Ich habe drei Söhne - natürlich bin ich Grobmotoriker!
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hier steht eine SignaturDie EG-Bildungsminister: Lesen gefährdet die Dummheit!Alle PNs mit Interviewantworten werden veröffentlicht!
Achtung Spoiler:
Also Clickbaits sind ja eh schon scheiße, aber am schlimmsten sind die, die einem Vorschriften machen, was man zu tun hat: "Hole tief Luft bevor du...", "Versuche nicht zu lachen/weinen...". Einen Scheißdreck mache ich, insbesondere nicht auf diesen Link klicken. Was wollt ihr mit eurem Befehlston denn erreichen?
Bei anderen, die einem etwas unterstellen ("10 Fehler, die SIE beim Zähneputzen machen", "Sie werden lachen/weinen...", "Punkt 6 wird Sie überraschen") ist halt die Frage, ob man da Gegendarstellungen erwirken kann, wenn man einige der Fehler nicht macht, nicht lacht/weint oder nicht überrascht ist
Steh ich voll und ganz hinter dir.
Mein beginnend dementer Opa hat gestern Nacht zum dritten mal in 8 Tagen - mitten in der Nacht - den Weg vom Bett (Schlafzimmer/Küche/Flur/Bad) voll gepisst (nüchtern formuliert) -> er hat nachts eine Schutzhose an (=Pampers für Erwachsene), aber zieht sie sich aus, weil er sich nicht in die Hose pissen will (verstehe ich zu 100%)... und verteilt aber deshalb gleichzeitig alles in der Wohnung...
Danach hat versucht er, den vollgepissten Boden, mit seiner Schlafanzughose aufzuwischen, die er mit seinem Gehstock vor sich her schobt... (dadurch bin ich wach geworden)
Er realisiert das auch noch, zumindest in großen Teilen und schämt sich dafür... ich könnt nur noch heulen, so weh tut mir das, meinen Opa so zu sehen.
Mich verlässt aktuell die Kraft mich 24/7 nur um Opa zu kümmern... ich hab selbst einem Job und muß irgendwie funktionieren, aber irgendwie muß ich alles um ihn herum organisieren und komm dabei selbst zu kurz...
Ich hängt seit knapp 15 Monaten im Homeoffice (dank meines supertoleranten Chefs und der Fernarbeitsmechanismen, die ich implementiert habe), und komme abseits von Einkaufen/Arztbesuchen in der selben Zeit kaum aus unserem Haus raus (der Garten schaut aus wie Sau = absolutes Luxusproblem).
Opa hat Pflegegrad 2; der geplante Termin zwecks Demenzdiagnose beim Neurologen wurde wg Corona auf unbekannt verschoben; Neueinstufungen des PG wurden seitens der Krankenkasse wg Corona Herbst ausgesetzt.
Ich hab selbst als gelernter Fachkrankenpfleger mit 20 Jahren Berufserfahrung keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll (=bin grenzwertig an meiner subjektiven Belastungsgrenze).
Mich frisst es auf, meinen Opa so zu sehen... zu regulären Patienten hat man eine emotionale/professionelle Distanz und zwischen den Schichtdiensten eine Auszeit.
Beides fehlt mir total.
Vorgestern hab ich Opa im Affekt verbal "angegangen/zusammengeschissen", obwohl ich es besser wissen müßte (rationale Aussagen kommen bei ihm nicht an).
Ich schäme mich so sehr dafür, die Kontrolle über mich verloren zu haben.
Ich hab einerseits das Gefühl, daß mich die Situation auffrisst und denke gleichzeitig -> meine beiden Uromas sind mit ihren 4 Kindern (aus Schlesien) inkl. Oma respektive 7 Kindern (aus Königsberg) inkl. Opa nach NRW geflüchtet -> wie erbärmlich bin ich, daß mich schon "ein großes Kind" in einer finanziell sicheren/stabilen Umgebung an meine persönlichen Grenzen bringt?
Da bin ich auch schon durch ... das ist wirklich richtig beschissen, wie man es auch dreht und wendet. Mein Opa hatte das auch bei fortschreitender Demenz, ist dann Nachts ständig gestürzt, als er aufs Klo rennen wollte; hat sich zum Glück zwar nichts gebrochen, aber nachdem er dann zum Badezimmer eine Etage tiefer wollte und die Treppe runtergestürzt ist (wieder keine Brüche - Hüftschutzbuchse sei Dank), haben wir leider einsehen müssen, dass er zuhause nicht mehr bleiben konnte. Eine wirklich schreckliche Entscheidung, kaum ein Jahr im Heim ist er richtig schnell verfallen und verstorben ... einfach keinen Lebenswillen mehr, wie man immer so schnell sagt. Mir graut wirklich vor dem Tag, an dem ich so eine Entscheidung für meine Eltern treffen muss. Aber ich schweife ab
Erstmal: Mach dir keine Vorwürfe, jemanden aus der eigenen Familie pflegen ist nochmal eine ganz andere Sache als das beruflich zu tun. Klar nimmt das einen mit, meine Cousine (bzw. mittlerweile sogar 2) ist Altenpflegerin und war im gleichen Altenheim tätig, in das auch mein Opa kam. Selbst das, mit Schichtdienst und allem drum und dran, war noch immer extrem erschöpfend. Und das ganze dann noch neben dem eigentlichen Beruf von zuhause aus? Das ist einfach eine Dauerbelastung, die auch die Kräfte des Stärksten irgendwann verbraucht hat. Natürlich ist es nicht richtig, wenn man dabei laut wird - das weißt du ja - aber irgendwo ist es leider natürlich, bei Frustration laut zu werden. Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen kann, außer: Sei nicht zu hart zu dir. Du bist kein Pflegeroboter, sondern ein Mensch. Netto bekommt dein Opa viel mehr aus deiner aufopfernden Pflege heraus als ihm ein Tiefpunkt weh getan hat.
