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Thema: Der Mongolensturm - Das 18. Jahrhundert

  1. #841
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    1. Juli 1711: Auf dem schwedischen Reichstag, der zunächst noch die Entscheidung Oslos zur „italienischen Frage“ abwartet, wird Herzog Haakon von Kalmar – ein Bruder König Radbods – als Leiter der dänischen Delegation vorgestellt, was Waldemar IV. zwar offenkundig sehr missfällt, woran er jedoch nicht zu rühren wagt.


    2. Juli 1711: Eine gesamtbritische Gesandtschaft trifft im Kloster Shetland ein, um mit dem dortigen Konvent über den Schutz des Nordatlantiks zu sprechen. Erzabt Bernhard IV. ist noch nicht von seiner Pilgerreise zurückgekehrt, wird aber von mehreren sehr erfahrenen Mönchen vertreten.


    2. Juli 1711: In der monatlichen Ausgabe der Klosterbothin wird Pfalzgraf Balduin besonders für seine Friedenspolitik gelobt, wobei einige Wortmeldungen der bairischen Generaloberin und des Kaisers während der Konferenz am Chiemsee vollständig abgedruckt sind.

  2. #842
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    3.-16. Juli 1711: Die erste Julihälfte ist in Mitteleuropa von ungewöhnlich trockenem und heißem Wetter geprägt. Man hofft aber darauf, dass die Ernte dennoch ein gutes oder wenigstens durchschnittliches Niveau erreichen wird.


    3.-31. Juli 1711: Da die nördlichen Fürstentümer des Dekkan weiterhin Truppen entsenden, während das Großkhanat Dagomys seine Interventionsstreitmacht kaum verstärken kann, rücken die Rebellen im Großkhanat Debul weiter vor. Die beiden Satrapensitze Indore und Rewa sind damit unmittelbar bedroht, halten jedoch zunächst stand.


    4. Juli 1711: Als bekannt wird, dass Herzog Haakon von Kalmar dem schwedischen König als Provokation erscheint, entscheidet sich dessen Bruder Radbod I. überraschend, ihn wieder zurückzurufen und einen unverfänglicheren Gesandtschaftsleiter einzusetzen. Offenbar möchte „Nordlandsson“ keinen unnötigen Konflikt mit Stockholm auslösen.

  3. #843
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    5. Juli 1711: Der norwegische Reichstag nimmt die Abstimmung über ein Stationierungsrecht für das Khanat Italien von der Tagesordnung, nachdem die italienische Delegation von sich aus auf eine entsprechende Bitte verzichtet hat. Einige Tage später verlassen dann auch die verbliebenen Schiffe aus dem Mittelmeerreich den Hafen von Oslo. Als nächstes Thema ist nun der Vorschlag König Radbods an der Reihe, wechselseitig auf Geheimdienstoperationen in allen drei nordischen Ländern zu verzichten. Zudem bittet er darum, die Sprachvereine künftig nicht mehr zu behindern, da diese rein kulturelle Ziele verfolgten. Auch der schwedische Reichstag beginnt nun mit seinen Beratungen.


    7. Juli 1711: Maharadja Rama I. ruft den Föderationsrat in Induru zusammen, um über das Eingreifen der nordindischen Fürsten in den Aufstand der Hindus im Großkhanat Debul und den damit verbundenen Bruch des Friedensvertrages von 1704 zu sprechen. Nach und nach versprechen alle Bundesmitglieder, Anfang August zu dem Treffen zu erscheinen, wenn es stattdessen in Amravati stattfinde. Rama I. willigt in diesen Kompromissvorschlag ein.


    7. Juli 1711: Der dänische Reichstag trifft nach einer fulminanten Rede König Radbods einen Beschluss zu sämtlichen religiösen Ordensniederlassungen und Stiftungen. Diese müssen in Zukunft nicht nur vom jeweiligen Stifter und der zuständigen geistlichen Autorität, sondern auch vom Königreich offiziell genehmigt werden. Hierzu soll ein Ausschuss aus zwei Äbten, zwei Bischöfen, drei Baronen und zwei vom König ernannten Personen gebildet werden – angeblich ein vom Klerus auf Vorschlag Kilians von Roskilde durchgesetzter Kompromiss, welcher eine einseitig an den Interessen der Krone orientierte Umsetzung der durchaus umstrittenen Regelung verhindern soll. Das Gesetz gilt als großer Erfolg des Königs, weil Ordensgemeinschaften künftig nicht mehr allein mit dem Adel verhandeln können.

