Unsere Wissenschaftler haben inzwischen die Ergebnisse von Nisaba 1 ausgewertet und konnten Entwarnung geben: Der Aufenthalt im Weltraum führt zu keinen hormonellen Störungen. Vielmehr sind alle unsere Astronauten komplette Irre. Aber das soll uns nicht aufhalten, was machen diese typen schon? Die Rakete wird immerhin vom Kommandozentrum aus gesteuert. Da diese Sorge nun aber geklärt ist wird es Zeit eine neue Mission, da ein Physiker uns auf ein Problem aufmerksam gemacht hat: Zwei Objekte im Orbit können nicht zueinander stationär sein, da bereits winzigste Unterschiede im Orbit die Umlaufzeit beeinflussen. Glücklicherweise müssen wir uns nicht mit so Sci-Fi-Sachen wie einem unregelmäßigen Schwerefeld und einer nicht plötzlich endenden Atmosphäre herumschlagen. Unsere Raketeningeneure mussten einige Zeit überlegen, bis sie eine Lösung des Problems fanden: Warum docken wir zwei Schiffe nicht aneinander?! Glücklicherweise verfügt die Nisaba bereits über eine Andockklammer an der Spitze, die während des Startes die Rettungsrakete mit dem Schiff verbindet. Diese wird nun einfach zweckentfremdet. Einen Start später befindet sich die Nisaba 2 in einem 100x100 km Orbit:
Jetzt muss man nur noch ein zweites Raumschiff dahin bringen. Wie schwer kann das schon sein? Mit ein bisschen Timing passt das schon.
Blöderweise habe ich ein furchtbares Timing und lande 64 Kilometer vor Nisaba 2 im Orbit, zudem ist mein Orbit 0,5° geneigt, in Relations zur orbitalen Ebene von Nisaba 2. Zum Glück kann man sich im Orbit-View ein Ziel markieren, wass das manövrieren deutlich vereinfacht:
Das hellgrüne Orbit ist das Orbit unseres Ziels, während die Markierungen "AN" und DN" für "Ascending Node" beziehungsweise "Descending Node" stehen. An diesen Punkten ist die Anpassung der Inklination am effektivsten. Am besten wäre ein Winkel von NaN(Not a Number)°, dann ist man de fakto auf der selben Ebene wie das Ziel, wobei ein Winkel von 0,0° für diese Mission auch ausreicht. Dann ist da aber das Problem der Distanz zwischen den beiden Raumschiffen, aber auch dieses lässt sich einfach beheben: Nisaba 3 (unser Schiff) nimmt einfach ein etws höheres Orbit ein:
Blau: Nisaba 3 (wir)
Grün: Nisaba 2 (unser Ziel)
Grau: Nabu 1 (beziehungsweise alle anderen Orbits, unser LKO ist halt noch ziemlich leer)
Da man für ein höheres Orbit eine niedrigere Geschwindigkeit benötigt und man darüber hinaus auch noch eine größere Strecke zurück legt holt Nisaba 2 bei jedem Umlauf eine gewisse Distanz auf, irgendwann schrumpt die kleinste Distanz zwischen den beiden Schiffe dann auf gerade einmal 2,5 Kilometer. Ein Katzensprung im Weltraum.
Wir warten einfach bis sich die beiden Schiffe dem Encounter annähern und leiten dann die finalen Manöver ein. Das erste von diesen ist dabei immer des Eliminieren der Geschwindigkeit zum Ziel. Sobald das geschafft ist richten wir uns zum Ziel aus und geben sanften Schub, um die Distanz zu überbrücken:
Nur noch 790 Meter zum Ziel, während wir uns mit 10 m/sec auf es zubewegen. Natürlich wird die Geschwindigkeit wieder rechtzeitig auf 0 m/sec reduziert, da wir mit Nisaba docken wollen, nicht kollidieren. AUch können wir auch nicht im letzten Moment abbremsen, da unser Haupttriebwerk dann Kraft auf Nisaba 2 ausüben würde. Und da wir das klugerweise Richtung Norden ausgerichtet haben wäre das halt ziemlich suboptimal.
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