Feste sind nie gut.![]()
Warum das denn?
Niemand aus Azraels Gefolge war jemals auf Thassera, dafür ist es eine zu unbedeutende Welt im Valancius-Handelsprotektorat. Und aus dem Orbit sieht sie zunächst nicht weiter auffällig aus, man stellt nur fest, dass sie offenbar sehr dünn besiedelt ist. Aber eine Stadt am Äquator kann man aus der Umlaufbahn erkennen, die Hochfeste, woher auch die Grussbotschaft des Gouverneurs kam.
Wenn Azrael in seiner offiziellen Funktion als Freihändler einen Planeten des Protektorats erstmals betritt, nimmt er natürlich seinen treuen Truchsess Abelard mit. Der soll ihn später vor den Notabeln der Welt hochoffiziell vorstellen.
Die Raumfähre von Azrael kreist im Tiefflug über der Hochfeste, eine kreisförmig um eine Festung angelegte Stadt. Sie sieht sehr... 'mittelalterlich' aus und das ist kein Zufall. Wie gesagt ist Thassera eine Feudalwelt. Unter den abertausenden von Welten, welche die Menschen in der Galaxie besiedelt haben, gibt es ein paar, die irgendwann in ihrer Geschichte technologisch zurückgefallen sind. Vielleicht gab es einen Atomkrieg, der die Zivilisation zurück in die Steinzeit gebombt hat. Oder es gab externe Faktoren wie eine lebensfeindliche Umwelt oder verheerende Xenos-Angriffe, welche ihn technologisch zurückgeworfen haben. Solange der Tribut bezahlt und keine Ketzerei betrieben wird, mischt sich das Imperium in der Regel nicht in die inneren Angelegenheiten der Welten ein, die zum Reich gehören. Was bedeutet, dass eine Welt nicht zwangsläufig mit lauter Technik ausgerüstet wird, sofern es dem Imperium nicht dient. Es mag sogar vorkommen, dass man ein Interesse daran hat einen Planeten rückständig zu halten. Viele Astartes-Orden bevorzugen beispielsweise solche Welten für die Rekrutierung, weil sie der Ansicht sind, dass ein entbehrungsreiches Leben härtere Aspiranten hervorbringt. Oder eine rückständige Welt mag für eine bestimmte Gruppe (etwa die Ritterhäuser des Adeptus Mechanicus) auch schlicht einfacher zu kontrollieren sein, wenn es neben ihnen weniger und nicht mit modernen Waffen ausgerüstete Bewohner auf der Welt gibt.
Die Klassifizierung als Feudalwelt bedeutet, dass Thassera sich technologisch grob auf dem Stand des terranischen Mittelalters befindet, vor oder kurz nach der Erfindung etwa des Schiesspulvers. Daher verwundert es nicht, dass die zur Begrüssung von Azrael angetretene Prozession vor allem aus Rittern und Waffenknechten besteht.
Azrael fällt bei Gouverneur Ruoldo sofort auf, dass sein Gesicht mit Bändern an seinem Kopf befestigt ist. Eine Maske vielleicht, weil er eine entstellende Verletzung erlitten hat? Er begrüsst überschwänglich die Himmlischen Gäste, die ersten offiziellen Gesandten des Imperiums, welche den Planeten seit einer Generation betreten.
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Evil lurks in the datalinks as it lurked in the streets of yesteryear. But it was never the streets that were evil.
Sein Hofnarr Bluff eilt herbei und überreicht Azrael den zeremoniellen Schlüssen zu Thassera, während er für die anwesenden Gäste eine derbe Geschichte zum besten gibt. Und ja, keiner lacht.
Azrael fragt nach Ruoldos Maske und bereut die Frage sehr schnell. Der Gouverneur erklärt, dass das eine Tradition sei, die er einst höchstselbst eingeführt habe. Der Adel zähme das gnadenlose Verstreichen der Zeit, indem er das Gesicht eines jüngeren Menschen trage. Moment, ist das sein Ernst? Die tragen hier echte Menschenhaut als Masken? Nichts für ungut, aber das ist nicht nur eine widerwärtige Praxis, es stinkt auch nach Ketzerei. Noch vor der offiziellen Vorstellung ordnet Azrael daher an, dass diese 'Tradition' sofort zu beenden sei. Der Gouverneur wirkt sichtlich konsterniert, wagt es aber nicht zu widersprechen.
Nun aber zum offiziellen Teil. Truchsess Abelard beginnt mit seinem Sermon, indem er Azraels Titel und zumindest teilweise fiktiven Heldentaten herunterbetet.
