Es wird der Reichstag einberufen. Ursprünglich gedachte der Kalif innenpolitische Themen zu besprechen, aber er sieht das Kalifat mit einer Bedrohung konfrontiert, die unsere wirtschaftliche Existenz bedroht. Dieser Bedrohung muss entgegengetreten werden mit aller Entschlossenheit.
im Vorfeld des Reichstages wird der Kalif mehrere beratende Gespräche mit Rechtsgelehrten, Adligen und auch Händlern führen, um das Thema der Beziehungen zu den Kanaren zu beratschlagen. Die Haltung ist es gewesen, dass man durch Annäherung vielleicht auch Verbesserungen herbeiführen kann. Jedoch haben die jüngsten Ereignisse Zweifel aufkommen lassen. Es ist nicht nur das Falschgeld. Piraterie, krumme Geschäfte und Ausschweifungen ergeben das Bild eines moralisch heruntergekommenen Staates.
Leider ist es auch so, dass die Kanaren unberechenbar sind. Es wird sich mit oder ohne das Kalifat eine Koalition gegen sie bilden, die auch vor militärischen Strafexpeditionen nicht zurückschrecken wird. Das Kalifat kann sich zwar aus allem raushalten, aber es wird uns so oder so betreffen und, da das Falschgeld uns massiv geschadet hat und die Art der Kriegsführung der Kanaren nicht hingenommen werden kann, sollten wir uns der Koalition anschließen.
Deswegen möchte der Kalif zum Kurs seines Vaters zurückkehren, die Kanaren einzuhegen und ihren Einfluss zurückzudrängen.
Thema 1: Das Falschgeld
Das Falschgeld hat bisher hauptsächlich unsere Nachbarn getroffen, aber nun ist es in erheblichen Mengen in unser Land geströmt. Der Schaden für den Wohlstand wird sich über Jahre ziehen. Als wäre das nicht schlimm genug, erhöht sich jedes Jahr die Menge des Falschgeldes exorbitant. Tun wir nichts, wird es schwerwiegende Konsequenzen haben: Zum einen eine Verarmung breiter Bevölkerungsschichten durch die Geldentwertung. Zum anderen droht dem Kalifat der Verlust der kürzlich geknüpften Handelsbeziehungen, wenn unser Land als Hauptumschlagplatz für das Falschgeld ausgemacht wird. Die Hanse hat beispielsweise die Einladung zu einer großen Handelsfahrt + Vergabe von Handelsprivilegien dort bis auf weiteres ausgesetzt, weil sie befürchten, selbst zu viele falsche Münzen ins Land zu holen.
Wir sind jedoch auf einen florierenden Handel angewiesen. Wir können das nicht ignorieren und müssen unsere Konsequenzen ziehen. Ein erster Schritt ist dieses Jahr die Gründung einer Münzprägeanstalt, die ausschließlich Goldmünzen prägen soll. Goldmünzen wird vertraut, bisher sind fast ausschließlich Silberprägungen betroffen. So hoffen wir nach und nach gezinkten Münzen durch hochwertige Goldmünzen zu ersetzen.
Das alleine wird jedoch nicht helfen. Wir müssen uns die Frage stellen, woher diese teuflischen Fälschungen kommen. Es gibt keine Beweise, aber Allah der Allmächtige hat uns die Fähigkeit des logischen Denkens geschenkt, das nötige Werkzeug um die Verdächtigen einzugrenzen.
Also grenzen wir der Logik folgend den potenziellen Täterkreis ein:
Gewöhnliche Verbrecherbanden fallen als Möglichkeit weg, da diese Dimension nur mit staatlichen Mitteln erreicht werden kann.
Das heißt wir müssen herausfinden, welches Land die Fälschungen in Umlauf gebracht hat. Die ersten Fälschungen tauchten im Mittelmeerraum auf. Potenziell kommt jeder Mittelmeeranrainer erst einmal in Betracht: Italien, Hellas, die päpstlichen Staaten, Frankreichs Vasallen, die mongolischen Satrapien und im erweiterten Sinne die Kanaren und natürlich wir.
Auszuschließen ist Hellas, nicht nur weil es unser Bruderland ist, sondern weil es als führende Handelsmacht kein Interesse hätte dem Handel massiv zu schaden.
Die französischen Vasallen und den Papst halten wir auch für sehr unwahrscheinlich, ebenso das Khanat Italien, auch wenn letzteres den ein oder anderen hier überraschen mag. Aber ja wir schließen auch Italien aus.