Oh, und Kinder kannst du nach draußen zum Spielen schicken, das älteste Kind passt auf die jüngeren auf: Sache erledigt. Einen dementen Senioren kann man im schlimmsten Fall kaum aus den Augen lassen. Kurz: Zieh dich nicht mit unpassenden Vergleichen runter, wenn du schon alles gibst, was du kannst und mehr, als die meisten Menschen erwarten würden.
Versuche diese Pipigeschichten nicht so traurig zu sehen und versuche deinem Opa klar zu machen, dass er sich nicht schämen muss. Dann tut es dir auch nicht so weh, einen dreckigen Boden kann man putzen.
Du solltest dir so ne Sensormatte anschaffen, die dich weckt, wenn dein Opa aufsteht.
Die Kontrolle kurz verbal zu verlieren, passiert jedem Mal, der länger demente Personen betreut. Demenz ist frustrierend, traurig, einsam, anstrengend, langwierig. Dein Opa freut sich aber jeden Tag, wenn du da bist.
Ganz großen Respekt dafür das du deinen dementen Opa pflegst drdope!
Ich würde mich an deiner Stelle entschuldigen für den Ausbruch, das hilft ihm vielleicht und dir selbst wahrscheinlich auch.
Das mit der Pflege ist so ein dermaßen krasses Problem...
Die sind mit einem Ziel geflüchtet, klar war das anstrengend und entbehrungsreich, aber sie hatten halt auch eine Zukunft vor Augen. Das macht Demenzpflege nochmal schwieriger, weil es irgendwie ein langer Abschied ist.meine beiden Uromas sind mit ihren 4 Kindern (aus Schlesien) inkl. Oma respektive 7 Kindern (aus Königsberg) inkl. Opa nach NRW geflüchtet
Wir hatten das mit der Schwiegermutter. Im nachhinein muss ich sagen, bin ich froh, dass es so schnell mit ihr zu Ende ging und sich der Verfall nicht jahrelang hinzog. Wenn ein alter Mensch die Lebenslust/-kraft verliert, verfällt und verstirbt er sehr schnell.
Problematisch fand ich, dass da vor einem nicht mehr der- oder dieselbe Person steht und liegt, die man von früher kennt. Sondern jemand fremdes bzw. nur noch die Hülle. Das ist nicht schön.
Ich wünsche dir jedenfalls viel Kraft, wundere mich aber wieso er nicht von einem seiner Kinder gepflegt wird.
Wahrscheinlich waren alle froh, dass ein Examinierter in der Familie ist, der das macht...
...Schwiegeropi ist seit 2 Jahren wegen Demenz im Heim. Seit 4 Wochen Besuchsverbot. Seit Montag hat er Lungenentzündung und ist im Krankenhaus. Besuchsverbot. Meine Frau dreht komplett durch...
Meine Schwägerin ist in Hessen examinierte Altenpflegerin und bemängelt von Anfang an die Zustände im Pflegeheim von Schwiegeropi (Sachsen-Anhalt) - aber es gibt keinen adäquaten (bezahlbaren) Ersatz...
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Meinen allergrößten Respekt drdope für das was du da leistest!
The law is no substitute for morality. E.Snowden, Dez 2016
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. Gandhi
Meine PB-Geschichten:
Achtung Spoiler:
Drdope, es ist einfach wahnsinnig aufopferungsvoll dass du deinen Opa so pflegst. Meine persönliche Erfahrung ist da, dass es einen sehr schnell auffrisst einen geliebten Menschen so zu sehen. Wir haben daher die Möglichkeit genutzt meine Oma in ein gutes Pflegeheim zu geben. Dort wird sie rund um die Uhr betreut (das konnten wir nicht gewährleisten obwohl wir zu fünft sind) und wenn Besuche wieder möglich sind, können wir dort auch jederzeit hin. Besonders wichtig finde ich, ist es, dass man ein gutes Verhältnis zu dem Menschen (bzw was noch davon übrig ist) behalten kann weil man so Stressfrei mit ihr umgehen kann. Die härteste Entscheidung war mMn dass wir ihr nicht gesagt haben dass mein Opa (also ihr Mann) gestorben ist. Aber nach Rücksprache mit der Psychologin ist es so wohl einfacher für meine Oma in der neuen Umgebung zurecht zu kommen.
Was ich aber eigentlich sagen wollte: Suche dir Hilfe! Schau ob es in deiner Nähe ein Betreuungsbüro gibt, die können dich zum einen gut beraten und zum anderen auch ein wenig entlasten. Eventuell lohnt es sich auch, einen Pflegedienst zu engagieren. Und, auch wenn es sehr schwer fällt, denk mal darüber nach ob es ein Pflegeheim gibt in dem sich dein Opa wohlfühlen würde. Du weißt ja sicher selbst dass sich der Zustand deines Opas weiter verschlechtern wird, und dann ist es besser wenn du schonmal über die Optionen nachgedacht hast bzw sogar schon was in der Hinterhand hast bevor du an der Situation verzweifelst. Ich denke, du solltest auch versuchen in deiner Familie den anderen klar zu machen dass es so wie es gerade ist, nicht weiter gehen kann. Zusammen findet man vielleicht andere Lösungen die dich entlasten können.
Ich wünsche dir in jedem Fall sehr viel Kraft für die kommende Zeit!
Die Telekom hat Mist gebaut und jetzt läuft mein o2 Anschluss nicht.