  4. #844
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    11. Juli 1711: Die mit Bangen erwartete kanarisch-italienische Flotte erreicht die Karibik gut 50 Seemeilen südöstlich von Dominica und nimmt nun Kurs auf Barbados. Kurur Khan hat bereits die LI-Aufgebote einberufen und die wenigen Schiffe in Alarmbereitschaft versetzt.


    11. Juli 1711: In Chendu beginnt das von den mongolischen Satrapen Batjargal und Kobad als Vermittler geleitete Gipfeltreffen zwischen Lizong II. und Yeshe I., die jeweils von mehreren hochrangigen Adligen und buddhistischen Äbten begleitet werden. Hintergrund sind die seit einiger Zeit wieder zunehmenden Übergriffe tibetischer Banditen auf die westchinesischen Grenzgebiete. Die beiden Vermittler genießen ein recht hohes Ansehen und sind mit den Problemen gut vertraut: Kobad Khan amtiert in der Grenzsatrapie Chendu, Batjargal Khan regiert die Satrapie Kaschgar, die viele der in China eingesetzten Schutztruppen stellt. Es dürfte im Interesse des Großkhanats Dagomys sein, einen weiteren Krisenherd nach Möglichkeit zu verhindern.


    14.-31. Juli 1711: Das Großkhanat Melaka beginnt mit einer Offensive gegen die Rebellen in den beiden Satrapien Bogra (Debul) und Khulna (Melaka), die schneller als erwartet zu sehr großen Geländegewinnen führt. Offenbar haben dort zahlreiche christliche und islamische Grundherren – manchmal gemeinsam mit wohlhabenden Klöstern – eigene Truppen zur Unterstützung der Mongolen angeworben, die sie nun dem Heer Melakas unterstellen.

  5. #845
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    15.-19. Juli 1711: Die kanarisch-italienische Flotte (die allerdings einheitlich unter der Flagge des Inselkhanats segelt) beginnt damit, SI- und LI-Truppen an Land zu bringen. Dabei kommt es den Angreifern zugute, dass die Kriegsschiffe offenbar keine Kämpfer transportieren und sich ganz auf den Schutz der angemieteten Handelssegler konzentrieren können. Im Norden der Insel stößt die Anlandung praktisch nicht auf Widerstand, während man im Osten doch einige Verluste hinnehmen muss, da ein Teil der Küste von LI-Aufgeboten verteidigt wird. Am Ende der fünftägigen Operation sind dann aber etwa 2000 Mann mit Erfolg angelandet. Zur See kam es nur zu kleineren Gefechten, die kaum Verluste mit sich brachten (1*100 III auf kanarisch-italienischer, 1*50 III auf französisch-karibischer Seite).


    18. Juli 1711: Die bairische Klosterbothin beginnt in diesem Monat mit einer Artikelserie zu verschiedenen deutschen Ordensgemeinschaften. Diese werden aus der Sicht einer mit der Ordenswelt vertrauten, aber nicht selbst an ein Gelübde gebundenen Frau beschrieben und damit auch der einfachen Bevölkerung näher gebracht. Allerdings zeigt sich zu Beginn noch, dass die Autorinnen (die ja in der Realität dem bairischen Benediktinerorden entstammen) häufig doch etwas zu viel Wissen über klösterliche Strukturen voraussetzen.


    18. Juli 1711: Die Verhandlungspartner auf der Konferenz von Chendu kommen überein, die Gespräche bis zum Erfolg fortzuführen, also nicht vorzeitig abzureisen. Dies gilt als wichtige Voraussetzung dafür, dass die mongolischen Vermittler beide Seiten weiterhin beeinflussen können und nicht fürchten müssen, zur Unzeit mit einem eskalierenden Krieg konfrontiert zu werden. Auch Lizong II. gewinnt so die Sicherheit, dass die tibetische Seite sich nicht plötzlich aus den Gesprächen zurückzieht und die Übergriffe einfach toleriert.

