Das Ergebnis ist einigermaßen ernüchternd. Offenbar war besonders in Frankreich, aber auch in vielen Regionen Burgunds der Druck von weltlicher Seite her so groß, dass die Inquisitoren ihm nicht widerstehen konnten. Dies liegt zum Teil sicherlich auch daran, dass die Kleriker fast immer aus dem Land selbst stammen und deshalb keine echte Abgrenzung von der vor Ort herrschenden Stimmung möglich ist. In Frankreich spielte der Druck der Krone eine sehr große Rolle, da man dort natürlich fast gezwungen war, den Verdacht der Königinmutter zu bestätigen und möglichst viele „Olympier“ zu entdecken. In Burgund und Frankreich kamen außerdem noch materielle Interessen hinzu, so dass gerade in Städten und Dörfern mit einer starken königlichen Präsenz besonders viele Verurteilungen vorgenommen wurden. Fast alle von ihnen dürften objektiv unschuldig gewesen sein, wie aus den Akten hervorgeht. Offenbar war der Druck so groß, dass Angeklagte praktisch nie freigesprochen wurden, sondern stets ein Vorwand gefunden wurde, sie wenigstens ihres Besitzes zu berauben. Die Opfer der von Krone und Volk vorangetriebenen Kampagne waren in Westeuropa fast immer ausländische Kaufleute, meist aus dem griechischsprachigen Osten. Es spricht viel dafür, dass die meisten Verurteilten einfach griechische Christen waren. Beim Rest dürfte es sich um Muslime, Juden und Anhänger mongolischer Religionen gehandelt haben. Falls man auch einige der Olympier erwischt haben sollte, wäre das wohl einfach Zufall gewesen. Jedenfalls ist in den Akten kein Hinweis zu finden, dass man vor Ort wirklich gewusst hätte, wonach man sucht. Griechische Schriften wurden fast immer als Beleg für altheidnische Gesinnung genommen, weil man sie in Frankreich (auch im Klerus) selten lesen kann. Einige beigelegte „Beweise“ für heidnische Schriften sind von der Sichtungskommission sogar rasch als Ausgaben der Septuaginta oder des griechischen Neuen Testamentes erkannt worden. Als Lichtblick kann gewertet werden, dass die Situation in den anderen Ländern nicht ganz so schlimm gewesen zu sein scheint. Zwar hat man aus Deutschland, Asturien und den Khanaten bislang nur sehr wenige Akten erhalten, hier scheint aber vorwiegend der Druck des Volkes eine Rolle gespielt zu haben, während die jeweilige staatliche Macht anscheinend kein besonderes Interesse an vielen Verurteilungen hatte. Hier stammten die meisten Angeklagten denn auch aus dem Inland.