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Thema: [KSP] Unheil in unendlichen Weiten

  1. #16
    Wissenschaft! Avatar von Klingon Admiral
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    Nisaba 2 +3: E pluribus unum

    Unsere Wissenschaftler haben inzwischen die Ergebnisse von Nisaba 1 ausgewertet und konnten Entwarnung geben: Der Aufenthalt im Weltraum führt zu keinen hormonellen Störungen. Vielmehr sind alle unsere Astronauten komplette Irre. Aber das soll uns nicht aufhalten, was machen diese typen schon? Die Rakete wird immerhin vom Kommandozentrum aus gesteuert. Da diese Sorge nun aber geklärt ist wird es Zeit eine neue Mission, da ein Physiker uns auf ein Problem aufmerksam gemacht hat: Zwei Objekte im Orbit können nicht zueinander stationär sein, da bereits winzigste Unterschiede im Orbit die Umlaufzeit beeinflussen. Glücklicherweise müssen wir uns nicht mit so Sci-Fi-Sachen wie einem unregelmäßigen Schwerefeld und einer nicht plötzlich endenden Atmosphäre herumschlagen. Unsere Raketeningeneure mussten einige Zeit überlegen, bis sie eine Lösung des Problems fanden: Warum docken wir zwei Schiffe nicht aneinander?! Glücklicherweise verfügt die Nisaba bereits über eine Andockklammer an der Spitze, die während des Startes die Rettungsrakete mit dem Schiff verbindet. Diese wird nun einfach zweckentfremdet. Einen Start später befindet sich die Nisaba 2 in einem 100x100 km Orbit:



    Jetzt muss man nur noch ein zweites Raumschiff dahin bringen. Wie schwer kann das schon sein? Mit ein bisschen Timing passt das schon.

    Blöderweise habe ich ein furchtbares Timing und lande 64 Kilometer vor Nisaba 2 im Orbit, zudem ist mein Orbit 0,5° geneigt, in Relations zur orbitalen Ebene von Nisaba 2. Zum Glück kann man sich im Orbit-View ein Ziel markieren, wass das manövrieren deutlich vereinfacht:



    Das hellgrüne Orbit ist das Orbit unseres Ziels, während die Markierungen "AN" und DN" für "Ascending Node" beziehungsweise "Descending Node" stehen. An diesen Punkten ist die Anpassung der Inklination am effektivsten. Am besten wäre ein Winkel von NaN(Not a Number)°, dann ist man de fakto auf der selben Ebene wie das Ziel, wobei ein Winkel von 0,0° für diese Mission auch ausreicht. Dann ist da aber das Problem der Distanz zwischen den beiden Raumschiffen, aber auch dieses lässt sich einfach beheben: Nisaba 3 (unser Schiff) nimmt einfach ein etws höheres Orbit ein:



    Blau: Nisaba 3 (wir)
    Grün: Nisaba 2 (unser Ziel)
    Grau: Nabu 1 (beziehungsweise alle anderen Orbits, unser LKO ist halt noch ziemlich leer)

    Da man für ein höheres Orbit eine niedrigere Geschwindigkeit benötigt und man darüber hinaus auch noch eine größere Strecke zurück legt holt Nisaba 2 bei jedem Umlauf eine gewisse Distanz auf, irgendwann schrumpt die kleinste Distanz zwischen den beiden Schiffe dann auf gerade einmal 2,5 Kilometer. Ein Katzensprung im Weltraum.



    Wir warten einfach bis sich die beiden Schiffe dem Encounter annähern und leiten dann die finalen Manöver ein. Das erste von diesen ist dabei immer des Eliminieren der Geschwindigkeit zum Ziel. Sobald das geschafft ist richten wir uns zum Ziel aus und geben sanften Schub, um die Distanz zu überbrücken:



    Nur noch 790 Meter zum Ziel, während wir uns mit 10 m/sec auf es zubewegen. Natürlich wird die Geschwindigkeit wieder rechtzeitig auf 0 m/sec reduziert, da wir mit Nisaba docken wollen, nicht kollidieren. AUch können wir auch nicht im letzten Moment abbremsen, da unser Haupttriebwerk dann Kraft auf Nisaba 2 ausüben würde. Und da wir das klugerweise Richtung Norden ausgerichtet haben wäre das halt ziemlich suboptimal.