Das geht dem Proktor alles viel zu träge, weshalb er das Protokoll bricht und direkt die Anklagepunkte vorbringt. Gemäss der Beurteilung des Administratums habe der Planet Thassera seinen Zehnt nicht vollständig abgeliefert. Der ist bei einer Feudalwelt (im Vergleich zu einer hochindustrialisierten Makropolwelt etwa) ohnehin nicht gross, aber wie gesagt, es geht hier ums Prinzip. Gouverneur Ruoldo schwört, dass er bereits eine gründliche Untersuchung angeordnet habe, um herauszufinden wer für den Fehler verantwortlich sei. Auch wenn er eher einen Rechenfehler als zu tiefe Zahlungen vermutet, aber das würde ich an seiner Stelle auch erst mal sagen.Er werde dem Proktor alle geforderten Dokumente übergeben, sobald diese interne Begutachtung abgeschlossen sei.
Aber die lange Reise hierhin sei für Azrael und sein Gefolge sicherlich lang und beschwerlich gewesen. Daher bittet er die Gruppe bis dahin doch an dem grossen Fest teilzunehmen, das man anlässlich des Besuchs des Freihändlers feiere. Der Höhepunkt der Festivitäten sei eine öffentliche Hinrichtung von Kriminellen, wie es der Tradition von Thassera entspreche. Er stellt uns für die Dauer des Anlasses Maive zur Seite, eine seiner Hofdamen. Auch wenn der ungeduldige Solomorne vermutet, dass die Dame wohl eher seine Spionin sein soll.
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Geändert von Azrael (08. Juli 2025 um 23:39 Uhr)
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Während die ganze Unterhaltung mit dem Gouverneur lief, hat Pasqal mit einigem Interesse die einzige Hochtechnologie in Sichtweite in Augenschein genommen, vier Servitoren mit Instrumenten, die hinter Ruoldo stehen. Der Gouverneur erklärt, dass selbst eine so abgelegene Welt ab und zu mal Besuch vom Adeptus Mechanicus erhalte und bei einer dieser seltenen Gelegenheiten habe man dieses Servitorenorchester erstanden. Pasqal schüttelt den Kopf und beklagt sich über die mangelnde Wartung der Servitoren durch die Hände dieser Laien. Er kann sich nicht erklären, wie manche seiner Techpriester-Brüder so verantwortungslos mit Technologie umgehen und die Servitoren jemandem überlassen können, der nicht in der Lage sein wird sie zu unterhalten.
In der Hochfeste wimmelt es vor Menschen, die alle zu den oberen Ebenen der Festungsstadt eilen, wo in Kürze das Bankett beginnen wird. Azrael nutzt aber die Gelegenheit sich vorher von Maive etwas durch die Stadt führen zu lassen, er will ein wenig besser verstehen wie diese Feudalwelt funktioniert. Aber je länger man unterwegs ist, umso mehr Fragen stellen sich der Gruppe, weil ihnen mehrmals seltsame Dinge auffallen. Etwa ein Schmied, der offensichtlich Handgranaten und Patronenhülsen schmiedet, Technologie die ihm gar nicht bekannt sein dürfte.
Die Leiche eines Adligen, dem jemand vorsichtig das Gesicht entfernt hat, doch die Leiche wurde danach achtlos entsorgt, indem man sie einfach über die Zinnen der inneren Festungsmauer geworfen hat.
Oder ein Viehhändler, der abgerichtete Laceraxe feilbietet. Die sind auf Thassera gar nicht heimisch und können nur unter strengen Auflagen von Janus exportiert werden, wie seinerzeit Jae rausfinden musste, als sie einen für Azrael als Haustier besorgt hat. Jede diese Absonderlichkeiten wäre für sich allein nicht so extrem ungewöhnlich. Es kann sein, dass der Schmied sich einfach nach einer Vorlage richtet, deren Funktion er gar nicht versteht, die Laceraxe können illegal von Janus geschmuggelt worden sein, etc. Aber die Häufigkeit ist seltsam...
Man erreicht den grossen Festplatz vor der Hauptburg, wo die Festtafeln bereits aufgestellt wurden und die Gäste sich langsam um die Tische versammeln. Mit den Gelagen, die Azrael regelmässig auf dem Schiff veranstaltet, lässt sich das hier natürlich überhaupt nicht vergleichen. Cassia erzählt, dass sie als Kind ganz gerne Abenteuergeschichten und Märchen gelesen hat, die auf Feudalwelten gespielt haben. Die Realität findet sie irgendwie... ernüchternd.
