Deiner ist ja viel mehr fancy als wie meiner, BJ
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Xenoom genau so ist es.
Die Kürbiskerne kann man gut im Müsli mitessen, vorher wie schon beschrieben behandeln.
Wie? Ich komme heute spät heim und es hat sich in Mongke K.s wunderbaren Welt rein gar nichts zugetragen?!
Geändert von Tohuwabohu (23. Oktober 2019 um 23:28 Uhr)
Am Samstag spiele ich mit meiner Pen-&-Paper-Gruppe weiter. Setting: sind britische Agenten im 19. Jahrhundert. Zuletzt hatten wir eher One-Shots gespielt (das Setting passt da sehr gut, weil man immer einzelne Aufträge erledigen und zur Basis zurückkehren kann). Zuletzt wurde der Wunsch nach etwas zusammenhängenderem laut, dem ich natürlich entsprechen wollte. Zwei Tage reichen mir jetzt nicht, um eine ganze Kampagne zu erstellen, aber zumindest einen spannenden Aufhänger wollte ich schreiben. Ich versuche einfach mal, den kreativen Prozess der letzten 4 Stunden nachzuvollziehen (auch, um selber mal zu sehen, wie mein Gehirn denkt):
Auf die grobe Idee bin ich relativ schnell gekommen: die Agenten hatten immer mal wieder mit einer Organisation namens "Viri Pacis" (VP) zu tun. Die Kampagne soll sich darum drehen, undercover bei diesen einzusteigen und möglichst viel herauszufinden - oder sich vielleicht sogar gegen den eigenen Auftraggeber zu stellen und fortan auf der Seite der Bösen zu agieren. Um die Aufmerksamkeit der VP auf sich zu ziehen, sollen die Agenten bei einer vermeintlich einfachen Mission möglichst viel Scheiße bauen. Darin sind sie ohnehin ganz gut. Die Logik ist die, dass die Viri Pacis auf die Idee kommen, sie abzuwerben, weil vielleicht bei einer Mission Zivilisten zu Schaden gekommen oder ähnliches. Super zufrieden bin ich damit nicht, aber wird schon reichen.
Zur Inspiration habe ich ein wenig Musik gehört, wobei mir von YouTube dieses Lied empfohlen wurde:
Die Rockabilly-Momente haben mich an Country denken lassen. Also dazu ein bisschen quergelesen und mir mit Hilfe von Wikipedia in Erinnerung gerufen, dass Nashville im 20. Jahrhundert ein Hort der Country-Musik war. Eins zu eins lässt sich das nicht übertragen, aber Briten, die im 19. Jahrhundert Unruhe in den USA stiften, können so schlecht nicht sein. Eine Karte von Nashville zur damaligen Zeit habe ich schnell gefunden:
Wir spielen zwar 1847 und die Karte ist von 1877, aber ganz genau nehmen wir es nicht. Es gibt auch ein paar Steampunk-Elemente in unserer Version des 19. Jahrhunderts.
Beim Ausdenken von Namen/ Quests aus heiterem Himmel bin ich nun allerdings nicht sonderlich gut. Nach dem Finden der Karte hatte ich außerdem einen kreativen Durchhänger. Da Kreativität durch Einschränkung (hier ein Artikel bei Teilzeithelden dazu) bei mir ganz gut klappt, wollte ich damit weitermachen. Und weil ich bei Nashville an Naschville ~ Naschen denken musste, schien mir die Idee naheliegend, den 16 Zahlen auf der Karte irgendwas mit amerikanischen Süßigkeiten zuzuordnen. Ich benutzt sowieso gerne sprechende Namen und Easter Eggs.
Außerdem war damit die vermeintlich einfache Mission schon gefunden: Queen Victoria war in jungen Jahren recht hübsch, ging aber irgendwann ziemlich auseinander. Den Grund dafür sollen die Helden liefern, nämlich ein Karamell-Toffee, dessen Rezept sie finden sollen. Beim Recherchieren zu Nashville war ich schon auf Leon's Candy gestoßen, ein Süßwarengeschäft, das nach Rezepten aus dem 19. Jahrhundert arbeiten soll.
Ich bin dann auf diese Seite gestoßen, auf der 87 (den Namen nach v.a. in den USA) beliebte Süßigkeiten beschrieben werden. Da war genug dabei, dass ich auf folgende 14 Stationen (eine ist Leon's Candy Shop; ein Toffee der gewünschten Sorte wird übrigens 50 Cent kosten) gekommen bin:
- Laffy Taffy (von Laffy Taffy). Laffy ist ein widerlicher Penner, der eigentlich Larry heißt. Weil er lispelt, nennt ihn aber jeder "Laffy".
- Reese's-Assamblement Pieces (von Reese's Pieces). Reese hat ein Faible für Wortspiele und außerdem einen Ersatz- und Bauteilshop. Die angeschlossene Werkstatt kann man nutzen, wenn man ein gutes Wortspiel macht.
- Die Jawbreakers (von Jawbreakers). Das sind eine Gang, die gerne illegale Droschkenrennen veranstaltet (einer der Agenten hat einen ähnlichen Background) und Kiefer bricht.
- Warheads Cartridge Factory (von Warheads). Eine Fabrik, in der Patronenhülsen gefertigt werden. Sie wird meist von angeheuerten Jawbreakers bewacht und dort gibt es reichlich Schießpulver...
- Mr. Goodbar Cab Service (von Mr. Goodbar). Der Cab Service mit den "schnellsten Droschken der Stadt"
- 100 Grand Bar (von 100 Grand Bar). Eine Bar, die sich rühmt, 100 verschiedene Sorten Whiskey auszuschänken. Wenn man alle getrunken hat, darf man den legendären 101 Grand trinken (die Hausmarke).