Die mongolischen Satrapien haben über jahrhunderte großen Wert auf die Geldwertstabilität gelegt. Warum sollten sie mit dieser Tradition aus dem nichts brechen? Ihre Politik ist zuverlässig, deswegen ein klares Nein! Aus dieser Richtung kommt es auch nicht.
Wir - wir folgen dem Koran, das alleine schließt schon aus, dass wir unseren Reichtum über Betrug aufbauen. Außerdem bemühen wir uns das Kalifat zum großen Handelsumschlagsplatz zwischen Okzident und Orient, Atlantik und Mittelmeer, Nord und Süd aufzubauen. Wir haben folglich auch rein unter materialistischen Gesichtspunkten keinen Vorteil davon.
Bleiben von den Mittelmeeranrainern die Kanaren.
Jedoch florierte das Falschgeld nicht nur in unserer Region, sondern auch in Südamerika. Die Münzen tauchten dort in größerer Anzahl auf, als die burgundische Handelsgesellschaft über ihren Kontor auf Barbados versuchte sich dort Handelsanteile zu sichern. Burgund besitzt in diesen Hallen kein hohes Ansehen. Manch einer könnte jetzt der Versuchung erliegen, Burgund die Schuld zu geben, aber an der Stelle müssen wir die versammelten Stände enttäuschen und Burgund entlasten.
Die Fälschungen nahmen in den letzten Jahren im Mittelmeer exorbitant zu, zugleich brach Burgunds Handel im Mittelmeerraum und in unseren Landen weitgehend ein. Burgund kann deswegen nicht der Verursacher des Falschgeldes sein, im Mittelmeer fehlt es an Möglichkeiten es in der Masse abzusetzen. Jedoch hat die burgundische Gesellschaft das Falschgeld nach Südamerika gebracht und hier müssen wir uns fragen, wie das möglich gewesen ist? Nun, neben Burgund und auch der Hanse hielten die Kanarischen Inseln Anteile an der Gesellschaft. Nicht zuletzt laut Informationen aus der hanseatischen Administration war dieser kanarische Einfluss ein Grund zur Auflösung der CBCA. Das bedeutet, dass die Kanaren die Handelsgesellschaft als Verteiler für das Falschgeld missbrauchen konnten. Aus diesem Grund schließen wir auch Italien aus, denn Italien hätte keine Möglichkeit gehabt, Falschgeld massenhaft in Südamerika zu verbreiten. Burgund ist auszuschließen, weil es keine Möglichkeit hatte massenhaft Falschgeld ins Mittelmeer zu bringen.
Die Kanaren hatten die Möglichkeit zu beidem! Es gibt kein anderes Land, bei dem diese Überschneidung besteht.
Das führt uns zum nächsten Thema
Thema 2: Koalition gegen die Kanaren
Um unser Land vor der Einfuhr weiteren Falschgeldes zu schützen, hat das Kalifat bereits zu Jahresbeginn ein Embargo gegen die Kanaren verhängt und damit sich der gesamt-europäischen Front angeschlossen.
Wir ersuchen den Reichstag dieses Embargo zu bestätigen, solange bis die Schuld oder auch die Unschuld der Kanaren bewiesen ist.
Auch ersuchen wir den Reichstag um die Zustimmung, uns der sich bildenden gesamt-europäischen Koalition anzuschließen. Ein Embargo alleine wird nicht reichen, wahrscheinlich sind weitere militärische Schritte notwendig, um Falschgeld, Piraterie und Kriegen unter fremden Flaggen ein Ende zu setzen. Der Kalif bedauert dies und hatte ursprünglich gehofft ähnlich wie in Galicien durch Annäherung mit den Kanaren einen Modus Vivendi zu erreichen. Doch wir können als Reich der Gerechtigkeit nicht länger wegsehen, wie die Kanaren sich keinen Milimeter auf den Pfad der Tugend hinbewegen, uns massiv schaden und mittlerweile ganz Europa sich wehklagend gegen sie erhebt.
Das Kalifat sollte nicht auf der falschen Seite stehen. Die Streuung des Falschgeldes und die Art der Kriegsführung zeigen leider, dass unsere bisherigen Bemühungen nicht honoriert werden. Wenn wir die Kanaren zu Einsicht und Umkehr bewegen wollen, muss es dieses Mal spürbare Konsequenzen geben, die zeigen, dass wir zwar großmütig sind, aber nicht grenzenlos!