  6. #846
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    20. Juli 1711: Die mittlerweile von Offizieren aus der Föderation von Induru kommandierten Rebellenarmeen im Großkhanat Debul und ihre „unbezahlten Söldner“ beginnen damit, den Satrapensitz Rewa einzuschließen. Für eine Belagerung fehlt es allerdings an Geschützen, so dass man nur auf eine zunehmende Nahrungsmittelknappheit hoffen kann. Der Vormarsch auf Indore wird hingegen zunächst abgebrochen, um die eigenen Kräfte nicht zu verzetteln. Diese Entscheidung gilt als Hinweis darauf, dass die militärische Führung der Rebellen sich auch auf Ebene des Oberkommandos mit Hilfe der Föderation professionalisiert hat.


    20. Juli 1711: Die ersten Diskussionen in Lödöse und Oslo ergeben ein uneinheitliches Bild: In Norwegen neigt man eher dazu, den gegenseitigen Spionageverzicht ohne Wiederzulassung der Sprachvereine zu vereinbaren, in Schweden sieht man beide Themen als verbunden an und möchte sie mit den erhofften Gesprächen über die Rückgabe von Kalmar verknüpfen. Man rechnet aber damit, dass in wenigen Tagen eine Entscheidung fallen dürfte.


    22.-31. Juli 1711: Die italienisch-kanarische Söldnerarmee auf Barbados kann ihre Position nach der erfolgreichen Landung zunächst sukzessive ausbauen und die einheimischen LI-Aufgebote ins Landesinnere zurückdrängen. Zur See sammelt man sich gegenwärtig vor Khansbruck, um die Franzosen möglichst zur Schlacht zu stellen. Diese sind aber bislang bemüht, Gefechte mit den überlegenen Invasoren zu vermeiden.

  7. #847
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    23. Juli 1711: Mehrere nordbirmesische Müang – lokale Kleinstaaten, die meist der Satrapie Imphal unterstehen, aber faktisch weitgehend unabhängig sind – erklären sich überraschend bereit, eigene Truppen in die Gangesebene zu entsenden. Offenbar hatten sich zahlreiche buddhistische Klöster dafür ausgesprochen, die Mongolen zu unterstützen, deren Macht deutlich milder auf dem Land laste als eine mögliche Herrschaft der Brahmanen und der hinduistischen Volksmassen. Das Gangesdelta und die Melaka unterstellten Küstengebiete im Osten Indiens dürften damit zunächst sicher sein.


    25. Juli 1711: Die Gespräche in Chengdu stehen offenbar vor einem Durchbruch, nachdem der Satrap von Kaschgar zusätzliche Hilfstruppen für China und Tibet zugesagt hat, die von allen drei Mächten gemeinsam finanziert werden sollen. Die Reiterkrieger aus den Alten Landen sind offenbar durchaus bereit, Militärhilfe zu leisten, wenn sie dafür nicht nur mit dem gewöhnlichen Handgeld entlohnt werden. Viele der dortigen Lehen haben im letzten Jahrhundert wegen der Klimaveränderungen deutlich an Wert verloren, könnten aber nun wieder neue Stabilität gewinnen. Lizong II. und Yeshe I. geben während der Gespräche auf Wunsch der Mongolen zudem öffentlich bekannt, dass sie die Stellung von Söldnern in den meisten Fällen (gerade auch in Bürgerkriegen) als Kriegserklärung auffassen. Solle in Indien der Friede von 1704 auf diese Weise gebrochen werden, könnte die Föderation von Induru nicht auf die Unterstützung ihrer früheren Verbündeten bauen.


    27. Juli 1711: In Rewa beginnt ein Volksaufstand der hinduistischen Stadtbevölkerung, der offenbar von den Priestern mehrerer örtlicher Tempel angeführt wird. Damit dürfte die Position der mongolischen Verteidiger bald unhaltbar werden, denn der Satrapensitz ist zugleich von einer starken Armee der Rebellen und ihrer Verbündeten aus dem Dekkan eingeschlossen.

  8. #848
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    30. Juli 1711: Nach recht deutlichen Stellungnahmen mehrerer Verbündeter lehnen die zwei nordischen Reichstage in Lödöse und Oslo den dänischen Doppelvorschlag ab. Eine Gruppe norwegischer Ständevertreter setzt aber durch, dass das neue Wörterbuch, das auf allen nordischen Sprachen beruht, in einer hohen Auflage auf Kosten des Reiches gedruckt werden soll, was Olav IV. letztlich auch akzeptiert.