    ...
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  2. #17
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    ...



    Wir kommen zirka 100 Meter von Nisaba 2 entfernt zum stehen. Nun wird es Zeit für unser RCS-System. Dieses übt im Gegensatz zu unserem Haupttriebwerk keine Kraft auf das Ziel aus und ist dadurch wunderbar zum docken geeignet. Zudem kann man über das RCS-System sehr feine Schübe geben, was zum docken auch nicht so schlecht ist. Nisaba 3 wurde inzwischen Richtung Süden ausgerichtet, damit ,üssen wir "nur noch" Zielvektor und Geschwindigkeitsvektor angleichen. Dies macht man am besten in eine Richtung nach der anderen. Hier versuche ich den Zielvektor exakt südlich zu mir zu bringen, um ihn dann auch noch auf die Äquatorebene zu bringen. Dann nur noch Schub nach vorne und wir sollten docken ...



    Hmm, zu hoch.



    Jetzt sind wir aber gaaaanz nah und ...



    gedockt!

    In der Bodenstation knallen die Sektkorken und es wird ausgelassen auf den jüngsten Erfolg angestoßen. Melburry Kerman gefällt das aber nicht so sehr, er langweilt sich.

    "Ich bin im WELTRAUM!"

    "Bodenstation an Nisaba 3, das wissen wir, over!"

    Ohne ein weiteres Wort löst Melburry seine Sicherheitsgurte, öffnet die Luke seines Raumschiffes und ...



    ... geht auf EVA.

    In der Bodenstation wird es plötzlich ganz still.
    "Bodenstation an Nisaba 3, bitte kommen, bitte kommen!"
    Melburry hingegen aktiviert seinen RCS-Rucksck, klammert sich an die Luke von Nisaba 2 und klopft an die kleine Fensterscheibe.
    "Komm raus, wir sind im WELTRAUM!"
    Bobdan Kerman, der Pilot von Nisaba 2 ist aber deutlich weniger euphorisch, er ist vor Furcht gar unfähig zu sprechen. Einige Minuten lang schwebt Melburry noch wie ein Wahnsinniger grinsend vor der Luke, dann gibt er gelangweilt auf und kehrt zu seinem Schiff zurück.

    "Bodenstation an Nisaba 3. Herzlichen Glückwunsch zum ersten Weltraumspaziergang, Captain!"


    Kurz darauf lösen sich die beiden Raumschiffe voneinander, richten sich aus und beginnen ihre deorbit-Manöver. Kurz darauf landen sie wieder auf dem Planeten und die beiden Piloten werden als Helden in die Geschichtsbücher eingehen.

    (Bilder gibt es keine, alles schon gesehen)
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  3. #18
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    Athena: Auf zu fremden Welten

    Die Euphorie währte leider nur kurz. Wenige Monate später kamen beide Piloten des Nisaba-Programms bei Testflügen eines streng geheimen Militärflugzeugs ums Leben, als der Prototyp während des Starts das Gleichgewicht verlor und mit mehreren hundert Stundenkilometern aufschlug. Ein Auszug aus der Rede des Präsidenten, John Fitzgerald Kerman:

    "Bürger und Bürgerinnen, heute ist ein Tag der Trauer. Wie sie sicher bereits erfahren haben erreichte uns heute Nachmittag die Meldung, dass die beiden Astronauten Merburry Kerman und Bobdan Kerman bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sind. Unser aller Mitgefühl ist mit den Familien dieser beiden Helden, die das Tor zu den Sternen für uns alle geöffnet haben. [...] Sicher werden einige von ihnen fordern, dass Raumprogramm sofort einzustellen. Dies werden wir nicht tun. Diese beiden Männer starben für das was sie liebten, und der beste Weg für uns, ihre Träume zu verwirklichen ist die fortwährende Erforschung des Weltraums. Ich verspreche ihnen bei meiner Ehre, Damen und Herren, das noch vor Ablauf der Dekade ein Kerbal auf dem Mond landen und zurückkehren wird. [...]"

