommt es zur Kriegserklärung an das Königreich Hadoti, das mit zwei weiteren kleinen Nationen verbündet ist, um die sich mein Vasall bzw. mein Verbündeter Multan kümmern.



Auch die zweite Kriegserklärung folgt ziemlich bald darauf, leider macht das weiterhin starke Vijaynagara mit, dadurch werde ich es nicht schaffen Jharkhand in einem Krieg zu annektieren, da ich keine Lust habe auf die 100% Kriegszustand zu warten.



Da auch schon mehr als die Hälfte der Zeit gespielt ist, werfen wir einen Blick auf die Karte (Karte 1450). Im Norden konnte sich unser Königreich kleine Nachbarn einverleiben, während die meisten anderen Mächte kaum gewachsen sind. Eine Ausnahme bildet Nepal, das einen großen Teil der Provinzen von U-Tsang übernommen hat, diese aber jetzt alle von Rebellen besetzt sind. Provinzen dazugewinnen konnten auch die Bahmanis, die in den Süden vorgestoßen sind und Vijaynagara ein wenig zurechtstutzen konnten. Ansonsten herrscht derzeit ein großer Krieg zwischen Bengalen und Orissa, in dem auch Malwa mitmischt, aber derzeit am Verlieren ist.

[patkog]

Gird wird schließlich auch in das Sultanat integriert…



…und es wird die erste diplomatische Technologie erforscht, nachdem Jaunpur aber keinen Meereszugang hat, beschränken sich die Vorteile auf die Handelseffizienz.



Außerdem auch noch gleich die erste militärische Technolgie, die mir dank der höheren Heeresmoral einen Vorteil gegenüber den militärisch rückständigen Nationen bietet.



Der nächste Kleinstaat wird von mir annektiert…



…und Jharkhand verliert seine zweite Provinz. Hier ist das neue Art of War Feature mit der vollständigen Besetzung ziemlich nervig gewesen, da ich durch die Größe von Vijaynagara nur ca. 20% Kriegspunkte aufbauen konnte und sie somit nicht vasallisiert werden konnten.

[patkog]

Ich hatte einen kurzen Hoffnungsschimmer auf die Zerschlagung des Sultanats von Dehli, als dieses mit großen Rebellenproblemen zu kämpfen hatte…



…es konnte die Rebellen jedoch in die Flucht schlagen und die Provinzen nach und nach wieder zurückerobern.



Der Beraterstab des Königs wird ein wenig verändert, anstelle des Reduzierung der Unruhe nehme ich einen Berater, der die Missionarsstärke erhöht, um die hinduistischen Provinzen endlich zum Islam zu konvertieren. Als diplomatischen Berater entscheide ich mich für ein höheres diplomatisches Geschick, wodurch ich meinen Vasall schneller integrieren kann.



Zusammen mit maximaler Pietät kann ich die Missonierung endlich enrsthaft in Angriff nehmen, die erste Provinz ist in 13 Monaten und wird somit kurz vor Ende des Jahrzehnts fertig.



Auch die Annektierung von Merwat kann ich nach 10 Jahren starten, nachdem die Provinz nur 1 Grundsteuer hat, reichen dafür 10 Diplomatiepunkte und das ganze ist in wenigen Monaten abgeschlossen.

[Mendelejev]

Das dürfte eine bleibende Macht werden

[patkog]

Das dürfte eine bleibende Macht werden

Das bringt mich auf eine Idee, ihr dürft "Wetten" abgeben, ob das Land davor (jetzt dann Bosnien) nach den 10 Jahren noch existiert




Durch die Annexion erfülle ich auch die aufgetragene Mission, auf die ich vollkommen vergessen habe…



…aus Mangel an Alternativen entscheide ich mich als neue Mission für die Stärkung der Beziehungen zu Orissa, die gegen das Sultanat Bengalen von großer Hilfe sein könnten.



Um die Expansion weiter voranzutreiben, werden erneut Ansprüche auf ein kleineres Reich fingiert, leider werden diese nicht mehr rechtzeitig fertig werden.



Nepal erklärt Jaunpur zu seinem Rivalen, na wenn sie meinen. Deren neueroberten Gebiete sind alle von Patrioten besetzt, somit wird das Land in naher Zukunft vermutlich wieder auf 3 Provinzen zusammenschrumpfen und sich diese Entscheidung wohl nochmal überlegen.



Hadoti wird noch zur Kernprovinz gemacht, da das letzte Jahr bereits herangebrochen ist, wird sich jedoch nicht mehr viel ändern.

[patkog]

Es gelingt noch die erste Provinz zum einzig wahren Glauben zu konvertieren, das ganze wird aber sicherlich noch Jahrzehnte dauern.



Noch ein spezielles Event, das speziell für Jaunpur ist, entweder 50 Administrativpunkte einsetzen, um den 1% Bonus bis zum Ende des Spiels zu bekommen, oder einen kleinen Geldbetrag erhalten und den Bonus für die nächsten 5 Jahre. Ich entscheide mich für ersteres, davon hat auch die KI später länger etwas.



Schließlich schaffe ich es noch die Beziehungen mit Orissa so weit zu verbessern, dass sie einem Militärbündnis zustimmen, somit ist nun auch Bengalen zwischen zwei Verbündeten eingeschnitten. Das ganze war auch die letzte Aktion für diese Dekade, das ganze war eher ein leichter Spaziergang, ohne große Überraschungen.

[AmrodAegnor]

Im Falle Bosnien würde ich sagen, solange sie Österreich nicht ans Bein gepinkelt haben, dürfte sich da wenig verändert haben.

Auf die Entwicklung in Indien bin ich allerdings gespannt, da ja Vijaynagara geschrumpft ist.

[Louis XV.]

Na, ich hoffe doch, dass Bosnien noch existiert.

Kleiner Hinweis: Ich finde es persönlich immer deutlich angenehmer, wenn der Text oberhalb des entsprechenden Fotos ist. Ich lese erst den Text, dann schaue ich auf das Bild, um die Sachen wieder zu erkennen. Das macht es in der aktuellen Anordnung immer etwas verwirrend. Keine Ahnung, ob das auch anderen so geht.

[Nyan Cat]