Was die finanziellen Kosten eines Konfliktes angeht, hat das Kalifat sich von mehreren namhaften Koalitionären wie der Hanse dem deutschen Kaiser und dem Papst die Zusage gesichert, dass die Kosten auf alle Schultern verteilt werden. Das Kalifat muss die beabsichtige Aufrüstung zur See und die verstärkten Maßnahmen zum Schutz unserer Küsten finanziell nicht alleine stemmen. Es wird ein gemeinsamer Kriegskredit aufgenommen und auch Subventionszahlungen, falls nötig, sind besprochen worden.
Auch werden die Hanse und das Reich den Handel mit dem Kalifat fördern und uns dabei unterstützen auf den norddeutschen Märkten Fuß zu fassen. Die daraus ergebende Möglichkeit wäre ein durch die spanischen Mächte beherrschten Handelsfluss von Westafrika bis Norddeutschland.
Thema 3: Die Konsequenzen des Falschgeldes
Die Konsequenzen des Falschgeldes ergeben sich nicht nur für die Kanaren, sondern auch für unser Land. Die geplante Handelsexpedition nach Norddeutschland findet vorerst nicht statt. Unser Land muss darum kämpfen nicht den Ruf eines Hortes des Falschgeldes zu erlangen und zugleich muss die brennende Frage der Staatsverschuldung geklärt werden. Ursprünglich hatten wir geplant den Handel zu fördern und unser Land zu einem großen Warenumschlagplatz zu erweitern. Mit den erwirtschafteten Devisen sollte der Schuldanstand suksessive verringert werden. Wenn man sich die Resultate des letzten Jahres ansieht, hatten wir einen guten Start. Aber nun konfrontiert mit unzähligen geringwertigen Münzen droht dem internationalen Handel ein schwerer Rücksetzer. Dies würde unsere Politik zu nichte machen. Leider können wir sie so nicht fortsetzen, solange das Falschgeld nicht in Griff ist. Das Kalifat wird sich der Koalition anschließen, welche es sich zum Ziel gesetzt hat, dem Treiben der Kanaren (Piraten, Falschgeld, Zügellosigkeit) ein Ende zu setzen. Dieser Koalition gehören die Hanse, Irland, England, Frankreich mitsamt Vasallen, der Hansebund, das übrige heilige römische Reich deutscher Nation, Galicien und die päpstlichen Staaten an.
Thema 4: Das Gold-Monopol
Der Kalif beabsichtigt die Errichtung eines staatlichen Goldmonopols, womit der Goldhandel nur noch über unsere Vasallen und außerhalb von ihren Ländereien nur noch durch das Kalifat und von ihm beauftragter Kaufleute abgewickelt werden kann. In der Praxis wird man primär auf die Vergabe von Lizenzen zurückgreifen, um den Handel reibungslos weiterlaufen zu lassen. Weiterhin erwarten wir, dass aufgrund der Gründung unserer Münzprägestätte und weiterer geplanter Schwerpunkte zur Förderung des Handels und der Weiterverarbeitung von Gold das Handelsvolumen mit Gold derart zunimmt, dass die betroffenen Händler auch trotz des staatlichen Monopols weiterhin ein gutes Auskommen erzielen.
Wir wissen, dass wir viel verlangen. Jedoch muss die Finanzierung des Staates auch im Kriegsfall gewährleistet sein und wir möchten unter allen Umständen die Notwendigkeit eines Zwangskredites vermeiden. Dafür müssen jetzt alle Register gezogen werden, um das Unglück der italienischen und der kanarischen Stände von unseren Ständen abzuwenden.
Das Monopol würde nächste Runder mittels eines nationalen Schwerpunktes eingesführt werden.
Anweisung Außenpolitik:
- Wenn der Reichstag sich von der Argumentation bezüglich des Falschgeldes überzeugen lässt, soll diese über unsere Handelsniederlassungen und Botschaften in den benachbarten mongolischen Satrapien (Nord- und Westafrika) sowie Cadiz verbreitet werden.
- Unsere Handelsgilden sollen mögliche Kontakte nach Barcelona und Italien nutzen, um diese Argumentation auch den dortigen Handelsgilden und Herrschern bekannt zu machen.
- Ebenso soll im Fall eines Krieg gegen die Kanaren die Zusammenfassung des Berichtes von Tsunemoto von unserer Botschaft in Westafrika an den dortigen Satrapen übergeben werden mit der Bitte, dass er sie an seinen Herrn Kabul Khan weiterleitet. Sie beinhaltet die Informationen, welche die Kanaren als einzig möglichen Übeltäter damals während des japanischen Aufstandes überführen. Hierzu ist vorher nochmal Rücksprache mit dem Kalifen zu halten.