    Im Hauptquartier der KSA rief diese Rede tiefe Besorgnis hervor, hatte man sich doch bisher vornehmlich mit Operationen im niedrigen Kerbin-Orbit beschäftigt und Minmus bis vor wenigen Jahren noch für ein Staubkorn auf den Teleskopen gehalten. Aber der Präsident hatte gesprochen, also machten sich die Wissenschaftler daran, ein Mondprogramm zu entwickeln. Schnell stellte sich heraus, das Minmus das einfachere Ziel für eine solche Mission wäre, und ein Ingeneur legte die folgende Rakete vor:



    "Meine Damen und Herren, ich präsentiere ihnen die Athena!", sprach er den versammelten Aufsichtsrat der KSA an.
    "Diese Rakete ist in der Lage, eine 0,5 Tonnen schwere Sonde in ein niedriges Minmus-Orbit zu befördern und kann zusätzlich auch noch die ersten Landemanöver ausführen. Wie sie sehen verfügt sie über einen nuklear betriebenen Rake..."
    "Sie wollen nukleares Material in eine Rakete stecken?!", unterbrach ihn einer der Direktoren.
    "Ähm, ja, Sir. Da die Rakete in ein progrades Orbit gebracht wird würde das radioaktive Material im Falle eines Unfalls in den Ozean stürzen. Da Wasser ein sehr guter Moderator ist besteht keinerlei Gefahr für die Bevölkerung. Und darüber hinaus ist eine solche Rakete sicher. Zumindest überwiegend."
    "Warum wollen sie überhaupt so eine Bombe verwenden?!"
    "Nun ja, ein nuklearer Raketenmotor ist äußerst effizient im Betrieb, mit konventionellen Triebwerken müssten wir eine weitaus größere Rakete entwickeln."
    "Wie viel größer?"
    "Groß größer."

    So wurde die Rakete also genehmigt und einige Wochen später gestartet. Der Aufsteig verlief größtenteils wie bei einer konventionellen Rakete, jedoch wurde der gravity turn deutlich vorsichtiger durchgeführt, da man ein Nukleares Triebwerk nicht in der Atmosphäre zünden will, da es da nur einen Bruchteil seines Schubs entwickelt.
    Dies führt leider zu deutlich mehr benötigter delta-v bei der orbital insertion:



    ~1300 m/sec delta-v für ein 75x80 km orbit ... bei Nabu 1 waren es noch 270 m/sec für 100x100

    Encounter mit anderen Himmelskörpern laufen übrigens nicht ganz so ab wie solche mit anderen Schiffen. Hier versucht man den Himmelskörper zu "treffen". Da Monde und Planeten eine nennenswerte Gravitation besitzen verfügen sie über eine "sphere of influence". DIese beschreibt den Bereich um den Himmelskörper in dem seine Gravitation deutlich spürbar ist. Außerhalb sind anderer Körper deutlich stärker gravitativ wirksam. Wir müssen also einfach versuchen, durch ein gezieltes Manöver in die sphere of influence von Minmus kommen, dann wird uns seine Anziehungskraft auf eine parabolische oder hyperbolische Flugbahn bringen (ich weiß nicht ob es möglich wäre, durch ein swing-by genug Geschwindigkeit abzubauen um in ein Orbit zu kommen). Sobald wir auf dieser sind geben wir an der Periapsis einfach Gegenschub, bis wir ein Orbit erreichen. Von letzterem hab ich natürlich kein Bild gemacht, aber wengstens vom Encounter gibt es eins:



    Wir werden uns also bis auf ca. 330 Kilometer an Minmus annähern. Die Flugbahn sagt übrigens nicht viel aus, wir werden deutlich vor Minmus vom ihm eingefangen, kommen bis auf 330km ran und werden dann wieder ausgestoßen.



    Anflug auf Minmus, die Rakete ist bereits ausgerichtet und wartet nur noch darauf, dass der richtige Zeitpunkt für das Einfang-Manöver gekommen ist.