    31. Juli 1711: Kronprinz Putraq von Dagomys trifft in Täbris ein, um mit Vertretern des Adels aus den vorderorientalischen Satrapien über den Indienkrieg zu beraten. Es zeigt sich rasch, dass größere Einberufungen in diesem Jahr kaum mehr möglich sein werden, ohne einen Bruch mit der Oberschicht der Region auszulösen. Der Sohn des Großkhans fügt sich daher nach wenigen Tagen in das Unvermeidliche und verspricht, zunächst nur Freiwillige zu den Waffen zu rufen. Er wird zudem den Rest des Jahres vor Ort bleiben, um den Menschen die Nähe des Herrscherhauses zu demonstrieren.


    2. August 1711: Maharadja Rama I. begibt sich persönlich nach Norden, um mit dem Fürsten von Amravati zu sprechen. Dieser – ein erfolgreicher Heerführer aus dem Krieg von 1701 bis 1704 namens Darsaka – gilt als Anführer der „Falkenpartei“ innerhalb der Föderation von Indore. Einige Tage später soll dort dann auch der Föderationstag beginnen. Rama I. kann dabei auf einen Trumpf zurückgreifen, nachdem mehrere asiatische Fürsten – auch Kaiser Lizong II. von China und der tibetische Khan Yeshe I. – deutlich machten, dass sie in der Söldnerfrage keine „europäischen Verhältnisse“ einkehren lassen möchten.

  9. #849
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    3.-22. August 1711: In mehreren kleinen Gefechten gelingt der kanarischen Armee nach und nach die Einnahme der meisten Fischerhäfen im Norden und Osten von Barbados. Danach gibt der Kommandeur des Heeres eine Proklamation heraus, wonach „Schinab der Befreier“ seine Getreuen gesandt habe, um Barbados von der Fremdherrschaft zu reinigen. Es bleibt aber in den französisch besetzten Gebieten zunächst ruhig.


    4.-14. August 1711: In den ersten Wochen der diesjährigen Erntezeit haben Mittel- und Osteuropa mit eher durchwachsenem Wetter zu kämpfen, während man im Westen und Süden meist bei warmen Temperaturen ans Werk gehen kann. Erste Prognosen zur Fischereisaison deuten zudem auf einen guten Jahresfang hin.


    6. August 1711: Ein kanarischer Gesandter trifft in Oiapoque ein und wird von der dortigen Regierung mit einer gewissen Vorsicht in Empfang genommen.

    Nur für das Khanat der Kanarischen Inseln

    Achtung Spoiler:
    Das Khanat wäre bereit, die Kriegs- und Handelsflotte der Kanaren für einige Zeit in allen Häfen des Landes aufzunehmen. Man verlangt dafür eine Einmahlzahlung von 250000 S sowie 50000 S für jeden begonnenen Monat, in dem die Kanarier und ihre Verbündeten Liegerechte benötigen. Da man sich dort deutlich besser versorgen (und damit auch die Fußtruppen leichter unterstützen) könnte, würde das Flottenkommando gern bereits im August im Khanat anlegen, sollte der Khan das Angebot annehmen.

  10. #850
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    7.-9. August 1711: Nachdem die Rebellen an zwei Stellen die Tore geöffnet haben, dringen Kämpfer der Hinduarmee in den ummauerten Bereich des Satrapensitzes Rewa ein. Dort beginnen nun heftige zweitägige Straßenschlachten, bei welchen das kleine mongolische Kontingent in die Zitadelle zurückgedrängt wird. Auch die christliche, buddhistische und muslimische Bevölkerung der Stadt flieht zum großen Teil dorthin.


    9. August 1711: In Chengdu wird die bereits vorbereitete Einigung zwischen Lizong II. und Yeshe I. unterzeichnet und von der mongolischen Seite garantiert. Damit müssen allerdings zusätzliche Truppen aufgeboten und in die Grenzgebiete zwischen beiden Reichen entsandt werden, was die Interventionsstreitmacht für Indien weiter schwächen dürfte.


    11. August 1711: In Amravati beginnt die Konferenz der Föderation von Induru, auf welcher eine einvernehmliche Haltung der Fürsten im Umgang mit der Revolte im Großkhanat Debul herbeigeführt werden soll. Rama I. erklärt in seiner Eröffnungsansprache, dass ein Bruch des Friedensabkommens von 1704 in Asien kaum vermittelbar wäre und vielleicht sogar den damals errungenen Zugang zum Meer in Gefahr brächte.