- Tootsie Pop (von Tootsie Pop). Ein Bordell unter dem Deckmantel eines Billo-Theaters, das gute Chicken Wings haben soll. "I got myself a Chick-o-Stick in the Tootsie Pop" wurde zum geflügelten Wort in der Stadt.
- Al Monde's Joyhouse (von Almond Joy). Ein kleines Theater, das vor allem (bescheidene...) Eigenproduktionen anbietet. Die Schauspieler würden lieber mal Shakespeare spielen.
- Hotel Tamales (von Hot Tamales). Ein Hotel, von außen etwas schäbig (der Lack beim "el" von "Hotel" ist abgeplatzt), von innen passabel.
- Heath Mansion (von Heath). Eine Villa im englischen Stil. Der Besitzer ist Fan der britischen Literatur.
- Bit'o'Honey Bar (von Bit'o'Honey). Eine Bar, die sich auf Alkoholika mit Honig spezialisiert hat, etwa Met. Die Bar ist noch relativ jung.
- Watchamacallit (von Watchamacallit). Ausgesprochen "Wa-Tschama-Callit"; ein Indianerstamm, der im Osten der Stadt lebt.
- St. Cadbury's Presbyterian Church (von Cadbury Egg). Eine neue Kirche mit einer goldenen, eiförmigen Verzierung auf dem Dacht. Wird im Volksmund daher "Cadbury Egg" genannt.
- Skor (von Skor). Ein schwedisches Gasthaus, wo es früher "Swedish Fish" verkauft wurde. Seit die Verträge mit den Fischern abgelaufen sind, gibt es diesen nicht mehr (einer der Agenten ist Schwede)
Die letzte Station ist der aufstrebende Musiker Johnny Bucks in der Ryan Culwells Alley 8. Ryan Cullwell ist ein Country(?)-Musiker aus Nashville, das ist z.B. von ihm:
Außerdem latuet die Abkürzung der Straße RCA8; liest man die 8 als B, weist das auf das legendäre RCA Studio B hin, in dem u.a. Elvis Alben aufgenommen hat.
Die gefundenen Stationen mussten nur noch einigermaßen verschachtelt werden. Dabei bin ich grob so vorgegangen, wie z.B. LucasArts bei ihren berühmten Adventures und habe "Puzzle Dependency Charts" (s. z.B. https://www.gamasutra.com/view/news/...ture_games.php) benutzt. Die Idee ist, vom gewollten Effekt aus zu überlegen, was dafür erreicht werden muss. Die Spieler sollen die Möglichkeit haben, eigene Ideen umzusetzen, aber ich will zumindest - falls sie komplett auf dem Schlauch stehen oder am Samstag mehr Lust auf eine schlauchigere Runde haben - ein paar Sachen in Petto haben.
Da kam dann bspw. folgendes raus:
Wenn die Warheads Factory explodiert, sorgt das sicher für Unmut beim Auftraggeber. Dafür müssen die Agenten sich Zugang verschaffen. Die Fabrik wird von angeheuerten Jawbreakers bewacht. Um diese davon zu überzeugen, "nichts zu bemerken", müssen sich die Helden beweisen. Das tun sie, indem sie ein (illegales) Droschkenrennen gewinnen. Dafür brauchen sie eine Droschke, müssen also bei Mr. Goodbar einbrechen und diese idealerweise noch bei Reese tunen.
Und, etwas absurder:
Wenn sich Country-Musik verbreitet, sorgt das sicher für Unmut beim Auftraggeber. Dafür müssen die Agenten Johnny Bucks einen Auftritt verschaffen. Das Problem: Bucks Stimme ist für die Art Musik, die er machen will, viel zu sanft. Also müssen sie seine Stimme "räuchern". Dafür brauchen die Agenten die Friedenspfeife der Whatamacallit-Indianer. Um die zu bekommen, müssen sie das "Cadbury Egg" vom Kirchdach stehlen, weil die Indianer glauben, es beeinträchtige ihre Götter.
Damit bin ich recht zufrieden.
Nun, ich kann nicht behaupten, dass das nicht ein kreatives und unverbrauchtes Szenario ist Sind die VP denn die "Guten", wenn die sich um tote Zivilisten Sorgen machen? Ich könnte mir als Motivation vorstellen, die britischen Agenten abzuwerben, dass zu inkompetente Leute vielleicht etwas über die streng geheime VP oder deren Pläne unbedarft bei einem Bier im Pub ausplaudert und das ihnen großen Schaden zufügen kann oder sowas.
Country ist natürlich ein totaler Anarchronismus für das 19. Jahrhundert, aber was solls, kreative Freiheit, amirite?
Was ich aus den VP machen will, weiß ich noch nicht genau. Die mussten bislang als Name herhalten, wenn sonst grade kein feindlicher Geheimdienst zur Hand war und sind entstanden, als ich mir spontan in cooles Zeichen ausdenken musste. Da ist mir nichts besseres eingefallen als das Christusmonogramm mit halbem X
"Richtige" Countrymusik wird es auch nicht sein, von der Beschreibung halt ein Typ mit Gitarre, der eher folkloristische Sachen macht, eine Spielkarte zwischen die Saiten klemmt, damit es mehr scheppert und stimmlich viel zu brav klingt. Aber geschichtlich nehme ich mir gerne die Freiheit, ein paar modernere Sachen einzubauen. Die Radioaktivität wurde quasi schon entdeckt und es gibt auch Luftschiffe, hauptsächlich deshalb, weil ich Luftschiffe cool finde.
dazu passt auch:
aiRCAB = FlugtaxiRCA8