    Unser finales Orbit um Minmus, von hier können wir nicht Landeplätzen Ausschau halten. Dies ist auf Minmus zum Glück sehr einfach, die grünliches Flächen sind absolut eben und auf "Meeresniveau". Wir werden am westlichen Rand der großen Ebene landen.

    ...
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  4. #19
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    ...

    "Meine" Methode zum Landen (ich hab sie auch nur geklaut) läuft wie folgt ab:

    1. Sämtliche horizontale Geschinwdigkeit abbauen.
    2. Vertikale Geschinwigkeit abbauen
    3. Profit

    Einfach gesagt, nicht so einfach getan ...



    Die Rakete kurz vor Beginn des Landemanövers. Der Abbau der horizontalen Geschwindigkeit wird sie das letzte bisschen Treibstoff kosten, weshalb wir sie dannach abkoppeln:



    Die beiden Sepatrons hätte ich mir auch sparen können, sie haben so gut wie nichts gebracht. Von nun an habe ich nur noch die winzige Düse meiner Sonde, diese wird aber völlig ausreichen, um das Baby sicher zu landen.



    Einen Meter über dem Boden bei 1,4 m/sec Geschwindigkeit ... viel besser könnten die Bedingungen zur Landung nicht sein.

    Nach der Landung gibt es dann noch dieses Foto des Himmels einer fremden Welt, mit der Sonne, Kerbin und dem Mun:



    Irgendetwas muss der Bevölkerung zuhause ja bei Stange halten.
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  5. #20
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    War das ein unbemannter Flug?
    Man sieht gar kein lustiges Bild in der Ecke

  6. #21
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    Zitat Zitat von Jeftha Beitrag anzeigen
    War das ein unbemannter Flug?
    Man sieht gar kein lustiges Bild in der Ecke
    Ja ist ein unbemannter Flug, ist nur eine kleine Raumsonde, die den Leuten in den Laborkitteln am Boden Informationen über die Beschaffenheit von Minmus liefern soll. Das ist leider nicht so im Spiel implementiert, aber ich würde es genial finden, wenn man einige Beschaffenheiten der Himmelskörper selbst erforschen müsste. Und da meine bisherigen Landungen jede Menge "lithobreaking" zu Folge hatten wollte ich erst einmal keinen Kerbal da hoch schicken. Ein Apollo-artiges Raumfahrzeug steht aber schon im VAB bereit.

    Auch IRL wurden vor der Mondlandung 1969 zahlreiche unbemannte Sonden Richtung Mond geschossen. Duna 9 war dann die erste Sonde, die am 3. Februar 1966 eine weiche Landung auf dem Mond hinlegte.
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  7. #22
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    Jason: Ein kleiner Schritt für einen Kerbal... (und andere Starts)

    Nach der erfolgreichen Landung von Athena auf Minmus war endlich der große Tag gekommen: Kerbals sollten auf einem fremden Himmelskörper landen. Oder zumindest ein Kerbal, da der Lander nur für eine Person ausgelegt war:



    Wie man sieht wurde der Lander kopfüber an der Spitze des Raumschiffes platziert. Nicht allzu aerodynamisch, aber stabiler als meine Versuche, den Lander wie bei Apollo unter dem Raumschiff zu platzieren (Wobei das Manöver den Lander dann im Weltraum an die Spitze zu hängen sehr interessant gewesen wäre). Im Gegensatz zu den Landern der Apollo 11-Mission wird hier nicht nur die Crewkapsel wieder ins Orbit geschossen, sondern das gesamte Vehikel. Warum? Später.
    Es ist das mit Abstand größte (und mit 33,1 Tonnen bei vollen Tanks schwerste) Raumschiff, das jemals gestartet wurde und erfordert daher einen entsprechend großen Lifter:



    Ein sehr ähnlicher Aufbau wie die Trägerrakete von Nabu 1, nur ein paar Stufen größer. Die gesamte Rakete wiegt beim Start 277 Tonnen, und all der Triebstoff in der Trägerrakete reicht nicht ganz aus, um Jason in ein stabiles Orbit zu bringen. Aber das Raumschiff selbst hat zum Glück selbst noch jede Menge Treibstoff in seinen Tanks.