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Geändert von Azrael (08. Juli 2025 um 23:42 Uhr)
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Ein Aufstand wäre schon ziemlich gewagt, schliesslich ist das eine Feudalwelt. Die ist technologisch so rückständig, dass sie vermutlich von 20 Nasen mit Lasergewehren und einem Panzer erobert werden könnte.
Dass Ignorieren die dogmatische Antwort ist, hat mich zunächst auch gewundert. Aber es ist natürlich schon so, dass Laissez-faire im Imperium die Staatsdoktrin ist, einfach aus Notwendigkeit. Die Welten des Imperiums sind so unterschiedlich, dass es letztlich nur eine Handvoll Gesetze überall durchzusetzen versucht und bis es zu dem Rückstand in den Tributlieferungen kam, hatte sich Thassera nie etwas zuschulden kommen lassen. Man könnte da durchaus eine Star Trek-ige Diskussion darüber aufmachen, ob es nicht anmassender Kulturimperialismus ist, wenn Azrael auf dem Planet aufkreuzt und so eine Tradition einfach mal verbietet, weil sie ihm nicht gefällt. Klar, die Praxis riecht ein wenig nach Ketzerei, aber einen Beweis dafür gibt es erst mal nicht.
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Am Rand des Festplatzes ist ein Bildhauer damit beschäftigt eine Skulptur von Azrael zu erschaffen. Er ist noch längst nicht fertig, aber die groben Gesichtszüge sind bereits zu erkennen. Schon ziemlich beeindruckend, wenn er erst damit begonnen hat, als Azrael gelandet ist. Tavrisk der Skulpteur berichtet begeistert von seinem Werkstoff Thassertium, ein auf diesem Planeten vorkommendes blaues Mineral, das ideal für Bildhauer geeignet sei. Vor allem aber fällt auf, dass er das Material ganz ohne Werkzeuge bearbeitet, der Stein scheint unter seinen Händen zu schmelzen. Er sei ein Psioniker, wie Tavrisk erklärt, aber ein vom Adeptus Astra Telepathica sanktionierter Psioniker, also kein Grund zur Sorge.Azrael hatte sich keine Sorgen gemacht bis er es so betont hat...
Auf der anderen Seite des Festplatzes ist das grosse Spektakel währenddessen bereits im Gange. Öffentliche Hinrichtungen zur Abschreckung von Verbrechern sind auf dieser Feudalwelt offenkundig noch gang und gäbe.
Die Hinrichtungsmethode, den Verurteilten in einen Hohlkörper aus Metall zu stecken und dann anzuzünden, ist aber selbst für so eine rückständige Gesellschaft aussergewöhnlich grausam. Der Henker Ursus Bluthand verkündet, dass man heute gleich Dutzende Mutanten hinrichten werde, deren Antlitz eine Beleidigung für den Gottimperator sei.
Das wiederum ist nicht ungewöhnlich, Mutationen gelten vielerorts im Imperium als Verbrechen, völlig egal wodurch man diese erhalten hat, weil sie häufig mit dem Einfluss des Warp assoziiert werden. Aber es gibt Ausnahmen für stabile Mutantenformen wie... Navigatoren unter anderem. Es ist daher kein Wunder, dass Cassia diese ganze Veranstaltung überhaupt nicht gefällt. Und solche Schauprozesse sind der Grund dafür, dass Navigatorenhäuser es vorziehen in abgelegenen Anwesen zu residieren. Verringert die Wahrscheinlichkeit, dass der Pöbel eines Abends mit Fackeln und Mistgabeln vor der Haustür steht.
Es hilft dabei nicht, dass der Hofnarr des Gouverneurs in der Menge der Schaulustigen steht und lautstark mehr Verbrennungen fordert. Der stachelt die Leute regelrecht an.
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Azrael wird von dem Henker mehrmals dazu aufgefordert 'Recht zu sprechen' und zu entscheiden, welche Mutanten verbrannt werden sollen. Ehrlich gesagt hat er aber keine Lust darauf lauter Mutanten auf der Basis von zwei dürren Sätzen der Anklage hinrichten zu lassen, mit der Ausnahme eines überführten Mörders entscheidet er daher fast überall gegen die Verbrennung.
Die Menge wird zunehmend unruhig und der vermaledeite Hofnarr lässt Sprechchöre anstimmen, die mehr Hinrichtungen fordern. Das droht hier zu eskalieren, wenn der Mistkerl noch eine Minute lang so weiter macht, entscheiden vielleicht ein paar Hitzköpfe, dass es der Wille des Imperators sei die Mutantin anzugreifen, die an der Seite des Freihändlers steht.
