Nun, Parteien die das Wort "sozial" im Namen führen sind ja auch heute noch in Deutschland (mit) an der Macht, nicht nur die SPD, auch die CSU
Über den Kontent von sozialer Politik innerhalb der heutigen SPD brauchen wir wohl hier nicht diskutieren, das ist dann wirklich eher etwas für die Zecke.
Interessanterweise entstammt jene "Christlich-Soziale" Union eben jenem "Freistaat", deren Gründung sie ausgerechnet einem sozialistisch-pazifistischem Revolutionär zu verdanken haben, ein Umstand, den Söder und Co. auf ihren Festaktreden komplett ignoriert haben, nur der Münchner Bürgermeister hatte den Schneid, hier die Dinge beim Namen zu nennen. In einem gebe ich dir allerdings recht: nur weil man sich oder seiner Partei ein Etikett umhängt muss noch lange nicht draufstehen was drin ist - das gilt jedoch für jeden Politiker und jede Partei.
Die Opfer und die Untaten vor allem von Stalin und Mao müssen auch nicht vergessen werden. Nur was du und vor allem auch Teuta hier macht regt nicht unbedingt zum Gedenken an. Wenn Teuta die Gräueltaten der Roten Armee gegen Ende des 2.Weltkriegs thematisiert so darf er eben nicht vergessen, daß es seit der Antike in jedem Krieg zu Plünderungen und Vergewaltigungen kam und es immerhin zuvor 27 Millionen Opfer unter den Sowjets gab.
Einfach mal sagen Pöse Pöse, jaja, der Kommunismus ist schuld, schlimm schlimm und wie du dann hernach irgendeine Zahl in den Raum zu stellen die man irgendwo aufgeschnappt hat - wen bitte soll das zum Nachdenken anregen? Und mal ernsthaft: ich weiß ja nicht, welcheart "Linke" du so kennst, aber ich verstehe mich als links und kenne mich recht gut aus in der linken Szene. Stalinisten oder Maoisten bin ich in dieser Szene noch keinem einzigen begegnet, wirklich keinem einzigen, dagegen findest du unzählige Menschen, die sich mit Vorliebe einfach ihre ganz ureigene Meinung bilden - Linke sind nach meiner Erfahrung durchaus autonom denkend, naja, jedenfalls tendenziell. Wenn du aber nach Leugnern von ideologisch motiviertem Massemord suchst würde ich es eher mal in anderen politischen Kreisen versuchen, da liegt die Erfolgsquote vermutlich höher.
Hier täuscht du dich gewaltig, denn die Biografien dieser drei Akteure sind sich teilweise verblüffend ähnlich. Auch Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht waren SPD-Mitglieder, genau wie Kurt Eisner es zunächst war, und das zu einem Zeitpunkt an dem die SPD (wie btw. alle sozialdemokratischen Parteien Europas) selbstverständlich am Marxismus angelehnt war. Alle drei, Liebknecht, Luxemburg und Eisner, haben sich innerhalb der SPD offen und entschieden gegen Militarismus und den Krieg eingesetzt und alle drei verbrachten wegen eben dieser pazifistischen Haltung eine Zeitlang im Kittchen: Liebknecht 2 Jahre, Luxemburg mehr als 3 Jahre, Eisner 9 Monate. "Hochverrat" im Falle von Liebknecht, „Aufforderung zum Ungehorsam gegen Gesetze und Anordnungen der Obrigkeit“ im Falle von Luxemburg, Eisner weil er wie gesagt einen Streik in einer Munitionsfabrik angezettelt hat. Alels drei sind Revolutionäre in einer revolutionären Zeit. Revolution, was für ein gewaltiges Wort, ja das können sich wir Sesselpupser heute überhaupt nicht vorstellen, aber die Novemberrevolution verlief friedlich, bis sich der "pragmatische" (revisionistische) Teil der SPD dazu entschloss, dieser Revolution ihren eigenen, blutigen Spin zu geben. Der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel - dieses Motto gilt für alle Machthaber, in jedem System, nicht nur in denen die als "kommunisitisch" oder "sozialistisch"galten.
Die Entwicklung der Sozialdemokratie war zu dieser Zeit (1.Weltkrieg) völlig offen, neben der Frage um Krieg ja oder nein ging es um viele andere Fragen, dessen Erörterung ganze Bücher füllen könnte. Liebknecht wurde schließlich von der SPD ausgeschlossen, Luxemburg trat freiwillig aus und gemeinsam trat man der neugegründeten USPD bei, zu der auch Eisner beitrat. Es geht hier - und das ist letztlich der Punkt - nämlich weniger um die Frage "Sozialdemokrat oder Kommunist" (denn dort ließ sich zu der Zeit keine klare Grenze ziehen), sondern um die Frage ob man auf der Seite der Kriegsbefürworter/Revisionisten oder oder der Pazifisten steht. Die USPD wurde letztlich von denjenigen Sozialdemokraten gegründet, die gegen den Krieg waren, der von Liebknecht und Luxemburg gegründete Spartakusbund war (zunächst) Teil der USPD bevor er in der KPD aufging.
Deine Trennung dieser Akteure in gut=Demokrat (Eisner) auf der einen Seite und schlecht=Kommunisten (Luxemburg und Liebknecht) entspringt also entwèder Unwissen oder reinem Wunschdenken nach dem allseits beliebtem Motto "es kann nicht sein was nicht sein darf". Von Luxemburg stammt der Satz "Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden" - ausgerechnet diesen Satz mochte man in der DDR jedoch ganz und gar nicht. Wer mit diesem Rosa Luxemburg-Zitat auf Transparanten auf öffentliche Veranstaltungen ging musste mit Repressalien rechnen. Das mal zum Thema wie sehr die geistigen Vorbilder im tatsächlich (real) existierenden Sozialismus der DDR verklärt wurden...
Auf den Rest deines Postes gehe ich nicht ein, vorsichtig ausgedrückt erscheint er mir als recht substanzlos. Eisners Ergebnisse stehen für sich und es kann sich jeder selbst eine Meinung drüber bilden.