    Der Start erfolgt problemlos, was in diesem Fall "Die Rakete schwankt wie ein Betrunkener während eines Erdbebens" bedeutet:



    Nichtsdestotrotz schafft sie ihren Aufstieg auf eine orbitale Höhe, und ich zünde die Triebwerke meines Raumschi ... Moment, warum zündet das Triebwerk des Landers?! Anstatt einfach die Triebwerke manuell umzuschalten entscheide ich mich dazu, den ganzen Flug neuzustarten ... warum einfach wenn es aufwändig geht? Nebenbei behebe ich noch einen Fehler im Staging. Also den Start wieder von vorne ... Liftoff, abtrennen des ersten Boosterpaars, Gravity Turn, abwerfen des zweiten Boosterpaars, abkoppeln des ersten Raketenstufe , zünden der zwei ...

    Moment, warum ist meine zweite Stufe leer?
    Das war gar kein Staging-Fehler, ich habe stattdessen den Raketenmotor der zweiten Stufe von anfang an gezündet.
    Neustart...

    Diemal klappt sogar der orbital injection burn:



    Raketenwissenschaft, wie schwer kann das schon sein?

    Wie auch immer, ab hier ist es wieder das übliche Prozedere: Orbitale Ebene angleichen und nach der richtigen Zeit für das Manöver suchen.



    Langsam entgleitet unser Raumschiffs Kerbins eisernem Griff, in neue Horizonte vorstoßend, während unsere Heimat nicht viel mehr als ein blauer Fleck in der Schwärze des All wird.

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  8. #23
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    ...

    Zirka einen Tag später wird Minmus zu mehr als einem hellen Punkt am Nachthimmel:



    Unsere Periapsis ist auch ziemlich gut:



    Aufgrund des "Oberth effect" (der nicht mit dem Oberth-Effekt zu tun hat) werden Manöver bei geringerer orbitaler Höhe effektiver, da der Raketentreibstoff aufgrund der höheren Geschwindigkeit des Raumschiffes mehr Energie hat. Wir bringen uns dann in ein niedriges (leider retrogrades), recht äquatoriales Orbit, was uns netterweise auch direkt über eine der großen Ebenen bringt:



    Wie man sieht sind wir schon kurz vor dieser Ebene, es wir also allerhöchste Zeit, den Lander abzudocken:



    Wir bringen den Lander dann wie üblich auf eine steile (nahezu vertikale) Flugkurve. Die sieht zwar auf dem Bild oben nicht so vertikal aus, aber man muss auch die Rotation des Mondes ausgleichen. Die meiner Meinung nach einfachste Methode auf einem Planeten/Mond ohne Atmosphäre zu landen läuft wie folgt ab:

    1. Sämtliche horizontale Geschwindigkeit abbauen
    2. Die vertikale Geschwindigkeit auf einem bequemen Wert halten. Wo diese Geschwindigkeit liegt sie jedem selbst überlassen, beim Minmus arbeite ich mit 100m/sec über 1km, 30m/sec über 500 Metern, bei unter ~150 Metern wird dann auf 10m/sec abgebremst. Die Landung sollte dann so langsam wie möglich erfolgen. Je höher die Beschleunigung des Landers, desto schneller kann man fallen.
    3. Landung

    Für Landungen auf Planeten mit Atmosphäre gilt: Fallschirme lösen alles.

    Wie auch immer:



    Erfolgreiche Landung.

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  9. #24
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    ...

    Nachdem der Pilot des Landers, Billy-Bobsen Kerman, alle nötigen Systemchecks abgeschlossen hat verlässt er seine winzige Kabine:



    "Ein kleiner Schritt für einen Kerbal, ein großer Sprung für die ... Kerbalheit?"