Solomorne ist das auch schon aufgefallen und auf einen Wink von Azrael hin wird der Arbitrator aktiv. Er schiesst Bluff dem Hofnarren kurzerhand in den Fuss.Danach hält er immer noch nicht die Klappe, aber jammert wenigstens nur noch wegen seinem Fuss herum.
Durch den Narren ist Azrael einen Moment lang abgelenkt und erst durch einen entsetzten Schrei von der Hofdame Maive wird er darauf aufmerksam, dass auf der Bühne des Henkers etwas vor sich geht, das nicht zur geplanten Hinrichtung gehört.
Der aktuelle Angeklagte hat seine Hände aus den Fesseln losgerissen und sich manisch das halbe Gesicht abgekratzt. Er bricht röchelnd zusammen und silbern glänzendes Blut strömt aus seinen Wunden während die Temperatur auf dem Festplatz schlagartig um 10 Grad gesunken ist. Uh oh...
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Irgendein Warpphänomen scheint auf der Tribüne loszubrechen. Und noch etwas ganz anderes bricht aus, nämlich die gefangenen Mutanten aus ihren Käfigen hinter der Bühne. Flammen schiessen aus ihren Augen hervor als sie sich auf die Ritter stürzen, welche sie bewachen sollten.
Cassia erkennt irgendeine seltsame Warpseuche, die in den Körpern der ausgebrochenen Mutanten brodelt. Sie warnt davor ihnen zu nahe zu kommen, weil die kurz davor stehen buchstäblich zu explodieren.
Die überlebenden Ritter sind so geistesgegenwärtig sich bei den Rampen zu der Tribüne aufzustellen und so die in Panik fliehenden Zuschauer vor dem Ansturm der Mutanten abzuschirmen. Aber wenn die an die Ritter herankommen, geht das nicht gut aus. Azraels Gefolge schaut also zu, dass man die abfängt bevor sie in unsere Nähe gelangen.
Das gelingt überraschend leicht. Die Mutanten waren vorher schon alle in einem schlechten körperlichen Zustand und es braucht nicht viel Feuerkraft um sie niederzustrecken. Nach nicht mal einer Minute liegen zwei Dutzend von ihnen tot am Boden.
Die Tore der Zitadelle öffnen sich und Gouverneur Ruoldo kommt mit vier Rittern im Schlepptau nach draussen geeilt. Er habe gerade den Schatzmeister zur Eile ermahnt, damit der die von den Arbites geforderten Berichte schnellstmöglich abliefert, als er von den Unruhen bei der Hinrichtung erfuhrt. Dann sei der Aufzug nach oben in den Thronsaal auch noch quälend langsam gewesen, und bla, und bla, und bla.Der Schatzmeister, der Henker, die Ritter, alle sind schuld an dem Beinahe-Desaster, nur nicht der arme Ruoldo. Ist dieser Hanswurst der Gouverneur dieser Welt oder trägt er diesen Titel nur zum Spass?
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Der Kerkermeister und der Henker sind bei der Aufklärung auch keine Hilfe, als sie bemerken, dass der Gouverneur sie in die Pfanne hauen will, geben sie sich munter gegenseitig die Schuld.
Gouverneur Ruoldo meint jedenfalls, dass man sich von so etwas nicht die schöne Feier ruinieren lassen wird. Auch wenn er sich fast übergeben muss, als er einen genaueren Blick auf das blutige Massaker auf der Tribüne wirft. Eilig verlässt er den Ort des Gemetzels und begibt sich zur Festtafel.
Solomorne fragt sich indessen, ob der Gouverneur den Besuch des Freihändlers absichtlich sabotiert oder einfach nur unfähig ist. Maive eilt Azrael wieder zur Seite und führt ihn zusammen mit seinem Gefolge zu den Plätzen für die Ehrengäste.
Ein paar Minuten später hat der Gouverneur seinen Appetit wieder gefunden und futtert sich durch das Bankett. Auch wenn Maive ihren Lord daran erinnert, dass der Arzt ihm doch aufgrund seiner Gebrechen zur Mässigung geraten habe. Ruoldo ignoriert sie und erhebt sein Glas, um auf die Jagd anzustossen. Was für eine Jagd?
Maive erklärt, dass bei solchen Festen immer die sogenannte 'Jagd auf den Hochstapler' stattfindet. Alle Adligen tragen zu dem Anlass Masken und einige Diener werden in teure Kleider gesteckt, mit denen sie sich unter die Menge mischen. Das Ziel der Jagd sei es die falschen Adligen ausfindig zu machen und zu markieren. Solomorne und Abelard schütteln beide den Kopf. Tradition ist schön und recht, aber lauter maskierte Unbekannte sind doch eine gigantische Sicherheitslücke bei einem Anlass, an dem der Freihändler teilnimmt. Erneut stellt sich die Frage, ob der Gouverneur nur gedankenlos ist oder einen Plan verfolgt.