  11. #851
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    15. August 1711: Die schlecht befestigte Zitadelle von Rewa fällt bei einem Sturmangriff der Rebellenarmee. Da die Söldnerkontingente sich weigern, eine Mauer ohne Belagerungsgerät anzugreifen, wird der Sieg allein von freiwiligen Aufgeboten errungen. Der religiös motivierte Zorn und die verlustreichen Kämpfe sorgen dann dafür, dass die Eroberer keine Gefangenen mehr machen und die Gotteshäuser nichthinduistischer Glaubensgemeinschaften zerstören. Dabei kommt es am späten Abend zu einem Großbrand, der vier Tage lang wütet und sogar die Streitmacht der Sieger aus der Stadt vertreibt. Als die Flammen im Lauf des 19. August allmählich keine neue Nahrung mehr finden, ist Rewa vollständig zerstört. Satrap Menli hat mit seinen Getreuen nach Berichten von Überlebenden bis zum Schluss ausgehalten und den fliehenden Frauen und Kindern das Geleit gegeben, so dass zumindest Teile der Bevölkerung entrinnen konnten.


    17. August 1711: Auf den kanarischen Inseln kommt es erneut zu einem Fluchtversuch der gefangenen Seeleute und Soldaten aus Burgund und der Kalmarer Union. Auch diemal sind die Aufgebote des Khanats und die Wachleute der Todesarena aber imstande, sie schnell wieder einzufangen. Mittelfristig muss man sich aber vermutlich Gedanken machen, auf welche Weise man neue Kämpfer für die Arena gewinnen könnte.


    17. August 1711: In Vorarlberg und im Osten Tirols entscheiden sich mehrere Dörfer, einen Teil der Erstlingsfrüchte an alle Staatsoberhäupter zu schicken, die sich finanziell am Wiederaufbau der Region beteiligt haben und so ihren Dank auszudrücken.

  12. #852
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    18.-31. August 1711: Als die Nachricht von der Zerstörung Rewas sich in Indien verbreitet, ist auch in hinduistisch geprägten Regionen häufig große Betroffenheit zu spüren. Man war seit der mongolischen Eroberung nicht mehr mit derartigen Exzessen religiös motivierter Gewalt konfrontiert, und viele Brahmanen sehen sich durchaus als Teil einer weltweit vernetzten, in Bildung und Lebensart vorbildlichen Führungsschicht an. Mehrere bedeutende Tempel sind daher nicht mehr bereit, die Rebellen zu unterstützen und erklären wieder ihre Loyalität zu Ashoka I. oder (im Dekkan) Rama I. und ihren Getreuen. Letzterer setzt dann auch sofort die geplante Abstimmung des Föderationsrates an, die wie erwartet deutlich zu seinen Gunsten ausfällt. Ein Eingreifen in den Bürgerkrieg wird damit allen Fürsten verboten, selbst wenn es unter dem Vorwand von Solddiensten geschehen sollte. Tatsächlich ziehen im September dann nach und nach mehrere Söldnerregimenter aus den Satrapien Rewa und Indore ab. Allerdings hat Fürst Darsaka mit einigen Getreuen den Föderationstag vorzeitig verlassen. Zudem steht die Umgebung der zerstörten Stadt weiter unter der Kontrolle einer starken Rebellenarmee.


    20. August 1711: Ein dänischer Kleriker aus dem Erzbistum Lund bringt offiziell den Bericht über die Wahl des neuen Oberhirten der Erzdiözese nach Rom und bittet nunmehr um dessen Bestätigung durch den Heiligen Stuhl. Egino von Akarp entstamme einer äußerst angesehenen und dem Glauben verbundenen Familie, habe dem verstorbenen Erzbischof Gregor in vielen Ämtern treu gedient und zuletzt den Dienst des Generalvikars ausgeübt.


    22.-31. August 1711: Die zentalasiatischen und vorderorientalischen Satrapien erklären sich nach dem Eintreffen der Nachrichten aus Rewa bereit, im kommenden Jahr zusätzlich einige Söldnerregimenter zu finanzieren und selbst Reiterei aufzubieten. Dadurch solle ein Sieg des religiösen Fanatismus und der in Indien tobenden archaischen Gewalt eines aufgehetzten Pöbels Einhalt geboten werden. Anfang September beginnen mehrere Sufiorden, den bei seinem Kampf für die Bevölkerung Rewas gefallenen Satrapen Menli (einen Muslim) als Märtyrer zu verehren. Die Gangesebene befindet sich aber weiterhin im Aufruhr und ist größtenteils in der Hand brahmanischer Adliger und Heerführer.