    Preisfrage:

    Was ist das wichtigste, was man nach einer Landung auf einem Mond macht?

    a) Wissenschaftliche Experimente anstellen
    b) Eine Flagge in den Boden rammen

    Richtig:



    Noch schnell ein Foto für die Verwandten gemacht:



    Und damit geht Billy-Bobsens Zeit auf Minmus auch schon wieder zu Ende:



    Im Gegensatz zu Kerbin hat man auf Minmus keine nervige Atmosphäre zu überwinden, weshalb man mehr oder weniger sofort beginnen kann, horizontale Geschwindigkeit aufzubauen.

    Sobald man im Orbit ist, muss man dann nur noch die beiden Schiffe miteinander docken:



    Wir haben kein Interesse daran, den Lander wieder mit nach Kerbin zu schleppen (wobei wir ihn genau genommen schieben), wir werden ihn stattdessen ohne Triebstoff in einer Umlaufbahn um Minmus belassen. nachfolgende Missionen müssen deshalb nur noch den Triebstoff für einen Lander mitbringen, nicht mehr den Lander selbst.

    Bilder vom Rückflug erspare ich euch, er war nun nicht so interessant, und ich habe noch andere Starts zu behandeln. (Wobei ich auf Wunsch Bilder nachreichen kann)

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  10. #25
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    Nun zu den anderen Starts, diese werde ich mit deutlich weniger Details (4 Starts, 4 Bilder ) abhandeln:

    Start 1: Styx Service Module




    Nach der Mission nach Minmus wurde es nun Zeit, eine erste kleine (2 Module) Station in ein niedriges Orbit (in diesem Fall 80x80km) zu bringen. Hier abgebildet ist das Service-Modul der Station, die auf Styx getauft wurde. Es versorgt die Station mit Energie, Treibstoff und Kommunikation zum Planeten. Darüber hinaus kann es die Station fernsteuern, wenn keine Besatzung an Bord ist.

    Start 2: Styx Habitation Module



    Das Habitation Module beherbergt die Besatzung während ihres Aufenthalts auf der Station. Die Styx ist nicht dazu gedacht, dauerhaft bemannt zu sein, weshalb auf ein größeres Wohnmodul verzichtet wurde. Darüber hinaus lagert es Flüssigtreibstoff, der irgendwann benutzt werden wird, um die Station aus ihrem Orbit zu befördern.

    Start 3: Charon Transporter



    Hier gedockt an die Styx. In der Lage, eine zweiköpfige Besatzung in ein niedriges Kerbinorbit zu befördern. Mit Vorsicht bei der Landung ist der Transporter selbst vollständig wiederverwendbar. Eine 3-Mann Version für größere Stationen ist angeblich bereits in Planung.

    Start 4: KERMAP 1



    Kartensatellit, in einem ~300x320 polaren Orbit. Das Orbit muss noch etwas polarer werden, um auch die polaren Regionen abzudecken. Ionantriebe haben nur so furchtbaren Schub.
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  11. #26
    alias Olax Avatar von Olannda
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    Zitat Zitat von Klingon Admiral Beitrag anzeigen


    Kartensatellit, in einem ~300x320 polaren Orbit. Das Orbit muss noch etwas polarer werden, um auch die polaren Regionen abzudecken. Ionantriebe haben nur so furchtbaren Schub.
    Ist dieses Kartending neu, oder ist das ein Mod? Hab ich ja noch nie gesehen.

  12. #27
    Wissenschaft! Avatar von Klingon Admiral
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    Seraphim: Ooops...

    Zitat Zitat von Olannda Beitrag anzeigen
    Ist dieses Kartending neu, oder ist das ein Mod? Hab ich ja noch nie gesehen.
    Die Kartenfunktion stammt aus dem "ISA Mapsat" Plugin. Ich muss gleich mal den OP aktualisieren.

    Wie auch immer:

    Die Raumfahrtbehörde plant die ersten interplanetaren Missionen! Doch um die Kosten für ein solches massives Unterfangen in Grenzen zu halten musste man eine Möglichkeit finden, die Raketen möglichst klein zu halten. Die Lösung dafür war schnell gefunden: Man platziert einfach einen Treibstofftank im Orbit, als Art interplanetare Tankstelle.