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Pasqal sieht sich das Brandeisen an, das der Gouverneur unserem Protagonisten angeboten hat, wenn er sich auch an der Jagd beteiligen wolle. Unserem Techpriester zufolge ist das ein altes Brandeisen zur Markierung geschlachteter Grox.
Während des Festmahls spricht man den Gouverneur auf einige der Ungereimtheiten an, die Azrael seit ihrer Ankunft aufgefallen sind. Beispielsweise darauf, dass Laceraxe hier überhaupt nicht heimisch sind, der Gouverneur behauptet aber sie vor langer Zeit als Geschenk erhalten zu haben. Sagen wir es so, seine Antworten sind allesamt sehr ausweichend und wenig zufriedenstellend. Hier kommen wir nicht weiter. Azrael greift sich das Brandeisen, einfach nur damit er eine Entschuldigung hat sich etwas von den Tischen weg zu bewegen und sich mit geistreicheren Gesprächspartnern als Ruoldo unterhalten zu können. Maive will ihn wie immer begleiten, aber Solmorne weist sie an ihm erst ein volles Glas Amasec zu bringen.
Die Hofdame eilt davon und Solomorne flüstert, dass er unsere Anstandsdame nur für ein paar Sekunden loswerden wollte, damit er sich mit Azrael unterhalten kann. Ihm sind die ganzen Ungereimtheiten ebenfalls aufgefallen. Ein völlig ahnungsloser Gouverneur, der sanktionierte Psioniker in seinen Diensten, der ermordete Adlige...
...und dass er jedes erdenkliche Mittel nutzt, um die Recherche zum Zahlungsrückstand beim Zehnt in die Länge zu ziehen. Ich meine, was will Ruoldo damit erreichen? Er kann Azrael und Solomorne verlangsamen, aber wenn er Gelder hinterzogen hat, werden sie das irgendwann aufdecken. Und dann geht es ihm so oder so richtig an den Kragen.
Der Proktor vermutet, dass es hier um mehr als den Zehnt geht. Die Fehlbeträge beim Tribut waren möglicherweise nur ein Vorwand um jemanden hierher zu locken und eine gewisse Zeit in der Hochfeste zu halten. Aber zu welchem Zweck? Wenn er den Freihändler ermorden möchte, gäbe es erfolgversprechendere Methoden und der Gouverneur konnte zudem gar nicht wissen, dass Azrael auftauchen würde und nicht ein Einsatzkommando der Arbites.
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Trotz der Proteste des Gefolges mischt sich Azrael einige Minuten lang unter die maskierten Gäste und identifiziert in den kurzen Gesprächen drei Leute, die mutmasslich nur Diener und keine echten Adligen sind. Und er erkennt, dass ein paar der anderen Gäste sich bei ihrem Urteil geirrt haben. Dieser ältere Mann etwa wird für einen Hochstapler gehalten, aber sein teurer Gehstock mit einem authentischen Familienwappen legt nahe, dass er tatsächlich ein Aristokrat ist.
Nach einer Weile ruft der Gouverneur alle Gäste wieder zusammen und beginnt mit einer langatmigen Rede. Die Teilnehmer der Maskerade seien enttarnt worden und stehen nun alle gebrandmarkt hier. Er präsentiert drei verkleidete Diener, die unter anderem auch Azrael alle erkannt hatte.
Ruoldo labert minutenlang und wird währenddessen mehrmals vom Hofnarren unterbrochen, der sich sein Bein hat verbinden lassen und nun wieder in der Menge steht und derbe Scherze dazwischen brüllt. Fröhlich erklärt der Gouverneur, dass nun das Essen serviert sei... für die Laceraxe. Die Gäste, von denen manche während der Rede richtiggehend eingeschlafen sind, erwachen wieder und schauen sich irritiert um. Wovon redet der, das Essen wurde doch schon vor einer Stunde serviert? Bis ihnen aufgeht, dass Ruoldo für die Laceraxe ein ganz bestimmtes Essen vorgesehen hat.
Die Bestien stürzen sich auf die drei Maskierten, die mit Brandeisen markiert wurden. Ruoldo lacht, bis ihm aufgeht, dass eines der Tiere sich auf ihn zu bewegt.
"Was zu... wurde ich gebrandmarkt? Ha... er hat mich reingelegt."
Berühmte letzte Worte als sich der Lacerax hinter ihm aufbäumt und kurzerhand den Kopf abbeisst.
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Geändert von Azrael (12. Juli 2025 um 10:32 Uhr)
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