Gleichermaßen ließe sich fragen, ob das Fehlen der Portugiesen in der Vanilla-Version nicht auch ein "Kernelement" sei.
Was spricht dagegen, den Spieler vom heimlichen Revolutionär von Zug 1 an zum wirklichen Kolonieführer zu machen? Damit verbunden wäre die Möglichkeit, ihn auch in friedlicher Koexistenz mit dem König (in dessen Auftrag er ja eigentlich handeln sollte) gewinnen zu lassen.
Auch hier stellt sich die Frage, was schlecht daran sein soll, passende Spielelemente aus Civ so zu integrieren, dass sie in die Colonization-spezifische Spielwelt passen?
Ob ich nun eine Gründungsmutter Betsy Ross erlange, oder die Technik für bessere Webstühle, bleibt m.E. vom Resultat auf das Spiel ziemlich vergleichbar.
Das soll nicht heißen, dass ich grundsätzlich für einen Technologiebaum plädieren würde - aber bei einem überzeugenden, wirklich ins Spielgeschehen integrierten Techbaum würde ich auch nicht päpstlicher als der Papst sein wollen.
Da scheinen mir eine Menge guter Ideen dabei zu sein.
Nur würde sich auch hier die Frage erheben, ob das nicht die (angeblichen) "Kernelemente" zerstören würde?
Ganz im Ernst: die meisten Gedanken ließen sich vermutlich bereits heute umsetzen.
Klar würde jeder einzelne davon exzessives Modding bedeuten, weil die KI entsprechend umgestrickt werden müsste. Aber ich sehe im Moment nichts, was auf der technischen Ebene unmöglich wäre.
Es ist eine Frage des Aufwands, der Fähigkeiten und der Bereitschaft.
Ich habe z.B. gerade ein Spiel zu Testzwecken mit einem Basiswert von +10 für die Königsdiplomatie begonnen. Das eröffnet dem Spieler die Möglichkeit, gerade zu Beginn auch mal eine Geldforderung abzulehnen, weil man auf die erste Galeone spart (oder aus welchen Gründen auch immer), und dennoch gute Beziehungen zu behalten.
Die guten Beziehungen wiederum führen dazu, dass man auch weiterhin preiswerte Einheiten vom König erwerben kann (die dann natürlich sukzessive das Verhältnis trüben).
Persönlich finde ich, dass das Spiel dadurch gewinnt - weil der Spieler zu Beginn flexibler agieren kann.
Ist das ein Verstoß gegen ein "Kernelement" des Spiels? Mag sein.
Die Frage ist, ob dieser Verstoß nicht zusätzliche Spielvarianten eröffnen kann - z.B. die Möglichkeit, auch auf großen Karten frühe Kriege gegen die Indianer ins Auge zu fassen.
Nachtrag: Sicherlich senkt das den gewählten Schwierigkeitsgrad gravierend ab. Wie man dem begegnen sollte, wäre noch zu überlegen, keine Frage. Aber das gilt ja letztlich für jede Änderung im Spiel.