    Gesagt, getan:



    Der besagte Tank (mit dem sehr kreativen Namen "LKO Tank") unten links, mit einem Versorgungschiff.

    Und nun zu unserer interplanetaren Rakete, der "Seraphim":



    Von unten nach oben:

    Trägerstufe 1: 3x Aerospike, 3x Feststoffbooster
    Trägerstufe 2: 3x normaler Raketenmotor
    Interplanetares Vehikel: 2x NERVA
    Orbiter: 2 kleine, seitlich montierte Raketenmotoren, Karteninstrumente
    Atmosphärensonde: 4x "Sepatron"-Feststoffbooster zum deorbitten, Messinstrumente, Bremsfallschirm



    Der Start erfolgt gewohnt problemlos, unter dem Schub der untersten Stufe erhebt sich die Rakete in das Blau des Himmels.
    Doch als die Feststoffbooster ausbrennen:



    Ein kleiner Defekt ... es hat nur eine unserer 3 Aerospikes erwischt. So kommt das Ding nicht weit. Aber hey, noch ist nicht alles verloren, wir haben genug Schub um die nutzlast sicher zu landen, und Fallschirme lösen ja bekanntlich alles.
    Also fix die unteren Stufen abgekoppelt, den Fallschirm geöffnet und fleißig Bremsschub gegeben. Und tatsächlich:



    Unsere Nutzlast landet sicher.

    Zurück ans Zeichenbrett ... Seraphim II soll es weiter schaffen.

    Edit:

    Die "Seraphim"-Mission wurde auf unbestimmte Zeit verschoben, nachdem ich den 3. Anlauf endlich in ein solares Orbit gebracht hatte, kam ich auf die idee das SPiel zu speichern. Beim Laden war ich dann plötzlich auf einer solaren Fluchtbahn. Ne ne ne, da bau ich erst einmal eine richtige Raumstation.
    Geändert von Klingon Admiral (09. Juni 2013 um 00:29 Uhr)
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  13. #28
    Wissenschaft! Avatar von Klingon Admiral
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    Ishtar: Nicht hübsch, aber praktisch

    Gesagt, getan: Die Raumstation steht:



    Das Baby besteht aus 344 Einzelteilen in 11 Modulen, wiegt momentan, noch nicht voll aufgetankt, knapp 170 Tonnen, bietet Raum für bis zu 13 Astronauten (wobei nur 8 evakuiert werden können), besitzt 10 Andockplätze (9 mittlere, einen großen, wobei einer für Weltraumflugzeuge gedacht ist) und umkreist Kerbin in etwa 90 Kilometern Höhe. Im Zweifelsfall kann sie auch noch ausgebaut werden (einige kleine Andockbuchten wären noch recht cool), dies ist im Moment aber nicht geplant.
    Ein Bild aus einem anderen Blickwinkel:



    Wer sieht den kleinen, leicht zu behebenden Baufehler, der mich während den dadurch gescheiterten Betankung-Missionen ziemlich frustriert hat?

    Aber hey, solche Anblicke entschädigen dann wieder für alles:

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  14. #29
    hat den Blues Avatar von Elwood
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    Das Sonnensegel hinten ist zu nah über´m Tank-Andock-Schnüffelstück ?

    Deine Weltraummission kommt ja verdammt fix voran, gestern noch den Waschtrockner im Orbit, heute schon diese handvoll Abwasserröhren mit Jeansstoffsegeln , respekt, so schnell kam die Menschheit nicht in den Kosmos, und auch die Größe ist beeindruckend. Die Anzahl an Rettungskapseln sorgt für etwas Würze während des Aufenthaltes im Orbit, ich meine, um irgendwas muss man ja würfeln während man dort oben rumgammelt als Kerbal ... oder was immer Kerbals so tun.
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  15. #30
    Leiter von Lichterstaub Avatar von Oddys
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    Tja die Kerbals haben halt keine finanzierungsprobleme und die Entwicklungsabteilung hat schon die Technik die für jeden "Mist" geeignet ist und sie nicht erst entwickeln muss. Mit Finanzen und Entwicklungsabteilung würde es vermutlich bedeutend länger dauern.

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