  13. #853
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    25. August 1711: Ein pfalzgräflicher Gesandter trifft auf Schloss Chambord ein, um Heinrich VIII. einen Brief zu übergeben.

    Nur für die Pfalzgrafschaft bei Rhein

    Achtung Spoiler:
    Der König bedankt sich für das Interesse des Pfalzgrafen an der nordeuropäischen Politik, ist gegenwärtig jedoch davon in Anspruch genommen, seine karibischen Vasallen gegen einen Angriff Italiens und der Kanaren zu verteidigen. Sollte dies gelingen, könne man erneut den Kontakt suchen. Leider sei man in Europa ja gegenüber den Kanaren deutlich nachsichtiger als gegenüber der Kalmarer Union.



    28. August 1711:
    In Frankfurt und Berlin wird von einem unbekannten Verleger das Werk des verstorbenen Gelehrten Johannes Eisenmenger neu herausgegeben. Es trägt den Titel „Entdecktes Judenthum“ und breitet in zwei voluminösen Bänden angebliche Missetaten und geheime, religiös motivierte Komplotte der aschkenasischen Gemeinden im Heiligen Römischen Reich aus.


    31. August 1711: Fronaufseher und Steuereintreiber melden eine eher schlechte oder leicht unterdurchschnittliche Ernte in Teilen Europas. Besonders in Mitteleuropa fehlte es der Saat offenbar an der nötigen Feuchtigkeit, so dass man dort mit einer leichten Teuerung rechnet, die aber wohl erst ab dem kommenden Winter wirklich spürbar sein dürfte.

  14. #854
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    2.-8. September 1711: Die Handwerkermesse in Cordoba wird wegen der Herbstmanöver des Kalifats vorgezogen, da man auf zusätzliche Aufträge von den aufgebotenen Kämpfern hofft. Auffällig ist, dass dort mehrere ungarische Beamte und Kaufleute präsent sind, die offenbar vorwiegend Werbung für das Khanat und dessen große Zukunft machen sollen.


    8. September 1711: In Bielefeld beginnt der westfälische Landtag, zu dem in diesem Jahr auch Vertreter aller Vasallen eingeladen worden sind. Der junge Khan Friedrich ist in den letzten Jahren offenbar menschlich sehr gereift und möchte sich nun selbst einbringen.


    10. September 1711: Bei einem überraschenden Brandnerangriff mit insgesamt sieben im Laufe des Jahres gekaperten Handelsseglern, die unter irischer Flagge herannahen, gelingt den nordamerikanischen Rebellen ein überraschender Schlag gegen die irisch-schottische Flotte, die sich in einer sicheren Bucht nördlich des Patowmeck aufhielt und offenbar keine feindlichen Kräfte erwartete. Dabei gehen insgesamt sechs Fahrzeuge verloren, was recht ungewöhnlich ist und vor allem mit der guten Ortskunde der Amerikaner und den äußerst beengten Raumverhältnissen erklärt wird. Zugleich hat der britische Handel in der Region mittlerweile ein Rekordniveau erreicht.

  15. #855
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    11. September 1711: Nach einer schwierigen, aber dank der seemännischen Fähigkeiten der Iren weitgehend verlustfreien Überfahrt triffen vier große Schiffe der Föderation vor der Küste von Barbados ein. Ziel ist offenbar das Kontor in Khansbruck, und Kurur Khan sagt ihnen zu, sie nach einer Vorkontrolle auf hoher See in den Hafen segeln zu lassen.


    11.-15. September 1711:
    Die Kämpfe auf Barbados flauen ein wenig ab, nachdem das Heer der Kanaren sich im Norden und Osten der Insel weitgehend durchgesetzt hat. Hauptziel wäre aus Sicht der Armeeführung Khansbruck, doch die östliche Küstenstraße ist von den Verteidigern mit einer Reihe provisorischer Feldbefestigungen ausgestattet worden und offenbar stark begestigt.


    11.-16. September 1711: die Eidgenössischen Fest- und Wettkampfspiele finden erneut ein großes Interesse im ganzen Land, und die literarischen Wettbewerbe sorgen dafür, dass auch gebildete Menschen eine Reise nicht scheuen.

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