Hallo Leute,
so sind wir wieder einmal hier. Ich möchte nicht sagen, dass „wieder mehr schreiben“ mein Neujahrsvorsatz war – es war schließlich mein letzter –, doch ich stelle mich nicht gegen die Idee, EU4 so öffentlich statt privat zu spielen, wie ich es früher mit meinen Civ3-Spielen tat. Das wird zwar den Anspruch ein wenig senken, doch… nun ja, das nehme ich notgedrungen hin.
Dieser Geschichte ging ein Wunsch voraus, nämlich zur Abwechslung einmal auf den venezianischen Handelsknoten zu spielen und damit ein Mittelmeerreich mit Stoßrichtung Südosten – hin zum Suez-Kanal und Arabien – zu erstellen. Dann stellte ich in der Ghalerie verschiedene historische Reiche der Region vor, die als Vertreter verschiedener Kulturen dienten, und letztlich würfelte ich.
So befinden wir uns hier in der Markgrafschaft Verona, der deutschen Option. Es wäre nicht meine Lieblingsoption gewesen, doch als braver einstiger Rollenspieler vertraue ich mich der Gerechtigkeit der Würfel an und füge mich. Es wird sicher schon etwas werden.
Die Markgrafschaft Verona, die im Kern Venetien ohne die Stadt Venedig umfasste, war ein Werkzeug der hochmittelalterlichen deutschen Kaiser, um ihre Macht in Norditalien durchzusetzen. So zerbrach es an der steigenden Macht der Städte und Kaiser Barbarossas Scheitern, diese in Zaum zu halten und…
…, nun ja, hier möchte ich noch einmal an meine Nibelungenlied-Geschichte erinnern und die Gelegenheit eines Nachworts nutzen: Ich hatte darin die ebenso unspektakuläre wie glanzlose These vertreten, dass das Nibelungenlied trotz aller historischen Hintergründe vor allem die nähere Staufergeschichte spiegelte, und ich schrieb an anderer Stelle zu Dietrich von Berns Reichgestaltung: „So möchte ich, auch den Veroneser Bund ignorierend, zu den Grenzen der alten Markgrafschaft Verona greifen“, ohne dies beides zu verknüpfen. Es ging mir tatsächlich erst später auf, dass man den aus seinem Land vertriebenen „Gotenkönig“ (also die historische Figur war es, das Nibelungenlied spricht nie von diesen) durchaus als Repräsentanten dieser Grafschaft ansehen, die „kürzlich“ (also zwanzig bis vierzig Jahre vor der Abfassung) verloren ging.
Dies soll neben dem Titelbild aber die einzige Nibelungenlied-Referenz bleiben – dieses hatte ich einmal für die Roten Blumen angedacht, ehe ich dafür spontan eine Zeichnerin anheuerte. Die Collage sollte durch ihre Dissonanz verdeutlichen, dass es sich um ein unpersönliches Projekt handelte, und nun nutze ich sie, weil ich sie noch übrig habe.
Wie dem auch sei, ich wünsche euch und mir viel Spaß zwischen dem Zitronenland, dem Fluss Saleph, einem Spital von Akkon und der großen, weiten Welt.
Schöne Grüße
Christian / Ghaldak